GONE WITH THE WIND (Eurovision Song 2018)

[Witti007]

GONE WITH THE WIND ist vermutlich mein erwähnenswertestes Musikprojekt der letzten 3 Jahre. Im letzten Sommer haben mir Lars E. Carlsson und Sören Skarback, beide aus Schweden, ihren Songtext geschickt und fragten, ob ich damit beim Eurovision Song Contest ESC 2018 mitmachen möchte. Da ich es in 2014 in Rumänien schon mal gewagt hatte, fand ich die Idee interessant. Mit meinem Sohn Leon schrieb ich die Musik und er spielte alle Instrumente ein und war für die Produktion verantwortlich. Wir wollten ein Stück kreieren, das auffällt und nicht ganz so Mainstream klingt. Tara-Lynn Sharrock hat ein fantastisches Gesangsarrangement geschaffen und steuerte einen wunderschönen Gesang bei. Wir haben den fertigen Song in ihrer Heimat, Australien, sowie in etwa 25 weiteren Ländern eingereicht. Bisher zeigte leider niemand Interesse. Vielleicht ist der Song nicht gut oder vielleicht ist es einfach zu schwer, das Stück live auf einer Bühne zu reproduzieren, weil dazu ein großes Orchester und fast ein Duzend Sängerinnen notwendig wären. Egal. Es war ein aufregendes Projekt, ich habe viel gelernt, hatte unglaublich viel Spaß und jetzt habe ich zwei neue Freunde aus Schweden und einen tollen Song, den ich heute mit euch teilen kann. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken, dafür dass sie ihre Talente hörbar in dieses Projekt eingebracht haben. Über Feedback freue ich mich immer.

GONE WITH THE WIND
(Lars E. Carlsson / Sören Skarback / Leon Baitinger / Robert Baitinger)

There's a woman, she's watching the fires
Of that old civil war on a screen
And her courage is just what inspires me
To see more of life than I've seen

I'm a singer, you called me a starlet
But I've never felt happy and free
Miss O'Hara, that proud woman Scarlett
Was a fighter inspiring me

I will try to forget and forgive what's been done
I’ll break the chains and bathe in the sun

Chorus:
By tomorrow I'll be gone with the wind
I’ll be on my way
By tomorrow I'll be gone with the wind
Like dust blowing away
I'm not Scarlett, I'm leaving today
Got no cotton farm, no need to stay
By tomorrow I'll be gone with the wind
I’ll be on my way

I won't look for some kind of Clark Gable
'Cause I'll never be Vivien Leigh
But I trust in myself, I am able
To do all I want, I will be me

I´m no Scarlett O´Hara but I’ll fight just as hard
I’ll get it right and won’t let down my guard

Repeat chorus

Gone with the wind
Gone with the wind
I'm not Scarlett, I'm leaving today
Got no cotton farm, no need to stay
By tomorrow I'll be gone with the wind
I’ll be far away

Gone with the wind

Vocal arrangement & vocals: Tara-Lynn Sharrock
All instruments & production: Leon Baitinger
© Carlsson/Skarback/Baitinger 2017

www.robertbaitinger.de

 

[TheButcher]

Nicht meine Baustelle aber schon fett gemacht.
Widescreen Feeling und so.

 

[Soundmopi]

Passt doch!
Sehr amtlich und auf jeden Fall gut für den ESC...deshalb ist es dann aber doch auch sehr mainstreamig.
Ich find es gut!

 

[SoulFrontier]

Wir wollten ein Stück kreieren, das auffällt und nicht ganz so Mainstream klingt.

Das ist leider imo gründlich misslungen.

Klingt wie schon Tausende Male gehört ohne jeglichen Höhepunkt, nix catchy.

In Abständen tauchst Du seit Jahren hier auf und stellst Pop Songs vor, die weder schlecht noch gut sind, die jedoch von Dir in der ständigen Absicht kreiert werden den einen Hit zu landen.

Inzwischen ganz ehrlich gesagt sind diese Songs von Dir so dermaßen altbacken dass ich da sagen muss:

Ich sehe schwarz aber ich drück Dir die Daumen dass es irgendwann doch noch klappt.

 

[rho]

Ich kann hier keine Kompetenz für derartige Kritik beanspruchen, aber rein subjektiv kam mir der Song zwar "fett inszeniert" aber trotzdem konturlos vor. Es gibt keinen richtigen "Signature"-Moment, wo etwas, z.B. die Stimme (und mit ihr die Sängerin in der Bühneninszenierung), so richtig in den Vordergrund tritt. Im Grunde ist mein Gehör erst wieder aufmerksam geworden, als der nächste Song in der Liste begann und plötzlich eine andere Charakteristik mit dem Gitarren weit vorn im Raum stand. Der Song von der Frau die keine Scarlett O'Hara ist steigert sich in gleichmäßiger Sämigkeit.

 

[Cruba]

Das iss son' typischer Song, der einfach da ist... ich hab' versucht es besonders toll oder auch besonders schlecht zu finden - beides misslingt mir. Schon das Pianointro im 90ger Jahre Trancelook - bah... Dann geht's mit Pianogehibbel weiter, um dann in getragenen Akkorden aufzugehen. Das ist soviel hin- und hergehoppel in so kurzer Zeit. Ab dem Zeitpunkt bin ich dann auch völlig verloren und weiss net mehr worauf der Song überhaupt hinauslaufen soll. Irgendwo zwischen Pianobarmusik und Spielesoundtrack.

Also sorry, aber für'n Hit musste da (ich kann's nicht, darum geht's auch nicht) anders dran gehen...

Und das mir, wo ich son Pianofreak bin...

 

[SoulFrontier]

Wenn man sich mal vor Augen hält hält wie viele hunderttausende Musiker weltweit hinter demselben Goal her sind ohne es jemals auch nur annähernd zu erreichen...

Dann kann dies imo nur zu katastrophalem Frust und Verzweiflung führen.

 

[Cruba]

Naja, es kann ja jeder machen und davon träumen. Ist für mich ok, aber mir selbst würde ich sowas niemals antun. Ich werd' auch nie peilen, wie sowas wie 2017 überhaupt gewinnen kann. Ich steh' auch nicht auf Songs, die auf ein solches Ziel getrimmt sind. Wenn jetzt jemand wie ABBA teilnimmt, isses halt einfach nur ABBA, die einen Song in einem Umfeld X präsentieren. Das wäre dann aber auch auf dem Mond ein Hit geworden.

 

[stoman]

Zunächst einmal freut es mich, wieder etwas von Dir zu hören, Robert!

Dieser Song ist Dir sehr gut gelungen, m.E. erheblich besser als alles, was ich bisher von Dir gehört habe - was natürlich auch nicht zuletzt an der relativ professionellen Umsetzung liegt (die Sängerin ist klasse).

Aber zumindest in einem Punkt muss ich den Kollegen Recht geben: Das ist 100% kristallklarer Mainstream, und da liegt eben auch das Problem für mich persönlich... es packt mich nicht. Ich mag es schlichter, unaufdringlicher, weniger effekthaschend, dafür sich mehr auf die eigentliche Musik besinnend.

Widersprechen würde ich den Kollegen aber in der Hinsicht, dass genau dieser Mainstream-Fokus eben doch die einzige Chance ist, beim Eurovision-Songcontest in die Auswahl zu kommen. Das geht - leider - nur, wenn Du mit der Masse schwimmst und dieselbe, millionenmal gehörte Eintags-Pop-Lala produzierst, die auch sonst täglich im Radio läuft. Aus meiner Sicht ist diese Veranstaltung seit über 30 Jahren eine Lachnummer, und es wird jedes Jahr schlimmer.

Ich finde es schade, dass Du Dein Talent an solche Ziele verschwendest, denn, wie schon von Anderen gesagt, kann das ja eigentlich nur in Frust und Verzweiflung enden. Dabei könntest Du so vielen Menschen eine Freude mit Deiner Musik bereiten, wenn Du sie einfach nur der Musik zuliebe machen würdest. Du hast doch einen Job, wozu also vergeblich nach Ruhm und Geld streben?

Mein Rat an Dich wäre: Finde Deinen eigenen Weg, und lass Dich nicht fremdsteuern. Mach Musik, die in erster, zweiter und dritter Linie DIR gefällt. Wenn es sich gut anfühlt, was Du tust, machst Du es richtig. Überwiegt Frust und Unzufriedenheit, solltest Du das, was Du tust, hinterfragen.

Aber vielleicht bist Du ja wirklich zufrieden, so, wie es ist. Dann mach unbedingt weiter so und vergiss alles, was bisher gesagt wurde! Hauptsache ist: die Musik und der Musiker sollten im Mittelpunkt stehen, alles andere ist Zugabe.

Auf jeden Fall aber Hut ab vor Deiner Beharrlichkeit - und vor allen Dingen vor Deinem nicht wegzudiskutierenden Talent!

Viel Erfolg, wie auch immer Du weitermachen wirst!

 

[Witti007]

Wow, vielen Dank, Leute, für’s reinhören und die zahlreichen Rückmeldungen. Die Bandbreite dabei ist ziemlich groß, von fett und amtlich bis misslungen.

Danke SoulFrontier, für’s Daumendrücken. Die Nummer ist beim ESC 2018 in einigen Ländern noch im Rennen. Zu deiner Info, in Ländern wie Schweden und Deutschland werden jedes Jahr um die 10.000 Titel eingereicht. In der Schweiz waren es dagegen jetzt nur um die 700 und zum Beispiel in Rumänien oder Mazedonien sind’s deutlich weniger. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man nicht ganz chancenlos ist. Gefrustet bin ich nicht. Ich stelle mir allerdings die Frage, woran es gelegen hat und was ich nächstes Mal besser machen kann.

Hi Steffen, du hast unserm Ziel, das wir mit dem Song verfolgen, sehr treffend beschrieben. Danke für dein Feedback! Die Nummer wurde speziell für den ESC produziert. Hin und wieder finde ich es ganz reizvoll, wenn Songs von mir für einen bestimmten Anlass produziert werden. Du kennst mich schon länger. Fast alle meine Songs sind, wie soll ich’s beschreiben, radio-friendly. So schreibe ich halt. Ich finde sie alle gut, sonst hätte ich sie nicht geschrieben. Übrigens, die Idee am ESC 2018 teilzunehmen stammte nicht von mir. Das war 2014 auch der Fall. Ich fand das Projekt einfach interessant und wollte da mitmachen.

Viele Grüße
Robert

 

[Daixis]

Finde ich toll, wenn man sich zum Ziel setzt, einen Song für den ESC zu schreiben und sich auch in zig Ländern bewirbt, denn wer den Himmel erreichen will, muss nach den Sternen greifen (wer hat das nochmal gesagt?). Ist ja auch die größte Musikveranstaltung auf der Erde und wo sonst, wenn nicht dort

Wie hast du das denn mit dem Versenden gemacht? Hat jedes Land ein ESC- Komitee bzw. wer entscheidet das in Bulgarien, Litauen oder San Marino und all den anderen Ländern?

Den Song finde ich nicht besser und nicht schlechter als viele ESC- Beiträge. Ich kann mir den gut auf einer großen Bühne vorstellen, auch wegen der tollen Sängerin. Mit ein wenig Glück landet man unter den Top Five und schon ist man ein Star in dem entsprechenden Land. Bestimmt werden die Teilnehmerländer mit Demos bzw. fertigen Produktionen zugemüllt. Wer keine Beziehungen hat, kann das wohl vergessen, egal ob du einen supergeilen Hit vorlegst.

 

[Entone]

Ich stelle mir allerdings die Frage, woran es gelegen hat und was ich nächstes Mal besser machen kann.

Ich glaube das weiß beim ESC keiner. Die Songs, die mir dort am Besten gefallen landen meistens im unteren Mittelfeld. Aber auch wenn ich versuche, den Mainstreamgeschmack nachzuvollziehen, komme ich nicht annähernd zu dem Ergebnis der Zuschauervotes. Mir ist das immer ein großes Rätsel. Im einen Jahr gewinnt eine Lena, die auf brav-freches Schulmädchen macht. Dann ist es wieder die absolut langeweilige Mainstreamnummer mit halbnakten Osteuropäerinnen. Dann Lordi oder Guildo Horn, der ja zumindest nicht schlecht abschnitt. Dann heißt es wieder, die Osteuropäer würden sich Punkte zuschieben. Für mich ist da kein System erkennbar, wofür man einen Song am Reißbrett entwerfen könnte. Zumal ich der Meinung bin, das so eine Herangehensweise schon gar nicht zu guter Musik führen kann. Die Show scheint aber eine mindestens eben so große Rolle zu spielen wie der Song selbst.

 

[SoulFrontier]

Selbst wenn man als Komponist dann das Glück hat einen Beitrag bis in den Contest zu senden bleibt die Frage“ Was bringt es?“

Es bringt ganz genau nix!

Du bist hinterher derselbe Heinz wie zuvor.

Nicht von ungefähr winken alle etablierten Komponisten dankend ab wenn es um den ESC geht. Interpreten dto.
Ausnahme ist ja unser Dinosaurier, wie heißt er noch gleich? Der hat auch meinen tiefen Respekt dafür sich das seit Jahrzehnten anzutun.

Es ist ein absolutes Glücksspiel. Und nur der Komponist/Texter der SIEGER Titels wird
EVENTUELL eine kurze Zeit nach dem Contest reichlich Tantiemen kassieren.

Alle Anderen verschwinden sofort wieder dahin wo sie herkamen: in der Versenkung.

Der Siegertitel des letzten Jahres jedenfalls war kein Brüller und wurde auch nicht im Radio gedudelt. Kommerziell ein absoluter Flop.
Verdient wird nur über Air play und die live Auftritte.

 

[Witti007]

Hi Daixis,
fast jedes Land hat ein ESC Portal. Google einfach mal nach „ESC 2018 song submission“.

 

[Witti007]

Hi Entone,
ich sehe das genau so wie du.

Viele Grüße
Robert

 

[Witti007]

Hi SoulFrontier,
ich will mich durch eine Teilnahme nicht verändern. Ich präsentiere die Nummer ja nicht, sondern bin nur Co-Schreiber.

Ob sich die Teilnahme finanziell lohnt kann ich nicht sagen. Was zahlt die GEMA wenn ein Song im Fernsehen weltweit ausgestrahlt wird und von 200 Millionen gehört wird? Und der Sieger darf den Song 2x präsentieren. Julie Frost hat Lena’s Titel geschrieben. Für sie hat sich die Teilnahme mit Sicherheit gelohnt. Vorher war sie unbekannt. Danach schrieb sie Titel für Beyonce, Ed Sheeran, Madonna, Black Eyed Peas, etc.

Ich stimme dir zu, was du zum Siegertitel des letzten Jahres geschrieben hast.

Viele Grüße
Robert

 

[Entone]

Ausnahme ist ja unser Dinosaurier, wie heißt er noch gleich? Der hat auch meinen tiefen Respekt dafür sich das seit Jahrzehnten anzutun.

Ralf Siegel

 

[Kosaken-Kaffee]

Ausnahme ist ja unser Dinosaurier, wie heißt er noch gleich?

Alf Igel

 

[Cruba]

Julie Frost hat Lena’s Titel geschrieben. Für sie hat sich die Teilnahme mit Sicherheit gelohnt. Vorher war sie unbekannt.

Ähhhh ja... Sie war Co' von John Gordon was Satellite angeht und oh' wunder - der Typ arbeitet schon lang mit Madonna zusammen... Sie war Co, wie's schon bei Rihannas Umbrella vor dem ESC war. Da wurde nix "entdeckt"... Hier les' ich ne Art Blauäugigkeit heraus. Ist doch logisch, dass, wenn man in den USA in dem Bereich arbeitet und schon Kontakte zu Rihannas Umfeld hat und dann mit einem Mitarbeiter von Madonna einen Song schreibt, der ne Nummer eins wird, dass man etwas den Scheinwerfer auf sich richtet, so, wie Du es jedoch darstellst (Satellite und Peng am nächsten Tag rief Madonna an) - so war's net.

 

[Witti007]

Hi Cruba,
mag sein, dass du Recht hast. Ich war nicht dabei.

In einem Interview hat Julie erzählt, dass sie die Melodie und den Text von Satellite etwa 2004 geschrieben hatte. Eine einfache Gitarren/Vocal Aufnahme schickte sie per Email an John, der in Dänemark oder Holland lebte. In 2007 hat John die Nummer produziert. Vermutlich hat er dabei Co-Rechte erhalten. Keine Ahnung. Der Song lag dann einige Jahre lang bei EMI in der Schublade und wurde mit vielen weiteren Songs in 2010 an Stefan Raab’s Team geschickt. Was danach passierte haben wir gesehen.

Die gute Julie war vor Satellite absolut unbekannt. Ok, sie hat in 2006 einige Kinderlieder geschrieben. Madonna und die anderen kamen alle nach Satellite. Sie hat jetzt Dank ESC eine sichere Rente. Mehr wollte ich damit nicht sagen.