Problem gelöst. MIDI ist merkwürdig. MIDI im Akai MPK ist obermerkwürdig. Aber der Reihe nach.
In Cubase erscheinen unter Geräte > Geräte konfigurieren > MIDI-Anschluss-Einstellungen 2 x 4 MIDI-Anschlüsse. Davon sind 2 x 2 nicht vorhanden und dienen lediglich der Verwirrung. Diese könnt ihr deaktivieren: MIDIIN3, MIDIIN4, MIDIOUT3 und MIDIOUT4.
Die anderen beiden Eingänge habe ich in der Spalte "Anzeigen als" umbenannt. Sie heißen jetzt "MPK Controller Input" und "MPK Track Input". Die beiden funktionierenden Ausgänge heißen nach wie vor "MPK261" und "MIDIOUT2". Siehe 1. Bild.
Jetzt die Einstellungen im Akai MPK (261).
1. Preset "Cubase" auswählen.
2. Edit drücken.
3. Beliebige Taste auf dem Keyboard drücken. Als MIDIChannel USB B1 auswählen. Push to Enter drücken.
4. Pad01 drücken. Als MIDIChannel USB B1 auswählen. Push to Enter drücken. Für alle 64 Pads (4 Bänke) wiederholen.
5. Preset drücken.
6. Pfeil-rechts-Taste drücken. Bei der Aufforderung "Save To" Push to Enter drücken.
Damit sind die Tasten der Klaviatur und alle Pads auf "USB B", und alles andere (Transportfeld, Fader, Knobs, Switches usw.) nach wie vor auf "USB A" (der Voreinstellung).
Zurück zu Cubase, Geräte > Geräte konfigurieren > Generischer Controller. (Falls dieser noch nicht vorhanden ist, auf das Plus-Zeichen oben links klicken und hinzufügen.) Wie auf Bild 2 zu sehen, sind als Eingang "MPK Controller Input" und als Ausgang "MPK Controller Output" eingestellt. Im Akai MPK entspricht das "USB A". Die Bedienelemente des Akai MPK senden alle via "USB A" (Voreinstellung), bis auf Klaviatur und Pads, weil wir das (siehe oben) auf "USB B" gestellt haben.
Jetzt zum MIDI-Eingang der Spuren.
Bild 3 zeigt, dass für die Eingänge der Spuren "MPK Track Input" verwendet wird. An diesen MIDI-Eingang sendet das Akai MPK via "USB B".
Mit dieser Einstellung kommen sich allgemeine Bedienung (z.B. Fader für die Mix Console) und Spur-Bedienung (typischerweise Einspielen über Tasten und Pads) nicht in die Quere. Wenn ich jetzt in der Mix Console mit dem Fader die Lautstärke eines Kanals in der Mix Console einstelle, verringert sich nicht mysteriöser Weise die Lautstärke der Spur (es sei denn natürlich, man regelt mit dem Fader genau diese Spur).
Wenn man z.B. Fader nicht für die allgemeine Cubase-Bedienung (Mix Console usw.) verwenden will, sondern lieber für Einstellungen im Track (z.B. Filter in Synthesizern), stellt man diese MPK-Bedienelemente einfach auf "USB B", und schon sind sie nur noch in der Spur verfügbar, nicht mehr für die allgemeine Bedienung.
Natürlich kann man sich im Akai MPK verschiedene Presets erstellen (insgesamt 30). Das erste wäre z.B. wie oben geschildert konfiguriert, also nur Klaviatur und Pads für die Spur(en), alle anderen Bedienelemente für den Rest in Cubase. Ein zweites könnte explizit für den Retrologue-Synthesizer sein und alle Fader, Knobs und Switches für die Spur(en) reservieren (indem man sie alle auf "USB B" stellt). Und so weiter und so fort. Je nach Arbeitsschritt schaltet man im Akai MPK zwischen den Presets herum.
Oben spreche ich oft nur von "USB A" und "USB B", obwohl man im Akai MPK USB A1, USB A2 usw. auswählen kann. Vielleicht gibt es Anwendungsfälle, bei denen es einen Unterschied macht, ob das MPK auf A1, A2, A3 usw. eingestellt ist. Für die MIDI-Eingänge in Cubase jedenfalls macht es keinen Unterschied. Wichtig ist lediglich, dass die Bedienelemente, die allgemein für Cubase zur Verfügung stehen sollen, auf USB A (1 bis 16, total egal) senden, und die Spur-Eingänge auf USB B (1 bis 16, ebenfalls total egal).
Ich hoffe, dieser Beitrag hilft ein paar verlorenen Seelen, die wie ich Dutzende von Beiträgen zum Thema durchgesehen haben, die allesamt ungenau, unvollständig oder gar komplett unrichtig sind.
