Irgendwas hält mich davon ab Musik zu machen!!!

[Nachtschicht]

offline-zwang, ganz einfach.

hat letztlich nix mit dem produzieren an sich zu tun sondern ist die ganz normale internet-sucht. wenn man die mit gewalt ausklammert, produzierst du schon aus reiner langeweile wieder drauflos, wirst sehen

 

[ModulationMatrix]

Bloss keinen Offline Zwang. Gibt doch keine bessere Quelle für neue Ideen als sich Bullshit auf YT anzugucken

 

[houdimoudi]

Einerseits habe ich Angst, dass mein nächster Track nicht dem Hohen Ziel entspricht,
das ich mir über viele Monate gesteckt habe - zum anderen bin ich ratlos, wie ich wieder
anfange, Musik zu produzieren ohne dass es sich gleich nach "gewollt aber nicht gekonnt"
anhört.

Ich glaube da liegt der Knackpunkt. Diese Erwartungshaltung und verfrühte Kritik killt jegliche kreativen Impulse. Einfach mal eine Idee durchziehen, ohne jegliche Vergleiche zu ziehen und versuchen nicht ans Endresultat zu denken. Was sich gut anfühlt, machen. Je mehr du dadurch machst desto mehr kommen neue Ideen.

 

[Tutu]

""Leider habe ich da immer Angst, irgendwelche superwichtigen Informationen
zu verpassen!!! ""



Du bist nicht alleine:



"FOMO", "Fear Of Missing Out", also die Angst etwas zu verpassen.


http://www.arte.tv/guide/de/051477-019/yourope


ich weiß genau was Du durch machst und wovon Du redest!!!


gruß

 

[Miguel_da_Wu]

Also, ich kann das voll und ganz bestätigen, das wenn man sich bzgl. Equipment auf ne Handvoll sorgfältig ausgewählter Teile beschränkt, die Musik einfach viel leichter von der Hand geht.

Auch bei mir gabs mal ne Zeit, da hatte ich zig Synthesizer, und noch viel mehr Effektplugins auf der Platte, aber ich merkte wie ich zunehmends eher einen Rückschritt als einen Fortschritt in meiner Musik merkte, da ich von der Fülle der Plugins schlichtweg erschlagen wurde.
Jetzt hab ich mich von dem meisten getrennt und nur mehr einen Synthesizer und ne Handvoll Effektplugins und siehe da, jetzt flutscht das ganze deutlich besser.

 

[Marc1610]

Mach doch mal beim RMX-Contest mit da hast du genug Vocalspuren, auch mal in den alten Threade umschauen.

Das wäre für dich vielleicht mal ne andere Art einen Song anzugehen.

 

[Mike3000]

Auch ich schließe mich den Ratschlägen, ein "richtiges" Instrument zu spielen, und sich beim Finden von Ideen hierauf zu konzentrieren.

...und auch die Idee, sich beim RMX-Contest an fixe Gesangpassagen zu wagen, unterstütze ich!

 

[Teestunde]

Das gibt es beim Texten auch: das Gefühl, dass man nie wieder etwas Brauchbares zustande kriegt. Ich bin zur Zeit in so einer Phase. Und immer ist die Angst dabei, dass es so bleibt. Jedenfalls drück ich dir die Daumen! LG Teestunde

 

[sixstringwarrior]

Kenne ich sehr gut. Dieses Jahr habe ich gerade mal 5-6 Songs geschrieben, was für meine Verhältnisse ein sehr niedriger Output ist, zumal ich abseits dieser Songs auch nicht mehr probe.

Gründe habe ich folgende identifiziert (muss nicht allgemeingültig sein):

1. Berufliche & finanzielle Zwänge - mehr arbeiten, weniger Zeit

2. Desillusionierung - keine Band mehr, sehe keinen Sinn in der heutigen Zeit nochmal eine zu gründen, aber ohne Band und Livepräsenz keine Hörer

3. Alter & Bequemlichkeit - ich bin nicht mehr so schnell bereit mich körperlich und emotional vollends in die Musik zu stürzen

Natürlich kann es auch andere Gründe geben: Man kann gehemmt sein von überhöhtem Eigenanspruch - wie du es ja selbst schon vermutest - man kann auch mal leer sein und eine Pause brauchen. Zu viel Routine ist auch eine Möglichkeit. Dann sollte man mal was anderes als sonst probieren. In ganz seltenen Fällen kann es auch mal sein, dass man wirklich komplett genug von Musik hat und ein anderes Hobby braucht. Meistens fühlt es sich aber nur so an.

P.S. Du vermutest ja eine Internetsucht hinter deiner Blockade - setze dort an und reduziere deine Onlinezeit. Mach als Ersatz nicht zwingend Musik, sondern mal was ganz anderes, das du sonst selten machst.

 

[Saurus]

Du gehörst wahrscheinlich einfach nicht zu den kreativsten Menschen. Die Online-Suche und die Angst, etwas zu verpassen, sind für mich eindeutige Indizien dafür. Warum? Ich bin genau so einer. In unseren Songs stecken neben der klassischen Band-Instrumentierung auch immer elektronische Elemente mit drin. Wenn wir einen neuen Song starten, wissen wir vorher nie, was aus elektronischer Sicht dazu passst oder gar erforderlich wäre. Also werden die VSTis angeschmissen und durchgesteppt (vorzugweise arpeggierte Patches), um irgendetwas Brauchbares zu finden. Das klappt zwar meistens, ist aber auch oft ein gefühlt fremdkörperiger Kompromiss.

Dennoch und das will ich damit sagen, empfinde ich es als keine Schande, sich einen Mangel an Kreativität oder Fähigkeit einzugestehen. Vielmehr: Ich glaube, wenn man sich dieses Eingeständnis machen kann, kann man sich viel entspannter einer Produktion widmen. Und diese Entspanntheit wiederum kann zu erhöhter Experiementierfreude und schlussendlich auch zu Ergebnissen führen.

 

[synthpark]

Also werden die VSTis angeschmissen und durchgesteppt (vorzugweise arpeggierte Patches), um irgendetwas Brauchbares zu finden. Das klappt zwar meistens, ist aber auch oft ein gefühlt fremdkörperiger Kompromiss.

bei den vielen Presets ist es auch sehr schwieig, den Überblick zu behalten.

 

[EarlGrey]

Nein, Auszeit brauche ich nicht. Ich sollte alles so minimal wie möglich halten und vom Internet
weg. Das ist alles. Leider habe ich da immer Angst, irgendwelche superwichtigen Informationen
zu verpassen!!!

Es gibt keine superwichtigen Informationen, die man verpassen kann. Es gibt nicht einmal wichtige Informationen, die zu verpassen merkliche Nachteile brächten. Du brauchst überhaupt keine Angst haben, etwas zu verpassen.

Es gibt nur eine (Selbst)Versklavung im Netz. Wirst Du nicht wütend, wenn Dir ständig die Zeit gestohlen wird, die Du für Dich selber viel, viel besser nutzen könntest?

Wenn Du das begriffen hast, bist Du einen gewaltigen Schritt weiter. Und wenn Du es schaffst, mal eine Woche offline zu bleiben, wird es Dir wie Urlaub vorkommen. Und dann hast Du auch automatisch wieder mehr Muße, etwas Kreatives zu machen.

Neulich war ich beim Bäcker und da hat eine Kundin nicht mal offline bleiben können, bis ihr blödes Brot geschnitten war. Die Bäckerin und die Kunden mussten dann warten, bis die Tucke ihre Message endlich abgesetzt hatte. Irgendwann ist sowas nur noch krankhaft.

 

[Saurus]

Kann man nowadays nicht schon geschnitten Brot online bestellen? Ich finde, die Tucke ist einfach nicht auf der Höhe der Zeit. Die hat echt was verpasst.

 

[Patrick9980]

Bezüglich Erwartungshaltung: man kann sich seine eigenen Songs sehr schnell kaputthören, insbesondere wenn man ewig und drei Tage an sounds schraubt und die gleichen parts immer und immer wieder anhört. Ausserdem verliert man irgendwann den Blick fürs Ganze. Das kann einem ganz schön die Motivation nehmen. Vielleicht war das bei dir ja auch so?

Edit: was ich natürlich damit sagen wollte: vielleicht sind die Ideen ja ziemlich gut, aber du hast keinen Blick mehr dafür, bist unmotiviert und jetzt traust du dich nicht mehr ran?

Ich versuche immer meine Ideen festzuhalten und dann aber nicht krampfhaft dran weiterzuarbeiten, wenns nix wird. Lieber so wie die Inspiration kommt und evtl. gleich mit was anderem anfangen, wenn man festhängt. Dazu gehört dann aber auch die Disziplin, sich regelmäßig wieder mit den angefangenen Sachen zu befassen und sie irgendwann zu Ende zu bringen. Sonst bist du in der anderen Ecke und machst und machst und es wird nie etwas fertig.

 

[Sogyra]

Das Zauberwort heißt: einteilen!
Ganz ohne Internet gehts ja nun auch wieder nicht. Man muß sich schon selber zu einem vernünftigen Verhalten erziehn können. Wenn die Zeit für eine Wissensexplosion gekommen ist, darf man sich aber auch nicht dagegen wehren.

 

[verflixte13]

Nach reichlicher Überlegung woran es wohl liegen könnte,
bin ich zu einem Schluss gekommen: Es ist eine Kombination aus
Angst und Ratlosigkeit.



Kennt jemand diese Situation? Und wie komme ich aus diesem Problem wieder raus?

hm ... die selbstreflexion/das benennen der "vermeintlichen problemzonen",
das ist doch schon einmal ein guter einstieg!

aber ich fürchte, dass es da keine schnellen tipps gibt,
die man mal so eben, über den gartenzaun, hinüberwerfen kann ...
außer vielleicht --> erlerne ein solides handwerk und lasse es einfach sein
dich weiterhin mit künstlerischen fragen zu frustrieren ...

stelle dir doch nur einmal vor: -->

du würdest überhaupt keine angst kennen, keine selbstzweifel,
keine tatenlosigkeit ... alles läuft, tag um tag, am ewig gleichen
abgesicherten schnürchen ...

sicherlich, auf den ersten blick hin, da scheint das verführerisch
zu klingen, aber bei genauerem hinsehen, da hat das relativ
wenig mit einer künstlerischen realität zu tun ... denn diese schöpft
auch aus diesen "problemzonen" ...

deswegen gehören für mich solche "probleme" auch in
fette gänsefüsschen gesetzt ...

schon klar, das klingt vielleicht zu rigoros, aber entweder
man lernt damit zu leben und ein halbwegs vernünftiges/bewusstes
verhältnis zu seinen "problemzonen" zu entwickeln (und das
dauert viele jahre) ... oder man lässt das ganze einfach sein. LG

 

[litoni]

für mich gibt es da nur zwei Möglichkeiten: entweder du verabschiedest dich von den alten Zwängen und beschäftigst dich mit Instrument und Arrangieren ohne wenn und aber, oder es bleibt ein hoffnungsloser Fall, nur meine Meinung !

 

[musicdevil]

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass derjenige der jeden Tag eine Flasche Bier trinkt, ein Alkoholiker wäre. Gar nicht aufgrund der Menge, sondern wohl wegen der Gewohnheit/Regelmäßigkeit.
Wirklich merken wird man das erst, wenn man dann mal paar Tage kein Bier trinken soll, denn dann kann Unruhe eintreten und das Gefühl doch ein Bier zu brauchen...

Ich hab da Glück, denn mich macht Alkohol müde und schmeckt mir auch nicht sonderlich. Mag auch nicht das Gefühl angetrunken zu sein, da dies einen Kontrollverlust beinhaltet, aber ich bin Raucher. Da fährt man dann auch mal nachts los zur Tankstelle, weil man keine Kippen mehr hat.
Genauso wie ich morgens meinen Kaffee brauche...ja wirklich "brauche".

Warum diese Einleitung? Es geht um Internetsucht und wie der Name schon sagt, ist es eine Sucht.
Bei einem Alkoholiker ist es so, dass sich sein gesamter Tagesablauf nur noch um den Alkohol dreht. "Wo bekomme ich Geld her für Alk". Anfangs wird noch versucht dies zu verheimlichen, aber mit der Zeit wird alles "Shiceegal", Hauptsache der Alkohol.

Die Internetsucht ist keine rein körperliche, sondern eine psychische Abhängigkeit und in den meisten Fällen therapierbar. Das kann durch Fachleute unterstützt werden, aber ist auch bei einer willensstarken Person aus eigenem Antrieb durch Disziplin möglich.
Der Lebensinhalt muss wieder in "normale Bahnen" gelenkt werden und funktioniert bei dieser Form der Sucht ganz gut durch "kalten Entzug".

Sobald das Internet für einen persönlich nicht mehr existiert, stellt sich das Gefühl der Langeweile ein. Man weiß dann plötzlich nichts mehr mit seiner Zeit anzufangen und sucht wieder nach einem Ausgleich. Das können dann sportliche Aktivitäten, Gartenarbeit usw. sein, aber auch das musizieren.
In weniger schweren Fällen, genügt es, wenn man sich selbst Grenzen setzt, wie zb. "maximal eine Stunde täglich ins Internet".

 

[BasisM]

Hallo zusammen.

Unglaublich, aber vielleicht kennt Ihr das auch:

Ich habe in den letzten Monaten keine Musik mehr produziert.
Jeden Tag bin ich in irgendwelchen Foren, Usergruppen etc. unterwegs
und informiere mich über alles mögliche.
Aber es gibt immer einen Grund, mit dem Produzieren nicht anzufangen
oder es auf den nächsten Tag zu verschieben.
An Plugins und Synthesizer fehlt es mir wirklich nicht.
Nach reichlicher Überlegung woran es wohl liegen könnte,
bin ich zu einem Schluss gekommen: Es ist eine Kombination aus
Angst und Ratlosigkeit.
Einerseits habe ich Angst, dass mein nächster Track nicht dem Hohen Ziel entspricht,
das ich mir über viele Monate gesteckt habe - zum anderen bin ich ratlos, wie ich wieder
anfange, Musik zu produzieren ohne dass es sich gleich nach "gewollt aber nicht gekonnt"
anhört. Ich habe schon große Lust etwas zu produzieren, aber ich kann diese Schwelle
kaum überwinden. Es hat sich ein gewisser Erwartungsdruck bei mir über die Monate aufgebaut.
Ich hatte zwar schon mit 3 Tracks in letzter Zeit angefangen, aber über eine erste Skizze
kam ich nie, weil es sich in meinen Augen zu schlecht oder nicht amlich anhört.

Kennt jemand diese Situation? Und wie komme ich aus diesem Problem wieder raus?

Grüße

Wahrscheinlich ist das grösste Problem, daß Du der Meinung bist etwas beweisen zu müssen.
Aber darum geht es in der Musik üüüüüberhaupt nicht. Es geht darum eine Möglichkeit zu haben um seine Ideen , Gedanken, Gefühle und Kreativität auszuleben.

Es geht dabei an erster Stelle nicht um andere Leute - sondern einzig und allein um Dich! Wenn es anderen gefällt und du sie erreichen kannst um so besser - und wenn nicht, dann sch*** drauf ,-) Hauptsache Du hattest eine schöne Zeit und konntest ein Stückchen mehr Dich verwirklichen.

Gerade wenn man sich mehr in Lektüren und Foren zum Thema Technik und Produktion bewegt kann dies recht zerstörend sein. Zumal es in dem Bereich soviele Stufen noch oben gibt.

Also nicht viel über irgendwelche Tek-Nics nachdenken - sondern lieber auf die Musik konzentrieren. Im Homebereich wird man ohnehin meist nie wirklich zufrieden sein.

 

[shadowmonkz]

Bei fast allem hilft frische Luft und Sport am besten Sport an der frischen Luft.