So, Ihr geneigten Hörer!
Ich wollte noch mal was zur Aufnahme-Situation der beiden Tracks schreiben.
"Playing Instruments" Part 1: Aufgenommen bei einer Probe des Ensenbles im Elektronischen Studio der Musikhochschule Stuttgart. Man muss ich das als einen Raum vorstellen, in dem die Regie mit Protools HD bestückt steht, desweiteren ein guter Flügel und ein bißchen Platz. Am Start waren wir drei von Unterton mit folgenden Instrumenten: Flügel, Insdie Piano, XB-1 Samples u.a. Effekte, Vibrafon, Percussion und Kleingeräte, Yamaha RS7000 Sequenzer, Korg Kaos Pad 2, Alesis Air FX.
Das Inside Piano leitet ab 3 min den Übergang zu Part 2 ein. Ich spiele dabei die hohen Saiten mit Gitarrenplektren.
Ich weiss gar nicht mehr, wie wir mikrofoniert haben. Die Effekte scheinen über die Monitore zu kommen.
Part 2: Ist die Fortsetzung der o.g. Improvisation plus einem live gesendeten Konzert, das wir im Freien Radio Stuttgart gespielt haben Dort ohne Flügel. Aber Klaviersamples dabei und andere + Effekte. Plus einer Aufnahme aus einem Hochschulproberaum. Instrumente wie oben.
Kollektivton: wieder aus der Aufnahme-Session im Elektronischen Studio.
Zur Improvisation: Zuerst hat jeder Musiker ein sich eigenes Klangvokabular erspielt. Vorher. Alleine.
Des weiteren gibt es eine gewisse Übereinkunft über das musikalische idiom. In diesem Fall grob gesagt Neue Musik. Wobei "Kollektivton" da schon dankenswerter Weise herausfällt.
Dann haben alle Musiker gelernt, sich auf sehr differenzierte Weise in einer Impro-Session zu dem verhalten was man von den anderen hört. Einige Techniken wären da: Kontrastierung, Gleichklang, Variation, Entwicklung. Nur einige Beispiele. Das nun wiederum bezogen auf die Parameter: Tonhöhe, Tondauer, Metrum, Rhythmus, Kangfarbe, Instrument, Dynamik etc.
Nur ein kurzer Abriss.
Manchmal vernebeln einem die Begrffe das Hirn. Ich habe z.B. Mühe mit dem Begriff "Freie Improvsation".
Es gibt in Stuttgart viele Orte für improvisierte Musik. Absolut phantastisch. Wir mit Unterton hatten "unsere eigene" Konzertreihe, wo wir Gäste aus In- und Ausland einluden, meistens mit uns, zu spielen. (Natürlich mit Gagen.) Die Musiker von Unterton u.a. haben später neue Orte ins Leben gerufen usw.
Ein Ort, und jetzt komme ich noch mal auf den Begriff "frei" war der Tearoom, eine Bar in der Innenstadt. Da trafen sich einmal in der Woche, Musiker um meinen Co von Hammerhaus (
https://recording.de/threads/experimental-post-minimal-club-beats.218664/#post-2594557) und improvisierten "frei" NuJazz und House. Stundenlang. Wenn man da hinkam, da zogen einen die treibenden Beats geradezu aus den Schuhe, wenn man noch 100 m entfernt war. Dazu feinste Jazz-Impro. Ein, zwei Mal war ich auch mit Klavier und XB-1 von der Partie. Mann, was hab ich geschwitzt! Hab kein bssolutes Gehör und nichts war abgesprochen. Ich kann mich noch nicht mal an Absprachen über die Chords erinnern..... ich fühlte mich alles andere als frei
Noch ein Beispiel: es ist ein Thema unter Komponisten "ernster" "neuer" Musik, ob der Komponist Giacinto Scelsi überhaupt ein Komponist sei. Weil er nämlich nicht wie andere seiner Zunft am Schreibtisch sitze, sondern aussschliesslich (des Nachts) improvisiere und sich das Ganze von einem eigenen Assistenten aufschreiben lasse.....
Was meint Ihr
?
VG, mwa
