Irgendwas hält mich davon ab Musik zu machen!!!

[sagCheese]

Hallo zusammen.

Unglaublich, aber vielleicht kennt Ihr das auch:

Ich habe in den letzten Monaten keine Musik mehr produziert.
Jeden Tag bin ich in irgendwelchen Foren, Usergruppen etc. unterwegs
und informiere mich über alles mögliche.
Aber es gibt immer einen Grund, mit dem Produzieren nicht anzufangen
oder es auf den nächsten Tag zu verschieben.
An Plugins und Synthesizer fehlt es mir wirklich nicht.
Nach reichlicher Überlegung woran es wohl liegen könnte,
bin ich zu einem Schluss gekommen: Es ist eine Kombination aus
Angst und Ratlosigkeit.
Einerseits habe ich Angst, dass mein nächster Track nicht dem Hohen Ziel entspricht,
das ich mir über viele Monate gesteckt habe - zum anderen bin ich ratlos, wie ich wieder
anfange, Musik zu produzieren ohne dass es sich gleich nach "gewollt aber nicht gekonnt"
anhört. Ich habe schon große Lust etwas zu produzieren, aber ich kann diese Schwelle
kaum überwinden. Es hat sich ein gewisser Erwartungsdruck bei mir über die Monate aufgebaut.
Ich hatte zwar schon mit 3 Tracks in letzter Zeit angefangen, aber über eine erste Skizze
kam ich nie, weil es sich in meinen Augen zu schlecht oder nicht amlich anhört.

Kennt jemand diese Situation? Und wie komme ich aus diesem Problem wieder raus?

Grüße

 

[MountainKing]

Lösung: Reduktion!

Nutze nur Weniges, wenn es darum geht, Songs zu erschaffen. Mit diesen Tools kennst Du Dich gut aus und es läuft von selbst.

Vielleicht mal einen abgespeckten Sequenzer - wie S1 Artist oder Ähnliches - nutzen. Dort ist es völlig klar, dass der Input von DIR kommen muss und nicht von den 78 Plugins und VSTi / AU, eben weil nur bestimmte Möglichkeiten vorhanden sind.

 

[Superior]

Ich kenne das ganz genau aber wenn man nichts macht dann wird man nicht besser,
daher muss man da durch! Was meinst du wie die Songs der großen Künstlern am
Anfang geklungne haben. Teiwleise gibt es heute noch einige populäre Songs wo ich mich
textlich und musikalisch frage wie die berühmt werden konnten!

 

[holgi]

Lösung: Reduktion!

Nutze nur Weniges, wenn es darum geht, Songs zu erschaffen. Mit diesen Tools kennst Du Dich gut aus und es läuft von selbst.

So hat es bei mir geholfen.

 

[ROKNE-Music]

die Gitarre und du fürs erste

 

[VerlorenerVerstand]

Setz doch nicht irgendwelche hohe Erwartungen. Mach es als Hobby für dich.
Mach einfach was es muss dir gefallen..

 

[sagCheese]

Das dachte ich auch immer: Nur ein Sequencer, nur die eingebauten Plugins nutzen
oder minimalistisch anfangen. Aber jeden Tag entdecke ich mich immer und immer
wieder, wie ich mich dann doch wieder ins Internet einklinke um Informationen zu sammeln.
Vielleicht entdecke ich ja doch den Thread oder besser das Video, dass mir alle
Geheimnisse zeigt und mir die Augen öffnet
Vielleicht bin ich auch einfach zur sehr Internetabhängig oder eine Kombination daraus!

 

[stefangeidel]

Finde auch, dass man erst zu seinem musikalischen "Ich" finden kann, wenn man nur das allernötigste hat... Am besten ist da noch ein reales Instrument - da hat man die wenigste Ablenkung... Ein Klavier, eine Gitarre, ... sonst nichts...

Wenn es unbedingt der Rechner sein muss, dann haut man sich eben mal selbst auf die Finger und legt beispielsweise 4 Spuren an... Drums, Bass, Chords und Melodie... Und lässt alle Effekte etc. weg... Je näher man an den 60ern dran ist, desto besser ist es

So habe ich gelernt, erst an dem Song zu basteln und mir dann den benötigten Sound zu suchen...

Davor war es umgekehrt... ich war nie mit dem Sound zufrieden und hab irgendwann vergessen, Musik zu machen... Aber um Sound geht es garnicht... der Sound muss nicht 100%ig sein, wenn der Song selbst schon funktioniert... Aber es ist halt leichter die Schuld auf eine schlechte Library zu schieben, anstatt sein eigenes Unvermögen dafür verantwortlich zu machen...

Wenn dich das Internet ablenkt: Bau die Netzwerkkarte aus...
Radikales Umdenken erfordert manchmal radikale Maßnahmen...

 

[sagCheese]

@VerlorenerVerstand: Mir gefällt es erst dann, wenn ich klanglich in ähnlicher Höhe bin
wie andere Top Tracks (aus dem Underground). Und ich spreche jetzt noch nichtmal
von irgendwelchen teuren Top-Produktionen aus den Charts!
Ich denke immer, solche einfachen Tracks musst du doch auch hinbekommen.
Die klingen immer alle so einfach und simpel. Da ist doch nichts dabei!

 

[sagCheese]

EDIT:
@stefangeidel: Danke für den Gedankengang mit dem SONG. Das hört sich in meinen Ohren richtig
und umsetzbar an. Das mit dem Internet: Ich habe mir schon einen 2ten Rechner ohne Netz
installiert, aber irgendwie krame ich dann doch wieder das Laptop mit Wlan hervor
Mir ist manchmal irgendwie nicht zu helfen!!!

 

[euphoric-feel]

wenn du das als hobby machst, nimm dir die (aus)zeit. das hat bei mir noch immer geholfen. irgendwann kam die lust aufs produzieren wieder von ganz allein.

 

[sagCheese]

Nein, Auszeit brauche ich nicht. Ich sollte alles so minimal wie möglich halten und vom Internet
weg. Das ist alles. Leider habe ich da immer Angst, irgendwelche superwichtigen Informationen
zu verpassen!!!

 

[synthpark]

das sind die absoluten Liblingsthreads

einfach machen

 

[Instrumentenfreak]

Setze dir selber Grenzen.
Eine Stunde Internet.
Eine Stunde Studio.
Eine Stunde Fernsehen.
Eine Stunde spatzieren gehen (sollte jeder mal ausprobieren!!!).
...ect

Die Liste kannst du gern erweitern, aber alles nur limitiert. Baue dir einen Tagesplan auf. Betrachte dein Studio als Arbeitszeit, die du selber buchst. Schreibe dich im Studio jeden Tag für eine bestimmte Uhrzeit ein und halte dich dran. Mache dir im Vorfeld Gedanken, was du in dieser Zeit machst (neue Workflows testen, alte Lieder neu mixen, Ideen entwerfen, Jingles basteln, Videoton schneiden/bearbeiten, Plugins ordnen, alte Projekte sichern, ect). Und nach 60 Minuten MUSST du fertig sein, oder die restliche Arbeit auf den nächsten Tag legen. Dann gehst du ne Stunde spatzieren. NICHT ins Internet

Kreativitätslöcher sind oft das Resultat von Überforderung. Und je besser man sich selbst kontrollieren kann - sich selbst Grenzen setzen kann - desto freier ist man im Kopf.

Wann hattest du das letzte Mal richtig extrem Langeweile? Also wo du nicht wusstest, was du grade machen sollst. Auf nix Bock... kein Studio, kein Üben, kein Internet, ...
...und was hast du während dieser Zeit gemacht?

Ich habe mich immer erwischt, wie ich in Foren gestöbert habe, Youtubevideos geguckt, kommentiert und so weiter...aber aus Langeweile. Und am Ende des Tages habe ich nix geschafft und war frustriert. Kreativität gleich null.

Dann habe ich gelernt, die Zeit für mich selbst zu nutzen.
Einfach mal raus gehen, Natur genießen, Konzerte besuchen, mal wieder selber kochen, ...
Hauptsache keinen sinnlosen Zeitvertreib. Das ist der Schlüssel für mich gewesen

 

[Marc1610]

@VerlorenerVerstand: Mir gefällt es erst dann, wenn ich klanglich in ähnlicher Höhe bin
wie andere Top Tracks (aus dem Underground). Und ich spreche jetzt noch nichtmal
von irgendwelchen teuren Top-Produktionen aus den Charts!
Ich denke immer, solche einfachen Tracks musst du doch auch hinbekommen.
Die klingen immer alle so einfach und simpel. Da ist doch nichts dabei!

Da liegt dein Knackpunkt, man kann nicht Alles auf einmal haben.
Die Songs in den Charts sind auch recht einfach zugeschnitten, die klingen aber auch nur so gut weil sie von der Soundauswahl und vom Arrangement her gut zusammengestellt sind, ebenso liegt es an der Performance.

Auch denke ich das du wohlmöglich eh keinen Song vervollständigen kannst weil du zb nicht singen kannst und dir die nötigen Vocals fehlen, du keine echte Gitarre spielen kannst und dir die nötigen Gitarrensounds fehlen, so wird es eben unvollständig wirken.

Also selbst wenn du Alle Geheimnisse was Produktion angeht wüsstest würde es dich nicht weiter bringen.

So flüchtest du dich in andere Dinge.

Tu dich mit jemanden zusammen der eine deiner Lücken füllt, zb Gesang oder echtes Instrument oder beides.

 

[Marc1610]

Setze dir selber Grenzen.
Eine Stunde Internet.
Eine Stunde Studio.
Eine Stunde Fernsehen.
Eine Stunde spatzieren gehen (sollte jeder mal ausprobieren!!!).
...ect

Die Liste kannst du gern erweitern, aber alles nur limitiert. Baue dir einen Tagesplan auf. Betrachte dein Studio als Arbeitszeit, die du selber buchst. Schreibe dich im Studio jeden Tag für eine bestimmte Uhrzeit ein und halte dich dran. Mache dir im Vorfeld Gedanken, was du in dieser Zeit machst (neue Workflows testen, alte Lieder neu mixen, Ideen entwerfen, Jingles basteln, Videoton schneiden/bearbeiten, Plugins ordnen, alte Projekte sichern, ect). Und nach 60 Minuten MUSST du fertig sein, oder die restliche Arbeit auf den nächsten Tag legen. Dann gehst du ne Stunde spatzieren. NICHT ins Internet

Kreativitätslöcher sind oft das Resultat von Überforderung. Und je besser man sich selbst kontrollieren kann - sich selbst Grenzen setzen kann - desto freier ist man im Kopf.

Wann hattest du das letzte Mal richtig extrem Langeweile? Also wo du nicht wusstest, was du grade machen sollst. Auf nix Bock... kein Studio, kein Üben, kein Internet, ...
...und was hast du während dieser Zeit gemacht?

Ich habe mich immer erwischt, wie ich in Foren gestöbert habe, Youtubevideos geguckt, kommentiert und so weiter...aber aus Langeweile. Und am Ende des Tages habe ich nix geschafft und war frustriert. Kreativität gleich null.

Dann habe ich gelernt, die Zeit für mich selbst zu nutzen.
Einfach mal raus gehen, Natur genießen, Konzerte besuchen, mal wieder selber kochen, ...
Hauptsache keinen sinnlosen Zeitvertreib. Das ist der Schlüssel für mich gewesen

Das ist die Gesunde Lebensweise und allem vor zu ziehen.

 

[Sogyra]

Ich habe in den letzten Monaten keine Musik mehr produziert.
Jeden Tag bin ich in irgendwelchen Foren, Usergruppen etc. unterwegs
und informiere mich über alles mögliche.

Von Sommer 2013 bis Sommer 2014 hatte ich die selben "Probleme". Mein Grund war allerdings familiärer und gesundheitlichen Ursprungs.

Da ich wußte das es nur eine Phase war, hatte ich mir zwischenzeitlich noch ein paar neue Teile für einen neuen Musikrechner besorgt. Diese Phase ist jedoch seit gestern vorbei und ich leb mich schön langsam wieder ein.

Unterm Strich waren die letzten Monate wohl vom Schicksal so gewollt. Aus heutiger Sicht betrachtet war das auch gut so...

Ich hoffe das sich bei dir auch wieder alles zum Guten wendet...ich wünsch es dir zumindest, denn Musikmachen ist schon was gutes! Dabei ist es egal ob man eine Release hat oder nicht-hauptsache es fühlt sich gut an und macht Spaß.

 

[VerlorenerVerstand]

@VerlorenerVerstand: Mir gefällt es erst dann, wenn ich klanglich in ähnlicher Höhe bin
wie andere Top Tracks (aus dem Underground). Und ich spreche jetzt noch nichtmal
von irgendwelchen teuren Top-Produktionen aus den Charts!
Ich denke immer, solche einfachen Tracks musst du doch auch hinbekommen.
Die klingen immer alle so einfach und simpel. Da ist doch nichts dabei!

Die Frage ist immer muss Untergrund Musik Perfekt sein? Dann ist es ja kein Untergrund. Untergrund hat fast/immer irgendwelche Fehler und den 10000% perfekten Mix gibt es auch nicht da es immer andere gibt die was Kritisieren und Sachen finden die nicht passen oder anderen nicht passen.
Simpel oder nicht Simpel jede Musik oder andere Sache hat Anhänger/mehr oder weniger.

Vieleicht ist das Internet das oder dein Problem? Es gibt zu viel seit es das Internet gibt.
Und Leute die Musik machen Bewerten Tracks usw immer anders als welche die nie Musik machen würden.

 

[User70408]

Schmeiß den PC, all deine Pluggins, VST's und das ganze Klump weg ... nimm ein echtes Instrument und fang an zu spielen ... das ist Musik

Da kommen dann die Ideen ganz von alleine wenn in dir der Drang steckt ...

Tontechniker, Producer sitzen hinterm PC ...
Songwriter sitzen alleine mit ihrem Instrument ...

 

[raziel28]

Mir gefällt es erst dann, wenn ich klanglich in ähnlicher Höhe bin
wie andere Top Tracks (aus dem Underground)

Ich kriege es noch nicht ganz zu fassen, was du mit Underground meinst. Sry about that, ich bin ein fürchterlicher Banause was diese ganzen Subgenres angeht, falls es eines sein soll.
Auch habe ich mal gesucht, ob du schonmal was ins Feedbackforum eingestellt hast um mir ein Bild... oder besser einen Klang davon zu machen, was Du meinst.

Ich denke, was Dir fehlt ist der Antrieb, ein Schubs, vielleicht eine Zusammenarbeit mit jemand Gleichgesinnten. Oder Du gibst Dich der Idee mit dem Flow hin. Wenn der Flow da ist wirst Du es merken, er trägt Dich davon, alles fließt, Gedanken, Idee, Spielgefühl, alles ist da und scheiss der Hund drauf, was es da noch so alles für tolle Ideen in den weiten des Netzes gibt.... keine Zeit, weil die Faszination gerade so ultra hoch ist. Das ist so meine Devise und hatte auch, neben anderen Verpflichtungen und auch zeitweiser Interessenverlagerung dazu geführt, dass ich über 10 Jahre keine Musik mehr gemacht hatte. Gut, da brauchst Du keine Angst haben, in meinem Falle hatte ich damals nur eine Korg M1 und irgendwann hingen mir die Sounds meines damals übergeliebten Spielzeuges dermaßen zum Hals heraus, dass es mir irgendwann sowas von Fad wurde.

Nun bin ich wieder dabei, mit mehreren Säcken voll an neuen Ideen, die sich einfach entwickeln konnten und eben auch neuen Werkzeugen.

Apropos Ideen, kaum eine meiner Ideen findet sich am Ende so in einem Song wieder, dass ich sagen könnte, von der Skizze weg ist zielgerichtet auch das heraus gekommen, was ich eigentlich vorhatte, aber weißte was, auch das ist mir völlig wurscht. Bis mal irgendwer irgendwann einer meiner Songs hört, hatte ich den meisten Spaß schon gehabt, nämlich beim Machen.

Also, wie schon hier angemerkt wurde, einfach machen, nicht aufhalten lassen.

So, genuch aus dem Nähkästchen geplaudert