Goldener Schnitt beim Komponieren.... ?

  • Ersteller Rossini
  • Erstellt am
stringsurfer schrieb:

Beim Songwriting stelle ich auch oft fest, dass an einem gewissen Punkt ich dazu tendiere nen Break einzubauen, was mich der Theorie zustimmen lässt.


ich behaupte: das hat nix mit dem goldenen schnitt zu tun, sondern einfach mit der tatsache, dass Du diesen einen gottverdammten riff nicht SCHON WIEDER wiederholen willst. da muss erst noch was anderes dazwischen.... irgendwas was davon ablenkt, dass der song ansonsten ja nur aus strophe und refrain besteht.

so wäre der gedankengang jedenfalls bei mir. ;)


Der Gruß

Griffin
 
Das ist es ja gerade. Die Natur wedet den Godenen Schnitt ja auch nicht absichtlich an. Es ist halt zufall. Aber einsehr häufiger eben.
 
ich behaupte: das hat nix mit dem goldenen schnitt zu tun, sondern einfach mit der tatsache, dass Du diesen einen gottverdammten riff nicht SCHON WIEDER wiederholen willst. da muss erst noch was anderes dazwischen.... irgendwas was davon ablenkt, dass der song ansonsten ja nur aus strophe und refrain besteht.

Aha, und was bitte verleitet mich dazu so zu denken, bzw. den Wechsel just an diesem Zeitpunkt als ästhetisch zu empfinden? Ich sitze an einem Song durchaus mal einige Wochen, warum sage ich mir dann nicht: Okay, das Hauptmotiv kommt soundsooft, dann mach ich doch gleich am Anfang mal nen Break.

Anders gefragt: Warum hat Caspar David Friedrich bei seinem "Kreidefelsen auf Rügen" den Felsabschluss auf 1/3 des Bildes gesetzt und nicht erst auf 5/6...

Antwort: Weil wirs als ästhetischer empfinden wenns dem Goldenen Schnitt entspricht, da wirs ansonsten als langweilig bzw. irgendwie unrund empfinden.
 
Das mit der komposition (also mit der Bridge) liegt wohl an der musikalischen Sozialisation, die wir durch Pop Musik erfahren haben. Auch das man mit nem Intro anfängt und am Schluss den Refrain 2 mal spielt (das 2. mal gesteigert) kennt man ja nun mal aus vielen vielen Produktionen. Es klingt gut, weil es bekannt ist.
Nicht desto trotz ist die [g=341]Quinte[/g] ja doch ein sehr reines wohlklingenden [g=39]Intervall[/g] (2:3), das doch sehr häufig verwendet wird und in keiner Popproduktion fehlen darf.
Ich sag also ja zum Goldenen Schnitt in der Musik (zumindestens [g=63]Harmonie[/g] technisch).
Grüße,
Randy
 
bei einem bild hat der goldene schnitt ja auch einen sinn. aber bei einem zeitlichen verlauf nicht. weil ich nicht weiß, wie lang der song ist, also kein verhältnismaß ansetzen kann. glaube mir, wenn ich einen 12-minüter schreibe (wäre nicht der erste in meinem leben), dann kommen mir die ersten zwei riffs auch nach drei, vier wiederholungen langweilig vor. aber da bin ich noch lange nicht über die hälfte des songs hinaus. ;)


Der Gruß

Griffin
 
Das zieht insofern nicht so ganz, als dass man sich ein komplettes Bild von einem Song erst macht, wenn man ihn durchgehört hat. Wenns der klassischer radio-3:30er ist, entsteht natürlich auch der Überblick schneller als bei einem langen Stück. Davon abgesehen spielt progressive Musik ja auch bewusst mit solchen "eigentlichmüsstejajetztaberwirmachensnicht"-Stilbrüchen und du willst doch nicht ernsthaft behaupten, 20minütige Progrock-epen träfen den hauptsächlich vorherrschenden Musikgeschmack. Aber das findet ja auch sein Äquivalent in der bildlichen Kunst: Ich behaupte mal, der Großteil der Ottonormalbürger empfindet Gemälde von Caspar David Friedrich oder daVinci angenehmer zum betrachten als z.B. Picasso.
 
Interessante Diskussion.

Um das Argument "ich weiß ja nicht beim ersten mal höhren wie lang der Song ist" zu entkräften: Wenn der Große Umbruch kommt, dann spätestens weiß das Hirn, wie lang der Song ist, denn gerade sind 62% oder so vorbei gewesen. :D Ist Klar, oder?
 
Rossini schrieb:
@ Jack:

DAs mit dem goldenen Schnitt funktioniert in der Tat nur in der 432 Hz Stimmung, das ist wissenschaftlich erwiesen

Kannst du das erklären?

Nöö, :)

das war nur eine Hommage an unseren guten alten McDeath ;)

Aber 2 der Jungs haben es tatsächlich verstanden.

Also ganz deutlich, das war nicht mein Ernst!
 
Hmmm 62% der Zeit...

Ist es nicht so, dass man Zeit sehr relativ wahrnimmt?

Zum Beispiel erscheint mir "One" von Metallica bei weitem kürzer als "Take me tonight" von Wiehießernoch... :p

Nein, aber im Ernst: Ich glaube Tempo- und Rhytmuswechsel können das Zeitgefühl sehr stark verwirren.
 
Mike3000 schrieb:
Hmmm 62% der Zeit...

Ist es nicht so, dass man Zeit sehr relativ wahrnimmt?

Ja. Durch den Konsum von gewissen Heilkräutern, die leider bei uns einer gesellschaftlichen Dämonisierungskampagne zum Opfer gefallen sind, kann man das Raum-Zeit--Kontinuum sogar soweit ausdehnen, dass man 400 Jahre alt werden kann. :D

Mal im Ernst, der goldene Schnitt ist kein mystischer Wahnsinn, sondern ein sinnvolles Hilfsmittel. Gerade wer sich mal mit graphischer Gestaltung beschäftigt hat weiss, dass es da einfach funktioniert.

Genau wie in der Grafik und der bildenen Kunst die "Sehgewohnheiten", so spielen in der Musik Hörgewohnheiten eine große Rolle, was hier schon jemand treffend mit musikalischer Sozialisation beschrieb. Das bedeutet aber auch, dass man beim hören schon anhand der Länge vom Intro oder der ersten Strophe eine gewisse Liedlänge erwartet. Also kann eine vernünftige Songdramaturgie durchaus schon beim ersten Hören des Songs positiv wirken. Genauso fällt einem ja oft beim ersten Hören eines neuen Songs auf, wenn ein Part zu lang ist.

Bei eigenen Songs würde ich mich nicht bewusst an den goldenen Schnitt halten, das wäre mir eingfach zu eng und konzeptionell gedacht. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass da bei fertig arrangierten Songs dann Verhältnisse öfters mal ähnlich des goldenen Schnitts zu finden sind.

Grundsätzlich finde ich es sehr wichtig, bei der Komposition auf die richtige Dramaturgie und den Spannungsbogen eines Stückes zu achten. Gerade bei instrumentalen Sachen abseits der gängigen Popschemata ist das noch wichtiger. Eine technohymne muss auch genau zum richtigen Zeitpunkt nochmal einen Tick mehr abgehen.

Wem der goldene Schnitt beim Komponieren hilft, der soll den ruhig benutzen. Letztenendes kommt am ende eh nur das raus, was in einem drin ist. Selbst wenn man nicht analytisch/mathematisch rangeht, viel improvisiert und versucht nicht drüber nachzudenken: Die eigene musikalische Sozialisation lenkt einen doch immer wieder in ähnliche Bahnen.
 
Man kann sich ja mal die Mühe machen und diverse Song einfach einmal auf den goldenen Schnitt hin untersuchen. Bin mir sicher das der sehr oft zu finden sein wird.

Diese 62 %, oder der Faktor 1,62..... (die Zahl phi) hat sich in der Natur wahrscheinlich als die beste Variante durchgesetzt. Man findet sie ja auch z.B. am menschlichen Körper:

Ich glaube: Länge von Hüfte bis zum Boden verglichen mit Länge Knie/Boden. Oder Körpergröße/Boden - Hüfte/Boden, oder Armlänge/Fingerspitzen - Ellenbogen/Fingerspitzen. Aber einfach mal bei Wikipedia nach "phi" suchen.

Gruß
Zucker
 
...und in der Konstruktion eines holländischen Damenfahrrads finden sich bedeutende Naturkonstanten, wie wir seit Alpha Centauri wissen.

:p

Aber es ist ja schon erstaunlich, dass wir einen 3/4 [g=253]Takt[/g] als gut und tanzbar empfinden, einen 5/4 [g=253]takt[/g] allerdings als völlig untanzbar empfinden...
 
@ Miles

aber 62% ist doch keine Zeitangabe !? Wenn ich bei nem 5 minuten Stück bei 62% den Wechsel mache ist es doch trotzdem länger als bei nem 3 minuten stück bei 62%..

oder ich bin grad zu verwirrt :D
 
es kommt auf das verhältnis an, nicht auf die tatsächliche länge! die tatsächliche länge ergibt sich durch das verhältnis!
 
Ein bischen mehr Präzision bitte. :)
Der richtige Grove kommt erst bei:

61.803398874989484820458683436563811772030917980576286213544862270526046
28189024497072072041893911374847540880753868917521266338622235369317931
80060766726354433389086595939582905638322661319928290267880675208766892
50 %

auf.
 
Ein bischen mehr Präzision bitte.
Der richtige Grove kommt erst bei:

61.803398874989484820458683436563811772030917980576286213544862270526046
28189024497072072041893911374847540880753868917521266338622235369317931
80060766726354433389086595939582905638322661319928290267880675208766892
50 %


Hehe cool Danke, dann kann ich ja direkt mal mit der Entwicklung des besten Drumcomputers der Welt anfangen! :D
Das Patent ist selbstverständlich schon in meiner Hand. ;)


mfg Electric-Ric
 
Aber es ist ja schon erstaunlich, dass wir einen 3/4 [g=253]Takt[/g] als gut und tanzbar empfinden, einen 5/4 [g=253]takt[/g] allerdings als völlig untanzbar empfinden...

DAs liegt aber an unseren Höhrgewohnheiten , die wir seit frühester Kindheit mitbekommen haben. Bei Balkan-Musik usw. gibt's sehr wohl 5/4 [g=253]Takt[/g] und die tanzen ja auch dazu.
 
boggiboggwursdt schrieb:
es kommt auf das verhältnis an, nicht auf die tatsächliche länge! die tatsächliche länge ergibt sich durch das verhältnis!


es kommt also nicht auf die länge an. man sagt: "..., sondern auf die technik."

ich behaupte aber, es kommt nicht auf die technik an, sondern aufs herz.

das herz ist ja nun auch eher klopsförmig und weniger länglich. hat boggi da etwa tatsächlich recht?

erstaunlich auch, dass diese erkenntnis von einer bockwurscht kommt, die ja selbst eher länglich geformt ist...... ;)

sorry, nix für ungut. aber dieses thema ist so komplett daneben, da kann ich nur schwer KEINEN müll reinschreiben. :D


Der Gruß

Griffin
 
sorry, nix für ungut. aber dieses thema ist so komplett daneben, da kann ich nur schwer KEINEN müll reinschreiben

Hey Griffin, warum derart unproduktive Kommentare?
Keiner hier hat bisher gesagt, dass der goldene Schnitt absolut geil ist, dass jeder danach komponieren sollte und dass jede Produktion ohne die 62 Prozent total scheiße ist. Darum gehts auch gar nicht - alles, was hier läuft, ist das natürliche Phänomen irgendwie zu begreifen. Und was ist daran MÜLL?
Dass du als Schwermetaller keinen goldenen Schnitt in deinen Produktionen findest und wahrscheinlich auch nicht in kommerziellen, liegt an deiner favorisierten Musikrichtung. Aber wen wundert das? Würden 90 Prozent der Consumer zehnminütige Gitarrensoli in einem Zwölfminuten-Song als ästethisch empfinden, wäre der Metal auch kein Randgruppen-Stil (PS: Ich höre und liebe selbst Metal seit Jahrzehnten, aber ich kann auch absolut die Leute verstehen, die damit nichts anfangen können - aber du anscheinend nicht).

ROSSINI ;)
 
naja, manche schreiben eben lieber stuss als garnix *stänker* wollte eigentlich nur n bißchen behilflich sein, aber manche wissens immer besser
 

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