Ehrlich gesagt finde ich diesen speziellen Gitarrensound fern von schön. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass hier größtenteils der Tonabnehmer der Gitarre spricht. Unter Umständen wurde hier nicht mal ein Mikro zur Handgenommen als sie aufgenommen wurde.
Der recht blecherne Charakter ist aber nicht mal das, was mich an dem Sound stört. Es sind viel mehr die, über meine Kopfhörer und Monitor, recht scharf klingenden höhen, die ich eher abstoßend finde.
Was den Sound selbst betrifft, er ist recht flach und scharf in den Höhen. Das liegt vermutlich an sowohl Instrument als auch an dem Tonabnehmer. Ich denke, hier wurde garnich mit einem Equalizer gearbeitet, sondern die Gitarre recht trocken aufgenommen. Ein wenig Room dazu und fertig.
Ich weiß nicht, ob deine Gitarre einen Tonabnehmer besitzt, denn ohne Tonabnehmer musst du recht scharf am EQ drehen, um diesen flachen blechernen Charakter hinzubekommen. Sollte sie über einen Tonabnehmer verfügen, dann würde ich mal einen Mix aus Mikrofonabnahme und Tonabnehmer Signal versuchen. Dabei würde ich das Tonabnehmer-Signal als Hauptaufnahme verwenden, und die Mikrofonaufnahme gut in den HIntergrund stellen. Unter Umständen sogar ein wenig Raum erzeugen, indem du das Mikro ein gutes Stück wegbewegst.
Ein kleines Soundbeispiel habe ich auch für dich.
http://www.soundclick.com/player/single_player.cfm?songid=11139712&q=hi&newref=1
Im Gegensatz zum Original habe ich Abstand von den scharfen Höhen genommen.
Auf der Aufnahme hörst am Anfang nur den Tonabnehmer der Gitarre. Für mich war der Sound ein wenig zu trocken. Nach den Fade hörst du dann die Mikrofonaufnahme bei etwas weiter weg stehendem Mikrofon. Im Anschluss fade ich langsam das Tonabnehmersignal dazu und mache den Klang komplett.
Einen EQ habe ich ebenfalls verwendet, um die höhen raus zu nehmen, auch wenn das dem Soundbeispiel entgegenwirkt. Es liegt unter Umständen an meinen Monitoren, aber die höhen in dem genannten Song tun mir teilweise in den Ohren weh. Vielleicht empfindet das jemand anderes hier auch so.
Ich hab das Beispiel mit einer Lakewood Jumbogitarre mit Zederndecke und ohne Plek eingespielt. IhrTonabnehmer ist ein B-Band. Sie ist etwas direkter im Klang, mit einer gut eingespielten Fichtendecke wäre der Klang wahrscheinlich dichter am original. Aber es sollte deutlich werden, dass dieser Klang größtenteils, wenn nicht komplett, durch den Tonabnehmer erzeugt wird.