Klassische Notation VS Piano-Roll-Notation

[Marc1610]

Klar ist es leichter, wenn man das notieren der Noten auf einem Blatt oder dafür vorgesehene Software schreiben kann, dazu muss man es aber wirklich aus dem Eff Eff können, als würde man zb, einen Einkaufszettel schreiben, wenn man genau weiss was man einkaufen möchte, sonst wird das eh nix.
Noch dazu, haben einige ihre eigene Schreibweise, auch da kann und wird schon mal etwas vergessen, oder falsch notiert.

Wer mehr mit Instrumenten Zuhause arbeitet, wird es einspielen und weiteres dazu arrangieren, bis sich ein Musikstück daraus entwickelt.
Da ist das Pianoroll einfach besser und einfacher zu bedienen um mal Korrekturen vorzunehmen.

Also, wer sich mit der Notenschrift und allen Zeichen auskennt, wird es aufschreiben, wer es nicht so gut kann, wird zum Keyboard greifen es einspielen und das Pianoroll nutzen.

Solch ein Midiarrangement, liesse sich auch in eine Notationssoftware einbinden und könnte es anschliessend als Notenbaltt ausdrucken.
Dann kann man es auch Musikern weiter reichen, das sie danach ihr Spiel vollziehn.

Also jeder wie er möchte.
Ein Musiker der seine Noten aufschreibt, muss oder ist lange kein besserer Musiker, als jemand, der sein Zeuch im Pianoroll einzeichnet.

Jeder geht seinen Visonen nach.

 

[Rex]

Die Notation hat auch heute noch die höchste relevante Informationsdichte und bietet daher die beste strukturelle Übersicht.

Sie wird deshalb zur Dokumentation, Archichivierung und als Kommunikationsmittel von Musikern verwendet. Wer das nicht will oder braucht muss sich damit nicht auseinandersetzen.

Wer professionell tätig sein möchte sollte sich jedoch entsprechende Grundkenntnisse aneignen.

 

[TheRoot]

Danke!

Immer diese generelle Diskussionen um Noten.

Man könnte manchmal meinen, dass Noten lernen zu ungewollter Schwangerschaft führt, so wie manche es mit 7 Kreuzen verneinen.

 

[Instrumentenfreak]

dass Noten lernen zu ungewollter Schwangerschaft führt, so wie manche es mit 7 Kreuzen verneinen.

...das kommt ganz auf den Lehrer an *grins*.

 

[TheRoot]

dass Noten lernen zu ungewollter Schwangerschaft führt, so wie manche es mit 7 Kreuzen verneinen.

...das kommt ganz auf den Lehrer an *grins*.

Es gibt keinen besseren Lehrer, als man es sich selbst ist.

 

[Fastel]

Da ich alles mit der Piano Roll notiere, brauch ich eigentlich kein klassisches Notensystem

In der Steinzeit sind die Menschen auch ohne Rad super klar gekommen.

Außerdem, wer viel mit Noten zu tun hat, ihm diese also "aufgezwungen" werden, wird auch schneller damit umgehen können.

Dann hab' doch damit zu tun, dann kannst Du es auch.

Letztendlich sehe ich alle Komponisten, und ich sehe sie leider nur in Interviews oder (Semi)professionelle auf YouTube, nur vor dem Sequenzer hängen. Das muss also einen Grund haben.

Kommt drauf an welche Klientel Du Dir aussuchst. Bei Filmmusikkomponisten wird man um den Computer nicht herum kommen. Dass aber gute Komponisten ihre Stücke in Piano Roll notieren, bzw das vorziehen, würde ein zufrieren der Hölle vorraussetzen.

Anderes Beispiel, warum hat Cubase keine vernünftige Notation? Vermutlich weil es kein Sinn machen würde

Ich kenne Cubase nicht, aber ich würde behaupten: weil es nicht dafür gemacht ist. Dafür gibts dann Notationsprogramme.

Das ist richtig, dass man mit der Notation eine bessere Übersicht hat, aber dere Lange Schwanz der Entbehrungen der daran hängt, um sowas dann auch Lesen zu können, kann durch die Vorteile eines Intuitiven Piano-Roll nicht aufgewogen werden

Welche Vorteile?

Gut, jetzt kommt der gescheite Komponist und sagt:"Genau deswegen schreibe ich das Stück erst in einem Notationsprogramm und arbeite es dann in den Sequnzer ein" ^^

Jetzt mal ehrlich, ist das nicht doppelt und dreifache Arbeit? Das wäre ja so, als wenn ich erst das Kochbuch schreibe und mich dann hinsetze und koche, um zu sehen obs funktioniert, mal Übertrieben ausgedrückt. Klar, wenn man weiss wie etwas funktioniert, dann muss man das nicht erst hören. Wobei Sibelius z.B. ja schon Ton hat. Aber könnte man sich das nicht sparen und direkt in den Sequenzer hauen ?

Ich kann nur für mich sprechen: Im Notationsprogramm komponiere ich. Im Sequenzer wird bearbeitet aber das ist ja eigentlich nicht das Thema. Es geht ums "sehen und verstehen" und das geht mit Piano Roll mal gar nicht, bzw ist extrem mühsam.

Wenn ich dann im Sequenzer was höre, was anders sein soll, oder noch eine Idee habe, dann male ich die Noten auch mit der Maus rein. aber der Großteil der Arbeit findet statt, bevor der Sequenzer geöffnet wird. Und ich denke da geht es den meisten hier nicht anders.



Mein Fazit: die Piano Roll kann in keinem musikalischen Parameter der Standard Notation oder der Tabulatur das Wasser reichen wenn es um das schnelle Erfassen oder Aufschreiben einer Idee geht - egal ob ausgearbeitet, orchestrisiert oder nicht.



Die PianoRoll hat nur einen Vorteil...*grübel*

... äh fällt mir nicht mehr ein



Dass Du so gut damit arbeiten kannst kommt Dir wie ein Vorteil vor, weil Du gar keinen Vergleich stellen kannst. Wer das Notensystem nicht beherrscht, kann seine Arbeit nicht erleichtern. Genauso wie die Urmenschen, das Rad oder einen guten Turnschuh nicht zu würdigen wissen.



Dabei ist es ganz einfach: klicke hier

http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/e/e7/IMSLP96478-PMLP198400-jc_bach_sonatas_op10.pdf

=> ausdrucken.

Leg Dir die Blätter neben dein Klo. Und immer wenn Du ne sitzung hälst liest Du die Noten. Am Anfang ist es mühsam weil man immer abzählen muss. Je nach Verdauung kannst Du in 2-3 Wochen anfangen Akkorde (3 Klangsschichtungen) zu lesen, und dann wirst Du allen hier zustimmen:

Noten lesen ist kein Hexenwerk und Piano Roll ist nur zum Bearbeiten der fertigen Komposition

 

[synthpark]

- Pianorolle fuers Arbeiten.

- Notationsansicht, um schnell zu begreifen, welche Akkorde da gespielt werden.
So gehts mir zumindest.

 

[Prof_Teppich]

@Fastel

In der Steinzeit sind die Menschen auch ohne Rad super klar gekommen.

Damit sagst du aus, dass die Piano-Roll Steinzeit ist?

So funktioniert das aber nicht. Geschichtlich gesehen sieht das so aus: Wenn man Komponist werden wollte, hat man eine klassische universitäre Ausbildung genossen. Danach hat man sich hingesetzt und mit Hilfe eines Pianos ein Orchesterstück geschrieben. Es wäre einfach zu teuer und aufwändig, jedes mal ein Orchester zu mieten, um damit live zu komponieren. Heute sieht das für den richtig klassischen Komponisten nicht anders aus.
Durch aufkommen von Rechnern usw. hat sich aber eine neue Gruppe entwickelt ^^ Der Name "Komponist" ist ja nicht geschützt, nun kann sich jeder einfach so Komponist nennen bzw. wer mal nen Kurs besucht hat, mag das sogar am nächsten kommen. Diese Leute kommen aber in der Regel erstmal garnicht in Berührung mit einem echten Orchester, sondern kaufen sich verschiedene Librarys, ja selbst Professionelle kleinere Komponisten arbeiten damit. Jetzt kommt der Punkt: Der Sequenzer und die Piano-Roll sowie die Libraries sind mein persönliches Orchester. Ein echtes Orchester muss mit Noten gefüttert werden, das Computer-Orchester aber mit Midi-Daten, in einer Piano-Roll-Notation. Wenn die Piano-Roll also so schlimm wäre, warum gibt es dann keine auf Noten basierte Lösung?

Für mich verfehlt es irgendwie den Sinn flüssig Noten lesen zu können, wenn ich veremutlich nie mit einem Orchester zu tun haben werde und wenn doch, dann kann ich es immer noch lernen bzw. hab dann jemanden zur Hand der mir Hilft. Zur Betonung ich rede hier von,flüssigem Notenlesen und nicht von nicht Notenlesen können ^^. Damit meine ich, es soweit zu können, dass man in Noten komponieren kann.
Im Prinzip geht es hier auch garnicht darum, ob man Noten lesen können muss, es sollten lediglich die beiden Systeme verglichen werden und mit persönlicher Erfahrung angereichert werden, aber jetzt ist der Thread da in die Richtung gegangen^^ Aber ist ja nicht schlimm.

Ich mein ich habe die Möglichkeit und jeder hat die Möglichkeit, sein persönliches Orchester stundenlang zu malträtieren. Direkt mit dem Orchester zu komponieren ist doch Nuts^^ da verstehe ich garnicht dieses komplizierte "erst in Noten komponieren und dann in die DAW einarbeiten"

Es sei nochmal gesagt, jeder der das Notenlesen beherscht hat keine Nachteile, das will ich ja garnicht anfechten. Nur wenn man jemanden fragt, der einen ähnlichen Standpunkt hat wie ich, der wird nicht sagen"ach könnt ich doch nur Noten lesen, dann könnte ich das und das und das"
Denn Notenlesen hat nichts damit zu tun ob man gute Musik schreibt , sondern baut sich eher aus Musiktheorie, Erfahrung, Erfahrung und nochmals Erfahrung auf.

Um meinen Standpunkt nochmal klar herauszustellen, und nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen:
-klassisches Notensystem für die, die mit vielen verschiedenen Instrumenten und Personen live arbeiten wollen, wie in einem Orchester z.B.

-Piano-Roll-Notation die nur mit dem Rechner arbeiten, wie z.B. Hobbykomponisten, Film- und Gamekomponisten die nicht zum echten Orchester gehen können/müssen

 

[BerrySchwarz]

Ich denke es ist wichtig, dass JEDER einen Zugang zur Musik und die Möglichkeit zu deren Produktion erhält.

Dabei spielt das System, die Schreib- und Lesart keine Rolle, so sie bei dem Nutzer funktioniert ... ob nun im Hobby- oder prof. Bereich. Dabei ist doch nur von Bedeutung, wie gut er sein bevorzugtes System beherrscht ... seine Musik lesen, schreiben, bearbeiten etc. kann.

Unterschiedliche Systeme mit ihren Vor- und Nachteilen, ob nun isoliert oder zusammen genutzt ermöglichen verschiedenste Herangehensweisen. Kreativ kann ich also so oder so sein.

Problematisch wird es allerdings dann, wenn zwei aufeinander treffen und sich erst einmal gegenseitig ihre Systeme (musikalische Schreib- und Lesart) erklären müssen. Da ist es natürlich schon von Vorteil, wenn man selbst mehrere davon, wenigstens grob beherrscht ... der Rest klärt sich dann allerdings auch im gegenseitigen Austausch.

LG Berry

 

[EarlGrey]

@Prof_Teppich: Deine Argumentation ist die typische Argumentation desjenigen, der Notenlesen nicht richtig beherrscht und die Vorteile einfach nicht zu würdigen weiß.

Dabei schreibst Du dauernd selber über die einzig richtige Einsatzberechtigung: Um den Computer alle MIDI-Spuren steuern zu lassen und komfortabel auf alle möglichen Parameter dieser Spuren Einfluss nehmen zu können. Nicht mehr, nicht weniger. Es ist ein Editor in der DAW.

Das hat mit dem Prozess, wie ein Musikstück komponiert wird, und damit, wie ein Musiker Stücke spielt, aber erstmal gar nichts zu tun. Da mag es je nach Genre, Umfang und Vorlieben des Komponisten verschiedene Vorgehensweisen geben, um die man nicht streiten muss. Ich gehe ja auch unterschiedlich vor.

Einspielen und in der Piano Roll editieren ist in bestimmten Fällen zweckmäßig und effektiv. Aber wenn jemand statt Noten zu schreiben alle Noten einzeln in den Piano Roll Editor eingibt, dann kann er nicht ganz dicht sein und sollte schnellstmöglich Noten lernen.

Und ich wiederhole es nochmal: Wer die EInsatzzwecke für Piano Roll und Notation nicht kapiert und ersteres nur aus dem Grund vorzieht, weil er letzteres nicht beherrscht, kann sich kein vergleichendes Urteil erlauben und sollte besser die Klappe halten.

Tschüss.

 

[Mike3000]

Also meine Schwachstelle im Notations-System ist, dass ich als Autodidakt nie sauber zu zählen gelernt habe und deswegen die Noten- und Pausenlänge intuitiv erfasse.

Das führt zu solchen Aktionen wo ich die Melodien auf dem Billigkeyboard (das irgendwie die MIDI-Verbindung nicht hinkriegt), auf der Gitarre oder auf dem Akkordeon entwerfe, und die dann in die Pianoroll male.

Dazu kommt, dass ich als Gitarrist oft nicht weiß welche Note ich gerade spiele - ich spiele (say) die kleine Terz zum Grundton D danach die große Terz zu F, bin mir aber über den eigentlichen Ton gar nicht bewusst. Und die kleine Terz finde ich in der Pianoroll immer drei Halbtöne höher, auch ohne zu wissen dass es ein "f" und dann (Als große Terz zu "f" in 4 Halbtönen Abstand) ein "a" ist.

Auf den Notenlinien müsste ich da erstmal überlegen ... und ich schreibe mir wenn ich ein neues Lied lerne entweder die Noten"namen" über die Linien (fürs Akkordeon), bzw mache mir eine (mentale) Tabulatur (für die Gitarre) und übe anhand dessen dann bis ich es auswendig kann - vom Blatt spielen ist bei mir leider nicht drin

Und als Anekdote nochmal: es gab mal eine Jam von Paco de Lucia (der NUR nach Noten spielen kann) und einem Jazzmusiker (der NIE Noten lesen konnte). ... sie haben es sehr gut gemeistert, leider fällt mir der Name des Jazzers nicht mehr ein ...

 

[stefangeidel]

Ich finde sehr schön, was BerrySchwarz geschrieben hat... Wichtig ist, dass jeder Zugang zur Musik hat... Und wenn man Phil Collins heißt und sich einem das Notensystem nicht erschließt, erfindet man eben eine eigene Notationsweise... Ist doch auch okay... Und ihn wird sicherlich niemand als schlechten Musiker bezeichnen... Vielleicht als schlechter (klassischen) Notenleser...

Aber:

?

Ich bin bekennender Notationslegastheniker... (lesen: ja - umsetzen: nein) Ich habe bisher einfach nicht die Notwendigkeit gesehen, da ich die Instrumente gerne "in den Händen" halte... und sei es eben auf einem Masterkeyboard... So habe ich mehr Gefühl, als in einem Bleistift und einem Stück Papier...

Natürlich kann man das jetzt als defizitär bezeichnen... Für mich gilt derzeit eben:
Gut ist, was gut klingt.

Ich respektiere dennoch alle, die mir Noten umgehen können... Und genauso möchte ich auch respektiert werden, wenn ich - durch Überlegung oder Improvisation - auf meine kompositorischen Ergüsse komme...

Vielleicht ist das der Punkt: Respekt.

Jede Variante hat seine Berechtigung und jede Variante kann auf seine Art effizient sein.

 

[Fastel]

@Fastel
Für mich verfehlt es irgendwie den Sinn flüssig Noten lesen zu können, wenn ich veremutlich nie mit einem Orchester zu tun haben werde und wenn doch, dann kann ich es immer noch lernen

Der Sinn von Noten ist es Musik lesen (und dadurch indirekt interpretieren) und seine Musik mitteilen zu können. Also braucht man eine gemeinsame Sprache. 95% der ernsthaften Musiker (also auch Hobbymusiker) sprechen diese Sprache. Egal ob StandardNotation, Tabulaturen oder aufgeschriebene Chordprogressions. Ich verstehe was da steht und kann es, vielleicht nach mehreren Anläufen, spielen. Über das Gehör kontrolliere ich ob das gut ist was ich selbst aufgeschrieben habe.

Warum willst Du also als Exot unbedingt nur die Piano Roll benutzen. Dein einziges Argument ist doch: sie ist einfacher. Das ist auch ok. Du kannst es Dir aussuchen, aber Du kannst nicht behaupten, dass die Pianoroll die oben genannten Funktionen auch nur annähernd so gut erfüllen kann wie standard Notation.

Dein 2. Argument war das "doppelt gemoppelt" - also warum Noten aufschreiben wenns im Sequenzer doch wieder zur Pianoroll wird.
Wie ich finde kein kluges Argument, denn der Workflow bei ner klassischen Partitur ist astronomisch höher als bei Pianoroll. Somit spart man viel Zeit - und umwandeln in Pianoroll dauert doch auch nur 2-3 Mausklicks.
Von diesem Workflow hat man natürlich n ur etwas wenn man sich an' Schlübber reißt, über den Schatten springt und einfach jeden Tag 5 Minuten ins Notenlesen investiert. Schon an dieser Stelle (und noch an viele anderen) trennt sich die "Ich komponiere zu Hause am PC" Spreu vom Weizen. Wenns zu einfach wäre, könnts ja jeder. Wenn Du besser sein willst als andere, führt kein Weg daran vorbei, Anstrengungen zu unternehmen.


Final: Du musst Deine Vorgehensweise, mit der Pianoroll nicht verteidigen oder rechtfertigen. Mach es doch so wie Du willst. Aber wenn Du schon fragst...

Denn Notenlesen hat nichts damit zu tun ob man gute Musik schreibt , sondern baut sich eher aus Musiktheorie, Erfahrung, Erfahrung und nochmals Erfahrung auf.

Die Sprache der Musiktheorie sind aber Noten. Terzschichtungen bilden unsere Harmonielehre. Du kannst das auch einfach so erfahren und herausfinden. Das Rad neu erfinden. Aber warum es sich nicht einfach machen und ...... naja Noten lesen lernen.
Noten lesen zu können hat etwas damit zu tun gute Musik zu schreiben. Wenn man das nicht kann, kann man trotzdem gute Musik schreiben. Aber der Weg dahin ist bschwerlicher und ich denke da würde auch ein großer Teil des Potentials verschüttet bleiben.

Beispiel:
Wenn ich Klischee-Mittelaltermusik machen will, weiß ich dass ich erstmal einfach mit dorisch anfange. Ich weiß Dorisch ist moll, mit erhöhter 6. Stufe. In Noten ist das ganz einfach zu sehen. Ich kenne die molltonart und deren Vorzeichen. Jetzt brauch ich nur noch die 6. Stufe per # oder Auflösungszeichen zu erhöhen.
In der Pianoroll muss ich erstmal gucken, wo ist der Grundton der Harmonie, welche Töne die in der Rolle stehen weichen überhaupt von meinem Harmonischen Konstrukt ab und bilden die besonders Charakteristischen Töne.

Und enharmonische Verwechslung? Ganz wichtiges Thema in der Analyse (also dem Verstehen) von Harmonieverläufen. Geht auch nicht in der Pianoroll

Und ich wiederhole es nochmal: Wer die EInsatzzwecke für Piano Roll und Notation nicht kapiert und ersteres nur aus dem Grund vorzieht, weil er letzteres nicht beherrscht, kann sich kein vergleichendes Urteil erlauben und sollte besser die Klappe halten.

Das meinte ich mit Steinzeitmenschen die, sich kein Urteil über das Rad erlauben können.
Glaub mir Prof: wenn Du Noten lesen kannst wirst Du nicht mehr davon abrücken.

@Mike3000
Das Problem was Du mit der Terz beschreibst kann man ganz einfach lösen: lernen
Wenn man täglich ein paar Minuten die Intervallsprünge liest weiß man irgendwann auswendig: über d, e, a, h sind kleine Terzen sonst große.
Es ist wirklich reine Übungssache.

@Stefan
Ja das ist doch auch OK .... Noten zu lesen und die Melodie, oder noch schwerer die Harmonie im Kopf erscheinen zu lassen ist ne ganz ganz hohe Kunst - aber auch kein Hexenwerk - setzt aber wesentlich mehr Übung vorraus. Aber davon sind sicherlich auch einige professionelle Komponisten und Dirigenten ein Stück entfernt.

Ich finde das immer beeindruckend, wenn unser Theorielehrer so aus den Ärmel einen 12 Taktigen Harmonielverlauf (mit sich kaum wiederholenden Akkorden) an die Tafel schreibt und dann mittendrin irgendwas korrigiert "hmm ne das muss hier anders klingen"

 

[Prof_Teppich]

Gut ist, was gut klingt.

Ich respektiere dennoch alle, die mir Noten umgehen können... Und genauso möchte ich auch respektiert werden, wenn ich - durch Überlegung oder Improvisation - auf meine kompositorischen Ergüsse komme...

This!

Nicht mehr und nicht weniger. Musik kommt meiner Meinung nicht vom Notenblatt, sondern aus dem Kopf bzw. nach Gehör. Wie ich es notiere, ist ja meine Sache. Wenn ich mit einem Piano Roll oder anderen Notationen besser klar komme als mit dem klassischen System, dann ist das eben so.
Ich habe im übrigen immer noch nichts gegen das klassische Notensystem^^, das missverstehen hier einige.
Der Thread sollte eigentlich die beiden Systeme vergleichen. Ich habe den Fehler begangen direkt meine eigene Erfahrung unten drunter zu schreiben und bin auch noch weiter eingestiegen mit den kommentieren in diese Richtung -.- ... ^^

 

[Spotswood]

Nur Hardliner hier

Kann man sich nicht drauf einigen, dass beide Systeme ihre Daseinsberechtigung haben ?

DAWs haben Pianoroll, weil es in diesem System einfach viel mehr Sinn macht und die Vorteile die Nachteile zu Noten überwiegen. Ich denke es ist schon logisch, dass diese Firmen nicht einfach nur Hass auf Noten haben

Wer wiederum ausserhalb dieser Umgebung allerdings ernsthaft denkt, eine Pianoroll wäre besser als Noten, der hat einfach nicht beide Systeme ernsthaft (kennen)gelernt. Und selbst ohne zu spielen, rein vom Informationsgehalt (ich sag jetzt nur mal "enharmonische Verwechslung" bspw. vermindert + auflösung und die daraus resultierende Information) ist es viel kompakter und übersichtlicher.

Das Beste aus beiden Welten mitnehmen und gut ist

 

[synthpark]

Das Beste aus beiden Welten mitnehmen und gut ist

ja aber wenn du ne Leseschwaeche hast, was sollst du machen

Mozart hat mal ein Stueck geschrieben, das symmetrisch ist.

Man kann es von hinten und vorne lesen und es ergibt den gleichen Inhalt.

 

[Fastel]

Kann man sich nicht drauf einigen, dass beide Systeme ihre Daseinsberechtigung haben ?

Eben genau nicht - zumindest wenn es ums Topic geht.
Beide Systeme haben ihre Daseinsberechtigung sind aber für unterschiedliche Zwecke geschaffen worden.

Der TE wollte ja implizieren, dass Pianoroll auch gut zum Komponieren ist. Das tut er aber nur, weil er das Standard Notensystem nicht im Ansatz beherrscht. Also ist kein wirkliches "Vergleichsargument" zu finden.

Dass Pianoroll für die Nachbearbeitung der bereits geschriebenen Noten unerlässlich ist, würde wohl auch niemand anzweifeln.

Aber das ist doch ein ganz anderer Arbeitsabschnitt.

 

[jojoon]

@Prof:
So'n bischen mag man ja den Eindruck gewinnen, du suchst nicht die Erfahrung anderer, sondern Selbstbestätigung. Frei nach dem Motto, ich weiss ja wie's geht, nur möchte ich gern noch mal von jemendem den Rücken getätschelt bekommen.

Diese Steinzeit-Moderne-Analogie is Quatsch, weil Notation und Pianoroll sich halt nicht ersetzen. Klar ist letztere neuer, aber vor hundert Jahren gab's nun mal keine DAW. Und die Pianoroll wurde entwickelt, um Leuten die Möglichkeit zu geben Emotion in die computer-gespielten Noten zu geben, damit sich nicht alles so maschinell exakt anhört.

ja aber wenn du ne Leseschwaeche hast, was sollst du machen https://recording.de/uploads/smil451c70cce146f.gif

Und da simma auch schon beim Thema: Earl Grey hat recht, wenn er sagt, dass Leute, die das Notationssystem nicht beherrschen hier erstmal keine grosse Daseinsberechtigung haben um wirklich zu diskutieren. Ne Meinung haben ja alle.

Legastheniker haben Schwierigkeiten zu lesen und zu schreiben. Arrangieren müssen sie sich trotzdem. Können sie auch, es gibt Diktiergeräte, die in Text umwandeln. Sie können mündlich kommunizieren. Und manche werden sicherlich auf die Idee kommen, das Schrift ein sicher sinnhaltiges Konzept ist, aber richtig notwendig is es ja auch nicht.

Mit der Notation ist's genauso: Wer den Sinn der Notation verweigert und sagt, das er auch ohne kann - bitte. Er muss allerdings auch akzeptieren, dass es Leute gibt, die ihm sagen werden, dass Notenlesen sehr viele Dinge beim Komponieren einfacher macht. Wer allerdings unter Komponieren das Setzen eines LeadSynths und dann noch vielleicht ein bischen Bass dazu versteht...ähem, gut.

Is nicht umsonst, das hier im Forum immer wieder Leute auftauchen, die komisch fragen, warum's schief klingt, was sie da fabriziert haben. Manchmal möchte man einfach sagen: "Jungs, guckt euch doch einfach mal die Noten an, das springt einen doch an, das da die Tonart nicht zusammen passt." Kann man (im Regelfall) in Noten eben sofort sehen.

Mein Fazit: Meiner Erfahrung nach komponieren Pianoroll-Komponisten nach Gehör (schieb die Note, bis sie richtig klingt), während Notation-Komponisten sehr viel seltener akustisches Feedback benötigen. Aber beides kann hinterher amtlich klingen. Dennoch: ein bischen Kenntnis in Noten lesen und schreiben is nie verkehrt.

 

[Fastel]

bla bla bla

Legastheniker haben Schwierigkeiten zu lesen und zu schreiben. Arrangieren müssen sie sich trotzdem. Können sie auch, es gibt Diktiergeräte, die in Text umwandeln. Sie können mündlich kommunizieren. Und manche werden sicherlich auf die Idee kommen, das Schrift ein sicher sinnhaltiges Konzept ist, aber richtig notwendig is es ja auch nicht.

Also würdest Du einem Analphabethen oder Legasteniker nicht empfehlen an seinem Problem zu arbeiten sondern sagen: "Warum denn? Es gibt doch Diktiergeräte!" ?

Der Steinzeitvergleich hinkt - wie jeder Vergleich, ich weiß. Allerdings ging es auch nicht um die zeitliche Abfolge, sondern, darum, dass jemand der etwas nicht ausprobieren konnte, dieses nicht in Frage stellen darf. Wenn mand em Steinzeitmenschen ein Rad gibt, wird er damit nichts anfangen können weil er ja auch zu fuß gehen kann. Solange bis er den Sinn versteht. Vielleicht ist das jetzt klarer wie ich das gemeint habe.

 

[Prof_Teppich]

@Jojoon

Und da simma auch schon beim Thema: Earl Grey hat recht, wenn er sagt, dass Leute, die das Notationssystem nicht beherrschen hier erstmal keine grosse Daseinsberechtigung haben um wirklich zu diskutieren. Ne Meinung haben ja alle.

Deswegen habe ich am Anfang des Threads auch Fragen gestellt und kein Vergleichsbericht geschrieben, oder?
Das wäre so, als wenn ich in einem Autoforum nach dem Vergleich "Audi - Mercedes" frage und nur anmerke, dass ich mit dem Audi super klarkomme aber der Mercedes beim Probefahren nicht so gefallen hat. Dann kommt ein EarlGrey und sagt:"Dann hast du noch nie einen Mercedes gefahren und demnach keine Daseinsberechtigung in diesem Thread" ... schon komisch.

Muss ich dann auch, nachdem mein Heizungsmonteuer offensichtlich Mist gebaut hat, auch erst eine Ausbildung zum Heizungsinstallteur machen, bevor ich ihm sagen kann, das da was nicht stimmt? ^^ Ist vielleicht nen bisschen übertrieben, aber ich denke es ist klar worauf ich hinaus will.

Letztendlich geht es auch nur um meinen jetzigen Standpunkt. Die Zeit die ich jetzt investieren müsste um das zu machen, was ich jetzt eh schon machen kann lohnt sich für mich nicht. Nur weil ich zuhause nen Schrank bauen will, mach ich keine Ausbildung zum Zimmermann, um mal bei den Ausbildungen zu bleiben Das ist der Hintergedanke meiner Argumentation.
Eigentlich hab ich auch garnicht gewollt hier irgendwas zu vergleichen, eigentlich sollten das andere machen.

Und die Pianoroll wurde entwickelt, um Leuten die Möglichkeit zu geben Emotion in die computer-gespielten Noten zu geben, damit sich nicht alles so maschinell exakt anhört.

Das, unter anderem, habe ich in Post#28 versucht zu erklären.

@Fastel

Der Steinzeitvergleich hinkt - wie jeder Vergleich, ich weiß. Allerdings ging es auch nicht um die zeitliche Abfolge, sondern, darum, dass jemand der etwas nicht ausprobieren konnte, dieses nicht in Frage stellen darf. Wenn mand em Steinzeitmenschen ein Rad gibt, wird er damit nichts anfangen können weil er ja auch zu fuß gehen kann. Solange bis er den Sinn versteht. Vielleicht ist das jetzt klarer wie ich das gemeint habe.

Dein Vergleich war schon klar, aber es geht darum, dass alles seine Vor- und Nachteile hat. Zu Fuss hat man Vorteile, die man auf dem Rad eben nicht genießen kann. Im Prinzip, wenn es um mich geht, konnte ich ja das Notensystem ausprobieren und habe es für zu Zeitaufwendig empfunden, um mir ein Vorteil daraus zu ziehen. Ist ein bisschen wie mit dem Fahrrad zur Toilette fahren.