Equalizer 5 Band, 10 Band, 30 Band?

[kakashi]

Hallo.

Ist es beim Equalizer wichtig, wieviel Bänder er hat?
Es gibt ja verschiedene Equalizer mit 5, 10 und 30 Band.

Was genau benötigt man und wofür sind die verschiedenen größen?

Und es gibt Equalizer, die sich von Frequenz zu Frequenz einstellen lassen wie hier:

Und dann gibt es noch, wo gleich "mehrere" Frequenzen gleichzeitig sich ändern wie hier:

Welche Art von Equalizer ist dort besser?
Also wo man die einzelnen Frequenzen selber einstellen kann wie im Bild 1
Oder wo gleich mehrere Frequenzen sich beim verstellen ändern wie beim Bild 2?

 

[Kuno]

Also mal ganz langsam.

Bild 1 zeigt einen graphischen EQ mit festen Bändern (jedes Band ist auf eine feste Frequenz fixiert).

Bild 2 zeigt einen parametrischen EQ, bei dem man einzelne Bänder in ihrer Frequenz frei verschieben kann. Es werden dabei aber NICHT gleich mehrere Frequenzen auf einmal verstellt. Man kann jedes Band einzeln einstellen (und wie's aussieht auch ein- und ausschalten).


Beide EQs haben also eine Reihenschaltung mehrerer voneinander unabhängiger (Filter-)Bänder.
Was einem vom Workflow her eher zusagt, muss jeder selbst wissen.
Ich persönlich bevorzuge parametrische EQs. Die sind einfach freier in ihren Gestaltungsmöglichkeiten.

Wie viele Bänder so ein EQ hat, ist fast egal. Zur Not schaltet man einfach mehrere in Reihe.
(Wobei das natürlich Übersicht kostet.)
Mein EQ hat 7 Bänder, und die reichen mir auch in aller Regel.



Edit:
Ah, ich glaub, jetzt verstehe ich, was du meinst:
Auch bei dem graphischen EQ in Bild wird nicht nur eine einzige Frequenz vom Filter beeinflusst.
Wie auch bei dem parametrischen EQ wird (z.B.) ein Glockenfilter verwendet, der eine bestimmte Breite hat.
Beim parametrischen EQ kann man diese Breite einstellen (Q-Wert) ... bei dem gezeigten graphischen ist die fest.

 

[kakashi]

Angenommen wir nehmen bei dem Graphischen EQ die Frequenz "500" und verstellen die,
dann verstellt sich auch nur diese Frequenz.

Wenn ich jetzt allerdings beim Parametrischen EQ die Frequenz auf "500" einstelle und daran verändere, dann ist da aber noch so ein "Bogen" das so aussieht, dass dann gleich mehrere Frequenzen, obwohl man nur die "500" ausgewählt hat, geändert werden.

Auf dem 2ten Bild sieht man doch den Bogen, sobald man die Frequenz ändern möchte

 

[Kuno]

Angenommen wir nehmen bei dem Graphischen EQ die Frequenz "500" und verstellen die,
dann verstellt sich auch nur diese Frequenz.

Nein.
Der "Bogen" ist immer noch da, du siehst ihn nur nicht.

Du kannst dir hier mal den VSTPluginAnalyser runterladen:
http://www.savioursofsoul.de/Christian/programs/measurement-programs/

Wenn du den graphischen EQ da rein lädst, kannst du unter "Measurement" --> "Frequency Response" sehen, welche Kurven der macht.

 

[Saurus]

Ergänzung: Ich glaube nicht, dass bei grafischen EQ´s nur eine einzige Frequenz pro Schieber/Fader verändert wird. Ich denke, die Skalierung dort bezieht sich auf Centerfrequenzen und jeder Hersteller hat bereits (s)eine (unterschiedliche) Filtergüte pro Centerfrequenz festgelegt.

Andernfalls wären grafische EQ´s ja Notchfilter - oder genau genommen: Kammfilter



P.S.:

Achso, Entschuldigung. Das hatte ich erst übersehen:

...
Edit:
Ah, ich glaub, jetzt verstehe ich, was du meinst:
Auch bei dem graphischen EQ in Bild wird nicht nur eine einzige Frequenz vom Filter beeinflusst.
Wie auch bei dem parametrischen EQ wird (z.B.) ein Glockenfilter verwendet, der eine bestimmte Breite hat.
Beim parametrischen EQ kann man diese Breite einstellen (Q-Wert) ... bei dem gezeigten graphischen ist die fest.

 

[GianPino]

Moin,
um mal deine Fragen zu beantworten:

Es ist abslotut anwendungsbedingt welche art EQ Sinn macht.
Grafische Software Eq´s verwende ich nicht. Die könnte ich mir bei FX-spielereien vostellen, wenn der Parametrische Eq an seine grenzen kommt.
Ich arbeite mit dem EQ8 in ableton, der hat, wie der name schon sagt, 8 mal die Möglichkeit Frequenzen anzuheben oder abzusenken. Diese sind Frequenzunabhängig. Ich kann die Filterart wählen und habe zugriff auf den Q-Wert, die Güte. Im gegensatz zum grafischen EQ. Dieser hat fest zugeordnente Basis-Frequenzen und eine feste Güte pro Band.
Die Unterschiede zwischen den grafischen EQ´s sind klar erkennbar. Einmal die Bandanzahl und zum anderen die Bandbreite.

Grafische EQ´s nutze ich nur im Live-Bereich um z.B. Mikros an Monitore oder PA an Raumklänge anzupassen.

Also was benötigt man? Solang du virtuell Instrumente bearbeiten willst: parametrishce EQ´s die sind einfach vielseitiger und man kann sie (nahezu) exakt auf seine Bedürfnisse einstellen.
Wenn du im Live bereich arbeiten willst: grafische EQ´s, wobei im Kanalzug, dem Digitalen Zeitalter sei dank, ebenfalls parametrische EQ´s zu finden sind. In der analogen Welt war das mit hohen mehrkosten Verbunden.

Schöne Grüße

Gianni

 

[Kuno]

Grafische Software Eq´s verwende ich nicht. Die könnte ich mir bei FX-spielereien vostellen, wenn der Parametrische Eq an seine grenzen kommt.

Welche Grenzen sollen denn das sein?
Ein guter parametrischer EQ kann doch zich mal mehr als jeder grafische.

Grafische EQs sind eher ein Relikt aus der Hardware-Zeit und machen heutzutage ITB eigentlich keinen Sinn mehr.

 

[kakashi]

Angenommen wir nehmen bei dem Graphischen EQ die Frequenz "500" und verstellen die,
dann verstellt sich auch nur diese Frequenz.

Nein.
Der "Bogen" ist immer noch da, du siehst ihn nur nicht.

Du kannst dir hier mal den VSTPluginAnalyser runterladen:
http://www.savioursofsoul.de/Christian/programs/measurement-programs/

Wenn du den graphischen EQ da rein lädst, kannst du unter "Measurement" --> "Frequency Response" sehen, welche Kurven der macht.

Achso, also kann ich mit dem Plugin sehen, wie der Kurvenverlauf bei einem Graphischen Equalizer ist?

Dann ist ja das was ich gesagt habe "fast" umgekehrt.
Ich dachte erst das beim Graphischen Equalizer nur die angewählte Frequenz verändert wird und beim Parametrischen Equalizer nicht nur die angewählte Frequenz, sondern mehrere verändert werden.

Fakt ist ja das bei beidem die "regionen Frequenzen", automatisch mit verändert werden, wenn ich jetzt z.B. die Frequenz "500" auswähle, aber bei dem Parametrischen Equalizer habe ich halt noch die Chance die Breite der Frequenz zu verkleinern.

Also wäre dann eigentlich der Parametrische Equalizer für mich gut geeignet.
Ich habe dabei an dem Sonnox Oxford Equalizer gedacht, aber der ist auch nur ein 5 Band Equalizer. Einer meiner Kollegen prallt damit, das sein Equalizer ein 20 oder 30 Band ist und das man das benötigt um die "beste Qualität" zu kriegen.

Könnt ihr den Equalizer von Sonnox Oxford denn empfehlen? Ist der auch gut auch wenn er nur ein 5 Band Equalizer ist?

 

[Kuno]

Technisch ist der Sonnox sehr gut, aber die GUI finde ich potthässlich und unnötig unübersichtlich.
Außerdem ist der Preis relativ hoch für das, was er bietet.

Qualität hat nichts mit der Anzahl der Bänder zu tun.
Zumal man auch mehrere EQs in Reihe schalten kann, wenn einem einer nicht genug Bänder bietet.


Ich selbst benutze den EQ2 von FLStudio. Den finde ich von der Bedienung und den Features her schon sehr gut. Daher lohnt es sich für mich nicht, Geld für einen anderen EQ auszugeben.

Wem der eigene DAW EQ nicht reicht, sollte mal Equality und Equilibrium checken:
http://dmgaudio.com/
Die sind beide extrem vielseitig. Insbesondere der Equilibrium ist so ne Art "One to rule them all" EQ.

 

[Carcinome]

Hier siehst Du (anhand eines 9-Band EQ´s), dass ein Band des grafischen EQ´s auch die Nachbarfrequenzen beeinflusst:

Und dass man die Kurven eines parametrische EQ´s innerhalb der DAW sehen kann ist nur eine Zugabe. Das könnte man auch genau so gestalten:

 

[GianPino]

..." Welche Grenzen sollen denn das sein?
Ein guter parametrischer EQ kann doch zich mal mehr als jeder grafische."
(sry, kann mit dem handy nicht zitieren...)
Naja, die mir einzig vorstellbare Grenze ist die Anzahl der beeinflussbaren Bänder. Aber wie geschrieben bin ich ganz deiner Meinung was die Vielseitigkeit betrifft.

Ohne den Sonox EQ zu kennen kann ich folgende Aussage treffen: Die Anzahl der Bänder des EQ's, also die Quantität hat rein gar nichts mit der Qualität zu tun.

Mir in der Regel reichen fünf Bänder vollkommen.
Welche DAW nutzt du denn, hat die keinen internen EQ der was taugt??

Schöne Grüße

Gianni

 

[kakashi]

Adobe Audition, will aber bessere Effekte in das Programm einbinden.

Eine schnelle Frage noch nebenbei:

Beim Equalizer im Bereich der Frequenz von 7k kHz kann man ja die "S" und "P" Geräusche entfernen, was ist aber mit dem restlichen Bereich von 10k - 20k kHz? Wozu braucht man den? Oder sollte man den nicht verändern?

Und würdet ihr, um die "S" und "P" Geräusche zu entfernen die Frequenz 7k kHz absenken, oder ein DeEsser benutzen? Was ist besser? Was nimmt weniger Qualität weg?

 

[Gary_N]

Hi kakashi. Versuch es mal mit einem Dynamischen EQ. Der nimmt nur bei zu lauten Popgeräusche Stellen deine Popgeräusche aus der Audiospur.
LG Gary

 

[Marc1610]

Schau doch mal in der Anleitung wofür Accuracy steht, vielleicht lässt sich damit die Bandbreite Global für alle Bänder weiten oder einengen.

Ansonsten ist solch ein Eq mit festen Werten mehr der Musikalische Eq, wobei der Cubase Eq zusätzlich auch chirurgisch genutzt weden kann da seine Parameter sich viel Flexibler einstellen lassen.

Was Pulsivlaute angeht, da gibt es den Popschutz die kann man schon mal mit einem Expander etwas abschwächen, ein De-esser macht das Signal etwas muff wenn dieser zu breitbandig oder gar falsch genutzt wird, die Sprachverständlichkeit liegt aber darunter, eine Absenkung der unteren Mitten machen die Vocals auch noch mal etwas klarer.

Ein Exiter kann den Vocals wieder etwas Frische verleihen oder etwas Distortion.
Es gibt vieles um Vocals die schlecht aufgenommen wurden etwas netter klingen zu lassen, ist aber keine schöne Arbeit und macht keinen Spaß ausser die performance ist geil das macht es dann wieder wet.

Lern besser vor dem Mik zu performen, drück dich gut aus und halte einen passenden Abstand ein, dazu noch ein passendes Mikro und feddich.