Field-Recorder / Mobiles Aufnahmegerät - Kaufberatung

[Burkie]

Hallo,

ich suche ein mobiles Aufnahmegerät.
Damit sollen u.A. leise Umgebungsgeräusche, Vogelgezwitscher u.ä, aber auch laute Geräusche wie Züge oder gar Gewitter (mindestens) in Stereo aufgenommen werden.
Es wird also manuelle Aufnahmeaussteuerung nötig sein.
Von den Abmessungen her soll es nicht viel größer als ein Walkman oder Handy sein. Akku soll wechselbar sein, möglichst ein Standard-Typ.

Eingebaute Mikros sind nicht schlecht, dann braucht es aber eine Möglichkeit, das Gerät am Stativ zu befestigen, um Handlinggeräusche auszuschließen.

Externe Mikros aber wären Pflicht, um verschiedene Mikrofon-Setups zu realisieren. Dazu sind also symmetrische Anschlüsse (XLR oder Mini-XLR) notwendig. Eigene Phantomspannung wäre sehr willkommen.

Der Kopfhörerausgang sollte schon gut Dampf haben um einen Beyerdynamik DT770pro anzutreiben, um die Aufnahmen während der Aufnahme zu kontrollieren.

Wichtig sind für leise Umgebungsgeräusche entsprechend leise Mikrofoneingänge, die also nur sehr wenig rauschen.
Im Grunde ist das das wichtigste Feature. Wenn es deutlich wahrnehmbar störend rauscht, wenn man z.B. Vogelgezwitscher aufnimmt, nützt mir so ein Gerät nicht wirklich etwas.


Das wären also so die Standardeigenschaften, die unbedingt nötig sind. Andernfalls nützt mir so ein Gerät nicht so sehr viel.

Weitere Features wären aber sehr willkommen:
Overdub-Möglichkeiten: Schon aufgenommene Aufnahme abhören und synchronisiert dazu weitere Stereo- oder Mono-Spuren aufnehmen.
Eine rudimentäre Mixmöglichkeit, um aus 2 Aufnahmen eine dritte zu erzeugen (die zu den ersten beiden synchronisiert ist), um weitere Spuren aufzunehmen.

Die Idee, die dahinter steckt: Im Heimstudio ein paar Spuren aufnehmen und einen Stereo-Roughmix erzeugen. Auf das Aufnahmegerät übertragen.
Um damit im Gelände weitere Spuren zu synchronisieren, um besondere Akustik externer Aufnahmeräume (Kirchen, Wälder, etc.) ausnutzen zu können.

Kennt ihr solche Geräte? Habt ihr sowas selber in Benutzung?

Gruß

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Hi
Was du suchst ist ein Field Recorder. Je höherpreisiger desto besser die Preamps, die verdächtigen von Zoom und Tascam sind aber sehr beliebt.

 

[Burkie]

Hi
Was du suchst ist ein Field Recorder. Je höherpreisiger desto besser die Preamps, die verdächtigen von Zoom sind aber sehr beliebt.

Danke,

ich weiß, dass man das so nennt.

Der Preis alleine ist aber kein Qualitätsmerkmal, we ich häufiger (z.B. bei Interfaces) festellen musste.

Deswegen eben meine Frage nach konkreten Empfehlungen.

Zoom mag zwar recht beliebt sein. Aber auch speziell für meinen Zweck?

Gruß

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Grad die Jungs vom Film gefragt.
Ihre Tipps sind Roland R44 und Zoom F8.
Das Zoom F8 haben wir in der Firma und sind wohl sehr zufrieden, sagen die Kollegen

 

[RefinedRough]

Ich würde erst mal zB. den Zoom h5 oder h6 anschauen. Für Ambi-Sounds wie Vögel usw brauchst du keine ultra-leisen Preamps. Wenn du wirklich leise Sachen aufnehmen willst wie das Ticken einer Uhr oder sonstige Geräusche in einer leisen Umgebung, dann bemerkst du damit das Rauschen.

Was aber genauso wichtig ist, wie stark rauschen deine Mikros

Ich habe den h6 und den F8 - ich liebe den F8 sehr (für mich persönlich eins der besten Käufe in den letzten Jahren). Gute Preamps, super Featureset, dafür ziemlich handlich. Ich mach damit alles was nur möglich ist: Bandaufnahmen, Fieldrecording, sound on set mit Timecode und allem pipapo. Immer happy bis auf die zu keinen Knöpfchen & Regler.

Dann gibts ja noch den F4, wenn man keine 8 Inputs braucht.

Bei den Zoom-Geräten rauschen einfach die Kopfhöreramps ziemlich, da habe ich öfters das Gefühl, ich printe gerade eine ziemlich verrauschte Aufnahme, was aber zum Glück nicht so ist.

Oder aktuell sind gerade neue Sound Devices Geräte herausgekommen. Ebenfalls etwas günstiger angesiedelt und für dich vielleicht sehr interessant (wenn man einige Funktionen wie Timecode usw nicht braucht)

 

[Burkie]

Danke, Film ist ein gutes Stichwort.

Allerdings, diese Geräte erscheinen mir für meine Zwecke etwas zu groß und zu schwer zu sein, ca. 1kg Gewicht.

Timecode brauche ich nicht. Auch nicht 8 Eingänge.

Die Zoom-H-Geräte scheinen mir von der Größe her geeigneter zu sein. Kennst du diese Geräte aus eigener Erfahrung?
Was ist über diese Mikrofoneingänge zu sagen?

Ja, klar, auf die Mikros kommt es auch an. Das werden (Semi-) Pro-Kleinmembraner sein (AKG C1000, oder sowas ähnliches) (Gewicht!) oder Semipro-Großmembraner.

Gruß

 

[Ash]

Also ich habe den Zoom H1 Handyrecorder. Natürlich gibt es bessere Geräte, aber dieses zeichnet bereits in hervorragender Stereoqualität auf, aber viel wichtiger schein mir ein vernünftiger Windschutz (wie auf dem Bild)

Leider habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, aber ich bin sehr zufrieden.

 

[Ash]

Also ich habe den Zoom H1 Handyrecorder. Natürlich gibt es bessere Geräte, aber dieses zeichnet bereits in hervorragender Stereoqualität auf, aber viel wichtiger schein mir ein vernünftiger Windschutz (wie auf dem Bild)

Leider habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, aber ich bin sehr zufrieden.

Ah, ok, aber kein XLR, usw. Habe ich überlesen ... Ok, dann bin ich raus Habe aber tatsächlich mal als Tonmann gearbeitet und kenne diese Geräte. Mit einem Richtmikro und einem ordentlichen Windschutz macht man fantastische Atmoaufnahmen Gibt es Möglicherweise gebraucht. Wir haben damals "nur" Berichterstattung fürs regionale Fernsehen gemacht, und bei einer anderen Firma waren es Imagefilme für Firmen. Da haben wir immer mit einem Sennheiser Richtmikro gearbeitet. Die Aufnahmen waren immer Top, da Du mit einem Richtmikro natürlich viel gezielter einen Bereich erfassen kannst. Aber da Du scheinbar sehr hochwertige Aufnahmen machen willst, reicht Dir ein Richtmikro vermutlich nicht?!

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Dann würde ich den F4 kaufen, ist das selbe wie der F8 nur süßer.

Flaschenhals sind deine Mikrofone. Ich bin zwar überzeugt das du genug Pegel mit den Geräten kriegst ohne Rauschen, aber ein C1000 ist jetzt nicht unbedingt rauscharm. Sollte aber im normalen Betrieb nicht auffallen, Atmo kann ganz schön laut sein, wenn Wind dabei ist überdeckt das sowieso dein Rauschen.

 

[RefinedRough]

Mit einem Richtmikro und einem ordentlichen Windschutz macht man fantastische Atmoaufnahmen

Für schöne Atmos würde ich irgend eine Form von Stereo wählen. Die "Allzweckwaffe" ist meiner Meinung nach ein MS-Setup. Also ein gerichtetes Mik (shotgun wenn nötig, oder hyperniere/niere) plus ein Figure of 8 für die Seitensignale.
Das alles kann man dann auch in einen Blimp packen. Die Zooms haben auch eine MS-Matrix.

Oder du baust ein ORTF mit kleinen Mikros in einen Blimp - das ergibt das schönste Stereobild, ist halt nahe am menschlichen Gehör.

Windschutz ist auf jeden Fall sehr wichtig für draussen.

 

[Burkie]

Dann würde ich den F4 kaufen, ist das selbe wie der F8 nur süßer.

Flaschenhals sind deine Mikrofone. Ich bin zwar überzeugt das du genug Pegel mit den Geräten kriegst ohne Rauschen, aber ein C1000 ist jetzt nicht unbedingt rauscharm. Sollte aber im normalen Betrieb nicht auffallen, Atmo kann ganz schön laut sein, wenn Wind dabei ist überdeckt das sowieso dein Rauschen.

Hallo, danke,

ich werde mich in der Richtung mal umsehen. Vieleicht wird es auch eher eines der Geräte aus der H-Serie. Mir ist schon wichtig, das ganze leicht transportieren zu können, neben dem Aufnahmegerät muss ich ja auch noch die Mikros und Stative schleppen.

Welche Mikros würdes du mir denn empfehlen, die gut rauscharm sind?

Gruß

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Mikros sind echt schwierig so zu sagen, ich steh auf ORTF, weil ich das schon hab. Shotgun mit 8 ist auch super, XY ist super simpel etc... Da muss man sich ein bisschen reinlesen und ggf. mit befreundeten Filmern reden wie die arbeiten und ob sie dir ihr Setup mal leihen. Das hören kann dann was ausmachen.
Empfehlen tu ich natürlich Schoeps und Neumann. Alles andere ist ein Kompromiss, funktioniert auch immer super, kann ich aber nicht UNEINGESCHRÄNKT empfehlen.

 

[Burkie]

Hallo,

Danke für alle Antworten. ORTF geht doch mit Nieren, oder nicht?

Ich denke, ich werde mal meine Mikrofone nach ihrem Eigenrauschen untersuchen.

Wichtig ist mir aber auch, dass die ganze Ausrüstung leicht transportierbar ist, in einem Rucksack. Das wird eingesetzt werden, wo kein Strom in der Nähe ist, und "weit ab von der Zivilisation".

Wenn ich mit dem Auto hinkomme, kann ich auch über Laptop auf Akku und Interface aufnehmen.


Im Moment erscheinen mir die Zoom F-Serie oder auch die Sound Devices dem Anschein nach eher noch eher zu unhandlich zu sein.
Von daher würde ich eher zu sowas wie Zoom H5 tendieren. Bei Thomann werden die Preamps durchaus gelobt.

Kann jemand aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen? Zu denen der eigenen Mikrokapseln, und denen für externe Mikrofone?

Was ist eigentlich von den anderen Anbieter, Tascam oder Olympus zu halten hinsichtlich rauscharmer Preamps und vernünftig konzipierter Bedienung?


Gruß

 

[RefinedRough]

Wenn du wirklich super-wenig dabei haben und gute Aufnahmen machen willst, dann evtl. auch den Zoom h2 in Betracht ziehen. Kanns zwar keine ext. Mikros anschliessen, aber vielleicht ja auch gar nicht nötig für was du willst..?
Die XY vom h5 und h6 sind tiptop.. mir gefallen die super. Das MS vom h6 rauscht wie sau, leider unbrauchbar.

Noch eine Inspiration.
Für *verdeckte*, bzw Binaurale Aufnahmen habe ich noch folgendes Set: Zoom h1, da in den mini Input (pluginpower) ein Roland cs-10EM Earplug-Mik. Das macht wahnsinns gute Aufnahmen für das Geld und passt alles zusammen in den Hosensack.

 

[Burkie]

Hallo,

danke für deine Empfehlungen.
Die H2 und H1 scheiden aus, weil sie keine externen Mikros über XLR anschliessen können.
Und wie schon mehrmals erwähnt, sind mir möglichst rauscharme Mikro-Preamps schon wichtig.

Aber die Idee mit den In-Ear-Mikro ist nicht schlecht.

Gruß

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Tascam bietet gute Geräte, im Preisvergleich finde ich Zoom dann regelmäßig besser ausgestattet.
Olymp hab ich noch nie verwendet, kenne auch keinen Profi der das nutzt. Sorry.

 

[Burkie]

Hallo,

es ist mittlerweile ein Zoom H5 geworden.
Stereo-Aufnahme geht ganz gut, auch mit dem eingebauten Mikro.
Das ganze ist kein Wunder der Rauscharmut. Aber durchaus brauchbar, wenn man in Audacity die Rauschentfernung in Handarbeit drüberjagt.

Die eingebauten Mikros sind trotz "Mini-Spinnen" völlig körperschallanfällig.
Es ist völlig ausgeschlossen, während einer Aufnahme das Gerät zu bedienen (um, etwa, Kopfhörer lauter zu machen), oder den Pegel des aufgesteckten mitgelieferten Mikros nachzuregeln: Alles macht hässliche Körperschallgeräusche auf der Aufnahme. ((


Die 4-Spur-Aufnahme ist nur richtig sinnvoll, wenn man 4 Spuren gleichzeitig live aufnimmt. Etwa, um im Feld Surround-Sound aufzunehmen.

Die Overdubb-Funktion ist eher peinlich.
Wirklich peinlich.

Zunächst ist es nicht vorgesehen, Playbacks, auf die overgedubbt werden soll, vom Computer auf das Zoom zu übertragen. Weil das Zoom so eine lustige nervige festverdrahtete Ordner- und Projektstruktur mit festgelegten Namen der Files und Aufnahmen hat. Sowas ist heute einfach nur hinter dem Mond. Wie krank ist denn sowas? (

Und selbst, wenn man den Backing Track rein nur im Zoom aufgenommen hat, kann man nicht gescheit overdubben. Overdubbing geht nur, wenn man komplett ohne Pause vom Beginn des Backing Tracks bis zum Ende in einem Take overdubbt.
Man kann nicht nur den Chorus overdubben.
Man kann nicht nur das Gitarrensolo auf die 8 Takte Rythmus zwischen Chorus und Verse
overdubben:

Nein, man muss den Overdubb stets brav vom Beginn des Playbacks beginnen. (((
Wie krank ist das denn?

Man kann beim Aufnehmen oder auch beim Wiedergeben Marker setzen, die man mit den Vorlauf-Rücklauf-Tasten |<< oder >>| anspringen kann. Man kann aber diese Marker niemals löschen oder verschieben. Wie krank ist das denn? ((

Man kann Tracks im Zoom auch bearbeiten. Man kann die Tracks zerteilen, oder Teile löschen. Die vorher gesetzen Marker kann man dabei aber nicht nutzen. Denn, man sieht sie einfach nicht in diesem Bearbeitungsmodus. Wie krank ist das denn? (((

Die gesetzen Marker kann man bei Import der ganzen Aufnahmen in Cubase (Cubase LE wird als Download-Code mitgeliefert) auch nicht nutzen. Denn dort sind sie dann nicht vorhanden... (


Fazit:

Die reine Hardware bietet ein gewisses Potenzial. Das dann leider recht konsequent durch die Firmware zunichte gemacht wird.

Trotzdem bietet mir diese ganze kranke Firmware mit der oberkranken Overdubb-Funktion etwas, was ich im Feld nutzen kann. Mit vielen Work-Arounds nur, aber immerhin. Mit viel Gefluche, weil alles nur so unötig-umständlich geht. Und wodurch damit viel spontaner "Spirit" einer Field-Session kaputtgemacht wird.

Dafür habe ich es eigentlich nicht gekauft. Das es mich frustriert, und Agressionen gegen die Scheiß-Technik aufbaut.

Ich bin wieder weg von Zoom, sobald ich irgendwo was finde, was hardwaremässig ähnlich ist, und von der Firmware nicht so stupide wie Zoom ist.

Grüße