Linux, oder nicht!?!

Ich liebe diese Computeresoteriker........ :D
Realitätssinn ist ein Schimpfwort und Wunschdenken das Lebenselixier. ;)
 
Ich liebe diese Computeresoteriker........ :D

Welche Esoteriker meist Du denn konkret?

Vielleicht die, die behaupten, ohne das Plugin XY könne man nicht arbeiten? Oder die, die behaupten, irgend eine mystische Kraft in Cubase/Protools/Logic wäre die unverzichtbare Grundlage für jede Aufnahme, die sich als professionell bezeichnen möchte?


Realitätssinn ist ein Schimpfwort und Wunschdenken das Lebenselixier. ;)

Nach kurzem Nachdenken wirst Du wahrscheinlich zugeben, dass niemand aber auch wirklich niemand "Realitätssinn" als Schimpfwort gebraucht. Das Wort wird freilich oft und gerne für Haltungen verwendet, die mit einem Sinn für Realität wenig zu tun haben.
 
habe das gerade gefunden... http://ardour.org/node/3248

Die Bilddoku zu den verschiedensten Studio-/Schnittplatzvariationen zeigt sehr schön, dass vieles mit Ardour geht... :)
 
Hi Leute,

ich bin kein Linux-Nutzer, aber ich bilde mich immer gerne weiter.

Ich habe mich nicht nur ein bisschen zu Linux eingelesen, sondern auch Bitwig Studio entdeckt. Zweiteres wird für OSX, Win, und Ubuntu 12.04 programmiert, hat wohl Session und Arranger View in einem spannenden Mix; und soll, wenn ich das richtig verstanden habe, auch unter Linux VST unterstützen. Ich kann mich bei letzterem auch irren ;).

Aber das mal zur Frage vernünftiger Audio/Midi Komplettlösungen direkt für Linux.

Grüße

Starr

und ja das Thema ist alt, aber ich fands interessant ;)
 
Der Ansatz bei Unix- oder halt auch Linux-Systemen ist von jeher, dass man gerade nicht die eierlegende Wollmilchsau als Anwendung sucht, sondern für jede Teilaufgabe flexibel spezialisierte Tools einsetzt. Dann kann man durch Datenaustausch per Pipe, File, Stream (z.B. in Jack) beliebig Vorteile kombinieren und sich sehr weitgehend selbst helfen.

Es ist überhaupt kein Problem, Midi mit Rosegarden zu bearbeiten (vorher hatte ich Jazz++, ich bin dann aber NUR IN DEM BEREICH umgestiegen, als etwas für mich besseres kam - ich musste nicht das Multitracking Programm mit wechseln), mit Timidity oder Qsynth abzuspielen oder direkt nach .wav zu rendern, um dann mit Ardour Multitracking zu machen und die Nachbearbeitung im schlankeren Audacity zu machen. Ach ja, mit K3B kann ich das Ganze auch noch brennen, wenn ich will, oder ich komprimiere es nach .ogg oder .mp3 aus Audacity heraus, wobei ich die Tags noch setze, wie ich sie brauche.

Mit Audacity mache ich auch Messungen, deren Ergebnisse exportiere ich in (unter dieser Weltsicht übliche) Textfiles, die ich dann mit Skripten aller Art auswerten und mit Gnuplot grahisch hochwertig darstellen kann. Wenn ich die Ergebnisse in einem sauber gesetzten Report brauche, binde ich sie in ein LaTeX File ein.

Ich liebe die Flexibilität dieses Baukasten-Systems mit seinen vor allem in Kombination mächtigen Werkzeugen.

Das, was ich suche, wird niemals ein noch so ausgefuchstes einzelnes Programm liefern können.

Hatte ich erwähnt, dass ich für diese Zwecke ausschließlich unter Linux arbeite - ohne dass mich jemand zwingt?
 
Der Ansatz bei Unix- oder halt auch Linux-Systemen ist von jeher, dass man ........................ für jede Teilaufgabe flexibel spezialisierte Tools einsetzt.
Jepp.
Mit der Aussage schlagen die Linux-/Unix-Jünger immer jede Diskussion platt, in der man nach einem für Otto-Normal-User unter X benutzbaren Sequencersystem sucht.

Es ist überhaupt kein Problem
Ich denke doch, dass es eins ist.
Wäre es keines, würden ne Menge Leute mit Linux rummachen. Tun sie aber nicht.

Jetzt muss natürlich als Nächstes der Spruch von den bösen Microsoft- / Yamaha- / Roland- und Andere-Gespann kommen, welches das Emporkommen von Linuxlösungen auf dem Musikmarkt unterdrückt.

Oder sonst irgendein hergeholtes Argument, weilches dann am Ende wieder damit abgeschlossen wird, dass "Alles kein Problem" sei, und zum Beleg wird eine Ansammlung von Programmstümpfen aufgezählt, und beschworen, dass man mit diesem Konglomerat an Teilen AUCH Musik machen könne.

Letzteres stimmt ja schon. Man kann Musik machen.
Nur habe ich deutliche Zweifel, ob und dass Otto-Normal-Musiker dem Hin-und Hergehopse zwischen verschiedenen Editoren , ganz besonders aber dem lernaufwändigen korrekten Zusammenkoppeln der einzelnen Teile, wirklich was abgewinnen kann.

Könnte er das, dann würde alle mit Linux......
Aber das hatten wir ja auch schon. ;)
 
Ich erlebe jeden Tag beruflich, wie wirksam diese Vorgehensweise ist. Ebenso ist es für mich nur natürlich, in meinem Hobby Musik genauso zu arbeiten. Es mag nicht für jeden passen (wegen mir auch nur für wenige), das ist mir für meine Bedürfnisse aber auch egal.

Ich habe natürlich Komponenten von Roland & Co im Einsatz und bin auch sehr zufrieden damit. Wichtig finde ich immer und überall, dass es Normen für Übergänge und Austausch (Midi, USB, ...) gibt, so dass ich nirgends eingesperrt bin. Aus dem Grund setze ich auch privat nichts von Apple ein, wie z.B. Iphone. Ich will selber festlegen, wie weit ich im Einsatz meines Eigentums gehe.

Und, ernsthaft, beim PC kann ich dabei mit Linux am weitesten gehen (Oder mit OpenIndiana beim Speichern von Files, aber das ist eine andere Geschichte).

Auch aus Gewohnheit und dem persönlichen Anspruch, bei Bedarf Sachen auf den Grund zu gehen, passt das für mich am besten.

Ich schreibe niemand vor, wie er glücklich wird - Ich bin doch kein Missionar.
Aber eine Meinung habe ich schon und sehe keinen Grund, die nicht zu äußern.
 
Ich bin schon seit Jahren aus dem Thema Linux raus. Mich würde folgendes interessieren:


1. Was sind aktuelle Referenz-Programme für Pro Audio?

2. Was ist die Entsprechung des Plugin-Formats VST / AudioUnit?

3. Was ist die Entsprechung zu den ASIO / Core Audio Treibern?

4. Wie gut funktioniert die Integration von VSTs mittlerweile und funktionieren VSTi's auch (EzDrummer!)?

5. Gibt es mittlerweile brauchbare Software Suites, oder muss man sich immer noch alles einzeln zusammensuchen?


Der Grund meiner Anfrage ist der, dass ich kein Interesse daran habe den Weg geschlossener Ökosysteme mitzugehen. Ich möchte allerdings effizient arbeiten können und habe da bzgl. Linux so meine Bedenken. Ich bin Musiker, kein Entwickler. Wenn es zu kompliziert ist, macht es für mich keinen Sinn. Wie ist da eure Einschätzung?
 
Es stimmt schon, für jemand der Linux zum Musik machen oder generell nie benutzt hat ist das Neuland. Es kann aber Spass machen voraus gesetzt man hat freude am experimentiern und dazulernen. Wenn man alles per Finger-snap fertig oder bereit gestellt erwartet, dann kann ich Linux nur abraten. Nutze Linux nur für Audio Aufnahmen, MIdi immer Windows. Jeder hat ne andere Vorgehensweise Ich schreibe aus eigener als Erfahrung Hyrid Linux nutzer (auch xp) man muss viel Zeit und Neugier investiern. Also lass dich nicht abhalten, probiern ist nicht verkehrt;)
 
1. Was sind aktuelle Referenz-Programme für Pro Audio? In erster Linie Ardour für Audio (Midi Support gibt es ab Ardour 3.0. Habs nicht getestet, ich weiss also nicht obs ausgereift ist). Für Midi habe ich Rosegarden verwendet.

2. Was ist die Entsprechung des Plugin-Formats VST / AudioUnit? LADSPA/LV2 – audio plugins

3. Was ist die Entsprechung zu den ASIO / Core Audio Treibern? Dazu gibt es den Jack-Soundserver. Der übernimmt das komplette Routing zwischen den Jack-fähigen Applikationen. So kannst du z.B. Die Midispuren aus Rosegarden mit den Audiospuren in Ardour verbinden und auch die Zeit wird über den Jack gesteuert, so dass alles synchron abläuft.

4. Wie gut funktioniert die Integration von VSTs mittlerweile und funktionieren VSTi's auch (EzDrummer!)? VSTs habe ich benutzt, allerdings must du dazu den Kernel selbst kompilieren. VSTi laufen meines Wissens nach nicht.

5. Gibt es mittlerweile brauchbare Software Suites, oder muss man sich immer noch alles einzeln zusammensuchen?
Es gibt einige Suites die alles zusammen liefern: z.B. http://ubuntustudio.org/ Damit habe ich das getestet. Oder http://www.64studio.com/


Der Grund meiner Anfrage ist der, dass ich kein Interesse daran habe den Weg geschlossener Ökosysteme mitzugehen. Ich möchte allerdings effizient arbeiten können und habe da bzgl. Linux so meine Bedenken. Ich bin Musiker, kein Entwickler. Wenn es zu kompliziert ist, macht es für mich keinen Sinn. Wie ist da eure Einschätzung?

Auf dem letzten Stand bin ich da nicht, da ich mich nach ner Weile dann doch für ne kommerzielle Suite entschieden habe. Meine Erfahrungen würde ich folgendermaßen zusamenfassen:
Wenn man Musik machen will, ohne ne Menge Kohle für Software auszugeben bekommt man mit den Linuxtools wirklich brauchbare Werkzeuge die grundsätzlich so einiges abdecken. Wenn man sich an die Workflows gewöhnt hat bekommt man auch sehr schnell seine Songs und Ideen zusammen. Spätestens wenn man aber mit gekauften Libraries arbeiten möchte, wird es schwierig. Hier gabs oder gibt es gute Ansätz (Linuxsampler), da fehlte aber die Unterstützung für die wichtigsten Formate. Ausserdem musst du drauf achten dass deine Hardware unterstützt wird, also vor dem Kauf fleißig googeln.
Das Konzept mit dem Jack Soundserver fand ich sehr gut. Und so schwierig zu bedienen fand ich das ganze nicht. Nach der Installation von Ubuntustudio hats keine 20 Minuten gedauert bis ich nen kleinen Songschnipsel fertig hatte.
Da ich mir Ampsimulation zulegen wollte und auch mal vernünftige Synthie Sounds und Libraries benutzen möchte, bin ich umgestiegen.
Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert da mal reinzuschauen. Kosten ja nix....zumindest kein Geld!!!

Gruß Uwe
 
Habe mich nach intensiverer Recherche nun gegen Linux entschieden. Im übrigen auch im mobilen Bereich. Weder Unbuntu noch Android können meine Ansprüche decken. Schade, da ich von dem Weg den Apple und Microsoft einschlagen nicht viel halte.
 
linux als desktopsystem tritt leider seit jahren auf der stelle... ich hätte das sehr gerne anders gesehen, aber wenn man davon abhängig ist auch mit anderen menschen projektdaten auszutauschen oder überhaupt kommerzielle klangerzeuger/plugins verwenden will, dann ist linux noch immer totes land.
 
Ich bin schon seit Jahren aus dem Thema Linux raus. Mich würde folgendes interessieren:


1. Was sind aktuelle Referenz-Programme für Pro Audio?

Ardour3

2. Was ist die Entsprechung des Plugin-Formats VST / AudioUnit?

LV2

3. Was ist die Entsprechung zu den ASIO / Core Audio Treibern?

Jack


4. Wie gut funktioniert die Integration von VSTs mittlerweile und funktionieren VSTi's auch (EzDrummer!)?

Besser als früher weil es eine frei Implementierung gibt aber immer noch nicht so gut, dass es mich interessieren würde...

5. Gibt es mittlerweile brauchbare Software Suites, oder muss man sich immer noch alles einzeln zusammensuchen?

Ardour3 plus Plugins (CALF, Invada, IR andere) alles andere ist eher Spezialgerät oder halbgar.

Wenn es zu kompliziert ist, macht es für mich keinen Sinn. Wie ist da eure Einschätzung?

Kompliziert ist es nicht mehr. Ich habe UBUNTU+KXStudio mal Testweise auf einen USB3-Speicherstick installiert. Nach etwa einer Stunde lief alles perfekt und ich musste keine einzige Config-Datei aufmachen.
 
Ich finde es manchmal immer noch mühsamer mit Linux zu arbeiten vor allem wenn es ein Problem gibt, dann ist der Fix manchmal nicht so einfach und auch erst mal nicht so einfach zu finden. Bei Windows gibts meistens mehr Leute die ein Problem schon kennen und wissen wie es zu lösen ist.

Aber wenn alles läuft ist es eine gute Alternative.
 

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