FB für FutureBass/Beat/Wonky/80sElectroFunk

[der_julian]

Erst mal danke ich für die viele Resonanz! Hatte sehr viel Spaß beim durchlesen
Insbesondere Danke an Hyp für die Knowledge und "Verteidigung" des Genres

Ich hatte gestern kurz überlegt ob ich auf Ari´s sinnfreien Post überhaupt antworten sollte, entschied mich aber dann dagegen, weil ich bereits ahnte dass das zu nichts führen würde.

Für "Außenstehende" mag es vllt tatsächlich etwas unzugänglich sein. Aber ich denke es ist meilenweit von der Avantgarde entfernt Für mein empfinden ist das Teil soger recht Straight.

Wenn Kritik also einfach daher rührt, das sie an festen Hörgewohnheiten rüttelt, so ist das nichts weiter als subjektives Geschwurbel. Es muss ja auch nicht jedem gefallen, völlig Ok. Aber dann sollte man das auch so benennen.
Das Gerede von "musikalischer Zukunft" und "Radiotauglichkeit" zeigt ja schon ein von grundauf offensichtliches Unverständnis was jegliche Form von Kunst anbelangt. Ich will dir nicht ans Bein pissen, aber es ist nunmal so.

Groove.
Tendenziell bin ich ja auch sehr selbstkritisch was meine Musik angeht, aber wenn sich dieser Song eines nicht vorwerfen lassen muss, dann ist es nicht groovy zu sein.
Die einzelnen Elemente der Perkussivabteilung sind sehr bewusst so gesetzt und folgen auch einer bestimmten Logik, die zuweilen aber auch wieder gebrochen wird.

Die Idee dahinter kann man sicher noch besser ausarbeiten.. und um genau das zu tun bitte ich ja auch um Feedback. Aber Wenn die Kritik schon bei Hörgewohnheiten Fuß fasst bringt das wohl nicht viel.
Checkt mal Hyp´s Links ab! vllt könnt ihr noch was lernen

Lautprügeln.
Vllt hab ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt. Auch hier hats Hyp wieder auf den Punkt gebracht. Es geht mir nicht um mehr Lautheit als Selbstzweck, aber gewisse Songs/Genres brauchen eine etwas Brutalere Summe für die Stimmung, bzw. dessen Untermalung. Ist mehr ein künstlerischer Aspekt, kein technischer.

an: kimudra:
Das ist alles ehrliche Handarbeit. Jeder Hit/ Note kommt aus eigener Feder
Ich habe mir einen Loop gebaut, ein paar mal kopiert, gebounced, einzelnen Elemente verschoben, gepitcht, gestreckt, reversed, wieder gebounced und das ein paar mal nacheinander. Gleiches bei der Bassline, Solo etc. sind an die tausend kleine cuts. ->ableton live

an: wye:
Schönes ding. Gefällt mir sehr gut.

 

[Ari]

Wenn Kritik also einfach daher rührt, das sie an festen Hörgewohnheiten rüttelt, so ist das nichts weiter als subjektives Geschwurbel.

Natürlich ist es das. Aber wolltest du nicht genau so ein subjektives Geschwurbel hören, oder warum bzw wie funktioniert Feedback sonst? Feedback ist natürlich subjektiv.

Allerdings kann ich dir OBJEKTIV bescheinigen, dass ..... naja weisst schon... 10 Jahre Kasten Bier.

KUNST ... ja!
Musik ... laut Definition ... ja!

In den Augen der allermeisten Menschen jeglichen Könnenstands... definitiv unanhörbar mies.

-----------------------------
Aber trotz meiner persönlichen Meinung, die (in diesem Falle hier) mehr als 98% aller Musikhörer darstellt, möchte ich auch noch schlusslich etwas Positives ablassen. Denn die Sounds sind absolut mein Ding und entsprechen komplett meiner Soundwelt und Klangästhetik.

Sie sind einfach nur falsch angeordnet.

Grüße und schönen Abend! (und mach bitte nicht weiter so! )
Ari


ps:
Und NEIN, es grooved nicht. *standhaftbleib

 

[kenfjohnnydee]

Die einzelnen Elemente der Perkussivabteilung sind sehr bewusst so gesetzt und folgen auch einer bestimmten Logik, die zuweilen aber auch wieder gebrochen wird.

Vielleicht liegt es daran, dass einige diesen "Groove" nicht raushören. "Logik", "zeitweise gebrochen". Das klingt in der Beschreibung schon nicht wirklich nach 'nem Patentrezept für 'nen guten Groove.

 

[PeterBeeger]

"Natürlich ist es das. Aber wolltest du nicht genau so ein subjektives Geschwurbel hören, oder warum bzw wie funktioniert Feedback sonst? Feedback ist natürlich subjektiv. "

Kritik sollte aber meiner Meinung nach stets immanent, dh. innerhalb der musikalischen Kriterien des jeweiligen Genres erfolgen. Die Musik, die der Julian anstrebt, folgt eben rhythmustechnisch anderen Kriterien. Wer den Rhythmus hier kritisiert, mag halt das Genre nicht. Dem Feedback suchenden geht es jedoch in der Regel darum, wie er seine Musik weiter verbessern kann bzw. wie er sich seinem Ideal annähern kann. Da hilft eine grundlegende Infragestellung der Art von Musik, die er machen will, nicht weiter.

Man darf ja auch ruhig kritisch sein. Bzweifel ich nicht. Nur wenn man experimentelle Musik (ob nun elektronisch,Jazz oder auch Rock) vor dem Hintergrund von Popmusikstandards kritisiert, geht das eigentlich gar nicht. 98% der Bevölkerung verstehen meinetwegen auch nicht Bitches Brew von Miles Davis oder Werke von John Coltrane. Sind trotzdem Meilensteine des Jazz. Wenn man nur auf eingängige Sounds steht, sollte man doch bei "experimentellerer Musik" einfach anderen das Feedback überlassen.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, nur zu Tracks von Genres zu schreiben, die ich zumindest ansatzweise kenne, da immanente (und damit sinnvolle) Kritik nur so möglich ist.

 

[kenfjohnnydee]

Sind trotzdem Meilensteine des Jazz. Wenn man nur auf eingängige Sounds steht, sollte man doch bei "experimentellerer Musik" einfach anderen das Feedback überlassen.

Wenn es mal nur so einfach wäre. Was macht man, wenn man etwas vielschichtiger veranlagt ist als Hörer, Musiker und Feedbacker?

 

[shadowmonkz]

Ich sehe dies positiv, solche Tracks hört man z.T. auch in Clubs und da es nicht Mainstream ist, wie auch viele andere Stile, finden die Parties meist in intimer Atmosphere statt und es sind auch meist eingefleischte Fans dort was die Parties zu unvergesslichen Nächten macht. Keine Nörgler, keine Spassbremsen, die meisten rocken die Tanzfläche kaum jemand sitzt dämlich in der Ecke rum....es geht meist richtig ab und jeder verlässt den Club mit einem Grinsen.

Deshalb ist es positiv das es kein grosses Publikum gibt....zumindest für meinen Geschmack.

 

[Hyp]

Zur Einordnung von Aris Kritik höre man sich dessen Musikprojekt 'Denoisary' an.

Mal ehrlich, wie groß ist der Eigenanteil in den Tracks, der über biedere Preset-Pattern hinausgeht, die Anfang der '90er schon nur noch Abklatsch waren? Auch bei wohlwollender Betrachtung keine 10 Prozent, was darüber hinausgeht.
Mir fällt gar kein aktuelles Beispiel für käsigeren, uninspirierteren Synthi-Pop/EBM ein.
Die einzige eigene Leistung / Kreativität sehe ich in den Songtexten; mir selbst fällt es schwer, solche zu schreiben, mit denen ich zufrieden bin.

Ich hab den Stil ja auch mal teilweise gemocht, bevor er dann schnell zum hohlen Stereotyp verkam, und das ist über 20 Jahre her - zeitlich nach dem ersten, spätestens zweiten Album von And One 1992.

Macht ja alles nichts - Fronten gehören unter Musikliebhabern bei der Verfechtung ihrer Lieblingsstile dazu.

 

[helge1973]

Ich hatte gestern kurz überlegt ob ich auf Ari´s sinnfreien Post überhaupt antworten sollte,

Wer zum Geier ist denn nun dieser Ari?

 

[Ari]

Bist du von Natur aus so dumm oder willst du mich produzieren?

 

[Jotka]

Ich mach mal popcorn schon warm...

 

[KMDR]

Also grooven tut das für mich nun bei aller Liebe nicht. Für mich ist das schon stark kopflastige Musik und ich kann mir einen Club, aus dem die Leute nach einem Abend solcher Mukke mit einem breiten Grinsen rauskommen, auch nur schwer vorstellen, womit ich nicht abstreiten will, dass es sowas gibt.

"Logik", "zeitweise gebrochen". Das klingt in der Beschreibung schon nicht wirklich nach 'nem Patentrezept für 'nen guten Groove.

Ist so ein Zwischending ... Ein Breakbeat (gebrochener Beat) groovt verdammt ordentlich in fast allen Fällen und findet außer bei straighten 4-To-The-Floor-Tracks in fast allen Genres Verwendung. "Logik" ... auch wenn der Begriff erstmal eine stärkere Verknüpfung mit dem Intellekt suggeriert und sich im musikalischen Kontext etwas kühl anhört, ist das für mich auch keine Bremse in Hinsicht auf den Groove. Der Abstraktionsgrad ist eher entscheidend, glaube ich. Und der ist bei diesem Track offensichtlich höher, so dass es erstmal befremdend wirkt.

Ja, aber wie gesagt, das Wort "Groove" finde ich(!) hier unangebracht, denn es lädt mich in keiner Weise zum Tanzen, Mitwippen, Schnippsen oder ähnlichen Bewegungen ein, die der Körper fast automatisch tut, wenn's groovt.

Abgefahrene Jazznummern wie Bitches Brew und vieles von dem, was John Zorn so macht, sind zwar Beispiele für vertrackte Musik, bewegen sich aber echt auf einem völlig anderen Level. Der Track hier lässt sich damit nur insofern vergleichen, als dass er auch nicht wirklich eingängig ist. Technisch und musikalisch liegen da aber Welten zwischen. Die Links von Hyp in #7 sind da schon deutlich dichter dran (übrigens danke dafür, Hyp!).

@der_julian:
Danke für die Info zum Produktionsprozess. So hatte ich mir das gedacht

@Jotka:
Ich auch

 

[helge1973]

@der_julian:
Auch von mir ein Dankeschön fürs "Making Of".
Wie auch immer man Deine Musik findet, ICH bin jedenfalls gespannt auf Deinen nächsten Track.

So - und wer klärt mich nun wegen diesem Typen auf, wie hiess der Kerl nochmal, äh ... MIST!
Knarri? Campari? Avatatari? Atari ST?

Ach, egal.
Wer es auch immer ist, muss man glaub ich nich kennen.

 

[Manoloco]

Saucooles Stück und für mich ein grandioser Mix bereits in der jetzigen Form.

 

[PeterBeeger]

"Abgefahrene Jazznummern wie Bitches Brew und vieles von dem, was John Zorn so macht, sind zwar Beispiele für vertrackte Musik, bewegen sich aber echt auf einem völlig anderen Level."

Hatte ich eigentlich nicht als Vergleich zu Julians Track erwähnt, sondern es als im allgemeinen schwer zugängliche, abstrakte bzw. vertrakte Musik bezeichnet, die aber aufgrund ihrer schweren Fassbarkeit weder notwendig gut noch schlecht ist.