Jazz Sound?

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hotspot

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Holla.

Könnt ihr mir ein paar grundlegende Dinge über Gitarren-Klang im Jazz mitteilen? Bin auf dem Gebiet ziemlich neu.

Welche typischen Klänge gibt es und wie kann man sie unterscheiden?
Wie bekomme ich sie mit meiner E-[g=422]Gitarre[/g] hin?

Habe folgende Ausrüstung:

- Washburn E-[g=422]Gitarre[/g] mit 2 Humbuckern und noch einem PU. Den passenden 5-Wege Wahlschalter und einen Tonregler dazu.
- Ibanez-Verzerrer-Pedal
- Ibanez-Delay-Pedal
- Verstärker mit 3 Band EQ.

Komme ich mit dieser Requisite aus oder brauch ich ganz dringend noch etwas?

Ich weiß leider nichts über den [g=182]Amp[/g] da ich alles gebraucht gekauft habe und er ein russisches Fabrikat ist.

Dank im Voraus.

hotspot
 
Hmm, also den Verzerrer kannst du schon mal in die Ecke stellen.

Jazz Gitarren-Sound ist meist clean. Wie man den mit ner normalen E-[g=422]Gitarre[/g] hinkriegt, kann ich dir aber nicht sagen.

Im Jazz werden ja meist halbakustische Gitarren wie diese hier verwendet:

n160_index_400.gif


Die haben halt noch einen Klangkörper der den Ton natürlich auch prägt.

Vielleicht können andere da mehr sagen.

Gruß Jan
 
Hi, welchen Gitarrenklang im Jazz meinst Du ?

Wenn es eher um den klassisch authentischen Jazzgitarrensound geht,
sind das eher Instrumente wie zb Gibson ES175 mit flatwoundsaiten, oder
auch eine semiakustik (ES335 style). Puristen verwenden dazu einen
Polytone-[g=182]amp[/g], einen Fender oder Roland Jazzchorus [g=182]amp[/g] zb.

Jazz oder Fusion sowieso kannst Du aber auch auf der solidbody spielen,
Mike Stern zb spielt eine Telecaster. Ein gutes jazziges Solo ist aber vor allem
eine Frage der richtigen Phrasierung. Wenn die da ist, kannst Du sogar auf einer Konzertgitarre gnadenlos jazzig klingen.
 
Danke für die Antwort. Vielleicht kann ja noch jemand etwas dazu schreiben.

Ich hab mal im Fernsehen eine Gruppe gesehen. Da hatte der Typ ne stink normale [g=422]Gitarre[/g] und das klang echt geil! Aber das waren natürlich Profis in jeder Hinsicht.

Heißt "clean" eigentlich nur mehr oder weniger ohne Effekte (vor allem eben unverzerrt) oder oder auch glasklar und scharf? Ich meine es gibt auch Jazz-Sound der ist nicht schaft eher etwas weicher und unschärfer.

Es ist auch ein Thema für sich Klang mit Worten zu beschreiben!
 
Hey da war schon jemand wärend ich die Antowort verfasst habe ;)
--
Arvin fragte:
"Hi, welchen Gitarrenklang im Jazz meinst Du ?"
--

In meiner ersten Antowort habe ich einen beschrieben, weiß aber nicht was es sonst noch gibt.
Und was sind flatwoundsaiten?
 
Clean heißt in den Zusammenhang keine effekte bis auf etwas reverb oder
[g=52]chorus[/g] (Pat Metheny etwa).

Der dunkle Jazzgitarrensound kommt meist wie gesagt von Instrumenten wie ES175 zb mit 12 er Flatwoundsaiten (im Gegensatz zu Roundwounds, die i.d.R. auf Solidbodies sind). Es wird dann häufig auch ein dickeres Plektrum verwendet oder der Gitarrist spielt Fingerstyle (Joe Pass zb).

Besorg Dir vielleicht mal einen Sampler wo große Jazzgitarristen zu hören
sind, die "alten" (Pass, Wes Montgomery, Grant Green usw) und die "jungen"
(Mike Stern, John Scofield, John Abercrombie usf, nur als Beispiel). Und höre
darauf wie sie phrasieren, daß ist das A und O beim "Jazzspielen".

Cheers,
Arvin
 
Schon dabei: Höre grad ne Scheibe von Django Reinhardt.
 
naja prinzipiell geht es wohl schon auf allen Gitarren.

Versuch einfach mal den oberen [g=73]Humbucker[/g] am Hals und spiel ein bisschen mit dem Toneregler deiner [g=422]Gitarre[/g] herum, vielleicht kommst du dann in etwa an den Sound der dir vorschwebt, ohne gleich ne neue [g=422]Gitarre[/g] kaufen zu müssen. Effekte sollten alle erstmal ausgeschaltet sein.

Prinzipiell soll es aber auch wohl Jazzer geben die mit den Sounds in jeglicher Form herumexperimentieren. Jazz ist halt auch ein weites Feld genauso wie Rock oder Klassik. Aber zu dem "standard" Jazzsound, den jeder kennt, solltest du mit obiger Beschreibung kommen.

So spielen zu können, ist dann wieder eine ganz andere Welt :)
 
Super, danke ich probiers mal aus. Bin sicher kein großes Talent aber ich kann schon ganz fix auf der Blues Skala jammen. :)
 
Eigentlich brauchst du ne spezielle halbakustische [g=422]Gitarre[/g]. Kannst ja mal versuchen, bei der [g=422]Gitarre[/g] die Höhen völlig rauszudrehen. Über einen Röhrenverstärker spielen ist auch nicht schlecht und das plektrum möglichst breit handhaben, die Rückseite benutzen.
Gruß
Bluetune
 
hotspot schrieb:

Und was sind flatwoundsaiten?
flatwound saiten sind geschliffen, also glatt, im gegensatz zum roundwound welche rillen haben (flat = glatt in diesem fall).
sie haben viel ruhigeres verhalten beim anzupfen und haben kürzeres sustain (ausklingzeit) als rw.
noch was: waschechte jazzer verpönen bending.
glissando (auf den gewünschten ton den finger von eine position ziehen) macht oft aus der "typische" jazz-art des spielens.
wenn du schon den django hörst: wegen seiner behinderung könnte er nur mit zwei (drei??) finger spielen, und mit restlichen finger hat er die saiten gedämpft.
so hat er dreiklänge (anstatt volle akkorde) zum standard im jazz entwickelt.
er spielte lange zeit eine ganz normale konzert-[g=422]gitarre[/g], später stieg er auf archtop-gitarren um.
also damit möchte ich sagen dass die [g=422]gitarre[/g] im jazz nicht sooo große rolle spielt, sondern das was man spielt, die ganze philosophie - macht der jazz aus.
gefühl für melodie (oft über 8, sogar über 16 [g=253]takt[/g] gespielt) und [g=63]harmonie[/g] ist im jazz wichtiger als virtuosität - und das hat der jazz zum einzig wahren nachfolger der klassiche musik gemacht...
vg
dragan
 
Nun, im fernsehen hörst du nicht immer, was du siehst, aber das weißt du sicherlich.
ich würde dir raten, den halshumbucker einzuschalten - volumen etwas zurückzudrehen und evtl den ton ebenfalls.
den verstärker würde ich erst mal neutral einstellen, also klar, evtl. die mitten etwas zurücknehmen - aber da kann man wirklich schlecht raten ohne es zu hören.
dicke saiten helfen natürlich auch, ebenso wie ein dickes plektrum. wichtig ist dann natürlich vor allem, was du spielst und wie.

dragan, nichts für ungut, aber spielte django nicht eine selmer maccaferi, bevor er in amerika die archtops einsetzte?
diese geschichte ist übrigens ganz lustig, die legende sagt, dass er ohne [g=422]gitarre[/g] in amerika ankam - er ist davon ausgegangen, dass es den amerikanischen herstellern eine ehre wäre, ihn auszustatten.
 
flatwounds sind nich nur glatt und ohne rillen, im querschnitt ergeben sie eine rechtecksform, während roundwounds bekanntlich rund sind
es gibt auch halfrounds, die sind aber ein eher missglückter versuch, den sound und die bespielbarkeit der saitentypen zu kombinieren
musst du ausprobieren, was dir sowohl vom spielgefühl als auch vom sound am ehsten zusagt :)
 

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