Großmembraner für Vocals & Amp-Abnahme?

  • Ersteller chokehold
  • Erstellt am
chokehold

chokehold

Registriert
15.04.11
Beiträge
1.254
Reaktionen
399
Punkte
2.485
Hallo,

ich bin derzeit auf der Suche nach einem schönen Großmembran-Mikro, mit dem ich gleichermaßen einen Gitarrenlautsprecher als auch Stimmen (laut+leise) gut aufnehmen kann.

Ich bin, um ehrlich zu sein, schlicht und ergreifend überfordert von der Fülle an Mikrofonen da draußen, und von den ganzen unterschiedlichen Meinungen.

Die einen schwören auf ein C3000 weil es schön färbt, die anderen verteufeln es deswegen. Die einen schwören auf ein C414, die anderen sagen ein C214 wäre genug weil nur die anderen Richtcharakteristiken fehlen.

Ich hab schon alles mögliche in Google eingehackt, hab mir alle möglichen Produktbewertungen durchgelesen, aber hilft mir nicht wirklich weiter. Letztendlich sagen fast alle Meinungen zu allen Mikros: "passt schon, ist nicht der Himmel, kann man dafür hernehmen aber ein Neumann wär mir lieber".

AKG C3000? C2000? C214? SE X1? Sennheiser MK4? Rode NT-Reihe? ... Ich kenn' mich langsam nicht mehr aus, darum hoffe ich darauf dass ihr mir ein paar gute Tips geben könnt?

Das Großmembraner soll primär Gitarrenlautsprecher abnehmen, ein SM57 ist schon vorhanden, es soll also eher zum "Andicken" dienen. Aber ich werde damit auch mal die eine oder andere Gesangsspur aufnehmen, d.h. für Stimmen sollte es dann schon auch einigermaßen taugen.

Ja, ich weiß schon, "nicht jedes Mikro passt zu jeder Stimme", aber ich hab leider nicht die Möglichkeit (und auch nicht die Zeit oder Geduld) alle möglichen Mikros durchzutesten.
Generell habe ich eine eher tiefe und "volle" Gesangsstimme, ich lispele nicht aber ich betone s-Laute auf Aufnahmen recht gerne. Vielleicht hilft euch diese Information?

Mein Budget... hm... so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Ich denke bei einem nagelneuen C214 (ca. 350€) wäre dann schon Ende, weil ich mit meinem Schaffen derzeit ja doch nichts verdiene. Also Neumänner und dergleichen schließe ich finanzbedingt leider aus.

Vielen Dank!
 
wenn es darum geht ein sm57 am gitarrenamp anzudicken würd ich eigentlich zu nem bändchen raten und nicht zu einem großmembran. zweitere eignen sich IMHO eher um das ganze ein wenig hifi-mäßig nach oben zu erweitern und/oder den stark mittigen sound eines dynamischen auzugleichen wenn im arrangement viel platz ist.

interessante kandidaten im unteren preisbereich wären hier z.b. cascade fathead oder ein beyer m160.

weiters könntest du bei deinem sm57 auch den trafo ausbauen um mehr eier unten rum zu kriegen. dann verliert es oben rum auch die nase und wird ein wenig smoother. allerdings brauchst du dann für leise quellen nen gain-starken preamp weil der ausgangspegel sich reduziert. am gitarrenamp aber überhaupt kein thema.

@ gmk: ein C414 funktioniert hier wirklich gut, so eines gebraucht (ein altes uls mit trafo z.b.) wäre auch sehr gut für vocals geeignet ... preislich aber eher bei 500 euro... und das C214 soll klanglich nicht viel mit dem C414 zu tun haben... das ist mehr marketingwunschdenken als realität befürchte ich.
 
Hallo,

und danke für den Input.

An ein Bändchenmikro hab' ich auch schon gedacht, aber ich kenn' mich zu wenig mit denen aus. Ich hatte noch nie eines, und hab' so viel Kontroverses darüber gelesen... die einen sagen dass die Dinger viel Schalldruck aushalten, andere sagen sie tun es nicht.
Die einen sagen dass die Bändchen schon was an Erschütterung aushalten, andere klagen dass sie schon bei Lieferung gerissen waren.
Ich bin mir also ziemlich unsicher, was dieses Thema angeht, schlicht und ergreifend aus Unwissenheit.

Das SM57 ist wirklich nur rein zur Amp-Abnahme, keine Intention das anderweitig zu verwenden, d.h. ich werd der Sache mit dem Trafo-Mod mal nachgehen, danke für den Tip!

Hmh... ein c414 wär auch meine Präferenz, das kenn' ich schon aus einem "echten" Studio, aber die Dinger kosten so viel... bei mir steht derzeit ein neues Interface an, und meine alten Preamps kauft keine Sau für angemessenes Geld, also wird mir nicht wirklich genug für ein c414 bleiben.
smil451e7746efcd9.gif
 
naja der markt wurde in letzter zeit einfach mit billig-bändchen ohne richtigem qualitätscheck überflutet... deswegen die großen qualitätsschwankungen bei bei unkontrollierten china-bändchen.

so ein problem hast du aber nicht wenn du z.b. bei cascade einkaufst oder einem der renomierten bändchenhersteller.

bändchen halten hohe schalldrücke schon aus, ABER sie sind allergisch gegen hohe luftgeschwindigkeiten... d.h. wenn du reinbläst oder das ding vor die bassdrum / bassreflexöffnung stellst kannst du das zerstören und/oder dehnen.

vor dem gitarrenamp ist aber praktisch ihre paradedisziplin.
 
Aber ein lauter Amp schiebt doch auch ordentlich Luft...? Ist das wirklich so minimal, dass es ein Bändchen nicht juckt?

Dann werd ich diese Option mal im Hinterkopf behalten.
Das Problem dabei: dann hab ich immer noch nix für'n Gesang... :/
 
mhm, ich habe noch ein nt2a rumliegen und mag es weder an amp und stimme... wie die meisten rode sehr lästige höhen... solo gehört mag das ja ganz nett klingen aber spätestens im mix nervt das einfach nur.

that said: ich könnte dir ein nt2a günstig verkaufen... das ist ganz toll für ampabnahme und gesang *hehe*
 
Nya, das ist halt wieder so 'ne Sache mit der Tragweite des "Sonderedition"-Aspekts.
90€ weniger als das Original, das sind ca. 30% Preisunterschied. Da frag ich mich schon, wo das MS-1000 seine Unzulänglichkeiten hat...

Ist nicht böse gemeint, ich danke dir für den Vorschlag, aber ich wollte schon etwas "wertiges", hab halt nur kein Geld für die Broadcast-Klasse.
Also wenn es 199€ sein müssen, dann würde mir lieber etwas Gebrauchtes zulegen als etwas Neues, wenn du verstehst. :)
 
Aber ein lauter Amp schiebt doch auch ordentlich Luft...? Ist das wirklich so minimal, dass es ein Bändchen nicht juckt?

hoher druck und hohe luftgeschwindigkeit ist nicht das selbe. das ist auch der grund wieso man poröse absorber wo anders anbringen soll als druckbasierte (helmholtz, plattenresos..) um mal ein beispiel aus der akustik zu verwenden.

alternativ: wenn du deinen kopf vor ein brüllend lautes pa-topteil bewegst wirst du auch keinen luftzug spüren. jetzt heb die hand mal vor ne bassreflexöffnung bei ner hifibox in erhöher zimmerlautstärke.
 
ich wollte schon etwas "wertiges", hab halt nur kein Geld für die Broadcast-Klasse.
Genau so bin ich auf das MS1000 gekommen und bin nicht enttäuscht worden. Aber ich will's dir natürlich nicht einreden ...
smil470009513826a.gif
 
Zu Bändchen am Amp:
Ich nehme meistens nur noch mit Bändchenmikro meine Amps (AC30H2, Twin Reverb, Peavey, Marshall Combo) auf.
Die günstigeste Variante tbone RM700 für 88€ ist was Ampaufnahme angeht, vollkommen ausreichend, und erzielt einen neutralen Sound. Achtung nicht so nah an den Amp (ca. 20-30cm Abstand). Nicht wegen der Lautstärke, sondern wegen dem Nahbesprechungseffekt (Bass zu überbetont). Leider ist die Quali-Kontrolle ein Problem.
Mein erstes war defekt, erst das zweite war ok.
Alternative; CAD trion 7000 (Hammerbändchen), wenn es mehr sein sollte -> AT4081 oder AEA R84

Wenn Du aber ein Klein-/Großmembraner für Amp und gesang nehmen willst, nehme ein möglichst linear klingendes Mikro. Kleinmembraner sind hier meist ausgezeichnet, machen nur optisch nix her ;-) Sind aber bei Gesang oft erstaunlich gut (gerade bei schierigen S-Lauten)
Mein Tipp:
mbho MBP 603 A mit Kapsel KA200N. Vorteil bei mbho, Du kannst Dir das Mikro vom Frequenzgang "trimmen" lassen, neutral, leichte Präsenzanhebung und, und, und
mbho ist eine deutsche Firma deren Kapseln in sehr vielen Mikros dieser Welt benutzt werden.
Dieser Kleinmembraner ist auf sehr hohem NIveau, dennoch dafür preiswert.

Großmembraner, in der Preisliga unter 600€ ist schwierig, aber es gibt gute Budgemikros a la Sennheiser MK4, TLM102, auch Audio technica bitte nicht vergessen.
Ich würde mir 3-4 Mikros in die engere Wahl einbeziehen, und dann selbst ausprobieren, da kommt man nicht herum.
 
hoher druck und hohe luftgeschwindigkeit ist nicht das selbe
Wenn der Ton laut ist, dann bewegt sich die Membran des Lautsprechers mehr, schiebt die Luft also mit ordentlich Druck gegen die Mikrofonkapsel, zumindest bei Close-Mic'ing Geschichten.
(Kann man das so stehen lassen?)
Und ich hatte halt "Angst", dass dieses Luftgeschiebe eben zuviel für ein Bändchen ist.
So meinte ich das.

Aber klar, Geschwindigkeit und Druck sind nicht dasselbe, auch wenn sie doch irgendwie miteinander zu tun haben.


Aber ich will's dir natürlich nicht einreden
Behaupte ich ja nicht.
Ich hab um Vorschläge gebeten, du hast einen gemacht. Finde ich sehr gut. :)
Aber ich glaube ich bin doch irgendwie zu hochnäsig für so ein "Sonderedition"-Mikro, über das ich noch nichts gelesen hab. Ein "Standardmikro", eben wie z.B. das SM57 als Standard-Dynamisches, wäre mir lieber.
 
Ich hatte früher für Vocals ein AT4040 im Einsatz und verwende es mittlerweile vor dem Amp, manchmal auch für den Snareteppich. Man kommt aufgrund der Spinne und Bauform nicht so nah ran wie mit dem C414 und es klingt aufgrund der leichten Präsenzanhebung etwas spitzer (auch ein wenig S-empfindlich), aber nicht unangenehm und das lässt sich ggf. per EQ korrigieren.

Speziell für den Amp zum Anfetten und als Ergänzung zum 57er wäre auch ein Sennheiser MD421 eine Idee, aber das ist dann weniger was für den Gesang und Du suchst ja eines für beides... ;)
 
Achtung nicht so nah an den Amp (ca. 20-30cm Abstand)
Platz hab' ich nicht so viel, ca. 10-15cm + die Dicke des Mikrofons.
...Isolationsbox. ;)

Das sieht interessant aus, werd ich mir mal merken!
Von CAD hatte ich schon ein Großmembraner in der näheren Auswahl.

Sieht nach einem guten Konzept aus, alles modular. Nur leider zu anstrengend für meine finanzielle Macht. :)
Trotzdem danke für den Hinweis!
 
Das war eins meiner Favoriten, gebraucht kriegt man die ja gelegentlich auf eBay zu ganz guten Preisen.
Wenn ich mal blöd fragen darf: warum benutzst du es nicht mehr für Vocals? Hast du inzwischen einfach nur ein besseres Mikro dafür, oder gefällt dir nicht wie es Stimmen einfängt?


Ja, aber das ist dann wieder ein Dynamisches und wohl eher was für Snare/Toms, und weniger für Gesang. Außerdem dürfte das im Vergleich zum SM57 doch auch nicht wesentlich basslastiger und weniger näselnd klingen, oder?
 
Ich hab ein altes 4050/CM5 günstig bekommen und das ist so smooth, neutral und harmoniert klasse mit meinem Channel One und der Stimme unseres Sängers. Das 4040 nehm ich trotzdem gelegentlich noch für Vox, dann aber i.d.R. für sanfte Stimmen, die ein wenig mehr obenrum vertragen können.

Das 421 eignet sich hervorragend für die Abnahme von Bassamps und selbst in der Bassdrum, natürlich wird es gern für Toms verwendet, aber auch vor dem Gitarrenamp macht es eine gute Figur. Da kommt untenrum gerade bei tieferen Tunings richtig Druck, das bringt das 57er nicht rüber...
 
Ja, tiefe Tunings stehen im Mittelpunkt. Weiß nicht, wann mir das letzte Mal ein Standardtuning untergekommen ist...
Und ich selbst halte sogar meine Akustische schon seit Jahren ein paar Halbtöne tiefer.

Du sagst mir also, dass das MD421 nun doch wieder interessant wird?
Ich hatte das als entweder-oder-Entscheidung mit dem SM57 eigentlich abgewählt, weil die Mehrheit zu SM57 geraten hat, und weil ich in der Vergangenheit schon Gitarren für ein paar Bands mit tiefe(re)n Tunings nur mit nem SM57 ganz gut hinbekommen hab.

Außerdem hat (Achtung, Nachahmalarm) Ola Englund neulich irgendein Video gepostet, in dem er nur mit einem einzelnen, ungedoppelten SM57 schon einen ordentlichen Druck hinbekommen hat.
Er meinte das läge am Zusammenspiel mit dem Bass, was ja auch Sinn ergibt, aber für sein 7-Saiter Low-Tuning hat das SM57 den Druck dann scheinbar doch ganz gut eingefangen.

Mist, jetzt brauch ich also schon 3 neue Mikros.
Ein Großmembraner für Gesang, und ein MD421 und ein Bändchen für den Amp... zum Glück hab ich hier nicht angefangen nach Autos zu fragen. :D
 
Ich kann Dir das Sennheiser MK4 empfehlen. Imho das beste Mikro in der 300-Euro-Liga. Von den AKGs in dieser Liga, vor allem dem C 214 würde ich eher abraten. Das klingt doch mumpfig.
 
C 214 (...) klingt doch mumpfig
Weiß ich nicht, kann ich leider nicht beurteilen.

Mhm, das war der Spitzenreiter von den Mikros, die ich mir bisher ausgesucht habe. Wurde hier auch schon 2x genannt, spricht sicher auch dafür.

Mein Problem damit ist halt, dass es noch so "frisch" am Markt ist, erst ein Jahr oder so.
...was in der Folgerung bedeutet, dass es keine wirklich objektiven Urteile dazu gibt, weil die Meisten es wohl erst seit ein paar Monaten kennen und genutzt haben werden. Noch dazu dürften die Meinungen dazu nicht von Leuten kommen, die das Mikro jeden Tag benutzen, dennw ürden sie das tun ... dann hätten sie sich bestimmt kein 300€-Mikro gekauft. ;)

Hast du denn schon längerfristige Erfahrungen damit gesammelt?

Und es ist scheußlich! So modern, kalt und seelenlos, ich weiß nicht.
Wenn es wirklich "das" Mikro für mich ist, dann kann ich mich schon damit anfreunden, klar, aber im Moment läuft's mir beim Anblick der Bilder nur eiskalt den Rücken runter... :)
 
Und es ist scheußlich! So modern, kalt und seelenlos, ich weiß nicht.
Wenn es wirklich "das" Mikro für mich ist, dann kann ich mich schon damit anfreunden, klar, aber im Moment läuft's mir beim Anblick der Bilder nur eiskalt den Rücken runter... :)

Dann mach' halt ein Ploppschutz
smil470009513826a.gif
davor, brauchste eh'!

Aus Erfahrung laufen alle Anfragen, welches Mikro, welche Kopfhörer, welche Monitore daraufhinaus, dass es x-Vorschläge gibt, wenn man Glück hat, laufen es auf zwei-drei Kandidaten raus. In diesem Falle gilt es die wirklich SELBST anzutesten, jeder empfiehlt doch die Gerätschaften, die er meist selbst hat, und/oder die er meint gut zu finden. Das heißt aber noch lange nicht, dass es Dir gefällt.

Ich habe meine Erfahrung mit Monitorboxen gemacht, irre viele Threadbeiträge geschrieben, genauso viele Antworten bekommen, danach war ich genauso nass wie vorher.

Dann bin ich in einen Laden gegangen, und habe mir alles was Rang und Namen hatte angehört, und was kam dabei heraus, mir hat kein einziger Monitor gefallen. Und da waren Monitore dabei, die sehr oft erwähnt wurden.Per Zufall hatte ich doch meinen Monitor gefunden, den ich aber auch wirklich selbst gehört hatte.

Was sagt das uns?

SELBST austesten. Selbst austesten. Ehrlich, es gibt keine Alternative!
 

Ähnliche Themen

K
Antworten
14
Aufrufe
1K
Kavenzmann
K
RefinedRough
Antworten
10
Aufrufe
1K
RefinedRough
RefinedRough
E
Antworten
11
Aufrufe
2K
whitealbum
whitealbum
Robertl
Antworten
12
Aufrufe
7K
Florian Hoffmann
Florian Hoffmann

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben