Er wär gern Revoluzzionär

  • Ersteller Turquoise
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und glaubt nicht, man könnte spass haben mit ihm.
auch wenn es grad so aussieht.

neinnein es is alles teil seines großen plans.

es hat keinen sinn.
 
Hark, the angels sing! The End is nigh...!
 
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so und nu is auch schluss mit lustig.
in meinen augen ist der te ein übler zeitdieb.
es gibt auch nix zu diskutieren mit jemandem, der gleichwohl es an der oberfläche so scheint,
überhaupt keinerlei haltung und auch nix zu sagen hat.
es geht einfach darum, durch stumpfsinn nerven zu rauben.
das hat schon was sadistisches.

fallt bitte nicht drauf rein.

schönes wochenende in die runde :)
 
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Noch viel bemerkenswerter als den Text finde ich die Diskussion darum. Sowas funktioniert nur mit der hohen Kunst der Rhetorik und der Leidenschaft, den Dissens zu suchen.

Eine verbaler Diskurs innerhalb einer Gemeinschaft wie einem Forum sollte doch auch die Bereitschaft zur Annäherung von Positionen in sich tragen. Nun muss man aber feststellen, dass die Zeit der konsens-suchenden Streitgespräche schon lange vorüber ist. Ich genieße daher lieber die suggestive Kraft der ausgefeilten Musikstücke von @Tourquoise als mich zum Protagonoisten eines Satyrspiels zu machen. Unnachgiebeige Positionen erfüllen nur den Zweck der Unterordnung.

Aufgrund der Rammstein-Diskussion hatte ich vor kurzem die Gelegenheit, die Position eines Musikinteressierten aus Weimar kennen zu lernnen, der die Zeiten des Kulturreferats und anderer Einrichtungen sehr bewusst mit erlebt hat und spontan auf den kürzlich ausgezeichneten Gundermann-Film zu sprechen kam. Mich überraschte seine Aussage sehr: "Der hat den Sozialismus von Herzen gelebt."

Wie wäre es denn, wenn Giselher sich seiner Naivität bewusst wird und sich dem Macht-Anspruch und -Missbrauch seiner Ziele von Revolutionären und Konter-Revolutionären einfach entzieht. In Konsequenz könnte er sich etwa zu einem sympathischen, liebevollen Anarcho entwickeln, der seine gewonnene Popularität für gesellschaftlichen Frieden und individuelle Freiheit einsetzt.
 
malles schrieb:
Eine verbaler Diskurs innerhalb einer Gemeinschaft wie einem Forum sollte doch auch die Bereitschaft zur Annäherung von Positionen in sich tragen. Nun muss man aber feststellen, dass die Zeit der konsens-suchenden Streitgespräche schon lange vorüber ist
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ach süß.

wie schon gesagt.
mein eindruck ist nicht, dass hier ein diskurs gesucht wird.
hier geht es ums lamentieren zum selbstzweck.
wie sollte ich mich mit einer position auseinandersetzen,
wenn da keine ist. ?
das macht einfach keinen sinn.

für mich kommt der te auf die ignore liste.

nochmal..

mir ist hier keinerlei politische aussage unliebsam oder so.
wie auch. wo nix zu holen is..
das is einfach nur höherer stumpfsinn im gewand einer leidlich geschulten rhetorik.
der te setzt bewusst reizthemen, nicht um sich auseinanderzusetzen,
sondern um sich daran zu delektieren, wie sich andere abstrampeln.

wer mir nich glaubt, studiere bitte die letzten seiten dieses threads.
was da noch kommt, weiss ich nich.

wer mir hierzu etwas sagen möchte, tue dies bitte über eine unterhaltung,
diese seite betrete ich aus gründen der mentalen hygiene nun nicht mehr.
 
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tomtomtiger schrieb:
was da noch kommt, weiss ich nich.
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Ich auch nicht. Da Du Dich aber an alle gewandt hast, tue ich das auch und bin so frei, mitzuteilen, dass Du mir angedroht hast, mich "von dieser Plattform zu entfernen".

Und da wunderst Du Dich, wie ich mit Dir diskutiere? Denkst Du, Du bist ein Buch mit sieben Siegeln für mich? Platzt hier rein, versuchst mir eine Diskussion aufzudrücken, die ich nicht will, weil ich weiß wie das ausgeht, und wenn die Sache nicht in Deinem Sinne verläuft, zeigt der Herr sein wahres Gesicht.

Frag mal andere Autoren - artname zum Beispiel - ob man von einem Autoren verlangen darf, seine Intention völlig offen zu legen. Ich verrate Dir die Antwort: wenn der Autor nicht will, kannst Du nix machen. Es ist sein gutes Recht, seinen Text mit so viel oder so wenig zusätzlicher Information auszustatten, wie er es für angemessen hält. Wenn Du das nicht verstanden hast in Deinen knapp vierzig Jahren, dann hast Du nicht verstanden, wie das läuft mit der Lyrik.
Und da sage ich hier schon weit, weit mehr zu meinen Texten, als andere. So auch zu Giselher.

Du bist nur ein Kind, dass es gewohnt ist, immer das zu bekommen, was es will. Und wenn es das nicht bekommt, versucht es anderen das Spielzeug kaputt zu machen. Suche Dir halt das nächste mal jemanden aus, der sich von Dir einwickeln lässt.


malles schrieb:
Unnachgiebeige Positionen erfüllen nur den Zweck der Unterordnung.
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Den Eindruck zu erwecken hat tomtomtiger sich auf den letzten Seiten nach Kräften bemüht, ja.

Tatsächlich sieht es aber so aus:

abgesehen von artname, der an meinem Text formale Trägheit bemängelte (worüber dann auch diskutiert wurde) und SoulFrontier, der mit dem Begriff "Revoluzzionär" haderte (worauf ich sehr ausführlich antwortete), gab es keine einzige konkrete Kritik am Text, auf die ich hätte eingehen können. Okay, Burkie hat auch "Kritik" geübt. Aber es war offensichtlich, dass er nur bisschen was auskübeln wollte und gar kein Interesse an einer Erörterung des Für und Wider hatte.

Von daher gab es überhaupt keine unnachgibige Position, denn es wurde ja auf der anderen Seite (abgesehen von den genanten) auch keine Position geäußert, der ich hätte nachgeben können. Welche Position hatte denn tomtomtiger? Von mir erfahren zu wollen, ob dies ein Hasstext auf die 68er-Sprößlinge ist, ist keine Position, sondern eine Inquisition.

Sorry. :schulterzuck: Wer ordentlich mit mir diskutiert, bekommt auch eine ordentliche Antwort.
 
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Liedtext über {irgendein_Name} erinnert mich immer als erstes an Lindenberg. Keine Ahnung, ob das ein schlauer Gedanke ist. Zum Teil ist es wahrscheinlich einfach wie die Geschichte vom Hammerträger, der überall den Nagel sieht, soll heißen Lindenberg war der erste deutsche Texter, der mich sehr beeindruckt hat.

Ich hab zum Spaß mal geschaut, welche spontanen Beispiele mir einfallen. Diese waren es (sind auch ein paar dabei, die ohne explizite Namensgebung auskommen, aber -gefühlt- trotzdem in das Schema passen):

Gerhard Gösebrecht
Elli Pyrelli
Johnny Controlletti
Emanuel Flippmann
Votan Wahnwitz
Rudi Ratlos
Ole Pinguin

Satellit City Fighter ("Freddy")
Jenny
Nichts haut einen Seemann um ("der alte Kapitän")
Er wollte nach London (der namenlose "er")

Darunter gibt es zwei Hauptgruppen:
Die skurillen Typen, die irgendwas Durchgeknalltes transportieren (der erste Block) und die eher realen Typen.
Zweitere sind so "wie du und ich", sitzen irgendwo rum, haben Träume, wollen irgendwas machen, kämpfen (deswegen) gegen irgendwas an und so weiter.

Ohne das, also die Geschichte, gäb es keinen Text und mit diesem, gibt es immer diverse Interpretationsmöglichkeiten.
Bei den genannten Beispielen schwenken die Geschichten von einer irgendwie reininterpretierbaren Botschaft sogar bisschen hin und her.
Bei "Er wollte nach London" will er weg (wahrscheinlich weil es "hier" irgendwie scheiße ist) und am Schluss "sieht er viele Dinge anders" und denkt nicht mehr dass "es nur an der Umgebung liegt".

Und "Freddy", der sitzt am Hafen, hat keinen Job, ist frustriert, gewalttätig, kriminell und am Schluss beschließt er doch noch was anderes (besseres?) zu probieren.

Will sagen, ist das jetzt Kritik an "der Gesellschaft" wegen den Umständen, die sie schafft oder Kritik an den Typen, die es selber nicht gebacken kriegen?
Wahrscheinlich ein bisschen von beidem.
Die Geschichte so zu schreiben, dass es garantiert niemand falsch versteht, stell ich mir aber schwierig vor.

Und dann gibt es noch einen anderen Ansatz, den so ein bisschen ins Comic-hafte zu gehen. Darüber ist dann Kritik auch unausgewogen einseitig möglich, zumindest bei bestimmten Themen. PUR haben ihren Charakter "Kowalski", der den "typisch Deutschen" persifliert. Das muss dann aber schon irgendwie witzig und überzeichnet sein. Und soll es nicht der "typisch Deutsche", sondern der typisch {irgendeine_andere_Gruppe} sein, dann wird es mitunter deutlich heikler bis hin zu gänzlich unmöglich.

"Er wär gern Revoluzzionär" geht für mich in diese überzeichnete Richtung, liest sich wie eine Aneinanderreihung von Pointen und kommt so ein bisschen lakonisch daher, als ob dieses "schwul oder straight, eigentlich egal" des Inhalts auch auf die Form des Textes angewandt wurde.

@MamaMuuht hat über "Gorilla" geschrieben, dass er den "Text als harmlose Witznummer" empfindet. Ich empfand diese Aussage überhaupt nicht als provozierend oder vernichtend, sondern konnte sie, in der Art, wie ich es verstanden hab, absolut nachvollziehen, als Absage an die politische Vereinamung. Außerdem, etwas "witzig" zu machen, ist auch eine Kunst. Es "harmlos witzig" zu machen ebenso. Und es witzig zu machen ohne dass dabei sich über irgendeine Seite witzig gemacht wird, ist meist schwierig.

Sprich, gut oder schlecht, ist nicht maximal irgendwas von allem, sondern einen stilistischen Plan haben und den stimmig umzusetzen. Die genannten beiden Texte empfinde ich unter anderem als "witzig" und von daher find ich angebracht, es als Leser entsprechend zu lesen und von dir es als Rückmeldung aufzunehmen,

Wenn deine Intention eine ganz andere ist und du im Text perfekt auf den Punkt gebrachte andere Statements siehst, dann funktioniert der Text als Bindeglied zwischen Sender und Empfänger noch nicht optimal.
 
Andaraginga schrieb:
Darunter gibt es zwei Hauptgruppen:
Die skurillen Typen, die irgendwas Durchgeknalltes transportieren (der erste Block) und die eher realen Typen.
Zweitere sind so "wie du und ich", sitzen irgendwo rum, haben Träume, wollen irgendwas machen, kämpfen (deswegen) gegen irgendwas an und so weiter.

"Er wär gern Revoluzzionär" geht für mich in diese überzeichnete Richtung,
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Die kurze Einführung in Lindenbergs Namens-Texte fand ich sehr interessant. Ich habe mich nie viel mit ihm beschäftigt und wusste bislang zum Beispiel nicht mal, ob er überwiegend selber textet oder auch Texte kauft.

Bei der Affinität zu Namen und Geschichten scheint es Gemeinsamkeiten zu geben. Ich denke, dass es auch bei mir zwei Typen gibt - reale und erfundene. Zu Bruce Lee wird sich wohl über kurz oder lang noch Ayrton Senna gesellen, dem ich unbedingt ein Lied schreiben will.

Oder letztens . . . ich fuhr im Auto und dachte mir den Namen Dragutin Panjatnikow. Ich dachte wow, was für ein Klang, was für ein Name. Was wird Dragutin Panjatnikow für ein Mensch sein? Er kommt wahrscheinlich vom Balkan. Vielleicht könnte man an ihm die Kultur des Balkans, seine Zerrissenheit, seine Mentalität und ein wenig seiner Geschichte darstellen.
Kurz - Namen sind für mich eine fantastische Quelle der Inspiration, wie überhaupt gute Titel. Im Endeffekt sind Namen wahrscheinlich die maximal verdichtete Urform eines Titels.

Vielleicht ging es Lindenberg ähnlich...

Andaraginga schrieb:
Die genannten beiden Texte empfinde ich unter anderem als "witzig" und von daher find ich angebracht, es als Leser entsprechend zu lesen und von dir es als Rückmeldung aufzunehmen,

Wenn deine Intention eine ganz andere ist und du im Text perfekt auf den Punkt gebrachte andere Statements siehst, dann funktioniert der Text als Bindeglied zwischen Sender und Empfänger noch nicht optimal.
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Die Texte sind für meine Band geschrieben. Zweck meiner Band ist es, raus zu gehen und den Leuten die Zeit angenehm zu machen. Von daher ist der erste und wichtigste Sinn meiner Texte, dass sie unterhalten. Wenn sie das tun, bin ich zufrieden.
 
Ich sehe in dem Text einen Ich-Erzähler, der unzufrieden mit seinem Leben ist und verzagt und mutlos ist, sein Leben so zu leben, wie er es gerne leben würde, hätte er nur den Mut dazu.

Stattdessen lebt das Lyrische Ich (LI) ein Leben nach vermeintlichen Normen, von denen es (das LI) glaubt, dass es "die Leute" von ihm erwarten.

Es (das LI) beobachtete aber auch Menschen, die frei waren, sich die Freiheit herausnahmen, so zu leben, wie sie wollten und wie es ihnen entsprach. Z.B., indem sie eine schwule oder bisexuelle Phase ausprobierten.
Im Text selber wird das ja thematisiert:
"er war sich lang nicht sicher, ob er schwul war oder straight".

Mit kommt es so vor, als sei das LI, der Ich-Erzähler neidisch auf den Mut und die Freiheit solcher Menschen. Die lebten, wie es ihnen entsprach, damit durchkamen, eventuelle Anfeindungen "der Leute" wegsteckten oder konterten. Wie z.B. Popper oder Punks, die mit ihrem Äußeren allein, schon Aufsehen oder Anstoß bei "den Leuten" erregten. Oder aber z.B. Schwule oder Bisexuelle, die offen so lebten.

Zu allem Überfluss für das LI, hatten solche Leute auch noch Erfolg damit, etwa, indem sie einen Freundeskreis hatten, der in der Jugend coole Partys feierte. Und indem sie stets amourös oder sexuell "gut versorgt" waren.
Z.B., weil sie, diese Freien Menschen, den Mut hatten, ihr Leben zu leben und deswegen interessante Menschen waren.
Und die dann auch noch Berufe ergatterten, bei denen sie sich nicht tot arbeiten müssten, und die auch noch kreative oder gestalterische Elemente haben, wie z.B. der im Text thematisierte "Kulturreferent".

Mir kommt es so vor, als sein der Ich-Erzähler des Textes neidisch darauf, und wütend über seine eigene Mutlosigkeit.

Und deswegen kübelt er Hass über seinen Strohmann "Giselher" aus.
Dem er stellvertretende für alle Freien Menschen unterstellt, sich noch nicht mal seine Schuhe binden zu können.
Er stellt ihn also als kompletten Idioten oder Alltagsversager dar. Und deswegen spricht er ihm die Berechtigung, moralisch Gerechtigkeit empfinden oder einfordern zu dürfen, ab:
"er konnte sich zwar nicht allein die Schuhe binden
besaß dafür ein tieferes Moral-Empfinden"

Es (das Lyrische Ich) macht sich somit über Moral-Empfinden lustig und erhebt sich darüber.

Seinen Strohmann "Giselher" stattet er mit einem altmodischen Namen aus, um ihn der Lächerlichkeit und dem Mobbing durch "die Leute" preiszugeben.

Das ist nur unterhaltend, wenn man Mobbing oder Gruppen-Hänseleien über das einzige Kind mit Brille im Kindergarten auch schon lustig fand.
 
Ich habe es dir bereits vor Wochen per PM mitgeteilt.

Im Text wird übrigens gerade nicht neutral "berichtet", sondern rein wertend (siehe #130) gegen einen erfundenen Strohmann "agitiert". Aus der wertenden Perspektive.
 
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