Homestudio Raumakustik - REW Messung

[manu182]

Wunderschönen guten Tag,


Und zwar benötige ich dringend erfahrene Meinungen im Bezug auf mein räumliches Disaster, welches irgendwann Mal ein "Homestudio" werden soll.

Da ich anfangs meinen "Arbeitsbereich" im Wohnzimmer unter brachte, dies auf Dauer aber nicht wirklich von Vorteil ist, habe ich nun einen ganzen Raum zur alleinigen Umgestaltung bzw. Anpassung.

Dabei handelt es sich um einen 3,70m x 4,20m langen/breiten Raum (Man muss leider mit dem leben was man hat -.- ), die Raumhöhe beträgt 2,55m.

Aktuell ziert ein farbenfroher, in die Jahre gekommener Teppich den alten Dielen-Boden. Anbei sollte erwähnt werden, dass es sich hierbei um ein Haus aus den 50er handelt, dementsprechend dick ist das Mauerwerk.

Zwar bin ich kein Neuling was Raumakustik angeht und beschäftige mich seit geraumer Zeit mit der Thematik; doch um den Raum ohne wirtschaftlichen Totalverlusst zu "optimieren", fehlt es mir einfach an Know-How. Und genau da bitte ich um Mithilfe und bin über jeden Kommentar dankbar!


Abhörposition hab' ich bewusst in der Dachschrägen gewählt, auch wenn die Position aufgrund des einfallenden Fensters (angehangenes Bild zu erkennen) problematisch erscheint. Testweise steht in genau bzw. vor diesem Fenster eine Holzplatte. Diese misst (mit aufgeklebten Latten) gute 6,5cm Dicke. Ziel war es, die sich dort stauenden Freuquenzen zu reflektieren und mehr in Richtung Abhörposition zu leiten. Alles TESTweise. Funktioniert sogar

Richtig problematisch ist allerdings der Bassbereich - Der in der Abhörposition wirklich schwach ist, sich an der Rückwand/Tür allerdings staut und drückt (Irgendwie logisch). Aber genau DAS möchte ich ja eigentlich an der eigentlichen Abhörposition...?

Die Abhörposition misst 33% der Rückwandlänge.

Vorgehensweise meinerseits :

Bisher angebracht : -An den Seitenwänden Akustikschaumstoff (durch Spiegel justiert/1,50mx1m)
- Rückwand Akustikschaumstoff (1,50mx1m)

Noch geplant (?) :

- Basstraps (Eigenbau) in den Ecken der Rückwand. Wobei der Kamin evtl. zum Problem wird.
- Deckenabsorber beim Fenster/Abhörposition
- Schaumstoff durch Glaswolleabsorber ersetzen
- Weitere Traps und Absorber im vorderen Bereich (?)
- Rechte Seitenwand "vorziehen" um gleichen Abstand zwischen Boxen/Wände zu schaffen? (Raum nicht zentriert)

Ziel ist es, ein so neutrales Gesamtkonzept wie eben möglich zu erzeugen. Was nicht geht, geht nicht und wird nicht erzwungen.
Dabei stoß ich doch auch Recht schnell auf meine Grenzen. - Wie nutze ich die Schräge richtig? Wie optimier ich sinnvoll und vorallem wo? Was mach' ich mit dem Fenster?
Hier wird keine Mikrofonie betrieben, lediglich abgemischt etc.

Fragen über Fragen....

Über Hilfestellungen wäre ich überaus dankbar !
Vielen Dank vorab.

MfG
Manu

 

[Bert4]

Hallo Manu


Da du einen Raum hast mit Schrägen und Teils Leichtbauweise (Gipswände),
ist es wirklich schwierig zu sagen was deinen IST-Zustand betrifft und wie weit hier optimiert werden kann oder soll.

Da es auch in rechteckigen Räumen kaum pauschale Lösungen gibt und daher gemessen werden muß, ist es bei deinem Raum einmal mehr notwendig.

Hier mal ein der REW-Workshop
https://recording.de/Community/Foru...ik/Raumakustik_und_Dämmung/147164/thread.html

Darin ist alles genau erklärt sowie der Link zur gratis Software.
Lediglich ein Messmikro wirst du kaufen müßen (ca. 50 Euro)

Nur so kann man wirklich was über die aktuelle und noch verbessernde Akustik sagen.


Bei deinen Bildern habe ich den Eindruck dass die Monitore links und rechts vom Fenster symmetrisch angeordnet sind.
Das Fenster allerdings nicht symmetrisch im Raum sitzt.

Erster wichtiger Schritt ist eine links/rechts Symmetrie des Raumes zu erhalten.
Also linker Monitor zur linken Wand muß den selben Abstand haben wie der rechte Monitor zur rechten Wand.

Ich würde mal davon ausgehen, dass es ca. 4 Pakete Rockwool sonorock für die vorderen Ecken werden (Bassfallen)
zB. Links und rechts jeweils ein Paket stehend und dann in richtung Fenster liegend platziert.

Wie groß ist der Abstand von Tür zur Decke?
Eventuell die gesamte Länge über der Tür ebenfalls eine Bassfalle installieren.


lg Bert

 

[manu182]

Vielen Dank für die Antwort und den beigefügten Link!
Werde mir diese Großinvestition wohl mal genauer ansehen.

Anmerken muss ich doch, dass es sich lediglich um eine Gipskartondecke handelt. Der Rest ist stabiles, 24cm dickes Mauerwerk


Korrekt - Das Fenster sitzt leider nicht symmetrisch im Raum. Um einen gleichen Abstand zu schaffen, müsst'e die rechte Wand 30cm in den Raum hinein versetzt werden. Kann ich aktuell also leider nicht ändern und muss damit (gezwungener Maßen leben)...
In Anbetracht dessen, hab' ich dann lieber das Stereo-Deieck und die korrekte Abhöhposition in den Vordergrund gestellt. Ist auch angenehmer für's Auge, Workflow ist lediglich auch ein Thema

Kommende Anschaffung : Steinwolle.

Jedoch frag' ich mich : Die Ecke des Kamins - Jede "einzelne" Ecke füllen, oder komplett umhüllen?

 

[manu182]

Mikro kommt am Montag und dann gibt's endlich brauchbare Daten

 

[manu182]

Heut' mal fix 'ne Messung durchgeführt :

Alle Angaben sind unverbindlich - Das Wasserfalldiagramm überfordert mich z.B. maßlos.
Ich weiß was Nachhaltzeiten sind etc. , doch hab ich mich mit REW noch nicht genug außeinander gesetzt. Vergleichbare Beispielbilder sahen irgendwie "prachtvoller(?") aus.

Einstellungen etc. übernahm' ich, so gut wie möglich dem entsprechenden Guide.
Da ich einzig und allein HS 50 betreibe, ist es natürlich kein Wunder das unter 50Hz nicht mehr viel los ist (Wenn ich das Wasserfalldiagramm aber richtig interpretiere, scheinen ja doch gewisse "Raummoden?" da unten ihr Unwesen zu treiben).

 

[Saurus]

...Da ich einzig und allein HS 50 betreibe, ist es natürlich kein Wunder das unter 50Hz nicht mehr viel los ist (Wenn ich das Wasserfalldiagramm aber richtig interpretiere, scheinen ja doch gewisse "Raummoden?" da unten ihr Unwesen zu treiben).

Dennoch merkwürdig, dass da ab 20 Hz alles darunter komplett abgeschnitten ist.

Raummoden sehe ich da nicht wirklich, eher ein Frequenzloch um die 120 Hz.

Insgesamt liegen die Nachhallzeiten über 300 MS, was nicht unbedingt schlimm ist. Wichtiger erscheint mir, wie vorliegend, ein über alle Frequenzen gleichmäßig verteilter Ausklang. Kann man natürlich versuchen, noch weiter zu drücken, aber imho gehen auch 500 MS noch in Ordnung. Viel weiter darüber liegst Du bestimmt auch nicht. Geschmackssache.

 

[manu182]

Abgeschnitten deswegen, weil REW einstellungsbedingt nur bis 20Hz anzeigen sollte


Jas das besagte Loch bei 120Hz - Vorsichtig möchte ich behaupten, dass selbst ein Tauber dieses Loch "hören" könnte.
Aber was machen? -.-

 

[manu182]

Da ich mir viele Gedanken um das Einhalten des Stereo-Bildes mache, was aktuell ja vollkommen am Ziel vorbei schießt (bedingt durch unterschiedliche Wandlängen der Front) - hab' ich mir überlegt, an den Reflexitionspunkten der rechten Wand anzuknüpfen.

So oder so "müssen" dort Absorber hin - Ebenso in den Ecken der Frontpartie.
Wenn ich allerdings eine "neue Wand" ala Gipskarton aufs passende Maß des Stereobildes hinsetze, Problem solved.
Allerdings möchte ich keine durchgehende, neue Gispkarton-Wand ziehen wollen. Stattdessen lediglich Absorberbreit bis zur Decke reichend,an den Reflexionspunkten. Also quasi Absorber und Wand "in einem". Somit steht die "Wand" 30cm weiter im Raum als die originale,gemauerte Wand an der Schall und Co. ihr Unwesen treiben.
Natürlich ist mir bewusst, dass eine GK-Wand (Angesicht der vorgestellten Breite wohl eher von "Wändchen" zu sprechen) nicht die akustischen Eigenschaften einer gemauerten Wand aufweist (gelernter Stuckateur, Akustikbau war da sehr hilfreich ), doch evtl. doppelt-beplankt oder gar einlagig, sollte aufgrund der Schallwiedergabe doch ausreichend sein.

Dazu meine Frage : Macht das überhaupt Sinn.....? -.-
Edit : Merke selbst wie sinnfrei das doch irgendwie ist :/ Lass' es trotzdem mal so stehen - to be continued.

PS : Aus Kosten/Aufwands&Motivationsgründen möchte ich keine komplette Wand ziehen sondern nur Elemente. Vom designtechnischen Faktor mal abgesehen