Jobsuche in der Industrie..?!

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RefinedRough

RefinedRough

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Salü liebe Mitstreiter!

Kurz gesagt geht es mir um folgendes: Wie komme ich - ganz bei null angefangen - an Jobs, wie zB. das Mischen einer Radio- oder TV-Werbung.

Vorweg was zu mir, um mich nicht ganz als Tölpel zu outen :D

Als Kind Klavier gelernt, später Schlagzeug, als Jugendlicher in einer 10 Köpfigen Crossover-Band als Rapper mehrere Auftritte gehabt.

Seit ca. 7 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit Produzieren verschiedenster Stilrichtungen im Pop und elektronischen, vieles auch veröffentlicht.

Weiter habe ich schon ein paar Alben aufgenommen (also ich als Inscheniöör, nicht als Musiker), abgemischt und seit ca. 1 Jahr mach ich auch hie und da ein Mastering, wobei ich diesbezüglich sagen muss, es fehlt noch ein wenig um in der Pro-Liga mithalten zu können. Musikbearbeitung ist heute das Zentrale.

Bisher hab ich das alles neben dem Studium und jetzt neben der Arbeit gemacht, quasi seit längerem arbeitete ich 7 Tage die Woche, was jetzt definitiv zu viel wurde (hatte schon 2x ein leichtes Burnout).

Also hab ich den "Brotjob" (welcher rein gar nichts mit Musik zu tun hat) auf 50% reduziert und kann jetzt etwas entspannter an der Musik werkeln, um in erster Linie wieder etwas mehr produzieren zu können, was aufgrund vieler Recording- und Mixjobs viel zu kurz gekommen ist.

Im Bereich Musik hab ich weniger Probleme um an (kleinere) Jobs zu kommen und über die Jahre, vor allem durchs selber Musik machen konnte ich viele Kontakte knüpfen in der kleinen Schweiz. Ist ja hier bestimmt etwas überschaubarer als bei euch in Deutschland.

Jetzt mit 50% mehr Zeit muss ich dringend meine Tage strukturieren und das geht bei mir nur, wenn ich was zu tun habe. Weiter bin ich nun auf Verdienst angewiesen, bzw. muss irgendwie den Kundenkreis erweitern. Mit dem musikalischen Schaffen ist es bei mir einfach viel zu unregelmässig und "zu künstlerisch", als dass ich damit mein Leben finanzieren könnte, deshalb würde ich gerne in der industriellen Tonbearbeitung Fuss fassen.

So.. viel Geschwätz, soll kein Profilieren sein.

Was ich jetzt eigentlich gerne wüsste von euch ist, wie zum Henker öffne ich ein Türchen in der Werbemaschinerie ohne jegliche Referenzen in dieser Beziehung? Von mir aus darf's anfänglich auch gerne hie und da ein un- oder schlecht bezahlter Auftrag sein, sofern dieser einen Werbeeffekt hat und als Referenz dienen kann (da kommt man wahrscheinlich eh nicht drum rum?).

Mir ist klar, dass niemand seine Connections preis gibt, das erwarte ich auch nicht. Schön wären einfach ein paar Tipps oder Erfahrungsberichte wie ihr vorgegangen seid, um etwas zu haben, wo ich anfangen kann.. sofern hier überhaupt jemand in dieser Richtung agiert.

Vielleicht noch kurz zu meinen Plänen.
Geplant ist eine seriösere Website (aktuell hab ich diese hier: http://konfus.ch ), weiter möchte ich eine Mappe zusammenstellen mit meinen besten Sachen und wenn ich endlich passende Räumlichkeiten finde, soll auch das Studio aus der Wohnung raus... macht ja auch nicht grad viel Eindruck so, höchstens im Sinne von "was, hier hast du das alles gemacht?" :D

Besten Dank und Grüsse aus der Schweiz
Simon
 
eigentlich ist das mehr ein iterativer prozess als gradlinig. ich habe lange zeit eigentlich immer das schwächste glied in der kette optimiert (& das meine ich nicht nur technisch). mittlerweile bist du wohl nun auch selbst an dem punkt wo es darum geht:
1. (noch mehr) referenzen sammeln & da am besten querbeet. vom kleinen man oder chor bis zum "big player"
2. webseite richtig auf vordermann bringen, da fängts mE auch mit einem namen bzw. einer änderung an, einem logo, usw.
3. studio auch optisch halbwegs ordentlich herrichten (aus deinem wohnzimmer rauszugehen ist also mE schon notwendig)
alles in allem: ein seriöser auftritt, da gehört auch viel kleinkram dazu, z.b. visitinkarten, eine hübsch designte rechnung, etc.
:

bei den referenzen hatte ich irgendwie viel glück & vieles kam auf empfehlung. ich mache auch heute noch keine werbung für mein studio. ich weiss nur dass ich früher seeeehr viele jobs unter wert gemacht habe. ich denke wichtig ist auch, dass du dich sehr breitbandig aufstellst, d.h. nicht nur die larry/hiphop schiene. ich denke auch die 50% schiene ist erstmal gut. da ich auch nicht 100% nur mastering mache, sondern noch ein 2tes standbein habe, kann man etwas relaxter an die sache rangehen & coole jobs auch mal für weniger anbieten (oder jobs ablehnen) & das dann als referenz oder für den "showreel" hernehmen. ich mag auch eher nicht die "industriejobs" im sinne von werbung oder trailer mischen, bin da also vielleicht nicht der richtige für infos. vielleicht kannst du dir aber doch was aus meinem text ziehen, wobei dir das aber sicher auch so schon klar war.
 
Hmm, was mir da jetzt in den Sinn käme, wäre folgendes. Höre Regionalfunk und achte auf die Firmen, die dort werben.
Entwickle meinetwegen mit 'nem zweiten Kreativen einen "imaginären Spot", der den ausgestrahlten von seiner Machart und vom pfiff her in den Schatten stellt. Setzt euch mit der Firma, die da werben lässt, in Kontakt, präsentiert ihnen das Dingen und macht 'nen guten Preis (für die).
Könnte evtl. was bringen.
 
Danke euch schon mal! Werde mich zu einzelnen Punkten später noch äussern, mal sehen was noch so zusammen kommt :)
 
Schlecht ist es auch nicht, sich direkt an die Werbeagenturen zu wenden!
Wenn es denn unbedingt die Werbung sein soll ;)
 
ich werd mir alles zu herzen nehmen, besonders gut find ich die idee vom cloudi, merci :D

das ist echt eine gute möglichkeit...zumal ich mich öfters über die schlechten spots in den regionalen werbungen aufrege.
 
besonders gut find ich die idee vom cloudi, merci :D
Vorsicht. Böse Falle.

Entwickle meinetwegen mit 'nem zweiten Kreativen
Denkfehler #1
„Meinetwegen“ einen zweiten Kreativen ist das grundsätzlich falsche Verständnis über die kreativen Fähigkeiten, die man zum entwickeln von Werbung braucht. Als Musiker und Knöpfchendreher – egal welcher Qualitätsstufe – hast du NICHTS an Voraussetzugen für diesen Job. NullKommaNull.

einen "imaginären Spot", der den ausgestrahlten von seiner Machart und vom pfiff her in den Schatten stellt.
Denkfehler #2
Und das ist das Entscheidende an Werbung? Schon mal auf die Idee gekommen, dass „Pfiff“ das einzig irrelevante Kriterium ist?
Radiowerbung – wenn's nicht die totale Klitsche vom Dorf ist – passt in ein Gesamtkonzept. Radio ist nur eins (1) von ganz vielen Medien und überall verbreitet die werbende Firma dieselbe Botschaft.
Jetzt kommt Klausi und lässt Audio-mäßig das Schwein fliegen.
Bis zur Sonne.
Und Claudia Schiffer strippt dazu im HIntergrund.
Und Eddie van Halen hätte beinahe die Gitarre gespielt.
Charlie Sheen spielte während der Aufnahmen in deinem Studio 38 Stunden mit besoffenen Nutten Federball und ließ sich anschließend mit Fergie und ihren Pfirsichen zur Erinnerung fotografieren.
Na und?

Die wenigen Teppichhändler, die du mit so einem Kommunikations-Auffahrunfall rumkriegst haben keinen Plan, nehmen immer das billigste und das ist beim nächsten mal dein Nachfolger.
Und zahlen ihre Rechnung – wenn überhaupt – nur nach Drohungen.

Seriöse Firmen brauchen andere Kaliber, die ihnen die Werbung basteln. Die kommen von guten Unis und sind Kommunikationsspezialisten, Strategische Planer, Werbetexter etc.

Die Arbeit und Leistung eines Knöpfchendrehers an einer Werbeproduktion liegt bei etwa 1 - 2 %. Also total austauschbar.
Komponisten, Musiker, Produzenten haben je nach Konzept manchmal einen höheren Anteil: wenn der Kreativ-Chef das sieht und will. Sonst nix.

Setzt euch mit der Firma, die da werben lässt, in Kontakt, präsentiert ihnen das Dingen und macht 'nen guten Preis (für die).
Denkfehler #3
Das ist das Rezept für die berufliche Katastrophe.
Siehe oben.

Die Leute, die dir eventuell die MIete finanzieren – gerne auch langfristig – sind Werbeagenturen!
Nach so einer Drecksacktour (mit Dumpingpreisen versuchen Kunden abzuwerben) versaust du es dir mit denen und das kann dir jahrelang nachhängen.

das ist echt eine gute möglichkeit...zumal ich mich öfters über die schlechten spots in den regionalen werbungen aufrege.
Denkfehler #4
Ich mach das jetzt schon viele, viele Jahre mit Anspruch, Begeisterung, Ellbogen, Jägermeister, Herzblut, aufsehenerregendem Firmenwagen und Drei-Tage-Bart, aber wenn die Marktforschung und die Planung herausfindet, dass man mit ”dumm“ 52% der Zielgruppe erreicht, mit schlau nur 10% und mit einer strippenden Claudia Schiffer im Radio immerhin trotzdem noch 38%, dann wird das Volk „be-dummt“. Mit voller Kraft.

Es gibt schlaue, geile, tolle, spannende und funktionierende Werbung.
Die wird aber nicht von Knöpfchendrehern erdacht.


Frank
 
Hart aber wahr.
 
Naja, lassen wir mal die Kirche im Dorf.

Die Ausgangsfrage lautet:

Wie komme ich - ganz bei null angefangen - an Jobs, wie zB. das Mischen einer Radio- oder TV-Werbung.

Ich nehme mal an, dass der refined rough, eben nicht die Ochsentour über

gute Unis, Kommunikationsspezialisten, Strategische Planer, Werbetexter etc.
nehmen kann und will.
Der Einstieg geht nur über den Regionalfunk. Da bietet sich nur Vitamin B an oder mit einem kreativen Spot 'nen Auftrag an Land zu ziehen. Einen Fuß muss er da schon irgendwie in die Tür kriegen.
Negieren kann man erstmal alles. Das ist nicht schwierig.
Aber die Alternative bietet sich ja, indem er erstmal versucht. da mal was auszuarbeiten, eine bestimmte regionale, kleine Firma im Visier. Der Arbeitsaufwand ist ja nicht so enorm. Dann mal weitergucken, wie es sich entwickelt.
Ich kenn da auch Leute, die es ähnlich gemacht haben (die Jobs wurden übrigens, soweit ich weiß, auch immer bezahlt). Also, den Teufel würde ich da nicht an die Wand malen.
Zumindest im kleinen Rahmen (Regional) könnte das schon greifen. Den Lebensunterhalt wird das natürlich nicht garantieren können, aber zumindest steckt er dann zumindest mit dem Fuß in der Tür.
Die Verallgemeinerungen würde ich so nicht stehen lassen. Man kann durchaus in einem Team, Kreativität vorausgesetzt, da schon einige Aufträge kriegen und vielleicht darüber noch weitere Kontakte knüpfen (auch zum Radiosender z.B.).
Viele Alternativen bieten sich nun mal nicht und der straighte weg über Studium und trallala garantiert auch nicht den Erfolg.

Übrigens würde ich auch Knöpfchendrücker und Musiker doch nicht unbedingt nur auf ein Kriterium reduzieren wollen.
Wie gesagt, ich kenne da einige Biographien, die eben nicht über den klassischen Weg in dieser Branche Fuß fassen konnten.
Zerreden würde ich erstmal nix.
 
He-Vey:

Das mag alles stimmen, aber ich sehe mich selber als mehr als nur ein Knöpfchendreher, zumal ich an der Kunstschule war und danach Design studiert habe, wo Vermarktung und Kommunikation einen hohen Stellenwert hat, ganz von vorgestern bin ich punkto Werbung also nicht.

Ich habe auch als Illustrator schon für diverse renommierte Firmen gearbeitet und Einblick bekommen in diese Maschinerie. Halt alles im visuellen Bereich, mittlerweile interessiert mich Ton aber mehr.

Somit finde ich die Idee für mich ganz interessant, wenn dies auch eher ein Gebiet ist, in dem ich gar nicht so direkt und umfangreich einsteigen möchte... die Fühler mal auf alle Seiten ausstrecken schadet aber bestimmt nicht.

Zur Zeit geht sowieso alles immer mehr Richtung Musik, der Kundenkreis für Aufnehmen und Mischen erweitert sich stets.

Danke trotzdem für den Input.
 
wenn refined nur halb so sympathisch und talentiert ist wie ich ihn im forum kennen gelernt habe dann wird er gute chancen haben.

ich habe in meinem bisherigen leben (zugegeben grad mal 27jahre) eines gelernt.
mit ordentlich sympathie und das ist nicht einfach nur freundlich lächeln hat man schonmal ne menge erreicht.

es gibt leute die haben auf anhieb diese gewisse ausstrahlung der man sich nicht mit desinteresse entziehen kann. er gehört jedenfalls was mich betrifft zu diesen menschen.

und seine beiträge lese ich mir aus neugierde und interesse grundsätzlich immer durch selbst wenn mich das thema nicht interessiert.

he-vey hat da sehr viel harte wahrheit gesagt.
so sieht es auch wirklich aus.

aber er hat den faktor individuelle persönlichkeit nicht mit einberechnet.

für einen ottonormalmenschen mag das ja stimmen.

bei dem wäre ich mir aber nich so sicher der kann sich gut verkaufen denke ich.


EDIT:

eigtl alle meine jobs habe ich weniger durch meine qualifikationen zu verdanken. da gab es immer welche die besser auf dem papier waren wie ich.
nachdem ich immer nachgefragt habe warum ich denn nun genommen wurde hieß es dass ich einen sehr sympathischen eindruck hinterlassen habe.
 
ich denke, das refined die Sache schon ganz realistisch sieht. Allein auf Aufträge aus der Industrie und Handel zu spekulieren, ist eh Quatsch. Wenn Du Dein Einkommen als Studiobetreiber haben willst, dann brauchste da mehrere Standbeine, ist klar
 
Kaufmann für audiovisuelle Medien gepaart mit Audio Engineer Erfahrung / Referenzen kann dich der Sache jedenfalls näher bringen. Ersteres Berufsbild ist momentan sehr begehrt in der Branche und führt in der Praxis zu unterschiedlichsten Aufgaben.
 
Schön dass du mich so einordnest, Bender :)

Ich bin mir meiner Sache auch ziemlich sicher, wenn ich denn mal was anpacke, mit diesem Thread hier geht es mir eigentlich mehr um Inputs, Brainstorming, und nicht ob ich jetzt für irgend einen Punkt besonders geeignet bin oder nicht.

Es gibt halt wirklich sehr viele Wege und Türchen, die alle selber heraus zu finden und zu einem Ganzen zu knüpfen ist verdammt schwierig, darum mache ich mir dieses tolle Forum zu nutze, weil hier viele gute Leute unterwegs sind, die mir im Audiobereich um Längen voraus sind. Bisher ist alles was ich tu, noch eine grosse Suche und überhaupt nicht konkretisiert auf einen speziellen Bereich, wenn sich auch eine gewisse Richtung langsam abzeichnet.

Auf jeden Fall bin ich auch um kritische Stimmen sehr froh und dankbar, es soll nicht so klingen, als ob ich den totalen Durchblick habe, keines Falls. Aber auf den Kopf gefallen bin ich auch nicht. Es würde mich nur ein wenig nerven, hier erst mal eine Autobiografie zu tippen, bevor akzeptiert wird, dass nur ein Funken von Überlebenschancen besteht :)
 

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