Interface im Rack: Wie löst ihr das?

[VolvoV40]

Hallo zusammen,

mein neues Focusrite Scarlett 18i20 soll bald in ein Rack wandern. Jetzt bin ich an dieser Stelle zwiegespalten. Viele Anschlüsse des Interfaces liegen ja auf der Rückseite, viele davon sind auch wichtig.

Das Rack hätte bei mir 4HE, um für späteres Equipment noch Platz zu haben. Spontan fällt mir da eine Stromversorgung sowie zusätzlicher ein AD/DA Wandler ein, die noch kommen werden.

Das Rack mit einer Geringen Tiefe zu bestellen ist eine Möglichkeit, das Problem zu lösen. Dabei weiß ich allerdings nicht, ob ich spätere Geräte da noch hineinbekomme... (Tiefe 18i20: ~26cm)

Die zweite Möglichkeit: wichtige Anschlüsse nach vorne holen, d.h. ein zusätzliches Slotblech mit Buchsen vorne verbauen. Könnte man auch hinten reinbauen. Dabei kann man allerdings nicht mehr zwischen Mic- und Line-Pegel wählen (wird über Klinke bzw. XLR geregelt), den USB wollte ich aufgrund von Latenz- und Treiberproblemen ungern verlängern / mit Adaptern versehen, SPDIF ist auch schwer, ...



Vor diesem Problem müssen doch schon mehrere Leute gestanden haben, habe ich mir gedacht, daher wollte ich Euch einfach mal fragen, wie ihr das gelöst habt!

Würde mich über neue Ideen und Antworten freuen.

(PS: passt evtl. auch ins Unterforum "Live & Bühne", wenn das dahin besser passt, bitte verschieben.)

MfG, V40

 

[Hobelhai]

Mit einer symmetrischen Patchbay kannst Du Dir alle Standard-Verbindungen herstellen und bei Bedarf umstöpseln. Abhängig von deinem Arbeitsstil und dem gewünschten Resultat musst Du diese Patchbay noch auf den Dir passenden Modus einstellen (Normal/Half Normal/Through). Das ist aber kein Hexenwerk.

 

[zille1976]

Das löst aber nicht das Problem, dass er Line/Mic Pegel umschalten kann. Oder gibts auch Patchbays und Kabel die eine XLR/Klinke Kombibuchse durchschleifen?

Oder du legst dir 3 dauerhaft auf Linepegel und 3 auf MIC Pegel. Aber dann bräuchte die Patchbay wieder halb Klinke halb XLR Buchsen. Oder du brauchst andere Mikrofonkabel.

 

[Hobelhai]

Ok, Du hast recht, ich bin von meinem Saffire Pro 26 i/o ausgegangen: Da habe ich einfach schon 4 Mikrokabel nach vorne gelegt (mehr brauche ich nicht), denn die Line-Inputs liegen vorne und deaktivieren bei Belegung den rückseitigen Mikrofoneingang.
Nachdem ich mir jetzt das Scarlett etwas genauer angeschaut habe, muss ich erst einmal darüber nachdenken - aber umständlich ist es auf jeden Fall, das ist schon mal klar.

 

[Hobelhai]

Ein -zugegeben etwas teurer - Lösungsvorschlag: Ein 8-kanaliger Preamp, den Du über ADAT anschließt. Den kann man dann nur für die Mikros nehmen und das eigentliche Interface kann fest verdrahtet werden.

 

[zille1976]

Also meiner Meinung nach geht an den Kombibuchsen nur Hü oder Hott.

Da muss sich der schwedische PKW dann entscheiden welchen Eingang er für welches Signal nutzen will.

Oder man baut das Interface ganz oben ins Rack und sägt aus dem "Dach" an der Stelle wo das Interface aufhört was raus, so dass man noch manuell dran kommt. Ist aber keine saubere Lösung.

Ohne Infos was wie genutzt wird gehts nicht weiter hier denke ich.

PS:
Eine Patchbay von der Stange die beides hat gibt es nicht. Also müsste eine Selbstbaulösung her.

Diese Blende:
https://www.thomann.de/de/adam_hall_rackblende_neutrik.htm

Mit den passenden Einsätzen, Kabelschwänze hinten angelötet und die benötigten Stecker anlöten.
Ansonsten scheint es dafür keine Lösung von der Stange zu geben.

PPS:
Nicht irritieren lassen weil da XLR steht. Typ D Einbaubuchsen gibt es auch als Klinkenvariante.

 

[VolvoV40]

Danke schonmal für die vielen Ideen! Und danke, dass ihr euch ernsthaft gedanken darüber macht!

Das Interface benutzt der schwedische PKW hauptsächlich in wechselnden Bedingungen. Festinstallation gibt es nicht. Mal wird ein Schlagzeug 8-Kanalig abgenommen, ein ander' Mal werden verschiedene Summen vom Mischpult der Musikgruppe, bei der ich die Tontechnik regle, aufgenommen.
Bei kleinen Parties wird das Interface vermutlich auch als Mischpult-ersatz zum Ansteuern einer PA verwendet, ...

Da gibts also 1000e verschiedene Anwendungen.

Die Idee mit dem 8-Kanal AD/DA ist nett, der wird in absehbarer Zukunft auch kommen (Sei es nun ein ADA8200 oder ein Octopre Dynamic). Ist mir aber als Ersatz für die anderen Eingänge zu teuer.

Die Feste Verkabelung 3 Mic / 3 Line ist auch eine Idee; daran habe ich auch schon gedacht. Damit werde ich aber in den beiden genannten Fällen nicht glücklich (Schlagzeugabnahme erfordert 7-8 Mic's, Die Summen sind 6* Line). Hierfür müsste wieder der Preamp dienen, den es noch nicht gibt.

Ein Rack, was nicht allzu tief ist, hat bei Thomann leider die Tragegriffe an den Deckeln. Bei den nicht-Butterfly-Verschlüssen habe ich da Angst dass der Mittelteil zwischen den Deckeln sich irgendwann verabschiedet und man nur noch zwei Deckel in der Hand hält.

... scheint doch kein so leichtes Thema zu sein :-?

@zille1976: Das mit der Rackschiene + Anschlüsse wäre meine Idee gewesen, wenn man die Anschlüsse nach vorne oder hinten legt. Gibt's sogar als USB, da hab ich aber eben die Latenz & Treiberbedenken.

By the way: Kann man sich eine Rackschiene selber nach hinten bauen? Die Thomann Case Anfertigung kostet grad' 80€ mehr...

 

[Ufaschefafa]

Hi Volvo,
ich hab die hinteren Anschlüsse auch einfach nach vorne gelötet bzw die Klinkeanschlüsse auf die Patchbay gelegt, so habe ich auf alles Zugriff.

Mein Firewireanschluss bzw bei dir USB Anschluss kannst ruhig hinten lassen. Ich hab da einausreichend langes Kabel fest eingesteckt, das verläuft dann auch immer unauffällig hinter dem Schreibtisch oder wo ich es sonst auch einsetze.

Wie oft brauchst du denn mehr als zwei Line-Eingänge? Meiner Meinung macht es Sinn alle XLR nach vorne zu legen und dann wenn nötig über Di Boxen in die Soundkarte zu gehen. Zwei Klinke Anschlüsse bleiben dir ja so oder so vorne noch übrig.

 

[tomric]

Ich würde einfach alle Mikrofoneingänge mit XLR verkabeln und für alles Andere auf DI-Boxen und/oder Dämpfungsglieder zurückgreifen... zille hat ja oben schon eine passende Blende für die Montage entsprechender XLR-Buchsen gepostet, gibt es ggf. auch mit 8 Bohrungen statt 12 https://www.thomann.de/de/thon_rackblende_1he_8xlr.htm?ref=search_rslt_xlr+panel_153746_1

 

[TomSofa]

bei mir liegt alles auf patchbays, momentan 6 eingänge als line, 22 preamps. meine multicores gehen per adapter auf symm klinken an die patchbays und von dort adaptiert an die preamps. falls mich der hafer juckt kann ich so fix auch mal ohne löterei was grundlegendes ändern.

 

[RefinedRough]

Ich hatte das gleiche Problem, Fireface dauernd auf- und abbauen (Studio, Live). Darum war es bei mir nicht im, sonder auf dem Rack gelandet und hinten hatte ich ein Lochblech gemacht mit den Anschluss-Nr. damit ich dann wieder bequem alles stecken konnte wie es war ohne jedes Kabel zurück zu verfolgen.
Mittlerweile hab ich aber nen neuen Tisch und das Interface anders verbaut (nur noch sehr selten damit unterwegs)

 

[VolvoV40]

Eine Patchbay wäre natürlich auch eine Alternative. (Wurde ja oben auch schonmal genannt)

Aber haben die nicht die TT-Stecker, wo ich mit normalen 6.3 Steckern nicht reinkomme?

Die Blenden gibt es sogar mit 16 Löchern in 1HE. Inzwischen habe ich mir die Stromversorgung des Racks zusammengesucht:
- Außerhalb d. Racks Kabel von Schuko auf Powercon,
- Powercon durchreiche in einer solchen Rackblende (D-Norm),
- im Rack an Power Conditioner (oder wenn das Geld nicht reicht, 19" Steckdosenleiste)
- von dort zu Gerät(en).

@TomSofa: Wie kommst du denn mit zwei Interfaces zurecht? Welche DAW kann das handeln?

@RefinedRough: Das sieht auch sehr gut aus, wäre aber für mich und den Live Einsatz eher unpraktisch (schließen des Rackdeckels..)..


freut mich dass es hier doch weitergeht! Danke!

EDIT: Vergessen, Patchbay unterscheidet natürlich auch nicht zwischen Line und Mic.. Muss ich mich wohl festlegen bzw. einen Preamp kaufen. 650€ für den Dynamic

 

[RefinedRough]

650€ für den Dynamic

Was spricht gegen den normalen Octopre mk2..? Der ist ganz nett und auch sehr pegelfest. Habe den schon länger im mobilen Einsatz, Preis-Leistung ist da Top.

 

[VolvoV40]

Was spricht gegen den normalen Octopre mk2..? Der ist ganz nett und auch sehr pegelfest. Habe den schon länger im mobilen Einsatz, Preis-Leistung ist da Top.

Der fehlende D/A Teil.. Dann fast lieber den ADA8200, der hat diesen Teil. Aktuell aber keiner von beiden (allen dreien), auch 200€ würden im Moment in ein anderes Projekt investiert werden.

Dennoch ist das Rack-Projekt nicht abgehakt! Die Patchbay-Version sieht schon ziemlich interessant aus!

 

[clemenserwe]

Dabei kann man allerdings nicht mehr zwischen Mic- und Line-Pegel wählen

Da würde ich prinzipiell die Mic-Eingänge nach vorne legen.
Die meistens Line-Geräte sind unsymmetrisch - da kommt bei mir (fast immer) eine DI-Box dazwischen. Das würde ich Dir auch empfehlen.

@TomSofa: Wie kommst du denn mit zwei Interfaces zurecht? Welche DAW kann das handeln?

Das macht das Interface bzw. der Treiber.
Die Saffires von Focusrite können (per Firewire) in einem "Dual-Unit-Mode" betrieben werden.
Dann werden alle Ein- und Ausgänge beider Geräte der DAW zur Verfügung gestellt. Aber jedes Gerät braucht seine eigene Instanz der MixControl-Software und das Routing zwischen den Interfaces (z.B. für Hardwaremonitoring) ist nicht per Software, sondern nur per echtem Kabel möglich.

 

[TomSofa]

es gibt patchbays in tt oder klinke. ich habe mittlerweile nur noch patchbays mit klinken vorn und hinten von neutrik, die dinger sind gut und günstig.

focusrite's saffire pro 40 kann man im duo über einen treiber ansprechen, der daw ist das egal

 

[VolvoV40]

Meine Lösung vorerst ist jetzt ein 4HE / 40cm Tiefe Rack, die rückseitigen Anschlüsse bleiben eben hinten. Grob 15cm muss ich dann von hinten in das Rack rein bis zur Interfacerückseite.