E-Drum Anschaffung als Midi-Controller

[Gel Mitglieder 84964]

Hey Leute,

habe da mal ein Anliegen: ich werde mir ein neues E-Drum zu Controller-Zwecken anschaffen, habe so ein uraltes flaches 150-Euro Ding und das sendet jetzt nur noch unregulär Midi.

Ich habe wenig Drumming-Skills, aber ich kann son paar Pattern spielen und möchte generell einfach wieder den echten Flow des händischen Spiels haben. Jetzt frage ich mich gerade, ob diese unter 500€ liegenden Millenium-Teile für sowas auch reichen, oder gibts da grobe Mängel, vielleicht Latenzangelegenheiten, super schlechte Qualität oder ähnliches? Wie schneidet im Vergleich dazu das kleinste Roland ab (https://www.thomann.de/de/roland_td_1kv_v_drum_set.htm)? Mich interessieren vor allem Kick Snare und HH so im Vergleich, wäre schon cool, wenn sich diese möglichst gut/organisch anschlagen lassen würden, vor allem die Snare.

Besten Dank

 

[Glutamatjunkie]

Würde empfehlen eine echte Snare für diese Zwecke zu preparieren. Mit mindestens 3 Zonen.

 

[Signalschwarz]

Am besten yahoost Du mal nach E-Drum-Vergleichstests. Diese günstigen Kits weisen allesamt Latenzen auf, die Ambitionen quasi im Keim ersticken. Selbst im Mittelfeld sieht's meist nicht besser aus. Dazu kommt dann noch schlechtes Ansprechverhalten.

 

[speedtom]

Diese günstigen Kits weisen allesamt Latenzen auf, die Ambitionen quasi im Keim ersticken.

Kann ich bestätigen. Hab so ein Millenium-Set zuhaus zum Rumkloppen mit dem Werksounds. Sobald ich das an den Rechner anschliesse, mit EZ-Drummer zum Beispiel, ist die Latenz gefühlt fast eine halbe Sekunde, macht wenig Spass.

 

[TheButcher]

Hi.
Das Thema interessiert mich auch.

Ich hab bei gearslutz gelesen, dass nicht das drum set das (haupt) Problem is, sondern die libraries.
Die Leute empfehlen, mit der daw eigenen billo drum library einzuspielen und danach durch ne gute drum library wie Superior drummer zu ersetzen.
Ob das stimmt; i dont know.

 

[Signalschwarz]

Was soll "die Libraries" bedeuten? Ein E-Drum-Kit funktioniert zunächst einmal mit dem mitgelieferten Drum-Modul und kann in den meisten Fällen auch MIDI-Daten senden, welche innerhalb der DAW dann einen Drum-ROMpler ansteuern können wobei es unerheblich ist, ob dieser ein Stock-Plugin ist oder von einem Drittanbieter stammt.

 

[AndiPaulo]

Ich hab mir (Nicht-Schlagzeuger) neulich ne kleine Roland-E-Drum geholt.
https://www.roland.com/global/products/td-1kpx/

Für meinen Geschmack kann man das Dingens ordentlich spielen mit kleinen Minus-Punkten:

• Teile und Kabelhalterungen scheppern, geht für mich nur mit In-Ear.
• Hi-Hat zu weit weg und zu niedrig, ich musste ne Hat-Halterung kaufen und ein Stück Alurohr um´s Hat in ne vernünftige Position zu kriegen
• B-Dr-Pad is´n harter Plastik- Böbbel, das geht auf die Fußknochen
• Das Sound-Modul geht mal gar net. Für die Dynamik-Layers gibt´s nur 3 verschiedene Samples, und das lauteste knallt nur. Ich spiel inzwischen ausschließlich über SDrummer. Das klappt ohne spürbare Latenz, obwohl ich da zickig bin.

Ich hab den Kauf nicht bereut, hätt aber bei Roland mehr Quali erwartet.

 

[TheButcher]

Was soll "die Libraries" bedeuten? Ein E-Drum-Kit funktioniert zunächst einmal mit dem mitgelieferten Drum-Modul und kann in den meisten Fällen auch MIDI-Daten senden, welche innerhalb der DAW dann einen Drum-ROMpler ansteuern können wobei es unerheblich ist, ob dieser ein Stock-Plugin ist oder von einem Drittanbieter stammt.

Mit "die libraries" sind die Grossen libraries wie sd3 gemeint.

https://www.gearslutz.com/board/mus...post-your-low-latency-e-drum-setups-here.html

Post 3

Oder er meint, dass man mit dem e drum Kit eigenen Sound recorded und hinterher mit einer drum Sample library seiner Wahl ersetzt.

Aber wenn es nur an der Qualität bzw der Preisklasse des e drum Kita liegen soll - ok.
Ich hab jetzt auf die schnelle eher gelesen, dass es wohl auf mehrere Faktoren ankommt.
Buffer Size, Sample rate, drum Sample library etc....

 

[Signalschwarz]

Ich habe jetzt nur die ersten vier Posts gelesen.

Speziell im dritten Thread wird davon gesprochen, dass man während der Aufnahme die Sounds aus dem Drum Modul mithört und die MIDI-Daten nur aufnimmt. Nach der eigentlichen Aufnahme werden die aufgezeichneten MIDI-Daten genutzt, um einen Drum-ROMpler wie eben SD, SSD oder AD anzusteuern.

In den ersten Posts wird schon deutlich, dass die Poster keine Ahnung davon haben, dass verschiedene E-Drum-Kits auch verschiedene interne Latenzen aufweisen, so wird ja die Performance des TD-1 mit der des TD-30 verglichen, letzteres hat eine deutlich geringere interne Latenz.

Und natürlich wird die Latenz der DAW von Puffergröße und Abtastfrequenz bestimmt.

 

[TheButcher]

Ok.
Gibt es dann eine konkrete Empfehlung für ein e drum Kit mit geringer latenz?

 

[Signalschwarz]

Hier oder in einem anderen Forum wurde das Thema schon mal behandelt, im Zuge dessen wurde auch ein Vergleichstest verlinkt in dem auch die Latenzen verschiedener E-Drum-Kits aufgeführt waren, deswegen hatte ich bereits in meinem ersten Post in diesem Thread geraten nach diesem Test zu suchen, denn leider weiß ich nicht mehr wo, wie, was.

Ich meine mich allerdings zu erinnern, dass das TD-30 den besten Latenzwert der getesteten Kits aufwies. Kurz nach dem ich das gelesen hatte wollte jemand etwas von mir mischen lassen, die Band nutzte auch das TD-30 und war felsenfest davon überzeugt, dass dessen Drum Modul super Sounds liefern würde und entsprechend ein Replacing nicht notwendig sei. Nun ja, ich fand die Sounds beschissen, deutlicher Abstand zu dem was die üblichen Verdächtigen an Plugins liefern.

Oft wird auch empfohlen, dass wenn schon ein günstiges Kit gekauft wird, man schauen sollte, dass dieses bzw. genauer gesagt dessen Drum Modul, kompatibel zu den Elementen der höherwertigen Vertretern aus dem gleichen Hause ist, sodass man bspw. die Snare Drum aufrüsten kann.

 

[Gel Mitglieder 84964]

Danke Leute, ich les mir das nach der Arbeit mal durch Ich habe ja auch schon ein wenig gejahoot, aber ich wollte ein paar Infos aus erster Hand, die sind manchmal Gold wert!

 

[Neobiont]

Brauchst du denn eine aktuelle interne Klangerzeugung?

Wenn nicht koenntest du ja bissl alt mit neu verbinden, habe viele Jahre mit einem Alesis DM5
gearbeitet, allein nur wegen der Triggereingaenge zum Sampler ansteuern.
Piezo Pads kosten nicht die Welt, bzw. Trigger Sets.
(kann man auch recht leicht selber basteln / loeten für persoenliches Design)

Gebraucht bekommt den DM5 manchmal so um 50Euro, gibt auch noch einen aelteren
der würde auch reichen als Triggermodul, hat glaub 6 Eingaenge.

 

[musikertimo]

Hallo,
ich habe mir selber erst vor wenigen Wochen nach langem Suchen (2 Jahre) und Lesen ein E-Drum gegönnt. Dachte damals man bekommt so um die 1000 Euro was halbwegs brauchbares (vielleicht ein Alesis), aber jede Beratung, ob Drum-Tec oder Händler vor Ort riet mir ganz klar zu Roland. Das sind einfach die Marktführer und die Teile halten ewig und funktionieren. Am Ende wurde es also ein neues Roland TD-25 KV für zusammen rund 2500 Euro (mit Hi-Hat, Fussmaschine, Fusspedal) und ich muss ehrlich sagen, einfach geil das Teil. Ich habe natürlich keinen Vergleich zu anderen E-Drums von z. B. Alesis und bin kein alter Drummer mit Erfahrung an Akustik-Sets, aber mir macht das Teil einen riesen Spaß und die Qualität ist echt toll. da verstellt sich beim normalen Spielen nichts. Die Verbindungen sind sehr robust und es sieht alles sehr wertig aus. Die Mesh-Heads sind super leise, das lauteste ist das Basspedal bzw. die Schläge auf die Becken. Auch in Verbindung mit Addictive Drums unter Cubase null Probleme, gefühlt keine Latenz.

Ich nutze auch sehr viel die internen Sounds des TD-25 (gerade mit Kopfhörer zum üben) und finde diese wirklich super. Ich brauche keine 100 oder noch mehr Sets mit 1000 Samples, ich will das Teil einschalten und trommeln. Dafür echt perfekt. Ich werde mir eventuell noch ein weiteres PDX-100 Pad als 4. Tom besorgen und dann ist beim TD-25 eh Schluss. Aber dann habe ich alles was geht und was ein Hobby-Trommler jemals so benötigt.

Also ich kann soweit nur raten, lieber noch etwas sparen als nur wegen dem Geld was günstiges kaufen. Dann lieber ein gebrauchtes Roland, da gibt es immer wieder gute Angebote.

Timo

 

[tylerhb]

Ich habe mich in den letzten 20 Jahren recht intensiv mit dem Thema beschäftigt. Es ist in der Tat ernüchternd, dass KEIN!!! einziges Kit von der Stange inkl. der High End Kits wie dem TD-50 oder dem neuen Pearl Mimic wirklich überzeugend ist.

Man sollte zwischen mehreren Aspekten unterscheiden:

- Spielgefühl und Triggereigenschaften der (Kessel) Pads:

Hier waren bereits die alten PD100 und PD120 Pads von Roland sehr gut, die bekommt man gebraucht für relativ wenig Geld und wären auch mein Tipp, mindestens für Snare, besser auch für Toms. Alternativ sind die Pads von Jobeky und Drum-Tec optisch auch recht nah am echten Drumkit und sind von vom Spielgefühl min. genauso gut. Jobeky ist hier etwas günstiger. Bei den Becken Pads kann man schon eher etwas sparen.

- Latenzen bei der MIDI Übersetzung:

Wichtig, wenn man externe Klangerzeuger z.B. in der DAW nutzen will. Hier werden immer wieder das Roland TD-12, das TD-20, und das TD-30 gelobt. Selber gemessen habe ich die Werte noch nicht, da ich von Roland Modulen komplett weg bin.

- interne Sounds der Drummodule

Hier überzeugt im Vergleich zu den VST Platzhirschen wie BFD oder SD3 kein einziges Modul. Sämtliche Roland Module inkl. dem neuesten TD-50 finde ich so unterirdisch schlecht, dass ich den Sound außer als Monitoring Signal zum Eintrommeln nicht nutzen könnte. Schaltet man die Effekte von den Modulen ab, hört man dass hier teilweise nur 2 bis max 4 Velocity Layer verwendet werden, mit Loops in der Ausklangsphase. Viel versprochen hatte ich mir vom neuen Pearl Mimic Modul, das mit 120 GB SSD und Steven Slate Drums5 kommt. Leider sind die Samples selbst in der typischen Slate Art processed, die mir überhaupt nicht zusagt. Zudem ist das Teil ein geschlossenes System, man bekommt hier also keine eigenen Multisamples importiert.
Wir selber verwenden in unserer Band das ältere 2Box Drummit5 Modul, mit einem nach außen geführten Extender Kabel, um 32GB SD Karten nutzen zu können. Obwohl dieses Modul von der Oberfläche nicht so hübsch ist wie die anderen Module ist es das einzige, welches erlaubt, eigene Multisamples ohne grössere Beschränkung zu nutzen. Mit der SDSE Konverter Software ist es möglich, die Sounds von sämtlichen großen VST Samplern umzuwandeln und in das Modul einzuladen. Das erfordert zwar etwas Einarbeitung, aber ich habe in den letzten Jahren sämtliche Sounds inkl. fast aller Erweiterungen für SD, SSD, BFD, AD, EZDrummer und diversen Kontakt basierten Samplern konvertiert und kann diese jetzt in dem Modul nutzen. Die Klangqualität und die Sample Layer bleiben hier fast zu 100% erhalten und wir sind mittlerweile sehr zufrieden mit dieser Lösung und es wird live kein Audiointerface und kein PC benötigt.

- Optik

Im Studio eher Nebensache, live aber für viele Drummer durchaus wichtig. Unser Drummer mochte die Optik von den normalen E-Kits nicht. Drum-Tec war zu teuer. Die Kits von Jobeky sind preislich recht gut und sehen gut aus, auch wenn man teilweise bei den Anschlüssen im Dauerbetrieb etwas nacharbeiten muss.

So sieht das bei uns aus (Kabel noch schlampig verlegt):

 

[mjmueller]

Hallo,

ob diese unter 500€ liegenden Millenium-Teile

Die werden schon irgendwie reichen. Das Hauptproblem aus meiner Sicht bei den günstigen E-Drums ist nicht Latenz (die kann man/frau ja umgehen, wie oben schon geschrieben), sondern Fehltrigger. Und da ist Roland auch nicht gerade berauschend. Wenn Du mal für einen 5 Minuten-Song alle Fehltrigger rausnehmen musstest, weisst Du, wie das nervt.
Wenn ich mir heute ein E-Drum anschaffen wollte, würde es ein 2box werden.
Diese ganzen Medeli-Kits überzeugen mich nicht.

 

[tylerhb]

Wenn ich mir heute ein E-Drum anschaffen wollte, würde es ein 2box werden.

Bei 2Box aber unbedingt nur das Modul nehmen, die ganze andere Hardware kann man knicken. Das Modul kriegt man gebraucht schon für unter 600€. Achtung, man braucht die Original 2Box Hihat dazu, bzw. das Pad und den Magneten weil das Teil leider nicht mit Roland kompatibel ist. Ansonsten sind gebrauchte Roland Pads super mit dem 2Box Modul.

 

[musikertimo]

Tja, da gehen eben die Meinungen und Anforderungen wie immer unterschiedliche Wege.
Da gilt es eben wieder selber ausprobieren was einem zusagt und für seine Zwecke dienlich ist. Bei den Sounds ist es sowieso immer Geschmackssache und kommt natürlich auch auf den Stil der Musik an.
Bzgl. Fehltrigger hielt sich das bei meinen Tests nach meiner Erinnerung im Rahmen, habe aber darauf auch nicht speziell geachtet. Beim 2Box sollte man nur beachten, dass das Modul nach meinem Kenntnisstand nur USB 1 oder 1.1 hat, aber eben nicht USB 2 oder höher. Ich habe vor dem Kauf ein 2Box der ersten Generation angespielt und bin froh mich nicht dafür entschieden zu haben. Ging für mich zu dem Zeitpunkt irgendwie gar nicht. Kann natürlich sein das die Version 2 da viel besser ist, keine Ahnung. Vielleicht kommt ja auch einmal ein neues Kit von denen, ist ja auch schon länger her.

Also selber probieren hilft hier nur.

 

[tylerhb]

Tja, da gehen eben die Meinungen und Anforderungen wie immer unterschiedliche Wege.
Da gilt es eben wieder selber ausprobieren was einem zusagt und für seine Zwecke dienlich ist. Bei den Sounds ist es sowieso immer Geschmackssache und kommt natürlich auch auf den Stil der Musik an.
Bzgl. Fehltrigger hielt sich das bei meinen Tests nach meiner Erinnerung im Rahmen, habe aber darauf auch nicht speziell geachtet. Beim 2Box sollte man nur beachten, dass das Modul nach meinem Kenntnisstand nur USB 1 oder 1.1 hat, aber eben nicht USB 2 oder höher. Ich habe vor dem Kauf ein 2Box der ersten Generation angespielt und bin froh mich nicht dafür entschieden zu haben. Ging für mich zu dem Zeitpunkt irgendwie gar nicht. Kann natürlich sein das die Version 2 da viel besser ist, keine Ahnung. Vielleicht kommt ja auch einmal ein neues Kit von denen, ist ja auch schon länger her.

Also selber probieren hilft hier nur.

Wie ich schon sagte, niemals die Hardware von 2Box nutzen, die spielt sich fürchterlich und sieht auch echt scheiße aus. Das mit USB1 stimmt auch leider. Aber deshalb ja das Extender Kabel für die SD Karte, dann kann man die SD Karten einfach schnell rausnehmen und mit voller Geschwindigkeit im USB Kartenleser bespielen. Außerdem kann man die Karte so schnell wechseln. Das Modul ist für den Preis konkurrenzlos gut.

 

[AndiPaulo]

Jetzt frage ich mich gerade, ob diese unter 500€ liegenden Millenium-Teile für sowas auch reichen, oder gibts da grobe Mängel

Ein Kumpel hatte ein Millenium für seine Session-Bühne gehabt wo jeder drauf rumdengeln durfte, das war sehr schnell kaputt gekloppt.