Frage zu Linearität!

Benecs

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Hi!
Vor'm einschlafen ist mir folgender Gedanke durch den Kopf gegangen:
Wir sprechen bei Monitorboxen oft von Linearität der Lautsprecher, beschweren uns wegen dem Bass, der soll nicht genügend stark dargestellt sein. Wenn wir uns Monitorboxen anhören sagen wir: der hört sich für mich am linearsten an (wie z. B. Genelecs).
Aber wie ist es denn eigentlich möglich zu bestimmen ob etwas linear ist oder nicht, wenn wir selber nicht linear hören? Nach meinen biologischen Kenntnissen hören wir nämlich nicht linear. Lieg ich da Falsch? Kann ich mir schwer vorstellen, weil es in der Biologie bzw, in der Natur ja sowieso selten Geraden gibt, eher Kurven, und so ist es auch mit unserem Gehör.
Das würde aber heißen, dass der Messprotokoll, der bei unseren Monitorboxen dabei liegt uns im Prinzip nichts bringt, da die da dargestellte Lineaität von unserem gehör verfälscht wird. Demnach würden wir bei einer linearen Box z. B. weniger Tiefe Bässe hören, d.h. bei einer kleinen Monitorbox, die kräftig die Bässe wiedergibt könnte man davon ausgehen, dass sie nicht linear ist, sonst würde unser Gehör die Bässe nicht so stark erkennen.
Würde mich über euren Gedanken zu diesem Thema freuen.
 
Ich denke mir, daß es nicht unbedingt nötig ist, absolut lineare Monitorboxen zu haben, die sollten vor allem zwei andere Merkmale erfüllen:
Sie sollten keine Frequenzbereiche "schlucken" und derjenige, der damit mischt, muß sie kennen, d.h. er muß wissen, wie CDs über diese Boxen klingen.
 
@benecs
Im Grunde hast du recht. Man darf aber nicht vergessen, dass das menschliche Gehör auch sehr subjektiv arbeitet und beeinflussbar ist. (deshalb bei der Monitor Auswahl immer vergleichshören!). Natürlich ist das Gehör nicht sehr linear, aber genau deswegen brauchen wir Monitore, die möglichst linear klingen, damit wir unsere Ohren praktisch auf diesen Klang fixieren können. Das menschliche Gehör kann sich auf Klänge, Klangfarben ziemlich schnell einstellen. In den 60er und 70er Jahren waren Produktionen rein frequenzmäßig betrachtet doch noch sehr anders, als z.B. heutiger Techno und das lag nicht nur daran, dass heutige Sounds wegen fehlendem Equipment rein technisch nicht möglich waren, sondern weil auch die Hörgewohnheiten anders waren. Heutzutage können die Subwoofer in Discos nicht groß und laut genug sein. Ein anderer Punkt ist, dass Monitore ja möglichst ALLE Facetten der Aufnahme/des Klangmaterials wiedergeben sollen und man dadurch (Konzentration ist natürlich notwendig, weil wir eben kein lineares Gehör haben) möglichst gut mischen/mastern kann. Wenn man Boxen den Hörgewohnheiten oder den natürlichen Gegebenheiten des menschlichen Gehörs anpassen würde, kämen die typischen HiFi-Boxen bei raus. Das menschliche Gehör hat seine größte Sensibilität im Bereich der gesprochenen Sprache. Genau in diesem Bereich sind HiFi Komponenten dahingehend gesounded, dass dieser Bereich meist abgesenkt wird, um eben insgesamt eine "Neutralität" zu schaffen. Dies ist jedoch nur ein Trugschluss. Das subjektive Klangempfinden wird zwar verbessert, aber wie schon richtig geschrieben, werden dadurch gewisse Frequenzanteile auch geschluckt und deswegen sind viele solch gesoundete HiFi Boxen zum produzieren nicht geeignet.

Gruß
 
@entone: glückwunsch noch nachträglich zum 1000..

auf die nächsten 1000...hau rein
 
Das würde aber heißen, dass der Messprotokoll, der bei unseren Monitorboxen dabei liegt uns im Prinzip nichts bringt, da die da dargestellte Lineaität von unserem gehör verfälscht wird.

das messprotokoll bringt uns natürlich was!

es ist richtig, dass unser gehör den von den lautsprechern abgestrahlten schall frequenzbezogen unterschiedlich wahrnimmt und nicht linear hört. genauso bewertet unser gehör auch alle anderen schallsignale, die nicht durch eine elektroakustische anlage gehen (z.b. umweltgeräusche, sprache direkt zwischen zwei menschen, ... , alles halt). und von deiner elektroakustischen anlage erwartest du nun einmal, dass sie dir den schall in genau der selben form und zusammensetzung darbietet, wie er z.b. am anfang durch ein (hier auch wiederum möglichst lineares ;-)) mikrofon aufgenommen wurde. das heißt, das signal (anfangs akustisch, dann gewandelt in elektrisch und dann wieder in akustisch) darf durch diese sämtlichen Gerätschaften, die man in solch einer elektroakustischen kette (mikrofone, verstärker, wandler, etc. - von effektgeräten und eqs in gewisser weise einmal abgesehen) benutzt möglichst nicht in seiner frequenzzusammensetzung verändert werden. und das ist genau die gewünschte linearität.

das gehör würde ohne diesen linearen frequenz verlauf etwas wahrnehmen, was nicht dem signal am anfang der signalkette entspricht.

dass das gehör das ganze auf seine weise bewertet, passiert ja bei allen schallwahrnehmungen. jeder mensch hat also grob gesagt seine eigene vorstellung von "linearität", schließlich bewertet jedes gehör anders und es gibt für jedes gehör eine spezifische Normalvorstellung. das ist quasi gewöhnung.

und eine verfälschung durch nichtlineare elektroakustische geräte wäre da etwas, was als unrealistisch empfunden wird. einen mix z.b. der deutliche anhebungen/absenkungen in bestimmten frequenzbereichen hat (verglichen mit musik die man gewöhnt ist) wird man also immer als unausgewogen vielleicht einfach auch einfach nur schlecht wahrnehmen.

von daher bringt uns also auch unser messprotokoll der monitor-box etwas.
 

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