Können SW Synthesizer so klingen ?

[sacer11]

Hi, ich wollt fragen ob es möglich ist mit Synths wie Synth Squad, Oddity, Diva oder Monark so zu klingen, oder braucht man für sowas einen DSI Pro2 oder ähnliches ?

www.youtube.com/watch?v=otqx6qGHhPU

weitere Tracks:
www.youtube.com/watch?v=sdl7PZmlGQI
www.youtube.com/watch?v=emPHN3z5lek
www.youtube.com/watch?v=ELkjlICIpIQ
www.youtube.com/watch?v=GVslWIH-evI
www.youtube.com/watch?v=d7zBePUZMog
www.youtube.com/watch?v=trwJybsgqvI
www.youtube.com/watch?v=WZQz7MtR9ro
www.youtube.com/watch?v=HDAuxLuhnj0

 

[RefinedRough]

Viele Sounds sind sicher möglich mit dem Monark (hört sich einiges nach Moog-Style an).

 

[ModulationMatrix]

Wollt ich gerade sagen, Monark. Gibt vom Aiyn Zahev 100 freie Presets, die klingen mal so richtig geil analog. Teilweise richtig kaputt 70er mäßig und so, also noch weit mehr vintage als im Video.

 

[sacer11]

Das Video war mit G-force Oddity 1

 

[EC2]

Meinst du den Bass-Synth? Alle der hier genannten Synths sind natürlich sehr schöne Klangerzeuger, aber den Sound würdest du z.B. auch mit Logic´s eingebauten Stock-Synths hinbekommen. Es gibt nicht wenige hochklassige Acts, deren Bässe sehr nach einem Pro One klinge, die aber in Video-Tutorials und Studio-Visiten freimütig zugeben, dass sie die mit den Bordmitteln ihrer DAW produziert haben.

 

[sacer11]

ja den verzerten bass, habe kein Logic und auch die onboars synths nie gehört, trotzdem habe ich das gefühl das so ein DSI Pro2 irgendwie agressiver als software klingt, habe jedoch keine Hardware zum Vergleich und kann nur auf Musikmesse testen, aber das Introvideos ist schon nicht schlecht.

 

[Kollege]

Hardware klingt für sich alleine immer etwas anders, besonders was das Finetuning angeht. Im Mix macht das aber nicht mehr viel. Hatte erst letztens ein Projekt offen und feierte schon die tolle Hardware, aber es war 'nur' ein vst.

 

[Lobotomeandyou]

Genau!

Je voller das Arrangement ist, desto weniger hört man etwaige "analoge" Eigenheiten raus. Insofern ist der derzeitige Hype um Analogsynths für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Viel wichtiger ist es doch im Studioalltag, dass sich die Instrumente gut in die Produktion einfügen lassen. Am komfortabelsten sind da nun einmal SW Synths.

 

[schnuffke]

Je voller das Arrangement ist, desto weniger hört man etwaige "analogen" Eigenheiten raus.

Wobei die im Startpost verlinkten Tracks nun nicht gerade "voll" sind - eher minimal gehalten. Da werden die Einzelsounds eben wichtiger.

...es gibt auch keine wirklich guten digitalen Filter...

 

[Lobotomeandyou]

...es gibt auch keine wirklich guten digitalen Filter...

Naja... gut ist relativ. Man muss ja nicht drüber streiten, ob man hier oder da ein Quäntchen mehr aus'm Synth mit 'ner analogen Klangerzeugung, mit analogen Filtern rausquetschen kann im Vergleich zum U-HE Zeugs oder den Emulationen von GForce z.B.. Fakt ist, die SW Synths kommen immer näher dran. Die o.g. Beispiele (hab in 2 reingehört) müssten m.E. jedenfalls machbar sein.

Liegt natürlich aber auch im Ohr des jeweiligen Hörers. Der eine hört Flöhe husten und der andere hat 'ne etwas weniger empfindliche Wahrnehmungschwelle.

 

[schnuffke]

Man muss ja nicht drüber streiten...

Nee, muss man nicht - will ich auch nicht.

U-HE hat mMn so ziemlich die besten digitalen Filter.

 

[Realist]

Von U-HE nutze ich den Tyrell sehr oft für elektronische Bässe.
Ich finde der hat dieses knackige in den Tiefen, was vielen VST-Synths fehlt.
Ausserdem ist der Tyrell von der Übersicht einfach klasse. Man kriegt da schnell gute Sounds raus ohne sich in irgendwelchen weiteren Menüs zu verzetteln.
http://www.u-he.com/cms/tyrelln6

 

[schnuffke]

Ziemlich wichtig ist auch der richtige Einsatz von Effekten. Mit ´nem guten Saturator kann man viel ´rausholen. Man kann Synthiesounds "entstauben", Brillianz und Lebendigkeit reinbringen.

Reverb ist genauso wichtig.

 

[Kuno]

...es gibt auch keine wirklich guten digitalen Filter...

LLLLLLLOL ...
http://www.cytomic.com/drop

 

[schnuffke]

LLLLLLLOL ...
http://www.cytomic.com/drop

Jup, The Drop ist der Hammer.

 

[sacer11]

Basiert Serum auch auf diesem digitalfilter ?

 

[HansAlbers]

Ich hatte mir mal die Bedienungsanleitung vom U-HE Diva durchgelesen und dort hat Urs Heckmann ziemlich simpel beschrieben, wo der kleine aber feine Unterschied zwischen VSTs und analogen Synths ist:

Es ist die (Licht-) Geschwindigkeit des Stroms. Die Erzeugung der reinen Wellenformen ist bei VSTs und analogen Synths prinzipiell gleich bzw. kaum zu unterscheiden. Aber alles, was danach kommt, ist mit Code und CPU nicht so einfach zu lösen.

Wenn man bspw. eine Rechteck-Welle durch einen Filter schickt und das Signal, das aus dem Filter kommt, durch ein Feedback wieder zurück in den Filter schickt und das immer wieder und "unendlich", wird der Sound extrem fett und dick. (Einfach mal in Massive das Feedback anschalten)

In einem analogen Synth funktioniert das wunderbar, da der Strom schnell genug ist und der Sound wird unglaublich fett. In einem VST wird dieses Verhalten durch Code (teilweise schlecht) simuliert.

Es die "unendliche" Geschwindigkeit des Stroms, die analoge Synths, vor allem bei Effekten und Filtern so geil klingen lässt.

Ergo: Der Versuch, reinen Strom durch Quellcode zu ersetzen, wird auch dann nicht funktionieren, wenn die CPUs dreimal so schnell sind wie heute. Wenn man es genau nimmt und die Ungenauigkeit des menschlichen Gehörs aussen vor lässt, reichen auch hundert Mal so schnelle CPUs nicht aus, um diese Geschwindigkeit zu simulieren. Dazwischen liegen immer Quellcodes und Audiostreams, die abgearbeitet werden müssen.

Man muss sich einfach darüber klar werden, das in echten analogen Synths, jede Aktion in Lichtgeschwindigkeit abläuft. Das ist "Natur". In einem VST wird das alles nur simuliert. Das fängt schon beim einfachen Mixen von zwei Wellenformen an und dann über die ganze interne Filterkette.