Event-Techniker ohne Ausbildung

  • Ersteller DerPinguinvonNebenan
  • Erstellt am
Findest du dein Leben so doof, dass du es so wegwerfen magst?

Die einzige Hoffnung besteht da als Freelancer. Ein guter Freund macht dies so und verdient nicht schlecht. Als Angestellter wäre er jetzt arbeitslos. Aber auch da geht ohne Beziehungen oder Referenzen gar nix.

Wirklich. Das von dir erstrebte sind Drecksjobs mit spärlicher Bezahlung.

Wie hier schon gesagt wurde, es soll keine Hauptbeschäftigung sein, neben meinem E-Technik Studium möchte ich einen Nebenjob haben, und mein Gedankengang war, dass ich anstatt zu Kellnern etwas machen kann was irgendwie auch ein bisschen Spaß macht, bzw wo ich etwas lernen kann. Da würde mich der Mindestlohn auch nicht wirklich stören..

Mein Credo: Erst eine vernünftige Ausbildung und dann ein Studium.
Als Krankenschwester könntest du eine Schicht nach der anderen machen.
 
Ich habe nach meinem Umzug nach Berlin (1998) desöfteren als "Hand" gearbeitet.
Körperlich manchmal ziemlich anstrengend und viele Nachtschichten (Konzert Abbau).
Geld-technisch war das "in Ordnung".
Mir hats damals in Sachen "Beziehungen" sehr geholfen.

Wie es heute läuft?
Keine Ahnung...
 
Meine Empfehlung: Praktikum in einer VT-Bude
Hatte ich auch während des Studiums. leider nur sehr kurz, war aber klasse, hab viel gelernt und viel gemacht - am Pult rumspielen gehörte nicht dazu.

damit kann ich mal aber auch abfinden, darum gehts ja auch garnicht. Ein 3 Monatiges Praktikum im Tonstudio hat mir auch nicht dazu verholfen selbst ein Hörbuch zu leiten, oder eine Band zu recorden, aber einfach beim dabei sein lernt man schon eine Menge finde ich. Natürlich nur wenn man Interesse zeigt.
 
Ich habe nach meinem Umzug nach Berlin (1998) desöfteren als "Hand" gearbeitet.
Körperlich manchmal ziemlich anstrengend und viele Nachtschichten (Konzert Abbau).
Geld-technisch war das "in Ordnung".
Mir hats damals in Sachen "Beziehungen" sehr geholfen.

Wie es heute läuft?
Keine Ahnung...
Beziehungen, aus geschäftlicher Natur oder Beziehungen auf persöhnlicher Ebene? ;) Hat alles seine VorzÜge oder haha
 
Frag doch bei den üblichen Läden in deiner Stadt einfach mal an, ob sie Unterstützung gebrauchen können. Es gibt immer mal wieder eine Veranstaltung, bei der das Personal knapp werden kann. Ich habe wenn Not am Mann war auch mal Bar, Tür, Garderobe etc gemacht bis ich fest im Team war.
 
Als "Stage" oder "Load" -Hand zu arbeiten ist vor allem eins: Anstrengend!

So ein Truck (40t Gesamtgewicht) hat viel Zeuchs in seinem Laderaum. Alles ist groß, schwer und dreckig.
Meistens steht man unter Zeitdruck.
Bezahlt wird nicht gut und manchmal muß man hinter den Auftraggebern herrennen um sein wohlverdientes Geld zu bekommen.

An einem (Teil-) Berufsleben als Hand ist NICHTS (!) romantisch, sondern es ist einfach nur harte Plackerei!

Mein Rücken sieht laut meinem Orthopäden etwa 20-25 Jahre älter aus, als mein sonstiger Körper. Ich habe viele Jahre als Hand, Load-Master, Rigger, "Glühwürmchen" oder (hauptsächlich) als Ton-Ing bei Live-Konzerten gearbeitet.
Wenn Dir jemand freundlicherweise einen Tipp gibt, wie man Cases besser handlen kann. Nimm ihn an, sag "Danke" ... und verdammt noch mal tu es. Sonst ist Dir ein irreversibler Schaden an Deiner Wirbelsäule gewiß. Punkt!

Aber ja, es macht Spaß, man lernt eine Menge interessanter Leute kennen, kann ein bißchen "Rock 'n Roll" Luft schnuppern und vielleicht, aber nur ganz vielleicht kann man mit auf Tour gehen. Aber mach' Dir nichts vor. Von den vielen Städten in die man dann kommt, siehst Du: den Weg zum Veranstaltungsort, den Veranstaltungsort, den Weg vom Veranstaltungsort zum nächsten. Wenn Du Glück hast, steht die Produktion mal ein, zwei, drei Tage an einem Ort und dann kann man ein bißchen Sight-Seeing machen. Doch wenn Proben und eventuell Umbauten anstehen, fällt das Sight-Seeing aus.
Im "Night-Liner" (Bus mit Schlafkojen) hat man etwas mehr als 1 qm Privatssphäre und die wird durch einen zugezogenen Vorhang hergestellt.
Und wenn Dein Rücken 20-30 Tonnen (pro Tag!) Equipment bewegt hat, dann brauchst Du eine gute Matratze und Entspannung. Sonst tut der Rücken bald weh und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Wenn Du es als "local-hand" versuchen möchtest, warum nicht?
Mach vorher (!) den Preis, Zahlungsweise und konkretes Datum des Zahlungseingangs verbindlich aus und achte darauf, daß gezahlt wird, bevor "der mit der Kasse" nach Hause geht. ;)
Eventuell ist es hilfreich, wenn Du ein Gewerbe anmeldest. Dann kannst Du Rechnungen schreiben und damit wird es auch für die Auftraggeber einfacher.
ABER .... (ganz großes ABER) so sammelst Du keine Renten-Punkte, sprich Du arbeitest nicht sozialversicherungspflichtig. Ich wollte es zumindest mal gesagt haben!
Wenn Du ein Gewerbe hast, mußt Du Dich um die Steuern kümmern, oder jemand beauftragen, der das für Dich macht. Die Steuer ist humorlos! Außerdem würde ich Dir sehr dringend zu einer Betriebshaftpflicht raten. Die kosten nicht viel, helfen aber viel, wenn Du ein Case gegen einen historischen Spiegel schiebst und der zerbricht.

Und eins sollte Dir auch klar sein. Du arbeitest während Deine Freunde und Kumpels auf dem Konzert abrocken, daß aufzubauen Du mitgeholfen hast. Du lebst anti-zyklisch.

Kann man alles machen, wenn man es wirklich will.
 
Danke für deinen Einblick! Ich werde es vermutlich mal ausprobieren, wenn Covid das zulässt, und mir selbst einen Eindruck schaffen.
 
Nach diesem sehr interessanten Einblick von Spirit328 (mir tut beim Lesen schon der Rücken weh ;-) würde ich auch lieber eine Festanstellung als Pinguin, am besten direkt nebenan (kurzer Weg zur Arbeit) anstreben :headbang: Klingt jetzt nicht wirklich nach Traumjob.

Ich bin nur immer froh, wenn mein Klavierspediteur meinen Flügel alle paar Jahre sicher und solide durch die Gegend transportiert, und ich mit sowas nix zu tun hab.
 
vor langer Zeit Anfang/ Mitte der 90er brauchte ich dringend einen Job und habe in einem kleinen Musical Theater hier in Hamburg angefangen, eine Bekannte hat das auch getan, also Beziehungen) als „Bühnentechniker“ in der Rocky horror show....(so überhaupt nicht mein Ding, aber naja) ich habe da Fledermäuse gesteuert, Ratten über die Bühne gezogen und explodieren lassen, das Puplikum nass gespritzt, Bühnenwände gedreht usw, war schon lustig...
Danach habe ich da einen follow spot übernommen, auch lustig. Der technische Leiter, der die show auch audiomäßig gefahren hat bekam dann mit, daß ich audiomäßig was weiss, und beim nächsten musical (beehive) habe ich dann als Audioengineer und quasi sein Vertreter als technischer Leiter im Wechsel mit Ihm gearbeitet.
Das war ganz lustig, zumal das musical musikalisch wesentlich reizvoller war und recht hochkarätig besetzt (habe dann mit einigen Sängerinnen auch was im Studio probiert...)
Das wahrhaft coole an dem Job war - Festinstallation! Kein Auf- und abbauen.

Also Kontakte. Da KANN schon was gehen jenseits der hand jobs.

Später habe ich oft auf Veranstaltungen als alles mögliche gearbeitet, oft eher Deko / Ausstattung, also mit Stoff abhängen, Verkleidungen bauen, montieren, auch mal chi chi streuen, Requisiten oeganisieren, das ganze organisieren teilweise oder auch mal Spiele PCs aufbauen und Abläufe betreuen usw. usf.

Da waren IMMER auch hands dabei, wir haben uns immer etwas schmunzelnd gewundert, mit welchem „hand-stolz“ die ohne Ende gebuckelt haben und sich dabei über uns „Dekoschlampen“ lustig machten, während wir uns insgeheim freuten, irgendwelche Leichtbaumessestand Rückwände zu entfalten und damit in der Regel min. das drei-vierfache verdienten......

Die „Techniker“ (also aus Sicht der hands die Götter) haben sich derweil damit geplagt, ein Sprechermikro so zu verbiegen, das der CEO eine Rede ohne Rückkopplung halten kann und es garantiert sch...klang, aber egal - andere Prioritäten. Manchmal gab es sogar live Musik, aber trotz „soul bänds“ würde ich das unter erweitertem Fleisch ist mein Gemüse einordnen...

Man muß das schon wollen.

Echter Rock‘n Roll ist da schon noch was anderes glaube ich, das habe ich nicht erlebt.

Road shows schon, aber wir hatten immer erstklassige Hotels, in der Regel 5 Sterne - ich habe mich immer geärgert, daß man da in der Regel nur kurz 4 Stunden da geschlummert hat und dann weiter musste und nur 10 Min. Zeit hatte für das 50 Meter buffet, hehe

Aber stimmt schon, es waren immer Kontakte im Spiel.
 
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