Guter Modeling-Amp/Preamp für Proberaum + Recording - Tipps?

[Christof]

Hallo,

ich suche einen Modeling-[g=182]Amp[/g]/Preamp für den Proberaum. Genaugenommen könnten es auch zwei verschiedene sein, da die Ausstattung für zwei Gitarristen sein soll. Sie werden im Proberaum für Schülerbands eingesetzt werden und sollen auch für Aufnahmen im benachbarten Regieraum verwendet werden können.

Für das Recording ist die Idee, dass alles außer Drums und Vocals "leise" aufgenommen werden kann - denn der Aufnahmeraum ist sehr klein und die Gitarren würden einen guten Akustik-Drums-Sound total unmöglich machen. Daher brauche ich eine Lösung mit Amps, die auch einen guten lautlosen Recording-Out haben (ohne ätzende Höhen) oder einen guten Preamp, der über die Gesangsanlage gespielt werden kann und relativ einfach (!) zu bedienen ist. (Na gut, man könnte ja eine Hand voll Presets anfertigen, so dass auch Anfänger schnell ein gutes Setup haben).

Ich kenne die Vox AD-Serie als Amps und fand diese immer gut - vor allem im clean-crunch-Bereich bis hin zu mäßiger Verzerrung. Die Hi-[g=105]Gain[/g]-Sounds sind seine Sache nicht so. Am besten klingt der [g=182]Amp[/g] aber, wenn man ihn auf den Fußboden stellt - da hört man nämlich manche der relativ "ätzenden" Höhen nicht so.
Als ich ein paar dieser Amps auf der Bühne abgemischt habe (abgenommen mit BF 509 / SM 57), hatte ich echt Probleme mit diesem Sound (auch Abwinkeln der Mics war nicht sooo hilfreich). Hilft bei sowas evtl. ’ne zwischengeschaltete Redbox? Haben die AD-Amps überhaupt einen gefilterten Record-Out (bzw. Kopfhörer-Ausgang)?

Schön wäre es natürlich auch, wenn eine Soundumschaltung per Footswitches möglich wäre, dann wäre das fürs Live-Spiel natürlich auch noch netter.

Bislang denke ich an:
- Vox Valvetronix (AD-Amps oder Tonelab-SE/LE)
- Line 6 POD XT Live (oder Line6 Spider III Amps)
- Boss GT-8

Ich würde mich freuen, wenn ihr aus Sicht eines Gitarristen, genauso wie aus der Sicht eines Sound-Engineers die Qualität der Preamps/Amps beurteilen könntet. Das Problem dabei wird sein, dass ich eine große Bandbreite an Stilistiken abdecken muss. Ganz sicher brauche ich gute Metal-Sounds, aber ebenso müssen die Amps auch für Soul etc. geeignet sein. Können ja aber auch zur Not zwei verschiedene Systeme sein (wäre mir nicht ganz so recht, weil die Schüler dann zwei verschiedene Systeme lernen müssten).

So, das war viel Stoff, aber ich brauche ein paar gute Tipps!

 

[tomric]

Von den aufgelisteten käme mir als Gitarrist nur ein Tonelab ins Haus...

 

[Christof]

Mag ich ja auch gerne, aber klingen die Tonelabs am Recording-Out denn auch überzeugend? Oder "kratzt" es da?

Falls dir noch andere Alternative einfallen (die nicht gerade das Doppelte kosten) - nur her damit!

 

[FIXXXER]

wenns nur ums rocken und nicht ums recorden geht,
dann würd eich einen AD nehmen.
die dinger klingen für meinen geschmack, saugut!

mfg
Torn

 

[Christof]

@TheOutlawTorn

Hm - etwas am Thema vorbei - es geht in dem Konzept in jedem Fall um eine für beide Anwendungen geeignete Lösung - also auch beim Recording RICHTIG gut!

P.S: Ich würde sogar das Recording als wichtiger ansehen!

 

[ThinK]

und DI + Ampsim a la guitar rig, gtr3, oder amplitube 2 sind nichts für dich? ammm ja stimmt.. für proberaum etwas umständlich...

live liebe ich das Boss ME50.. man kann so herrlich schrauben wie auf tretern..

vom sound her würd ich eigentlich zum boss tendieren.. klingt teilweise wirklich stark.. obwohl auch der pod sound etwas hat...

 

[FIXXXER]

Christof schrieb:
@TheOutlawTorn

Hm - etwas am Thema vorbei - es geht in dem Konzept in jedem Fall um eine für beide Anwendungen geeignete Lösung - also auch beim Recording RICHTIG gut!

P.S: Ich würde sogar das Recording als wichtiger ansehen!

sorry hab deinen post nur überflogen.
also wenn e sums direkte recorden geht,
würde ich das tonelab nehmen, wenn du
mit einem mikro aufnehmen willst, wäre ein AD
geeigneter. allerdings muss man viel rumspielen, wie du shcon geschrieben hast, am besten stellt man den Ad auf den boden,
so dass er einem nichts ins gesicht zeigt,
mit dem mic müsste man somit auch länger experimentieren.

mfg
Torn

 

[Christof]

@ThinK

[g=77]VST[/g]-Simulationen machen sich im proberaum wirklich nicht so gut. Und Guitar Rig fand ich persönlich überhaupt nicht überzeugend.

Ansonsten: Klingt der Record-Out vom Tonelab denn wirklich überzeugend nach [g=182]Amp[/g] oder muss man da erst mal die kratzenden Höhen amputieren?

 

[tomric]

Christof schrieb: Mag ich ja auch gerne, aber klingen die Tonelabs am Recording-Out denn auch überzeugend? Oder "kratzt" es da?

Für meinen Geschmack klingen die recht ordentlich und bei Bedarf kann man den Sound ja durch 'ne Boxensim jagen. Über nen kleinen Combo klingen die Teile aber wirklich sehr fein, selbst über so Tröten wie Marshall MG50. Richtig lecker wird es dann über ne Eng-Endstufe und eine 4x12, aber das war nicht so das Thema
Die aktuelle POD-Reihe X3 soll aber auch deutlich besser geworden sein, bin noch nicht zum intensiveren Antesten gekommen, solltest Du mal unter die Lupe nehmen. Bei den älteren Line6 war mir der Sound zu kraftlos und die Reaktion aufs Spiel zu indirekt.
Das GT8 ist ruppiger im Sound, sägt mehr und ist halt schon etwas in die Jahre gekommen, vor dem [g=182]Amp[/g] im Livebetrieb setzt es sich deshalb sehr gut durch.

 

[Christof]

Danke soweit!

Mein Problem ist: Erstens bin ich nicht gerade ein begnadeter Gitarrist (sondern für das Konzept Verantwortlich) und außerdem kann ich nicht gut mehrere Modeling-Preamps im Recording ausprobieren - dazu fehlt mir schlicht die Zeit.

Mich interessieren daher besonders Praxis-Erfahrungen mit den Preamps/Amps beim Recording!

 

[J-Soundation]

Hallo Christof,
VOX Tonelab st´ne gute Wahl!
POD auch, muss für Deine Zwecke vielleicht
nicht ´mal das XT sein.
Sind gut zum Recorden und klingen auch über
´ne PA ganz gut!
Beim Boss GT3 und GT5 war das nicht der Fall!
Die klingen m.M. nach nur über G.Amps (Return)
richtig gut - weiß nicht, ob BOSS da was verbessert
hat (Speakersimulation...).
Grüsse

http://www.myspace.com/attheaside

 

[Christof]

O.K. - Tonelab ist mir sympathisch - aber welches?

Tonelab Desktop (nur Mono-Delays...) ist nicht gut für den Proberaum geeignet (keine Footswitches)

Tonelab SE (20bit [g=60]Wandler[/g], 2 Pedale)

Tonelab LE (24bit [g=60]Wandler[/g], [g=126]SPDIF[/g]-Out, 1 Pedal)

???

 

[Christof]

Gibt's irgendwo mal "richtige" Produktionen, bei denen hauptsächlich Modeling-preamps in Aktion waren und die man sich (z.B. bei MySpace) anhören kann?

 

[Dave1978]

Angeblich sind die Soloplatte von Farin Urlaub und die letzte Porcupine Tree mit nem Pod aufgenommen worden.

 

[Rold]

Wenn's dein Budget zulässt, dann würd ich ein GT-8, ein POD XT und zwei Amps kaufen.
Das POD ist für härtere Sounds auch direkt gut und es gibt jede Menge Platten, wo das XT zu hören ist.
Das GT-8 ist bei rockigeren Sounds besser und es gibt wesentlich feinere Einstellmöglichkeiten bei den Effekten. Direkt recorded klingt das Teil auch halbwes, jedenfalls gut genug für dein "Heimgebrauch". Außerdem ist das Ding ein Floorboard und damit auch live effizient. Damit hättest du zwei Gitarristen versorgt. Amps halt nach Lust und Laune dazu kaufen.
Ich verwende beide gerne und das GT-8 hauptsächlich. Läßt sich sehr gut damit arbeiten. Bei Livekonzerten lacht so mancher Tontechniker oder Gitarrist zwar gerne mal, wenn er das moderne Zeug da sieht. Sobald die Show aber losgeht, hat bisher noch jeder gemerkt, dass es so sehr wohl auch geht.

Gruaß

Rold

 

[Christof]

Hi Rold,

zwei verschiedene Preamps zu kaufen ist durchaus sinnvoll - obwohl ich dann vielleicht eher ein Tonelab LE mit POD/GT-8 kombinieren würde, weil ich den Vox zumindest bei den Clean/Crunch-Sounds als wesentlich dynamischer in Erinnerung habe.

 

[Rold]

Ich hatte das Ding auch am Start, allerdings hat mich das Teil ganz und gar nicht überzeugt. Clean & Crunch sind zudem Sounds, die auch gut mit nem normalen [g=182]Amp[/g] hinzukriegen sind, zB mit dem von dir erwähnten AC30. Da würd ich das GT nur noch für die Effekte wie Delay oder [g=52]Chorus[/g] verwenden. Es gibt natürlich andere, die drauf schwören, aber ich hab's lieber moderner.

Gruaß

Rold

 

[Christof]

Naja, den AC30 haben wir nun nicht vor Ort. Unsere anderen Amps sind teilweise echt Schrott (oder hast du schon mal was von "Torque" gehört? Siehst du...).

Hast du den GT-8 oder den POD zum direkt-Recording (ohne [g=182]Amp[/g]/Mic) verwendet? Was waren deiner Meinung nach die Stärken / Schwächen der beiden Preamps?

 

[Dave1978]

Kurz noch ein Einwurf zum Boss: Ich würde für Metalriffs lieber den Pod verwenden. Hatte das GT-Pro mal getestet und nach mehreren Stunden rumfrickeln trotzdem keinen vernünftigen Sound hingebracht (von diesen psychoakustischen Fakedopplungs-Spielchen die man fürs Recorden nicht gebrauchen kann mal abgesehen). Aber clean geht das Teil echt klar. Wenn du eh vorhast beide zu nehmen, brauchst die die Info zwar eh nicht...aber egal...wieder nen Beitrag für die SuFu geleistet.

 

[Rold]

Jap, hab ich. Unser erstes Demo wurde komplett mit Modelern recordet und auch heute noch mach ich jede Preproduction mit Modelern. Geht halt am einfachsten.

Die größte Stärke vom POD sind harte, moderne Metalsounds. Die Dinger klingen im Mix schnell ziemlich gut und fast schon zu perfekt. Die reinen Cleansounds fand ich auch angenehm. Soundtechnisches Manko sind meiner Meinung nach alle Sounds, die dreckig oder rotzig klingen sollen. Das POD klingt immer geschliffen. Noch ein praktischer Nachteil ist die leider fehlende SP/DIF Schnittstelle. Das POD läßt sich über USB einbinden, verlangt dann aber seine eigenen [g=12]ASIO[/g] Treiber, was leider die Verwendung einer anderen Karte ausschließt. Das find ich ziemlich unpraktisch....
Das beste am GT ist die Bedienung. Am Anfang ein wenig kompliziert, geht's aber bald richtig zur Sache und man kriegt so doch recht passable Sounds hin. Ich verwend's hauptsächlich für Rock, weil die AmpSims ganz nett klingen und die unscheinbare Taste FX2 ein paar sehr nette Features bietet. Das rotzt es dann doch mal. Auch fein ist die SP/DIF Anbindung in 44.1, 24bit. Die klingt um nen Ticken besser und frischer als die analoge Ausgabe. Damit machts dann schon Spaß. Deutliche Schwächen hat das GT im extremen Zerrgelände. Das klingt alles ein wenig unmotiviert und unglaubwürdig. Da brauchts dann schon ne Endstufe, damit's spasst.
Jedenfalls grade für ne Schule sind die beiden Geräte das richtige, meine ich.
Soundbeispiele muß ich suchen. Von mir aus kannst du dir unser Demo saugen. Das ist zwar auch schon älter, aber gibt dir eine klare Vorstellung davon, was so geht. URL folgt....

Gruaß

Rold