EQ-Bearbeitung bei Gesang

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oiseau

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Hallo,

vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben. Ich versuche, männlichen Gesang mit dem Equalizer zu bearbeiten und abgesehen von einigen Korrekturen im Höhenbereich vor allem ein dumpfes "Wummern" aus der Aufnahme zu entfernen. Den Lowcut unter 80 Hz habe ich schon ausgeführt. Dieses "Wummern" ist irgendwie Bestandteil der Stimme und schwer lokalisierbar, da es mit Änderung der Tonlage variiert. Wenn ich nun rigeros alles unter 190 Hz absenke, ist es weg. Jedoch fehlt dem Ganzen dann wieder mehr "Bauch". Macht es vielleicht Sinn, die Aufnahme per Analyzer unter die Lupe zu nehmen ?

Gruß und danke.
 
malen nach zahlen wird nichts. eine general-einstellung für EQ zu nennen, ohne das material zu kennen (vielleicht kannst du einen ausschnitt zur verfügung stellen?) ist meist nicht sinnvoll.

bevor du dich auf den analyzer stürzt, versuch es nocheinmal mit den ohren.

es könnte uU auch die aufnahme selbst derart problematisch sein, dass sich ein erneutes aufnehmen durchaus rentieren würde. zu ausgeprägter [g=97]nahbesprechungseffekt[/g] z.b.? dann einfach ein bißchen weiter vom mic weggehen.
 
oiseau schrieb:Wenn ich nun rigeros alles unter 190 Hz absenke, ist es weg.

Damit hast Du das Problem doch schon eingekreist. Irgendwo zwischen 80 und 190 Hz wummert es noch. Suche einfach mit einer schmalbandigen Anhebung die störenden Frequenzen und regel sie runter. Wenn es sich um mehrere Frequenzen handelt und Du keinen EQ mit genug Bändern hast, dann mache eine Sicherungskopie von der Originaldatei und bearbeite die Aufnahme mehrfach in einem Waveeditor.
 
Ja, ein [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] war gewünscht. Allerdings lässt der Popschutz einen nicht näher als 5 cm an das Mikro heran.
 
Ich hätte noch eine kurze Frage, ob es beim Gesang tendenziell üblich ist, die unteren Mitten bis tiefen Töne sowieso abzusenken ? Ich denke da an die [g=422]Gitarre[/g], die (so wird es zumeist häufig empfohlen) nur in den Höhen (obere Frequenzen) zu hören sein soll, da es im Song genug Instrumente/Stimmen gibt, die sich über die anderen Frequenzen verteilen und so eine gewisse Transparenz geschaffen wird.
 
Wenn Du bei einer Gesangsaufnahme nicht bewusst einen Effektsound suchst, der nach Effekt klingen soll, ist es nicht ratsam, ähnlich vorzugehen, wie bei der Aufnahme von - ich denke Du meinst - E-Gitarren . Es gibt keine natürliche Vorgabe, wie eine E-[g=422]Gitarre[/g] zu klingen hat, aber (beinahe) jeder Mensch hat eine Vorstellung davon, wie eine natürliche Stimme zu klingen hat. Du kannst bei E-Gitarren, Synths, E-Pianos, Orgeln usw. sehr weit mit dem EQ eingreifen, ohne ein unnatürlich klingendes Ergebnis zu erhalten, weil es kein natürliches Vorbild für diese Klänge gibt. Auch bei akustischen Instrumenten ist das in einem gewissen Rahmen möglich, ohne dass es bewusst nach Effekt klingt. Aber bei der menschlichen Stimme fällt es sehr schnell auf, wenn man zu sehr manipuliert.
 
oiseau schrieb:
Ich hätte noch eine kurze Frage, ob es beim Gesang tendenziell üblich ist ...

Es ist garnichts üblich.
Es ist bei jeder Stimme anders.
Es ist bei jedem Song anders.
Es gibt keine Standards.
Es gibt keine Regeln.

Es ist alles erlaubt.

Es kommt ja auch noch darauf an, was sonst
noch so in dem Song , bzw.dem Mix passiert.
Darum kann man solche Fragen überhaupt
garnicht pauschal beantworten.
 
@carmenna
das ist in dem fall (80hz) eine technische bearbeitung und keine klangliche

Ja, ein [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] war gewünscht. Allerdings lässt der Popschutz einen nicht näher als 5 cm an das Mikro heran.

was ist das denn für ein mic?
nahbesrepchungseffekt vielleicht einfach zu ausgeprägt?
probier doch einfach einmal z.b. 15-20cm
 
und sonst cutte halt nicht unter 190hz sondern senk mit einem low-shelf oder mit einer breitbandigeren glockenkurve ein wenig ab.

lg
flox
 
Poste halt mal ein Hörbeispiel...

Es ist frustran über ungelegte Eier zu gackern.
 
oiseau schrieb:
Ich hätte noch eine kurze Frage, ob es beim Gesang tendenziell üblich ist, die unteren Mitten bis tiefen Töne sowieso abzusenken ? Ich denke da an die [g=422]Gitarre[/g], die (so wird es zumeist häufig empfohlen) nur in den Höhen (obere Frequenzen) zu hören sein soll, da es im Song genug Instrumente/Stimmen gibt, die sich über die anderen Frequenzen verteilen und so eine gewisse Transparenz geschaffen wird.

Nein, ist nicht üblich.

Ist der Song gesangsorientiert, dann bauste um den Gesang die Instrumente im Arrangement, also du kastrierst nicht die Stimme mit `nem EQ sondern eher die [g=422]Gitarre[/g], falls es Probleme zwischen Git/Voice geben sollte.

Meistens lassen sich solche Eingriffe aber schon vorher vermeiden, indem man das richtige Mikro und die optimale Position zur Quelle findet.

E-Gits sind eh im oberen Frequenzbereich stark eingeschränkt, die Lautsprecher bei einer Ampabnahme lassen kaum was über ca. 8 KHz durch.

Ich kanns nur immer wiederholen, das Equalizing beginnt schon bei der Aufnahme.
Je mehr Mühe man sich macht, die Signale optimal aufzunehmen, umso weniger muß nacher mit dem EQ gefrickelt werden und beschränkt sich dann nur noch darauf, eventuelle Resonanzen rauszuziehen.

Frank
 
Folgende Gerätschaften habe ich verwendet:

[g=116]Mikrofon[/g]: AKG C 3000B
Vorverstärker: PreSonus TUBEPre
Aufnahmegerät: BOSS BR-864

Ansonsten habe ich bei der Aufnahme auf Eingriffe wie Kompressor oder EQ verzichtet, um alles möglichst neutral zu halten.

Bei früheren Projekten hatte ich solche Probleme eigentlich nicht. Dies mag allerdings damit zusammenhängen, dass in dem aktuellen Song ausschließlich Gesang und Klavier vorkommen, so dass die Stimme hier weitaus mehr Beachtung findet und natürlich nicht zu "dünn" klingen soll.
 
Der Mann ziert sich noch ein bisschen ...

;-)
 
Gut, hier ist ein sehr kurzer Fetzen des Anfangs. Die Stimme ist meine eigene und soll lediglich als Skizzierung für den Sänger dienen. Also bitte keine Bewertung zu meinen Gesangsqualitäten :).

http://www.birdtunes.de/Beispiel
 
jesses, das klingt ziemlich schlimm. arge überbetonung um die 200hz herum. bevor man da zu eq'en beginnt, sollte zuvor mithilfe der mikroposition ein besseres signal aufgenommen werden.

wie war das mikro genau aufgestellt? abstand zu dir bzw. wie hoch?

lg
flo
 

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