KI-Grundsatzdiskussion

der_wahre_Noplan schrieb:
Ja, den Xavier werdet ihr hier in dem Forum nicht mehr los. Ich hab ihn in der Hand.
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Hast Du die Sache schon mal aus der Perspektive von ihm betrachtet?

Hier werden wahre Hexensabbate aufgeführt, wenn jemand gewisse Ethnien mit einem angeblich falschen Wort bezeichnet. Weil das diese Menschen herabwürdigen würde.

Wenn hier aber mit einem der individuellsten Merkmale eines Menschen herumgespielt wird - seiner Stimme, die so einzigartig ist, wie sein Fingerabdruck - dann würdigt das diesen nicht herab? Besonders, wenn der Mensch damit permanent in die unterste Schublade der Lächerlichkeit gebracht wird?

Ich würde mir hier auch von der Moderation viel mehr Sensibilität wünschen. Unsere Regierungsvertreter hauen im Monat hunderte Anzeigen raus, weil ihre Persönlichkeitsmerkmale für Deep Fakes missbraucht werden.

Das hier ist nichts anderes.
 
Doch, das ist was ganz anderes.
 
der_wahre_Noplan schrieb:
Hab ich. Und ich habe kein Mitleid mit Holocaustleugner.
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Darum geht es überhaupt nicht.

Deine Einstellung ist nicht weit entfernt von der Selbstjustiz. Wenn DU der Ansicht bist, jemand hat irgendetwas verdient, dann entscheidest DU, dass DU das machen darfst. So?

Damit öffnet man das Tor zu Hölle, weil das einfach mal außer Kraft setzt, wonach diese Gesellschaft aufgebaut ist: auf das niedergeschriebene Recht. Und das Prinzip des Schutzes der Menschenwürde.

Stell Dir einfach vor jemand würde sich - sagen wir - am reichhaltigen Fundus von muffys Rechtsberatung-Videos bedienen und eine KI mit seiner Stimme trainieren. Dann aus seiner Stimme ein Audiofile basteln, auf dem "muffy" für ein Thema wirbt, für das er im echten Leben nicht mal für zehn Millionen Euro werben würde.

Würde ihm bestimmt gefallen.

Und wenn das dann jeder machen würde mit irgendwem, dessen Nase ihm nicht passt. Dann haben wir hier schneller Mord und Totschlag, als Du Zig...arette aussprechen kannst.

Wer will das?

Ich jedenfalls nicht.
 
Der "Forenxavier" zeichnet sich dadurch aus, dass jedem hier eindeutig klar ist, dass es sich dabei nicht um den "echten Xavier" handelt. Ganz anders als bei Deepfakes, bei denen der Eindruck erweckt werden soll, dass es sich um die echte Person handeln würde, der dann entsprechende Worte in den Mund gelegt werden. Wir sind hier aber nicht in der Politik.

Den User Noplan kennen wir in dieser vergleichsweise übersichtlichen Community unter anderem als denjenigen, der mit unglaublichen C64 Adaptionen von insbesondere Rammstein weitreichenen, internationalen Erfolg verbuchen konnte (aktuell ca. 660k Views! des Deutschland Videos) und der alleine deshalb als "Prompt-Wizzard" gehuldigt werden darf.

Eine Stimme zu imitieren, insbesondere einer Person die in der Öffentlichkeit steht, ist per se nicht zu beanstanden. Sonst wären ja alle Bauchredner und Imitatoren mit einem Bein im Knast.

Es kommt darauf an, was der Person in den Mund gelegt wird. Bei den bisherigen Xavier Samples war nichts dabei, was für sich alleine genommen anrüchig gewesen wäre, noch war etwas dabei, was Xavier als Person herabwürdigen würde, etwa dass man ihm Aussagen zugeschrieben hätte, die er niemals getätigt hat oder hätte. Die ganzen "jüngeren Kontroversen" wurden auch ausgelassen.

Was Noplan hier gebracht hat, waren launige Betrachtungen aus der Brille, des "klassischen Xavier", bisschen Schwermut, bisschen Drama, aber in keiner Hinsicht verletzend mit dem gewollten Mono-Sodium-Glutamat Tiefgang.
 
muffy schrieb:
Der "Forenxavier" zeichnet sich dadurch aus, dass jedem hier eindeutig klar ist, dass es sich dabei nicht um den "echten Xavier" handelt.
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Das ist a) rein subjektiv. Und b) garantiert nichts, dass der "Forenxavier" nicht in andere Kontexten auftaucht, wo die Hörer das nicht einschätzen können.

Es ist auch nebensächlich, dass sich hier gerade an der Reizfigur X.N. ergötzt wird.

Das ganze Herumgespiele mit Persönlichkeitsmerkmalen verstößt m.E: eindeutig gegen GG Art. 2 -> Die Freiheit der Person ist unverletzlich. Wer nämlich nicht mehr die ausschließliche Gewalt über seine Persönlichkeitsmerkmale hat, weil die von einer KI nach Lust und Belieben verballhornt werden können, der ist hinsichtlich seiner Person nicht wirklich frei - weil andere mit seinen Merkmalen tun können, was ihnen gefällt.

Ich bin mir sicher, das wird noch für sehr viele Zerwürfnisse in diesem Land sorgen. Als ob wir davon nicht schon genug hätten.
 
Turquoise schrieb:
Das ist a) eine rein subjektiv. Und b) garantiert nichts, dass der "Forenxavier" nicht in andere kontexten auftaucht, wo die Hörer das nicht einschätzen können.

Es ist auch nebensächlich, dass sich hier gerade an der Reizfigur X.N. ergötzt wird.

Das ganze Herumgespiele mit Persönlichkeitsmerkmalen verstößt m.E: eindeutig gegen GG Art. 2 -> Die Freiheit der Person ist unverletzlich. Wer nämlich nicht mehr die ausschließliche Gewalt über seine Persönlichkeitsmerkmale hat, weil die von einer KI nach Lust und Belieben verballhornt werden können, der ist hinsichtlich seiner Person nicht wirklich frei - weil andere mit seinen Merkmalen tun können, was ihnen gefällt.

Ich bin mir sicher, das wird noch für sehr viele Zerwürfnisse in diesem Land sorgen. Als ob wir davon nicht schon genug hätten.
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Aha. Night.
 
muffy schrieb:
der mit unglaublichen C64 Adaptionen von insbesondere Rammstein weitreichenen, internationalen Erfolg verbuchen konnte (aktuell ca. 660k Views! des Deutschland Videos) und der alleine deshalb als "Prompt-Wizzard" gehuldigt werden darf
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Wo den? Zeich mal. 😀

Ich finde das zwar unglaublich interessant und witzig aber im Grunde muss ich @Turquoise absolut recht geben. Das trainieren einer KI zum Zweck der Imitation der Stimme ist in hohem Maße unethisch, unehrenhaft und Bahpfui. Und es sollte mit Dinkelschreck dritten Grades geahndet werden.
Der Vergleich mit einem Bauchredner hinkt auch, einfach schon deshalb, weil er eben ein Mensch ist und nicht inflationär content raushauen kann.
 
Als Musiker musst du KI so handhaben, wie du es als verheirateter Typ mit Anbaggerungsversuchen durch Frauen auf Partys machst.Ignorieren :D
Schade, dass KI die Macht hat, ein eigenes Unterforum zu bekommen.
 
Ich hab mich mit dem Thema bisher nur wenig auseinandergesetzt, deshalb beruht meine Meinung nicht auf fundiertem Wissen. Ich sehe es in aller Kürze so: KI als technische Unterstützung beim Produzieren ist ok, KI als kreativer Prozess mag für den Konsumenten akzeptabel sein, für mich als Musiker ist es überflüssig. Spaß an Musik bedeutet für mich das Spielen von Instrumenten sowie die Komposition und Produktion von Songs.
Natürlich gibt es auch noch Aspekte der kulturellen, gesellschaftlichen und auch ökonomischen Bedeutung von KI in der Musik. Wir werden sehen, wie es weitergeht. Möglicherweise sind KI bald musikalische Gelddruckmaschinen, zumindest in der digitalen Welt.
 
muffy schrieb:
Die ganzen "jüngeren Kontroversen" wurden auch ausgelassen.
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Neenee, gab da schon Adrenochrome und Co. Aber auch das ist natürlich vollkommen legitim. Wer was von Adrenochrome sabbelt, muss damit rechnen, das wieder und wieder auf's Brot geschmiert zu bekommen, speziell dann, wenn es sich um eine Person handelt, die ohnehin nur aufgrund von öffentlichem Interesse existiert. Just dieses öffentliche Interesse muss man dann auch aushalten. Mal abgesehen davon, dass der Xaver davon vermutlich gar nix mitbekommt und lediglich seine eigenen Exzesse aushalten muss.
 
Vielleicht noch ein anderer Aspekt: wenn du auf herkömmliche Art Musik machen willst, brauchst du ein gewisses Handwerkzeug. Reichen ja schon drei Akkorde auf der Gitarre. Dann reicht dir das nicht mehr, du suchst dir jemanden, der auf Trommel einprügelt, dann fehlt was untenrum und ihr sucht euch nen Basser. Schon gibts ne Truppe, die gemeinsam Ideen entwickeln kann und, mal vom musikalischen abgesehen, auch viel Spaß drumherum haben kann. Worauf ich hinauswill: wenn man Musik als eine Form der Kommunikation betrachtet, kann man mit der KI nur Selbstgespräche führen.
 
KascheK schrieb:
Worauf ich hinauswill: wenn man Musik als eine Form der Kommunikation betrachtet, kann man mit der KI nur Selbstgespräche führen.
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Das ist schon wahr, aber ja seit Anbruch des DAW-Zeitalters bereits so, dafür braucht es keine KI.
Mit der KI bist du an deinen Selbstgesprächen halt nicht einmal mehr selber beteiligt.
 
Naja, selbst virtuelle Instrumente helfen einem ja nur bedingt weiter, wenn man das entsprechende Instrument nie in der Hand gehabt. Da sollte man sich dann Mitstreiter suchen. Aber stimmt schon, die KI ist ein weiterer Schritt nach vorn, mit dem Fuß in der Luft sozusagen.
 
Weitere Frage wäre ja auch, ob man, um was neues zu erschaffen, unbedingt Zugriff auf alle Orchesterpartituren, auf alle Instrumente und Sänger/innen der Welt haben muss, oder ob nicht im Gegenteil die Beschränkung der eigenen Möglichkeiten zu kreativeren Ergebnissen führt. Pizza Magherita vs. Steak mit Blumenkohl an Komposition aus Ketchup mit Majo. Beilage Kartoffelbrei.
 
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