Fragen bezgl. Ms Bearbeitung

[Manoloco]

Einfache spontane Testfrage: du hast eine Mischung auf dem Tisch. Derjenige der sie angefertigt hat, war so klug seine breite Brettgitarre durch eine simple Dopplung (inkl. leichter Verzögerung) per Kopie anzulegen und die dann hart L und R gepannt, wo sie auch spielen. Diese Gitarre möchtest du nun per MS bearbeiten. Wo muss diese Bearbeitung stattfinden? M oder S?

Ganz schlicht ... ich schmeisse einen M/S EQ rein und solo die Signale um zu hören, was wo passiert. Dann mach ich nach Gusto und restlichen Komponenten die Mitte kräftiger oder weniger für Platz, oder die Seiten weiter/präsenter.

*leerschluck*

... nicht hauen. Ich hab's nicht so mit Saitenvergewaltigern. Bin Electronicer

 

[Akai31]

Zwar nehm ich den GlissEQ im MS-Betrieb und cutte da erst mal grosszügig die Bässe weg auf S,

mache ich auch oft. zentriert und strafft den Bassbereich.

dann EQe ich M dezent (mehr so technisches EQing allgemein) und passe danach das Frequenzbild auf S an. Das endet meist in einem leichten, sehr breiten Mittenboost.

warum aber das? MS-Eqs kann man sehr kreativ nutzen und gerade im Seitensignal auch ohne große Artefakte noch relativ beherzt eingreifen. Aber man solte sich vorher natürlich immer überlegen; was möchte ich erreichen und ist das der beste weg.

Kurz vor dem Limiter mach ich noch MS Kompression , dabei komprimiere ich S stärker, Attack kürzer, Release länger... und mit dem Makeup setze ich das finale Verhältnis zwischen M und S. Endet meist dabei, dass gegenüber dem Ursprungssignal die S etwas mehr hervor kommen.

Mache ich so gut wie nie. Es sein denn es gibt zB starke Artefakte (zB zu laute Hihat rechts außen); dann würde ich hier ferquenzselektiv eingreifen. Deutliche MS-Kompression macht dir schnell dein Klangbild kaputt, weil es ja tatsächlich keine strikte Trennung der Instrumente im Stereobild gibt. Im zweifel komprmierst du also zB dein Schlagzeug zweimal mit unterschiedlicher Intention und zerrupfst dir so deine Signalintegrität.

 

[Akai31]

nicht hauen. Ich hab's nicht so mit Saitenvergewaltigern. Bin Electronicer Coastrapper

Ok, noch besser. Dann macht ein Juno-Pad draus (standesgemäss in mono, aber ohne chorus).

Das Problem ist, du kannst es nicht getrennt bearbeiten, da die gleichphasigen Anteile im M-Signal vorkommen und die ungleichpghasigen (durch die Verzögerung) im S-Signal vorkommen.

 

[RefinedRough]

Kommt vielleicht auch etwas aufs Plugin drauf an, ich nehm den Elysia alpha, so wie ich ihn einstelle hört man das eigentlich kaum, sondern wird einfach grösser & offener. Und nicht um Mix-Reparatur zu betreiben

Aber wie gesagt - bin gerne offen für neue Techniken! Grundsätzlich gehe ich aber von einem brauchbaren Mix aus, gröbere Fehler sollten bereits vorher eliminiert werden, ich habe eigentlich selten bis nie mit Mixen zu tun, die MS als drastische Korrekturmassnahme erfordern.

 

[ralvieh77]

Ich nutze M / S schon ab der Analyse, wenn einem ein Mix unstimmig vorkommt, hilft es oft schon,
sich das Seitensignal separat anzuhören.

Da gibt es Varianten wie schwankende Pegel, schlimme Hallräume, Nebengeräusche..........

Mit den Erkenntnissen ergeben sich oft wertvolle Tips für MixTech. an welcher Stelle er den Mix
überarbeiten kann. In solchen Fällen empfehle ich immer den VOXENGO MSED.......

 

[Akai31]

Genau, reinhören mache ich oft, mache das per Mytek oder Sonoris EQ (der lasst das S-Signal nicht als Monosignal in die Mitte kippen). MS in der HW-Kette (Teebaums Methode) um L/R-Schwankungen zu kaschieren. Basszentrierung oft. Zusätzliches Eqing manchmal. Kompession so gut wie nie (außer dynamischer EQ oder eqter Comp).

Aber sonst halte ich das Thema für etwas überbewertet...

 

[Manoloco]

Aber sonst halte ich das Thema für etwas überbewertet...

Ich nicht. gerade im Bezug auf Radio, welcher bei schlechtem Empfang gerade mal nur das Mischsignal wiedergibt, finde ich es schon als erachtenswert die Signale gesondert zu 'bewerten'.
Also ist das eher ein Summensignal Dings? Ich merke gerade, ich bin wieder im alten Thread vor Monaten (wie mache ich ein monosignal breiter: räumlichkeit, Chorus, welches S Signale ergibt etcetc)

 

[Akai31]

Ich nicht. gerade im Bezug auf Radio, welcher bei schlechtem Empfang gerade mal nur das Mischsignal wiedergibt, finde ich es schon als erachtenswert die Signale gesondert zu 'bewerten'.

Da genügt ja auch der druck auf den Mono-Knopp. Das hat ja nix mit MS zu tun (ja ich weiß, das Radio in MS dekodiert gesendet wird).
Versteh mich nicht falsch; das gehört genauso in meinen werkzugkasten wie andere sachen auch.
Ich hab nur immer das Gefühl viele leute glorifizieren und legen Hoffnung in eine sache, die dem gar nicht gerecht werden kann. Und die Industrie forciert das natürlich fleissig.
Man muss sich doch dazu nur anhören: Mono/Stereo-Zugriff, nachträglich breiter machen, endlich getrennte Bearbeitung möglich usw usf...
Das kann einem aber MS prinzipbedingt überhaupt nicht liefern: man hat Mono/Stereo nicht in getrenntem Zugriff, MS macht auch nicht breiter (sondern nur die Signale die psychoakustisch nicht in der Phantommite auftauchen lauter), getrennt bearbeiten ist auch nur in starken Grenzen möglich (siehe mein Juno-Pad Beispiel)...

Aber diese Industriemaschinerie, die ein "neues" Steckenpferd vermarkten will, kann mir den Buckel runterrutschen; was sollen MS-Limiter denn bspw. sinnvolles tun?