Leere und Leichtigkeit

[Lobotomeandyou]

Manchmal hat man so'nen Tag der tausend Ideen....

eigentlich war ich an einer ganz anderen Sache dran... dann kam mir 'ne Pianoballade in den Sinn.

Lange Rede, kurzer Sinn:

so'nen halben Text fertig (kam quasi direkt mit der Musik). Vielleicht findet sich noch der eine oder andere, dem was dazu einfällt, 'ne Idee hat, die ich verwursten kann... ansonsten, wenn nicht, auch nicht schlimm....irgendwas fällt mir schon noch ein.



Hier stehe ich
unterm Sternenzelt

der Tag vergeht,
die Nacht bricht an


nur Mondenschein
umkreist mein Sein

bin schwerelos
und ganz allein



Leere und Leichtigkeit
Gefühl von Unendlichkeit

Leere und Leichtigkeit
Sehnsucht nach Ewigkeit

Song hört sich so an, jedenfalls schomma bis hierhin: (so'n reingerotzter Pilot noch)

https://app.box.com/s/0qb59ydklwyvuyz558dxb3jej35ir22c

 

[Locis]

Text und Musik passen gut zusammen. Irgendwie fehlt noch so etwas wie eine Pointe. Vielleicht: Die Schwere des Tages geht. Also Gegensätze: Tag schwer, Nacht leicht. Ach, noch ein Gedanke: Wenn der Tag vergeht, ist das Sternenzelt noch sehr Bruchstückhaft vorhanden. Vielleicht die zweiten beiden Zeilen nach Vorne holen?

 

[Teestunde]

Willst du nicht lieber schreiben Unterm Himmelszelt? Denn wenn der Tag erst vergeht, bevor die Nacht anbricht, kannst du ja die Sterne erst mal noch gar nicht sehen. So von Texter zu Texter.
Das reingerotzt nimm bitte, bitte wieder raus. Das Wort passt nicht zu der vielversprechenden Musik. Ach, ich sehe gerade, Locis' Bemerkung ging auch schon in die Richtung. Na, da befinde ich mich gleich in guter Gesellschaft.

 

[artname]

hi lobo,

Dieses harmonische Wechselspiel zwischen der Dur-Subdominante und der Moll-Dominante finde ich sehr schön! Du erzeugst in mir ein Gefühl des Schwebens. Dein Text hingegen liest sich bisher wie eine sehr simple Gebrauchsanweisung für deine Musik.

Mach es spannender. Konzentriere dich auf das, was DICH schweben läßt. Aber verrate es nicht. Dem Zuhörer reichen Andeutungen, Trigger. Jeder will ja seiner eigenen Geschichte nachträumen.

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Ich deute mal an, wie ich vorgehen würde: Konzentriere dich auf das Schweben. Auf seine seltene und überraschende Gabe, alles zu vergessen. Auf die seltenen und seltsamen Emotionen die plötzlich auftauchen. Äußerlich: die Welt präsentiert sich merkwürdigen Tönen und Farben. Innerlich: Flashbacks, verdrängte Erinnerungen und Assoziationen tauchen auf.

Lass vielleicht(!) auch irgendwann kurz die Sorge anklingen, dass man leider ewig schwebt, ein vorweggenommene Bedauern der Landung.

Meditiere zunächst selber ehrlich und intensiv zu Deiner Musik und achte darauf, welche Gedanken außer deinen bisherigen Klischees aufsteigen.

Und dann versuche das Ergebnis zurückhaltend zu vertexten. Also sollte eine Frau auftauchen, dann sprich von ihren Haaren (aber nicht von ihren blonden Haaren, na du weißt schon). Oder versuche das ganze unisexuell nur über ein DU oder SIE (als Mehrzahl) zu artikulieren. Wie gesagt, ICH möchte ja auch zu dieser schönen Musik meditieren.

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Ansonsten fielen mir aber noch ganz andere Handlungsorte und -stränge ein. Eine nachdenkliche Stimmung an einem bestimmten Grab (weniger Klage, mehr schöne Erinnerungen!). - Das nächtliche Betrachten der schlafenden Geliebte - der Versuch, sich in die Sorgen des eigenen Kindes zu versetzen angesichts der medialen Bilder des Untergangs... - und und und

P.S.

Oops, da fällt mir ein: ich arbeite gerade mit einem Künstler, der im Hauptberuf Tiefenhypnose ausübt. Deine Musik könnte ich mir auch vorstellen als ein allmähliches Zurückgleiten in die Kindheit. Vielleicht über mehrere Stationen. Du siehst also, mir gefällt die Musik

 

[MamaMuuht]

@Lobo

Musik ist wirklich sehr schön! Hat echt was Schwebendes. Dagegen ist der Text irgendwie.... statisch.

Vielleicht in diese Richtung?

Die Nacht vergeht
unterm Sternenzelt.
Mein Traum verweht,
ein Licht bricht sich.


Im Mondenschein
verschwimmt mein Sein
Bin schwerelos
im All alleins.



Leere und Leichtigkeit
und endlich Unendlichkeit

Leere und Leichtigkeit
sind so voller Ewigkeit

 

[Teestunde]

@Mama
Das "alleins" könnte beim Singen problematisch werden, weil man statt "all-eins" nur hört "allein-s".

Oder hast du dich einfach nur verschrieben?

 

[Lobotomeandyou]

Ich danke euch bis hierhin schonmal und die eine oder andere Textidee fließt da sicherlich mit ein...

denke z.B. konkret an das Umstellen, wie Locis schrieb oder das "Im All allein" wie mamamuuht vorschlug (das "ganz allein" ist mir auch zu blöd und hat so'nen naiv-schlageresken Heintje Touch, den ich vermeiden möchte).
Auch artnames Anregungen, vor allem, wie ich an den Text rangehen sollte, sind sehr gut..... Assoziationen finde ich gut, Erlebnisse zu schildern, weniger. Bin kein Geschichtenerzähler. Kann ich nicht.
"Himmelszelt" ist auch gut, würde aber bei der Textumstellung (also erst Tag vergeht, Nacht beginnt und dann das Stehen unterm Himmel doch eher das Sternenzelt präferieren).

Was mir immer mehr durch den Kopp geht, ist, hier, dem Hörer ein bissken die Möglichkeit zu lassen, ob der Protagonist in einem Meditationszustand ist (positiv) oder gerade auf dem Weg ist, 'nen Suizid zu begehen (also 'ne negative Deutung). Kristallisiert sich in meinem Schädel so raus. Vorgestern abend habe ich nur spontan was eingesungen, was mir direkt beim Einspielen in den Sinn kam, also nur 'ne Art Bild der Stille in der Nacht.

Hab jetzt den Song erstmal nur ein bissken in Richtung Intro ausgebaut und instrumentalen Zwischenteil. Auf Refrain und Drums würde ich gerne verzichten wollen, weil ich schon bei solchen Themen ein fragileres Klanggemälde bevorzugen würde.Hier noch mal die etwas ausgebaute Variante (allerdings noch mit den alten Vox drauf).

https://app.box.com/s/0qb59ydklwyvuyz558dxb3jej35ir22c

Wie findet ihr denn die Absicht, den Text doppeldeutig in Richtung Meditation und Suizid zu gestalten? Zu doof?! Diesen weiblichen Chor im Hintergrund z.B. habe ich heute ein bissken wie den Gesang der Sirenen gedeutet.

 

[artname]

Lobo,

ich meine KEIN Storytelling. Ich wüde mir nur eine Situation vorstellen, ohne sie tatsächlich im Text zu erzählen und dann in mich hinein lauschen, was da in mir hoch kommt. Eignet sich bei meditativer Musik mMn sehr gut.

Und wenn du gerade eine Story siehst, würde ich NICHT darüber abstimmen lassen, sondern sie zuerst schreiben. Viele Köche verderben usw. Wir sind dir doch ... ähm... zumindest deiner Musik sehr wohlgesonnen.

 

[MamaMuuht]

@Teestunde

Ne, verschrieben hab ich mich nicht. Man kann ja All Eins auseinander singen. Das andere war mir auch ein wenig zu kitschig...

 

[Lobotomeandyou]

nach hin und her überlegen....

Der Tag vergeht,
Die Nacht bricht an

Ich schau hinauf
zum Himmelszelt


Der Mondenschein
durchfließt mein Sein
der Blick wird klar
die Gedanken frei



Leere und Leichtigkeit
Gefühl von Unendlichkeit
Leere und Leichtigkeit
Sehnsucht nach Ewigkeit


der Vorhang fällt
die Zeit gefriert

ein Schritt nach vorn
in die Anderswelt


Der Sphärenklang,
weist mir den Weg
zu den Sternen hin,
wo die Ahnen sind

Leere und Leichtigkeit
Abschied von Endlichkeit
Leere und Leichtigkeit
Sprung in die Ewigkeit

https://soundcloud.com/wellenstrom/leere-leichtigkeit

 

[Teestunde]

Ich sehe jetzt erst, dass du dein Lied noch mal überarbeitet hast. Genau das Richtige, um sich hineinfallen zu lassen. Ich wünsche dir noch ein paar PMs.