Gibt es (digitales) Parallel-EQing überhaupt?

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JackInTheBox

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Hi!
Ich frage mich folgendes:
Manche EQ-Plugins sollen paralleles EQing anbieten über einen Mix-Knob.
Aber gibt es das überhaupt, wenn die EQs rein digital sind?
Ist eine Anhebung um 6dB bei 100 Hz und 50 % Mix Knob nicht einfach nur eine 3dB-Anhebung?
Oder spielen da noch andere Faktoren eine Rolle?
Danke für eure Gedanken!
 
Aber gibt es das überhaupt, wenn die EQs rein digital sind?

Warum nicht? Es muss ja nur ein Splitter am Eingang des EQ platziert werden. Ein Zweig geht durch den EQ, ein anderer gibt das Einganssignal unbehandelt zum Ausgang weiter. Und da werden beide Zweige wieder über einen Mixknob nach Gusto vereint.

Vorteil ist dass immer ein Anteil des unbehandelten Signals beigemischt werden kann. Wie bei parallel Kompression zum Beispiel.

Liste mit EQ die das können:

Soundtoys Sie-Q
Tokyo Dawn Labs SlickEQ GE
Eiosis AirEQ
MeldaProduction MAutoDynamicEQ
Antares Venom EQ
Boz Digital Hoser XT
PSP NobleQ

Unvollständig vermute ich. Teilweise kann jedes einzelne Band mit einem Mix Regler versehen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nicht? Es muss ja nur ein Splitter am Eingang des EQ platziert werden. Ein Zweig geht durch den EQ, ein anderer gibt das Einganssignal unbehandelt zum Ausgang weiter. Und da werden beide Zweige wieder über einen Mixknob nach Gusto vereint.

Vorteil ist dass immer ein Anteil des unbehandelten Signals beigemischt werden kann. Wie bei parallel Kompression zum Beispiel.
Naja, die Rechnung ist trotzdem die selbe, oder?
0dB + 6dB : 2 = 3dB (bei 50 % Mix)
(solange es kein analoger EQ bzw. eine Emulation ist)
 
Das trifft nur zu bei Zero Phase EQs. Und die findet man selten, auch auf der digitalen Ebene. Sobald irgend eine Phasenverschiebung mit involviert ist trifft das nicht mehr zu.
Okay, Phase. Good Point. Aber hört man da wirklich nen Unterschied.
Ich muss wohl einfach mal selbst nen Test machen :D
 
Aber hört man da wirklich nen Unterschied.
Gute Frage, hab ich grad mal in Reaper ausprobiert (das hat 'n Mixknopf für jedes Pugin).
Konnte ich in einem doppelten Blindtest in 10/10 unterscheiden. +6dB mit 50% klangen immer noch heller als +3dB mit 100%.
Ob's das bringt, ist eine ganz andere Frage.

P.S. Gilt übrigens für analog- und linearphasig.
 
Okay, der Unterschied ist also tatsächlich da. Danke fürs Testen!
 
Soundtoys Sie-Q
Tokyo Dawn Labs SlickEQ GE
Eiosis AirEQ
MeldaProduction MAutoDynamicEQ
Antares Venom EQ
Boz Digital Hos
Vielleicht habe ich ja Tomaten auf den Augen, aber von all den aufgezählten Plugins hat lediglich der MAutoDynamicEQ einen Dry/Wet Regler, was ja auch Sinn ergibt, da es sich um einen Dynamic EQ handelt. Die anderen sind stinknormale EQs ohne Mix-Regler. Mir fällt aus dem Stehgreif auch kein reines EQ Plugin mit diesem "Feature" ein. Ein "Parallel-EQ" dürfte in der Regel auch kaum sinnvoll anwendbar sein, weder analog, noch digital, noch mit "zero phase".

DynamicEQs kann man allerdings aus dem selben Grund "parallel" nutzen, aus dem man das auch mit Kompressoren macht.

Und wer oder was zur Hölle ist ein Atares Venom EQ? XD
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt aber auch noch daß die Bänder parallel statt seriell verschaltet sind.
 
Ja, z.B. bei Grafik-EQs. Aber das ist etwas ganz anderes. Wird auf der Sonoris-Seite übrigens auch gut erklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht habe ich ja Tomaten auf den Augen, aber von all den aufgezählten Plugins hat lediglich der MAutoDynamicEQ einen Dry/Wet Regler

Stimmt. Die Liste hatte ich aus dem Netzt und zu meiner Schande ungeprüft übernommen.

Wie auch immer, nach einer weiteren Suche habe ich keinen einzigen gefunden der das unterstützt. Mir fällt aber auch nichts ein wo das irgendwie hilfreich sein könnte.
 
Naja, die Rechnung ist trotzdem die selbe, oder?
0dB + 6dB : 2 = 3dB (bei 50 % Mix)
(solange es kein analoger EQ bzw. eine Emulation ist)

Wozu denkst du dass du einen paralellen EQ brauchst?
Deine Rechnung ist richtig bei einem Linear Phase EQ.
Bei allen Anderen, inkl. Analogen, hat du Kammfiltereffekte durch Phasenverschiebungen. Das will man in der Regel nicht.
 
Seh ich auch so. Parallele Kompression hat ihre Daseinsberechtigung, aber paralleles EQing ist irgendwie konzeptionell sinnlos.

Aber ok, wem das hilft, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen...
 
Parallele EQs verfügen über drückende Bässe, saftige Mitten und seidige Höhen. Sie sind die besten der Welt.
Na geh, jetzt hast du das Geheimnis verraten wie all die Nummer 1 Hits entstanden sind.
 
Wie immer sind solche Themen nicht ganz si einfach. Erstmal muss man sich fragen, welche Filter man in seinem EQ einstellt. High Cut und Low Cut Filter machen beispielsweise einen 180 Grad PhasenSprung im Passband. Da kommt dann beim Aufsummieren (nichts anderes ist ja parallel EQing) in der Tat eher Hässliches bei raus... (nämlich ein schmales tiefes Notch). Addiert man Bells und Shelfs passiert eigentlich gar nichts, außer dass sich das Q minimal ändert (die Bell wird minimal breiter) Die Phase ist mathematisch übrigens nichts anderes als die erste Ableitung der Amplitude und hängen (zumindest in natürlichen Systemen) immer miteinander zusammen.
Die Frage ist warum sollte man das machen, da es zumindest die Komplexität erhöht und schwieriger in der Vorhersage wird: Aus meiner Sicht gibt es aber schon Anwendungsbereiche. Beispielsweise kann man einen Parallel Konmpressorbus auch eqen. Und das ist eben nichts Schlimmes, wie oft angenommen. Ich würde dabei eben nur High- und Lowcuts vermeiden. Das gleiche gilt übrigens auch bei Drum Mikrophonierung. Hier machen wir im Prinzip ja auch überall parallel EQ, da wir auf allen Mikros hohe Korrelationsgrade haben und einzelne Tracks verschieden eqen. Auch hier kann man übrigens den Tip geben eher mit High- und Lowshelfs zu arbeiten. :)

Ergänzung: Mit Linear Phase EQs würde ich vor allem im Mastering arbeiten, wenn man nicht weiß, was da wie vorher gemacht wurde. Allerdings entschärft sich auch dieses Thema wenn man mit weichen (niedrigen Qs) arbeitet, was Masteringingenieure in der Regel sowieso eher machen. Aber generell haben wir ja neben der Theorie auch Ohren :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Parallele EQs verfügen über drückende Bässe, saftige Mitten und seidige Höhen. Sie sind die besten der Welt.
Ich hoffe, dass war auch eher als Spaß gemeint. Aber tatsächlich finde ich, dass Bässe, die in der analogen Welt gemacht werden, irgendwie mehr "Energie" haben. ("" weil ich weiß, dass das physikalisch Unsinn ist) Aber egal welches meiner analogen Geräte im Vergleich zu einer Emulation benutze klingt der Bass irgendwie druckvoller. Zumindest habe ich den Bass unserer Manley, Millennias und Vitalizer nie gut digital bachgebaut bekommen. So ganz verstehen tue ich das nicht. Das kann man, finde ich, nicht nur mit Sättigung- / Verzerrungseffekten erklären 8-/
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Aussage stimmt nur für TP und HP Filter mit einer Flankensteilheit von 18 dB/Okt.
bei , 24, 30, 36 db... bei 48 dann gleich 2 mal... etc.
Ich glaube, dass wir uns darauf einigen können, dass bei High- und Low Cut Filtern in der Addition signifikant mehr "Mist" passiert...
Diese Aussage ist nicht richtig.
Mathematisch vielleicht nicht korrekt, gilt aber für die für uns Praktiker benutzen Filter. Der Wendepunkt eines Shelf’s ist der Hochpunkt der Phase; Der lokale Hochpunkt der Amplitude einer Bell hat eine Phase von 0.
Das war zumindest mein Verständnis. Und wenn man sich das ansieht, passt das auch.
 
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