HiFi oder Voodoo - ?

[Heiner66]

Ein Freund, der Apple-Rechner verwendet, bat mich neulich, den Software Audio-Player "Audirvana" Probe zu hören. Laut Geraune unter den Apple-Benutzern spiele nämlich der Itunes-Player nicht mit der bestmöglichen Qualität ab.

Tatsächlich klang der "Audrivana"-Player völlig anders als Itunes. Mein erster EIndruck war jedoch, dass Audirvana stark ins Audimaterial eingreift und vielleicht eine eine geschickte Multibandkompression vornimmt (á la L3-16) - die Songs klangen weicher und von Interferenzen bereinigt (allerdings stand davon absolut nichts in den Herstellerangaben, denen zufolge Audirvana lediglich bei Lautstärkedämpfungen dithert, für "direct from RAM"-Wiedergabe sorgt und auf 64-bit upsdamplet.) Ich ging aber einfach davon aus, dass Itunes neutral wiedergibt und der Audirvana-Hersteller etwas verschweigt.

Bei einem erneuten Test 14 Tage später kamen mir Zweifel. Wir verglichen mit noch einem anderen Player und tatsächlich schien Itunes verlgeichsweise irgendwie LoFi wiederzugeben.

Doch kann und ggf. wie kann das sein? Und zwar meine ich die Frage technisch, nicht marktstrategisch [-was freilich auch mehr als ein Strinrunzeln wert wäre].

Ich ging bislang davon aus, dass die Soundqualität ausschließlich von der Hardware abhängt. Kann eine Software bei der Wiedergabe digitaler Files etwas falsch machen? Oder gibt es Möglichkeiten, aus vorgegebenen Audiofiles mehr High fidelity herauszuholen als Standard Software dies tut? Oder ist das alles Voodoo von High fildelity Freaks, die die Flöhe husten hören wollen?

Gruuuß,
Heiner

 

[Adebar]

Ich ging bislang davon aus, dass die Soundqualität ausschließlich von der Hardware abhängt

Die Software muss ebenso wie die Hardware sauber programmiert sein. Es ist bekannt, dass iTunes kein besonders guter Software Player ist.

Kann eine Software bei der Wiedergabe digitaler Files etwas falsch machen?

Ja. Die Daten eines Audiofiles auf der Festplatte werden mit einer Audio Engine an Interface / Wandler übergeben. Das macht iTunes offensichtlicht nicht gut.

Oder gibt es Möglichkeiten, aus vorgegebenen Audiofiles mehr High fidelity herauszuholen als Standard Software dies tut?

Es gibt Möglichkeiten, über eine ordentlich programmierte Audio Engine die Daten so auszugeben, damit der Wandler / Interface die Daten so bekommt, dass sie dem Audiofile entsprechen.

Was Software Player wie Audirvane oder Amarra tun ist nichts Anderes, als die Daten RICHTIG auszugeben. Da wird nichts "mehr herausgeholt", sondern einfach nur ordentlich ausgegeben. Das macht iTunes nicht - und das kann man hören.

Oder ist das alles Voodoo von High fildelity Freaks, die die Flöhe husten hören wollen?

Das ist kein Voodoo.

Nimm mal ein Audiofile und spiele das über die Workstation ab, die du hast (Logic, Nuendo, SoundBlade, ...). Dann nimm das selbe Audiofile und spiele das über iTunes ab. Dann wirst Du einen ähnlichen Unterschied hören wie vorher mit Audirvana oder Amarra versus iTunes.

Alles Andere muss bei Diesem Vergleich natürlich identisch sein, also gleicher Wandler, gleiches Interface, gleiche Clock.

 

[teebaum]

hast du einen digitalen ausgang an deinem rechner?
dann nimm einfach mal den selben song auf, mal mit itunes abgespielt, mal mit deinem neuen wunderplayer. danach machst du den phasenauslöschtest & schon weisst du deutlich mehr

apple sind in mancher hinsicht schon lustige vögel, stellen "mastered for itunes".-regelbücher in die welt und stellen lustige fragen, wenn man sich dafür "zertifizieren" will, wollen die daten 24bit/96k angeliefert, um sie danach wieder mit aac kaputtzuschiessen und spielen dann noch alles mit einem lumpig programierten player ab... um SOUNDQUALITÄT gehts da wohl nicht

 

[Adebar]

um SOUNDQUALITàT gehts da wohl nicht

Nein, solange da AACs verkauft werden die hauptsächlich mobil über iPod oder iPhone gehört werden, ist das kein Thema.

Wenn die mal dank mastered for iTunes eine erkleckliche Sammlung an 24/96 Files haben - und verkaufen, dann werden die sicher mehr Grips in einen ordentlichen Softwareplayer stecken.

 

[Jotka]

Das ist ja der gipfel- habe mich immer wieder gewundert,
Haette aber nicht gedacht das der itunes player nicht taugt!

Was benutzt ihr den fuer player? Gibt es free alternativen?

 

[Adebar]

Was benutzt ihr den fuer player?

Amarra für Mac.

Auf PC soll Foobar ganz gut sein. Kommt halt optisch leicht verstaubt wie ein Ecel Sheet daher. Macht seine Arbeit aber richtig.

 

[Schlumpfpeter]

Foobar 2000, bester, ressourcen sparenster und übersichtlichster player meinner Meinung nach.

Ansonsten gibts ja noch Winamp...

 

[Adebar]

Haette aber nicht gedacht das der itunes player nicht taugt!

Es ist schon sehr bedenklich, dass es bis jetzt so wenige gemerkt haben.

 

[Kuno]

Kann eine Software bei der Wiedergabe digitaler Files etwas falsch machen?

Ja. Die Daten eines Audiofiles auf der Festplatte werden mit einer Audio Engine an Interface / Wandler übergeben. Das macht iTunes offensichtlicht nicht gut.

So ein Quatsch.
Hier von einer "Audio Engine" zu reden, ist völlig irreführend.
Wie eine bestimmte Datei zu öffnen ist, ist durch das Format vorgegeben und muss nicht selbst programmiert werden. Und der generierte Audiostream wird dann 1zu1 an den Treiber deiner Hardware weiter gegeben. Dabei kann man eigentlich überhaupt nichts falsch machen, und es würde mich wundern, wenn gerade eine weit verbreitete Software wie iTunes in dieser Hinsicht noch Bugs hätte.

Ich schätze eher mal, daß in iTunes irgendetwas eingeschaltet ist (EQ oder weiß der Geier), was den Sound bearbeitet ... oder es wird ganz banal irgendwo die Lautstärke reduziert.

 

[Heiner66]

Vielen Dank schon einmal für Eure Beiträge, Leute!

@teebaum: Den Test kann ich nicht durchführen, da ich mit Windows arbeite. Heißt das, Itunes vermuschelt die Phasenverhältnisse der Ausgangsdateien?

Genau das dachte ich bislang:
KUNO: >>Wie eine bestimmte Datei zu öffnen ist, ist durch das Format vorgegeben und muss nicht selbst programmiert werden. Und der generierte Audiostream wird dann 1zu1 an den Treiber deiner Hardware weiter gegeben. Dabei kann man eigentlich überhaupt nichts falsch machen, und es würde mich wundern, wenn gerade eine weit verbreitete Software wie iTunes in dieser Hinsicht noch Bugs hätte. <<

Gruuuß,
Heiner

 

[teebaum]

Vielen Dank schon einmal für Eure Beiträge, Leute!

@teebaum: Den Test kann ich nicht durchführen, da ich mit Windows arbeite. Heißt das, Itunes vermuschelt die Phasenverhältnisse der Ausgangsdateien?

Gruuuß,
Heiner

warum geht das auf windows nicht?
ich habe nicht behauptet, das itunes etwas verwurstelt, nur den weg aufgezeigt, wie du es selber testen kannst.

 

[teebaum]

Kann eine Software bei der Wiedergabe digitaler Files etwas falsch machen?

Ja. Die Daten eines Audiofiles auf der Festplatte werden mit einer Audio Engine an Interface / Wandler übergeben. Das macht iTunes offensichtlicht nicht gut.

So ein Quatsch.
Hier von einer "Audio Engine" zu reden, ist völlig irreführend.
Wie eine bestimmte Datei zu öffnen ist, ist durch das Format vorgegeben und muss nicht selbst programmiert werden. Und der generierte Audiostream wird dann 1zu1 an den Treiber deiner Hardware weiter gegeben. Dabei kann man eigentlich überhaupt nichts falsch machen, und es würde mich wundern, wenn gerade eine weit verbreitete Software wie iTunes in dieser Hinsicht noch Bugs hätte.

Ich schätze eher mal, daß in iTunes irgendetwas eingeschaltet ist (EQ oder weiß der Geier), was den Sound bearbeitet ... oder es wird ganz banal irgendwo die Lautstärke reduziert.

die meisten probleme mit itunes kommen warscheinlich wirklich von voreingestellten settings, die lustige sachen machen - stereoverbreitern, eq, pegel anpssen usw.
ein audiocodec ist aber auch noch im spiel und allenfalls wird ein resampling gemacht - da gibts schon noch dinge, welche das signal trashen können.

 

[Heiner66]

@teebaum: Bevor ich Itunes auf meinem System installierte, würde ich Jehovas Zeuge.

 

[teebaum]

@teebaum: Bevor ich Itunes auf meinem System installierte, würde ich Jehovas Zeuge.

same same

 

[fas1piano]

@heiner: war die replay gain anpassung eingeschaltet? dann ändert sich der pegel und ein laut gemasterter track wird ggf. "zur strafe" leiser abgespielt.

 

[Kuno]

ein audiocodec ist aber auch noch im spiel und allenfalls wird ein resampling gemacht - da gibts schon noch dinge, welche das signal trashen können.

Naja, die Audio-Dekodierung ist ja vorgegeben und nicht von iTunes abhängig.
Resampling sollte nur passieren, wenn man Files abspielt, die eine andere Samplerate haben, als die, die man gerade im System verwendet.
Das kann dann natürlich zu Unterschieden führen.

 

[teebaum]

ein audiocodec ist aber auch noch im spiel und allenfalls wird ein resampling gemacht - da gibts schon noch dinge, welche das signal trashen können.

Naja, die Audio-Dekodierung ist ja vorgegeben und nicht von iTunes abhängig.
Resampling sollte nur passieren, wenn man Files abspielt, die eine andere Samplerate haben, als die, die man gerade im System verwendet.
Das kann dann natürlich zu Unterschieden führen.

verwenden alle programme den selben codec zum decodieren? lässt sich dieser (wenns dann der selbe ist) allenfalls noch einstellen z.b. qualität vs. rechenaufwand?

 

[Adebar]

die meisten probleme mit itunes kommen warscheinlich wirklich von voreingestellten settings, die lustige sachen machen - stereoverbreitern, eq, pegel anpssen usw.
ein audiocodec ist aber auch noch im spiel und allenfalls wird ein resampling gemacht - da gibts schon noch dinge, welche das signal trashen können

Das kann man alles abschalten und es ist ohne weiteres möglich, ein Audiofile in seiner originalen Samplingfrequenz auszuspielen. Trotzdem klingt es nicht so, wie es soll.

Nimm einfach mal eine CD und höre die über einen externen Wandler ab:
- einmal vom Player auf den Wandler
- dann das gerippte Audiofile von iTunes über den gleichen Wandler
- dann das gleiche Audiofile über eine DAW über den gleichen Wandler

iTunes verliert bei diesem Vergleich.

 

[Adebar]

verwenden alle programme den selben codec zum decodieren? lässt sich dieser (wenns dann der selbe ist) allenfalls noch einstellen z.b. qualität vs. rechenaufwand?

Also bitte. Ein Codec sollte hier überhaupt nicht im Spiel sein.

So ein Quatsch.
Hier von einer "Audio Engine" zu reden, ist völlig irreführend.
Wie eine bestimmte Datei zu öffnen ist, ist durch das Format vorgegeben und muss nicht selbst programmiert werden. Und der generierte Audiostream wird dann 1zu1 an den Treiber deiner Hardware weiter gegeben. Dabei kann man eigentlich überhaupt nichts falsch machen, und es würde mich wundern, wenn gerade eine weit verbreitete Software wie iTunes in dieser Hinsicht noch Bugs hätte.

iTunes macht dabei was falsch.

Im Übrigen wird beim Abspielen nicht einfach eine Datei "geööfnet". Aus der Datei wird ein Stream generiert. Das macht die Audio Engine. Jede DAW hat eine Audio Engine (heißt in jeder DAW etwas anders). Amarra nutz die Audio Engine von Soundblade. Audirvana nutzt eine eigene Audio Engine ...

Bevor wir darüber wieter reden, probier´s aus. Spiele ein PCM Audiofile über iTunes ab und das gleiche File über Deine Workstation. Bin gespannt auf Dein Ergebnis.

 

[teebaum]

Also bitte. Ein Codec sollte hier überhaupt nicht im Spiel sein.

98% aller user vom itunes spielen aac oder mp3 ab.