Grundlagen EQing

[tomsound]

Hi,

ich habe hier gelesen das man bei den einzelnen Instrumenten bestimmte bereiche mit dem EQ (ich nenne es mal) abschneiden muss damit die anderen Instrumenten nicht den Platz wege nehmen oder so Ähnlich.

wenn ich das richtig im Kopf habe z.B. ab ca. 200hz damit die Drumm nicht überlagert wird.

Gitbt es da bestimmte regeln bei welchen Instrumenten ich was cutten muss damit diese anderen keinen Platz weg nehmen???

 

[BasisM]

Guckst Du :-

http://www.independentrecording.net/irn/resources/freqchart/main_display.htm

 

[Ari]

Müssen musst du garnichts abschneiden!
Ein Equalizer ist ein Entzerrer und kein Cutter.

Viel wichtiger ist schon, dass man das Arrangement nicht falsch zukleistert, sodass sich bestimmte Instrumente gar nicht erst in die Quere rein kommen.

Ari

 

[tomsound]

coooool,

genau sowas suche ich.
Merce und schöne Grüße,
tomsound

 

[tomsound]

@Ari,

und wenn das Arragement das nicht zuläst, weil 2 Sounds im Panorama gleich liegen (müssen) ???

 

[Ari]

Panorama hab ich nicht gemeint, sondern die Spielweise und überhaupt der Einsatz konkurrierender Instrumente.

Zb ein Solosaxophon hat absolut NULL war vor oder neben einer Stimme zu suchen.
Sowas in der Art meine ich.

Ari

 

[dragekonge]

http://www.amazon.de/Critical-Liste...ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1258367093&sr=8-1

mfg

 

[tomsound]

das verstehe ich jetzt nicht, die dürfen also nicht gleichzeitig spielen oder wie jetzt...

und wie ist das im synth bereich.
Zum Beispiel der [g=118]Bass[/g], der Lead und die Drum im verhältniss zueinander??

 

[Ari]

Genau, sie dürfen nicht gleichzeitig spielen.
so meinte ich das.

[g=118]Bass[/g], Lead & Drum konkurrieren nicht wirklich, da jeder seinen Spielbereich hat.

Ari

 

[tomsound]

@ari,

hm das ist aber komisch. ich habe immer das problem das es schnell matschig wird wenn ich so eine konstillaton habe.
jetzt habe ich im Bas und Leadbereich mal ab 200hz abwerts den EQ runtergezogen und schon wurde die ganze sache wesentlich klarer und transparenter. vorallem der Lead wurde sauberer und die [g=432]Basedrum[/g] war besser zu hören... ???

 

[Tomstein]

Moin.

Wie Ari bereits zart angedeutet hat, wirst Du mit dieser Methode keinen nennenswerten Erfolg haben, wenn Du sie starr anwendest.

Inwieweit die Notwendigkeit besteht, einen Sound innerhalb eines Arrangements untenrum zu "beschneiden", musst Du HÖREN.

Wer da so rangeht und einfach bei jeder Spur außer [g=118]Bass[/g] und Bassdrum dogmatischdie unteren Frequenzen rauscuttet, wird schnell feststellen, dass das Endergebnis mit hoher wahrscheinlichkeit NICHT so klingt, wie gewünscht.

LG,

T.

 

[tomsound]

@tomstein
,

und woher weis ich wann ich bei welchen Spuren bestimmte bereiche abschneiden muss.
Gibt es da analysetools die mir das verraten oder braucht man da einfach ein geschultes ohr (was ich ja dann wohl leider nicht habe)..
wie macht ihr das ???

 

[Ari]

Geschultes Ohr ja, auf jeden Fall!!!

Es gibt mit der Zeit Erfahrung sone unbewussten Indikatoren, die man einfach hört, wahrnimmt oder wie auch immer. Zb, wie du sagst, dass es matschig wird. Dann weiss ich jetzt schon, dass zb ein Lead oder eine Fläche bei dir einfach zu dick ist und mit dem [g=118]Bass[/g] konkurriert. Ich könnte jetzt quasi blind (bzw taub) in deinem Projekt mixen, und das Ergebnis wäre klarer.

Und solche "Tricks" (sind ja nicht wirklich welche) gibt es einige, und die muss bzw kann man lernen. Alles in Allem ist das Erfahrung. mehr nicht.

Ari

 

[tomsound]

@ari

Thema matschiges lead, was genau würdest du da jetzt machen und wie meinst dud as mit zu dick. Wenn ich nun einen fetten lead haben möchte kann ich denn doch nicht dünn namchen. klingt ja dann nach stecknadel musik ???

 

[Ari]

Ja genau das ist dein Problem - bzw das des Songs.
Lead vs. [g=118]Bass[/g].

Es ist -wenn es so bös matscht - einfach falsch komponiert, arrangiert.
Ein Lead ist ein Leadinstrument und KEIN [g=118]Bass[/g]. Wenn er aber trotzdem so bassen soll, dann muss der [g=118]Bass[/g] eben zb eine [g=338]Oktave[/g] nach unten weichen. Ob der dann noch klingt, is ne andere Sache.

ABER... natürlich gibts jetzt hier ne Reihe Mittel und Mischweisen, wie man das Elend doch noch begrenzen kann. Eben einmal mit EQ, und dem Lead wirklich nur die [g=349]Frequenz[/g] nehmen, die zusammen mit dem Bassinstrument in der Summe einfach eine Übertönung herbeiführt. Man gleicht somit den Gesamtbereich einfach nur wieder auf Null aus quasi.

ODER man nimmt einen Kompressor mir Sidechain und knallt den auf den [g=118]Bass[/g].
Wenn dann der Lead spielt, wird der [g=118]Bass[/g] durch den Kompressor und dem Lead als Steuersignal, abgesenkt. somit hast du eine Verdeckung, die bei korrekter Einstellung nicht wahrnehmbar ist. Und alles klingt rund.

Ari

 

[tomsound]

@ ok das mit dem sidechain haben wir ja bereits geklärt, das geht bei meinem LE4 nicht.
Also muss ich mich mit dem Eqing doch noch tiefer beschäftigen...
Tja dann bin ich immer noch bei dem Amstatz woher weis ich welche frequenzen ich nun idealerweise beschneide ohne den Sound zu zerstören ber trotzdem wieder platz für den anderen zu lassen?

 

[holgi]

Leads müssen nicht fett sein, das besorgen Bassdrum und Bassgitarre.

Hast du eine Melodie gut mit dem Basslauf angelegt entsteht dieser Effekt den du "dick" nennst.

Nur so bekommst du Dichte in deinen Mix.

Das jedoch ist vor allem musikalisches Vermögen gepaart mit Erfahrung die du sammeln musst.

Die obige Tabelle mit den Frequencen hat nur informativen Wert, keinen wirklich praktischen, wie sollte der auch aussehen? Selbst mit einem Analysetool ist es praktisch unmöglich den Ton "richtig" zu deuten, nach wie vor wird dein Gehör das Mass aller Dinge sein.

Dieses zu schulen und zuvorderst eine gute Abhörmatrix zu besitzen ist wichtig und unverzichtbar.

Wie sollte man auch "entmumpfen" wenn man es nicht richtig hören kann?

Also, entspanne dich und kämpfe dich durch.

Ich mache das meist so; ein Projekt ist bei mir "trocken", also samt und sonders ohne EQ und Tralala..

Dann mache ich ein gleiches aber neues Projekt auf, dort arbeite ich dann mit allen bekannten Mitteln, dieses höre ich ab und an mit dem alten Ursprungsprojekt gegen.

Derart ist es mir möglich mich immer wieder zu erden, nur so gewinnt man Objektivität und Distanz, letztere ich sehr wichtig.

 

[tomsound]

Ich sollte vielleicht dazu erwähnen das ich mich hier im elektronischen musikbereich also Techno/trance bewege..

 

[Tomstein]

@ Ari: Genau so isses...!


Also: alle dogmatischen Ansätze ma lieber schnell wieder verwerfen.

Noch ein Tipp: Ob ein Sound einen Lowcut (oder low shelf) braucht, hängt oft mehr vom Zusammenhang ab, in dem der Sound erklingt (also vom Arrangement), als vom Sound selbst.

Ein fettes Pad kann gut klingen, wenn es mehr oder weniger alleine steht - in einem eher dichten Arrangement kann's schnell mal zu viel sein. Nicht nur Bassfrequenzen können sich übrigens in dieser Weise ungut summieren, auch die tiefen Mitten sind Kandidaten, die es wert sind, unter diesem Aspekt mal genauer betrachtet (bzw. gehört) zu werden.

LG,

T.

 

[Ari]

@tomsound

Das wichtigste Werkzeug eines Mischers, sind seine Ohren. (plus dem Wackelpudding dazwischen)
Is nunmal so.

MAN HÖRT es einfach.
Und dieses Hören muss man lernen. Gehörtraining zb.

Ari


ps: Ist egal, ob es hier um Techno oder Schlager oder Metal geht. Einem guten Mischer ist das schnuppe. Weil überall gelten die selben Gesetze. (die die hier immer niemand wahrhaben will. )