(Electroacoustic Experimental) momentmusik presents Unterton

[digi]

Ich finde es ganz interessant. Bei Kollektivton ist mir das Geklicker zu dominant.

 

[Phelice]

Also das klingt für mich auch sehr stark nach Filmmusik... Teilweise würden sich die Sounds in nem Horrorfilm kurz vorm Spannungsbogen ganz gut machen. Aber ohne Bild finde ich es auch schon recht anstrengend zu hören... Klingt größtenteils auch zu düster für meinen Geschmack.

Aber schlecht klingen tut es sicherlich nicht, es ist nur schwierig zu hören, da wenig harmonischer Content enthalten ist.

 

[schnuffke2]

Mix/Master? Keine Ahnung, weil Laptop hier. Aber schön, dass Du es downloadbar gemacht hast, so kann ich es auch mal vernünftig hören.

Der erste klingt nicht anders, als man es von modernen Hörspielen her kennt. Fehlt halt noch Gelaber. Beim zweiten geht mir das Geklacker ziemlich schnell auf´n Sack.

Den ersten könnte ich mir noch etwas ausgedünnt vorstellen, nicht so vollgepackt. Oder in einen Groovemantel gepackt.

 

[mwa]

Gemein - erst einem die leckere Pizza unter die Nase halten und dann den Teller wegziehen.

Danke Dir auch noch mal fürs Hören und Feedbacken und den belebenden Battle
Das ging im lustigen Getummel, das diese 13 Minuten Musik hervorrufen, bisher irgendiwe unter

 

[Hyp]

@Jonny_Joel @Percy_Pösch

Mich wundert eher diese Unkenntnis und Ignoranz und das Unverständnis für experimentellere Musik, als ob das etwas völlig Abwegiges wäre ohne Hörerschaft. Dabei gibt es eine riesige Szene dafür mit Tausenden Labels und vielen Festivals, von Atonal Berlin bis Sonar Barcelona. Auch von im Mainstream angekommenen Filmklassikern von Stanley Kubrick bis Martin Scorsese sollten selbst musikalisch wenig Bewanderte seit Jahrzehnten "freiere" Musik gewohnt sein, und dabei handelt es sich meistens um ursprünglich nicht als Filmmusik gedachte Musik.

 

[mwa]

Aber schlecht klingen tut es sicherlich nicht, es ist nur schwierig zu hören, da wenig harmonischer Content enthalten ist.

Da magst Du völlig recht haben. Es kommt nicht Jedermanns Hörgenuss entgegen, was wir Drei da veranstalten. Aber der harmonische Content fehlt ja nicht immer

Den ersten könnte ich mir noch etwas ausgedünnt vorstellen, nicht so vollgepackt. Oder in einen Groovemantel gepackt.

Letztere Idee treibt mich auch um.
Was den Mix angeht: ich hatte nur Summen zur Verfügung. Deswegen war es eher eine Mastering-Aufgabe.

Danke Euch Beiden!

Die Sache mit der Filmmusik.... da weiss ich immer nicht so recht was zu zu sagen.
Ich höre Musik gerne pur, ohne weitere Medium, am besten mit Kopfhörer, und Musik Hören ist wie Musik Sehen.

@digi Ich weiss nicht wie Du es gemeint hast, aber ich will kurz schreiben, wie ich es auffasse:
Ich sage es als ehrlich gemeintes Kompliment, wenn ich sage, etwas finde ich interessant. Wenn ich etwas interessant finde, dann werde ich wach und bekomme gute Laune. Da ist immer auch eine Menge Unbekanntes und Neugier mit im Spiel.

 

[schnuffke2]

Letztere Idee treibt mich auch um.

Wobei ich das nicht so meine, dass da jetzt einfach Drums dazu kommen. Es sei denn, Du machst es besser, als es meine Vorstellungskraft hergibt. Ich denke daran, aus den bereits vorhandenen Sounds kleine Grooves zu schaffen. Die ganzen Klackersounds bieten sich ja geradezu dafür an. Darf dann am Ende halt nicht zu stumpf werden.

 

[mwa]

Ich denke daran, aus den bereits vorhandenen Sounds kleine Grooves zu schaffen.

Ja, so hatte ich mir das auch vorgestellt. Ich find nur leider den "Daumen hoch!"-Smiley nicht

 

[Percy_Pösch]

@Hyp... mag sein, ich bin generell nicht so für experimentelle Musik. In Filmen ist es okay, da kann ja mit Klängen irgendeine Stimmung erzeugt werden. Welche Stimmung wird mit diesen Beispielen erzeugt? Ich sehe diese Beispiele auch nicht in einem Film.

Ich will euch das ja auch nicht madig machen und hätte jetzt auch gar nichts mehr dazu geschrieben. Soll doch jeder nach seiner Fasson glücklich werden.

Ich finde es generell aber schon etwas bedenklich, wenn man die Sachen erst erklären muss bevor der Hörer sagt, ah ok, dann finde ich es doch ganz gut. Das ist wie mit einem Kringel auf einem Bild. Wenn der Künstler eine ganz tolle Geschichte dazu parat hat, wirds der teuerste Kringel überhaupt.

Vielleicht bin auch einfach nur zu doof dafür.

 

[Hyp]

ich bin generell nicht so für experimentelle Musik.

Aber für Schlager, Metal, Hip Hop, Samba oder Rock bist du? Wie schamlos..

Welche Stimmung wird mit diesen Beispielen erzeugt?

Ich beschreibe einfach mal, was ich da höre:
Anfangs wird in grober Form mit den Elementen gespielt, nach anderthalb Minuten hält zunehmend mit der Orgel eine Abstraktion von sakraler Stimmung Einzug, das Spiel mit den anderen Elementen wird vorsichtiger und in sich gekehrt.
Nach 4 Minuten beginnt Part 2. Nun ohne die tiefe Orgel hellt sich die Atmo auf. Das spielerische Ausprobierende wird auf die 6 Minutenmarke hin schroffer, ungeduldiger, insistierender.
Ab ca. 6:30 ein Abfinden, lakonisch fallen die Klavierakkorde. Für mich der faszinierendste Teil, hier findet nun am meisten Call-and-Response statt. Mal scheint das Klavier andere Sounds zu stimulieren, deren Fortgang sich dann als autonom herausstellt.
Im zweiten Stück will das Klavier den Synth und die Percussion zugleich abholen und beruhigen, erden. Als es mit der Percussion gelungen ist, zieht es sich zurück, der Synth zieht nach.

Also ich wüsste nicht, wie in Beobachtungen, was in einer Musik geschieht, nicht schon Stimmungen drinstecken.

Ich finde es generell aber schon etwas bedenklich, wenn man die Sachen erst erklären muss

Das macht gefühlt jeder Liedermacher, an dem ich auf Volksfesten vorbeikomme: Er erklärt, wie es zum nächsten Stück kam und was es ihm bedeutet.
Die Hintergrundinfos hier sollten wohl auch niemanden "bekehren", sondern u.a. andeuten, dass hier nicht willkürlich vorgegangen wurde.

@Jonny_Joel
Ist übrigens von mwa, die Musik, nicht von mfx

 

[jet2]

hi marie,
cool, daß du die stücke reingestellt hast!
das erste find ich spannend, erinnert mich (wenn du schon bei genesis bist) vielleicht ein bischen an "the waiting room".
aber es kriegt mich nicht ganz so wie das zweite stück.

das zweite stück "kollektivton" ist ein echtes meisterwerk!
die harmonien und die atmosphäre finde ich richtig klasse.
auch die von dir angesprochene wendung (suppers ready) konnte ich nachvollziehen.

vom mix und master her find ichs ok.
könnte vom stereobild her vielleicht noch etwas transparenter sein.
das flattert machmal so ein bischen (kann man aber wahrscheinlich nicht mehr ändern)
überkomprimiert ist es jedenfalls nicht...

 

[digi]

@digi Ich weiss nicht wie Du es gemeint hast, aber ich will kurz schreiben, wie ich es auffasse:
Ich sage es als ehrlich gemeintes Kompliment, wenn ich sage, etwas finde ich interessant. Wenn ich etwas interessant finde, dann werde ich wach und bekomme gute Laune. Da ist immer auch eine Menge Unbekanntes und Neugier mit im Spiel.

So war es auch gemeint .

 

[mwa]

@jet2 Das freut mich ehrlich, dass Du mit den Unterton-Geschichten was anfangen kannst
An "The Waiting Room" hab ich gar nicht gedacht. Stimmt. Auf der ersten Supertramp-Scheibe gibt es auch eine lange, freie Impro.
Danke auch für dein Feedback zum Mix! Das mit der Transparenz im Stereobild hätte ich, vor allem in Part 2, wo ich die drei Aufnahmen übereinander geschoben habe, auch gerne deutlicher gehabt. da hab ich dann eine Spur in der Mitte gelassen voller Breite, die andere beiden eingeengt und etwas an die Ränder verfrachtet.

@Hyp Danke für Deine Beschreibung dessen was Du hörst. Spannend!

 

[Percy_Pösch]

@Hyp... ja, ich bin wohl eher für strukturierte Musik, wobei ich mir gerade die Sachen von jet2 angehört habe - das klingt schon fett, aber auch da merke ich nach 3:20 Min. dass es mir langsam zu langweilig wird. Wenn man das als Intro oder für zwischendurch nehmen würde und es sich wieder zu einem strukturierten Song entwickeln würde, wäre ich voll dabei. Wenn man aber NUR so etwas macht, dann wirkt es auf mich so, als könne er nichts anderes und versucht mir das als ganz große Kunst zu verkaufen.

Und ja, ich gebe dir recht, Klänge erzeugen immer irgendeine Stimmung. Höre ich eine Kirchenorgel, hört es sich zwangsläufig sakral an. Dann kann ich aber auch eine Katze über die Tasten laufen lassen, macht dann keinen großen Unterschied (oder sie legt sich auf die Tasten und dreht sich hin und wieder mal um).

mwa hat ja sogar geschrieben, dass die Sachen durch Zufall entstanden sind. Wir klimpern und klappern jetzt mal ein bisschen vor uns hin und versuchen aufeinander einzugehen und mit Glück hört es sich dann zwischendurch mal ganz gut an. Really? Das soll große Kunst sein? Und davon soll ich mir ein zweistündiges Konzert anhören? Never.

Das mit den Songs erklären siehst du falsch. Ein Liedermacher erzählt vielleicht eine Anekdote zu seinen Songs und das wertet den Song manchmal sogar auf und man hört ihn mit anderen Ohren, in der Regel ist es aber nur eine nette Hintergrundinfo. Der Song ansich braucht nicht erklärt werden, der ist auch ohne Erklärung schön (sonst würde wohl auch keiner zum Konzert kommen). Am Dienstag war Eric Clapton in Hamburg. Er soll den ganzen Abend über nicht gesprochen haben. Das Publikum war trotzdem begeistert.

Du kannst dich doch jetzt nicht in jeden Media Markt stellen und jedem, der sich deine CD anguckt, eine Geschichte erzählen. Der Kunde hört nur das Endprodukt und das muss ohne Story gut sein.

Soweit erstmal meine Gedanken dazu. Ich bin immer noch für meine Idee mit der Kiste. Ich ruder auch. Du kannst dann gemeinsam mit mwa die Kiste ganz diskret über Bord schubsen. Kriegt keiner mit. Und ich träller euch zur Belohnung ein fröhliches Liedchen. Weltpremiere. Nur für euch beide

Und mwa macht dann hoffentlich wieder schönere Musik. Vergangenheit erfolgreich bewältigt.

 

[mwa]

mwa hat ja sogar geschrieben, dass die Sachen durch Zufall entstanden sind.

Ich hatte "Zufall" geschrieben. In Anführungszeichen: "Zufall". Ist ein Unterschied.
Und mehr erklär ich Dir hier nicht mehr.

 

[Percy_Pösch]

Ja "Zufall" in Anführungsstrichen, weil ihr versucht aufeinander einzugehen? Ach, du erklärst ja nix mehr. Gut.

 

[Hyp]

@Percy_Pösch
Du erfindest hier Dinge. "ich bin wohl eher für strukturierte Musik" -> experimentelle Musik kann ultra-streng strukturiert sein. "Wenn man aber NUR so etwas macht" -> macht doch hier keiner. "versucht mir das als ganz große Kunst zu verkaufen" -> macht hier keiner. "davon soll ich mir ein zweistündiges Konzert anhören" -> wie kommst du darauf? die Stücke sind wesentlich kürzer. "Der Song an sich braucht nicht erklärt werden" -> die hier auch nicht, in den gegebenen Infos sehe ich auch nicht den Versuch, Leute dazu zu bringen, die Musik doch zu mögen, wenn sie sie nicht mögen.

Mir würde was fehlen, wenn ich nur Musik hören würde, ich der ich gleich ein System erkenne. Ich finde es zwischendurch ungeheuer stimulierend, die Synapen einfach anzusetzen auf Musik, die sich mir nicht direkt erschließt, um die Vorgänge nach Sinn und Ordnung abzutasten. Wenn sich mir die Vorgänge als komplett beliebig darstellen, wird mich das nicht lange reizen natürlich.
Sowas wie den impliziten Vorwurf (weiter vorne, nicht von dir), z.B. beim Freejazz würden Instrumentalisten in betrügerischer Absicht zusammenkommen, um Musik "vorzutäuschen, wo nichts dahinter ist", finde ich sehr seltsam.

Ich wurde neulich Zeuge der Aufführung eines Stücks aus den '60ern oder '70ern für experimentelle Oboe. Ein komponiertes Stück, keine Improvisation. Ich hätte es eine "Studie für Geräusche einer Oboe, die nicht nach Oboe klingen" genannt. Ich konnte nichts damit anfangen, auch klanglich war da nichts, was ich mir in irgendeinem Zusammenhang interessant verarbeitet hätte vorstellen können. Im Anschluss kam es zu einer Runde von ca. 20 Leuten, die meisten Nichtmusiker, in der lange andächtig und fasziniert über das Gehörte geredet wurde.
Soll nur heißen, dass die Wahrnehmung der Menschen sehr divers ist und man sich auf sehr dünnem Eis bewegt, wenn man die Daseinsberechtigung von Musik an der eigenen Wahrnehmung festmacht.

 

[pitto]

Ich finde beide Nummern sehr schön und gelungen. Kolektivton mag ich besonders, da gefällt mir insbesondere das Klavier. Das ist halt Musik, wie man sie im Bereich der sogenannten "Ernsten Musik" in den 50iger Jahren gemacht hat, als man versuchte, das musikalische Klangspektrum zu erweitern.

Da du sagst, es handele sich um deine musikalische Vergangenheitsbewältigung, darf ich fragen von wann die Stücke sind?

(entschuldige, hab grad noch mal deinen Einstiegsthread gelesen, da steht es ja schon drin)

 

[pitto]

Ein komponiertes Stück, keine Improvisation.

hab jetzt nicht den kompletten Thread gelesen, könnte aber wetten, dass gerade das Stück Kollektivton recht streng durchkomponiert ist...

Nur weil es uns fremd ist und wir ggf. nicht in der Lage sind, kompositorischen Strukturen rauszuhören, meinen wir gleich, es sei improvisation....

 

[mwa]

@pitto Danke Dir sehr für Dein Feedback!
Es ist schon eine Improvisation. Aber eine von Kompinisten Die da sehr genau wissen was sie tun und was sie lassen.
Improvisationen folgen den selben Regeln wie Kompositionen. Nur, dass es adhoc zu hören ist. Manche Improviser spreche auch von "Instant Composition", was es ziemlich genau tritt.
Wir haben uns an der Musikhoschule Stuttgart kennengelernt. Ich schreibe gleich noch mehr zu den Aufnahmen.