Es zischt bei s,f,t- lauten bei Vocalaufnahmen

G

Gambit

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Hallo Leutz.

Folgendes Problem:
Ich nehme, wie der ein oder andere vielleicht schon weiß, mit einem AKG C3000b die Vocals verschiedener Leute auf.
Bin eigentlich ganz zufrieden bis auf diese unangenehm zischenden f,s und t- laute!!!
Zwar hören sich die nur auf meinen Monitorboxen (Tannoy Reveal Passiv) so aufdringlich an, bei Hifi Boxen ist es okay, aber das sollte ja trotzdem nicht sein.

Nun, denke ich, DeEsser und EQ. Aber nix is. Entweder wird die Stimme zu dumpf oder es zischt wieder... Ich fahre mit einem schmalbandigem EQ die Frequenzen ab und ziehe die unangenehmen mit einem Notchfilter raus, aber das reicht nicht!
Diese zischenden Laute scheinen so breitbandig in mehreren Frequenzen zu liegen, dass ich die Hoffnung fast schon aufgegeben habe.

Dann habe ich den Tipp gekriegt, die Sänger weiter weg vom Mic zu stellen... das hat's aber auch erst bei einer unnatürlichen Entfernung vom Mic gebracht (Bassverlust, untere Mitten schwach, dafür waren die Zischlaute weniger).

Wer hat Tipps. Das Mic kann doch nicht so für'n A**** sein....

Grüße

Gambit
 
ich hab zwar von Mikros und Aufnahmen keine Ahnung, aber ich denke, ein Plop-Killer oder wie die Dinger heissen, sollte helfen.
Das ist quasi eine durchlässige Membran, die starke "Winde" (Zischlaute sind nichts anderes) aber abhält.

Kann aber sein, dass ich komplett daneben liege...

so sehen die Dinger aus
106995.jpg
 
kann man notfalls aber auch mit draht und ner strumpfhose basteln:)
 
Auf Anhieb fällt mir da auch nur die Sache mit dem Abstand zum Micro ein. Den Eingang vielleicht zu sehr verstärkt? Hab damit ja eigentlich keine grosse Erfahrung.
 
Lass deine SängerInnen mal etwas schräg am Mikro vorbeisingen, also nicht direkt in die Kapsel, ansonsten wird der Ploppkiller eher für "luftige" P- und B- Laute (Dämpfung) hergenommen, was in deinem Fall wahrscheinlich nicht so viel bringen wird. (ein Ploppkiller sollte aber bei Gesangsaufnahmen dennoch nie fehlen)
 
Hi Gambit,

der einzige effektiv arbeitende De-Esser, den ich kenne, ist der von SPL. Gibts oft unglaublich günstig gebraucht bei ebay. Arbeitet nach einem anderen Prinzip, "erkennt" die Zischfrequenzen von selbst und mischt sie phaseninvertiert dem Originalsignal wieder bei - also kein müdes Frequenzgefummel mehr. Gibts übrigens auch als Software.
Ploppschutz hilft, aber nicht so viel. Größerer Micabstand auch, aber da geht oft zuviel Ton verloren. Und natürlich geringere Kompressionen...

Liebe Grüße,

Soares
 
Hi,

also setzen wir mal voraus, dass die Urheber der Stimmen weder zum Zahnarzt oder Logopäden müssen ;-).

@ uhuebner

Der Popschutz hilft genausowenig wie der schönste Damenstrumpf. Also brauchst Du der Freundin auch nicht an die Strappse zu gehen. Popschutz und Strumpf helfen nur bei Explosivlauten und nicht bei Zischlauten.

Der Abstand zum Mikro würde ich nochmal ausprobieren und und natürlich bei größerem Abstand den Roll-Off-Filter rausnehmen.

Dann würde ich Deine Stimmen ein bisserl seitlich ins Mikro sprechen oder singen lassen.

Eine andere Frage ist, was Du für einen Preamp benutzt.

Gruss

Andreas
 
Hallo Gambit,
das ist der Moment, wo der Sprach- oder Gesangstrainer einspringen muss. Man kann diese Buchstaben nämlich auf verschiedene Arten singen oder sprechen. Einmal so, daß sie weh tun und einmal das sie gut zu hören sind aber nicht weh tun. Das muß ein Sänger / Sprecher trainieren. Probiere es selber mal aus. Spiel mit deiner Zunge, spreche ein S, so das die Zunge oben an der Zahlwurzel anschlägt. So tut es weh, wenn du aber sie Zunge dann ein bischen runternimmst und den Buchstaben etwas anders formst, dann kannst du immer noch ein S hören, aber es zischt nicht mehr.

Gruß Jörg
 
Hi,

neben dem "Nicht direkt in die Kapsel singen" sondern möglichst drunter weg (Mikrofon hängen) und dem SPL Desser habe ich auch nur noch einen Vorschlag: wenn Du mal die Gelegenheit hast, teste mal ein anderen Mikro. Das C3000 neigt neben seinen mumpfeligen Mitten dazu, in den Höhen "zischelig" zu sein. Ein anderes Mikro enthebt naturlich den Akteur nicht der Mühe, sauber zu artikulieren...

Zum drunter weg singen: bei den meisten Menschen geht der Luftstrom bei "S" - Lauten schräg nach vorne/ unten. Mal die waagerechte Hand vor/ unter den Mund halten und ausprobieren.....

Gruß Günter
 
Vielen Dank für die vielen Tips!
Plopschutz benutze ich natürlich schon, aber der ist bekannltich für die explosivlaute...
Desweiteren besitzen die Leute, die ich aufnehme weder Sprachfehler, noch haben sie ein ungewöhnlich scharfes "S" in ihrer Aussprache.
Mic Preamp ist der Minprint Envoice.

Ich werde das mit dem weiter weg und dem Mic im hängenden Betrieb mal testen.
Danke nochmal.
 

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