Jazzgitarre - Vor-/Nachteile?

Verunstaltungstechniker schrieb:

brachiale verzerrung kannste aber knicken, weil zum einen die korpusmasse fehlt, um nen "fetten" ton zu zaubern und zum anderen der hohle korpus ein garant für rückkopplungen ist...

Das mit der Rückkopplung ist sicher richtig. Zumindest sind Gitarren mit hohlem Korpus rückkopplungsanfälliger als solid-body Gitarren. Das selbe Problem gibt's ja auch bei normalen Akustikgitarren, die mit einem Tonabnehmer ausgerüstet sind (deswegen hat Ovation u.a. diesen speziellen Plastikkorpus entwickelt).

Das fehlende Korpusmasse gleichbedeutend mit Untauglichkeit für härtere Verzerrungssounds ist, halte ich nicht für richtig. Ich kann aus meiner Cort auch ordentliche Rocksounds holen. Man muss natürlich etwas differenzieren. Es gibt Gitarren, die absolut auf Jazz oder Blues ausgerichtet sind, zB die Gibson L5. Und dann gibt's eben gerade in den letzten Jahren viele Rockgitarren, die einfach einen hohlen Korpus und F-Löcher bekommen haben, aber trotzdem Rockgitarren sind (was natürlich nicht heißt, dass sie sich nicht für Jazz eignen würden, sie wurden aber eben nicht speziell dafür konzipiert). zB spielt der Sänger von Nickelback gerne hohle PRS Gitarren und hat wohl nen ordentlichen Rocksound.

Ich würde deine favorisierte Gitarre einfach mal in nem Musikladen anspielen. Dann haust du bei nem Verstärker den Zerrkanal rein und hörst wie's klingt. Und dann fragste noch, ob du die Lautstärke kurz ein wenig um die Feedbackempfindlichkeit zu testen aufdrehen darfst. Letzteres wäre natürlich unwichtig, wenn du die Klampfe direkt in deinen PC spielst, um sie mit einem virtuellen Gitarrenversträker ertönen zu lassen. Dann kriegst du eh kein [g=94]Feedback[/g].

Gruß
 
@steelyard
:D

Bei dem war die Watte auch notwendig. Reichte aber auch nicht aus. Der hat ja auch mit insgesamt 1600 Watt Gitarrenamps auf der Buhene hantiert - da hat die Klampfe alleine nur beim Rumstehen schon gespielt... ;) M
 
@tiefi
>> naja weiss ich doch nicht, drum frag ich ja. die sind halt doch verdammt billig.

Stimmt. "China machts moeglich" vielleicht.
Aber ich weiss es auch nicht. Steh sowieso nicht auf Jazzgitarren - die klingen mir meistens zu plinkig, eher stehe ich auf SemiSolid á la ES 335. M
 
sbv0001 schrieb:
@steelyard
:D

Bei dem war die Watte auch notwendig. Reichte aber auch nicht aus. Der hat ja auch mit insgesamt 1600 Watt Gitarrenamps auf der Buhene hantiert - da hat die Klampfe alleine nur beim Rumstehen schon gespielt... ;) M

Yo, der hatte auch voll ein Rad ab.

War, glaub ich, das einzige mal, dass ich nach einem open air Konzert einen Sender im Ohr hatte :D
 
Jazzgitarren nimmt man um Jazz zu spielen. Da gehört auch keine Zerre rein, höchstens ein leichter Crunch.
Wenn du flexibler sein willst, dann schau dich lieber nach einer Halbresonanz um, ein Blick auf Steelyards Avatar lässt vermuten, dass er dir dazu ein paar Tipps geben kann.
 
Jo halbakkustiken sind ne schöne sache ich halb selbst ne
gibson ES 335 Kopie
The Rod ES 335

klingt ganz nett wenn willst poste ich ein paar soundbeispiele
 
Tiefi schrieb:

naja, hab wahrscheinlich die frage auch etwas unüberlegt gestellt - ich probiers mal so: was sind die besonderheiten einer jazzgitarre, was unterscheidet sie von einer normalen e-gitarre?

Naja, also erstmal hat eine Jazzgitarre ursprünglich keine Tonabnehmer, was sie von daher schon mal stark von einer E-Gitarre unterscheidet. Natürlich gibt es die seit Mitte der 50er auch mit Pickup. Man zieht auf eine Jazzgitarre sehr dicke Saiten auf, was sie gerade für Anfänger ziemlich schwer bespielbar macht. Jazzgitarren sind vor allem für den Cleansound gemacht, allenfalls ganz leicht angezerrt. Der Klang ist eher [g=118]Bass[/g]- und untere Mitten-lastig. Als Ersatz für eine E-Gitarre sind sie daher nicht brauchbar. Nur so am Rande, bist du dir sicher, dass du nicht vielleicht eher eine halbakustische Gitarre meinst?
 
wenn willst poste ich ein paar soundbeispiele
na das wär gaaaanz lieb.

Also hab ich das jetzt richtig verstanden: eine jazzgitarre ist ein spezielle halnakustische, welche eher bässe- und mittenlastig ist und hauptsächlich für cleanen sound zu gebrauchen?
 
Also ich hab einen Ibanez Artcore [g=118]Bass[/g], und der ist wirllich gut verarbeitet und klingt auch ziemlich gut (ok, mein Musicman ist besser, aber der kostet auch ein bisschen mehr). Feedbackprobleme hatte ich bis jetzt noch keine (spiele aber auch nicht verzerrt), bei einer halbakustik Konstruktion ist ja ein Resonanzblock im Korpus, mit dessen Hilfe u.A. das [g=94]Feedback[/g] reduziert wird. Ich kann Ibanez Artcore Teile wirklich empfehlen.
 
Wie Brainsaw richtig sagte, haben Halbresonanzgits einen Sustainblock, dagegen sind Jazzgits Vollresonanzgitarren, also innen vollkommen hohl.

Für Folkrock würde ich Dir auch eher zu einer Halbresonanz raten, denn das sind sehr gute Allroundgitarren, mit denen sich sehr gut rocken, jazzen, bluesen, oder was auch immer, lässt.

Da Du die auch mit dünneren Saiten spielen kannst, sind sie natürlich auch leichter zu handlen als eine klassische Jazzgit und bekommst sie, je nach Geschmack, mit HB oder Single Coils (z.B. mit P 90 oder P 100 TA).

Gruss Frank
 
@tiefi

In Ergaenzung zu dem, was steelyard schrieb:

Eine Jazzgitarre stammt vom Bau her von einer Akustikgitarre ab, das sieht man deutlich am Korpus und am Steg - und sie verhaelt sich klanglich eher wie eine Akustik.

Eine Halbresonanz kommt konstruktiv von der Solidbody, hat oft zwischen Hals und unterem Ende einen durchgehenden Holzblock, an den dann zumeist die beiden Resonanzkammern angeleimt sind.
Eher selten sind die Bodies aus einem Stueck gebaut, aus dem dann die Reso-Kammern ausgefraest werden. Klang- wie spieltechnisch zeigt sie eher das Verhalten einer E-Gitarre.

M

PS:
Am Ende aber nutzt Dir die ganze Beschreiberei nichts und hilft Dir nur eins:
Spielen und Hoeren..
Denn:
"Talking about music is like singin about football" (Herkunft unbekannt) ;)
 
Hy

Ich habe so eine Ibanez-Artcore Jazzgitarre und bin damit sehr zufrieden. Die hat auch ohne Effekte einen guten Ton. Kannst sie aber auch brachial verzerren (was ich aber noch nie auf einer wirklich grossen bühne gemacht habe).

Der grösster Unterschied zu einer "normalen" E-Gitarre ist für micht der Abstand der Saiten zum Korpus. Vor allem für die rechte (schlagende) hand ist dies teilweise etwas ungewohnt.

Ich hab auch noch so ne alte Framus-Jazzgitarre (aus den 60ern), welche lediglich ein Atilla-Zoller Pickup dran hat (nachträglich eingebaut) - so etwas ist dann natürlich nicht für die Verzerrung geeignet.

Gruss

Thomas
 
ja dann mal lieben herzlichen dank an die fleissigen poster - ich werd morgen mal in den musikladen spazieren und den nachmittag dort spielenderweise verbringen..... :p juhu juhu das wird fein!
 

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