Du gibst dem Rotwein die Schuld

[Teestunde]

Du gibst dem Rotwein die Schuld
.
Du gibst dem Rotwein die Schuld,
sprichst von zu wenig Geduld.
Auch wär da dein berühmter Vater,
der nicht dafür ist und meint,
dass uns doch gar nichts vereint,
was also solle das Theater.
Der Eingriff war schon vorbei,
als du mir Sonntag halb drei
wie nebenbei davon erzählst.
Nun bist du ziemlich verletzt,
weil mich dein Schritt so entsetzt.
.
Bin ich kein Mann,
mit dem man Wege finden kann.
Wir waren beide ein Gespann.
Nun kommst du mir mit ‚Irgendwann‘.
Bin ich kein Mann,
dem man ein Kind zumuten kann?
Da fing was Wunderbares an
und du? – Na, dann!
.
Du sprichst von fehlender Zeit,
wärst noch nicht wirklich bereit,
willst deinen Vater nicht enttäuschen.
Nein, lieber folgst du ihm brav.
Ach, du gehorsames Schaf!
Ich träume nachts seitdem von
Herzgeräuschen. (Echt!)
Am Spielplatz komm ich fast um,
sitz da und finde es dumm,
dass ihr ein Schicksal annulliert.
Weil ich nur Schlagzeuger bin,
fragt mich dein Herr, ob ich spinn.
Wozu ist es dann erst passiert?
.
Bin ich kein Mann,
mit dem man Wege finden kann.
Wir waren beide ein Gespann.
Nun kommst du mir mit ‚Irgendwann‘.
Bin ich kein Mann,
dem man ein Kind zumuten kann?
Da fing was Wunderbares an.
Und du, in Vaters Bann…
Warum glaubtest du nicht dran?
.
Wahrscheinlich meintet ihr mich
mit eurem heftigen Strich
durch das von mir gezeugte Kind.
Na, dann sei brav und stell dich blind,
du Blatt im Wind.

 

[Teestunde]

Siehe "Aus mir heraus" Kommentar. LG T.

 

[Aesthetikk]

Also der Text berührt mich wirklich sehr, da ich selbst oftmals ersetzt wurde, weil ich halt kein Bankmanager oder sonst was bin. Will hier aber nicht meine Probleme und Geschichte offenbaren.

Ich weiss nicht ob ich es richtig verstehe. Gehts um eine Frau? Um eine Vater? Oder einfach um ein Alkoholproblem?

Da ich das eher durchrappe, passt es an einigen Stellen nicht wirklich auf den Takt.

z.B
Der Eingriff war schon vorbei,
als du mir Sonntag um halb drei

Würde das "um" noch machen, dann stimmen zwar die Silben nicht mehr.

Im Rap wäre das nicht so tragisch. Wie es bei deiner Musikrichtung ist weiss ich nicht.

Aber für die verständlichkeit wäre das um "wichtig".



Also im Grossen und Ganzen ein sehr guter Text, bei dem man selbst studieren muss und das je nach Erlebten anders interpretiert.

Wieso das hier keiner schreibt, verstehe ich nicht und ich hoffe das ich jetzt den Ansturm ausgelöst habe.



LG ÄSTHETIKK

 

[BendedSkies]

Hallo Teestunde,


Sehr guter Text.
Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, wie man den Text würdig vertonen könnte.
Der Text ist emotional so stark, dass ich mir kaum eine passende Musik dazu vorstellen kann.

Eventuell nur als Gedicht mit minimalistischer musikalischer Untermalung? Oder gleich ganz als Gedicht lassen.

@ ÄSTHETIKK: es geht darum, dass die Freundin auf Drängen des Vaters das Kind hat abtreiben lassen. (so habe ich es jedenfalls verstanden)


Gruß,
BendedSkies

 

[Teestunde]

@Ästhetikk: Also, wenn sich das nicht erschließt, worum es geht, werde ich jetzt keine Erklärungen nachreichen, sondern lieber den Text noch mal überarbeiten. Aber eigentlich nicht, BendedSkies versteht ihn ja auf Anhieb. Die Silben lassen sich je nach Bedarf natürlich ergänzen, je nachdem, was die Musik erfordert. LG T.

@BendedSkies: Der Text ist auf eine vorgegebene Melodie geschrieben. Er war für einen Wettbewerb entstanden, wo auf Melodien getextet werden musste, deswegen weiß ich dass es möglich ist, ihn zusammen mit Musik darzubieten. Leider hat der Komponist ihn dann doch nicht genommen, so dass er jetzt wieder zur Vertonung frei ist. LG T.

Jetzt, wo ich mich an keine Melodie mehr halten muss, kann ich natürlich das ein oder andere ändern; ich will aber erst noch ein paar Kommentare abwarten. LG T.

 

[Aesthetikk]

Ja doch jetzt wirds mir auch klar.
Musst du nicht verändern, war einfach zu blöd zum es verstehen und der letzte Teil hab ich glaub nicht mal gelesen.

Ist verständlich, ich ging einfach von was anderem aus. Aber das macht diesen Text wirklich interessant.

LG ÄSTHETIKK

 

[Teestunde]

Was macht den Text interessant? LG T.

 

[holgi]

Hi,

ich mag diesen Text nicht so sehr, mir gefällt der "Ton" an deine Dame nicht, das hat was von "oben herab"

Deine Wut über diesen Schritt kann ich gut verstehen, dennoch beschleicht mich der Verdacht, das dieser Text im ersten Anflug aufs Papier kam, ne Woche später oder so wäre er wohlmöglich "sanfter" ausgefallen (?)

Derzeit hat er für mein Empfinden einen "Rammstein-Vibe", ganz in der Tradition von "du hast".

Das ist OK so, aber deine anderen Texte sind mir sympathischer

Handwerklich, mal so hintendran, finde ich kaum etwas was mir missfällt, evtl. dies hier.....

Nein, lieber folgst du ihm brav.
Ach, du gehorsames Schaf!

 

[EarlGrey]

Hi Kollege (wegen des Tees ),

der Text gefällt mir recht gut, er ist ausgearbeitet, und beim ersten Lesen gibt es nicht so viele Stellen, bei denen man an "reim Dich oder ich fress´Dich" denkt. Bei manchen Stellen wiederum ist der Gedanke so knackig und präzise ins Reimkorsett gelegt, das ginge gar nicht besser.
Er ist so konkret, dass man gleich kapiert, worum es geht. Naja, eine Frau, die einem nebenbei mal sowas erzählt, ist schon ein bisschen seltsam drauf. Obwohl - mich würde jetzt sehr interessieren, wie alt sie ist und wie viele Rotwein-Sessions es gab, oder ob es bloß eine war, bei der das "passierte". Schließlich ist es nicht ausgeschlossen, dass es da zwei Menschen gibt, deren subjektive Wahrheit sehr voneinander abweicht. Aber das sind jetzt nur meine Gedanken zum Inhalt.
Der Text gibt jedenfalls schlüssig die eigenen Gedanken und Ansichten wieder, auch die Gefühle, soweit vonnöten.

Ja, was macht den Text interessant? Weiß nicht. Kommt halt drauf an, wie er vertont wird und wie dann das Gesamtstück ist. Ja, und wie alt ist das Mädel nun?

 

[artname]

Hi Teestunde,

Bin ich kein Mann,
dem man ein Kind zumuten kann?

...heißt es in Zeile 16. Vorher kommen allerdings 15 Zeilen, wo man höchstens ahnen kann, worum es in dem Text geht.

Das würden mir einige meiner musikalischen Partner wahrscheinlich zurück geben. Und vermutlich mit der Begründung, daß die Unklarheit des Textes zu sehr von der Musik ablenken würde. - In DIESEM Falle würde ich diesen Einwand auch gelten lassen...

Du erzählst stringent eine Geschichte. NUR eine Geschichte. Keine Assoziationen. Warum also das Ganze so verquast? Warum machst Du aus der Story ein Rätselraten? (Nichts dagegen, Strophen zu schreiben, die sich nicht sofort erschließen. Aber dann will ich Bilder, Metaphern, Vergleiche. Eben Kunst.) Und keine einfache Geschichte, die leider einfach nie auf den Punkt kommt.

(Wie machen das die großen Dichter unter den Musiktextern. Nehmen wir Bob Dylan, Leonard Cohen oder H.R.Kunze. Alle drei haben durchaus kryptische Verse. Aber da passiert wenigstens richtig assoziative Lyrik in den Strophen, bevor der (manchmal) erhellende Refrain kommt. Schau mal, was Kunze in "Dein ist mein ganzes Herz" für Strophen schreibt )

Aber ich glaube, Dir geht es nicht um Assozationen, sondern um eine einfache Geschichte.


Was würde ich machen? Wenn du weiter bei dieser Idee bleibst, da...

1. würde ich nach einem Einstieg suchen, der sofort klar Schiff macht. Der Beginn ist neben der Hook für mich das Wichtigste Er stellt die Weichen für die Geschichte. ich hab momentan zu wenig Zeit, nach einem guten Beginn zu suchen. Ich kann dir nur meinen Weg andeuten, wie ich eventuell mit dem Ändern beginnen würde.
Entweder:
a) Mindestens so was wie: "Aus, vorbei, umsonst gefreut", oder "Warum hast Du mir nicht vertraut" " oder "Erklärungen sind billig sag / was haben wir davon " oder" wie wenig Du mich doch bisher kennst"... Stell dir die Situation des Mannes richtig KRASS vor: Von der Frau hintergangen, um seine Träume gebracht...

Oder

b) Ich würde ein Bild bringen, welches die Situation des Mannes zeigt: Was weiß ich..."Das Glück ist groß, das Nest bleibt leer / Die Antwort kennt der Wind" naja, das Bild müssest DU schon finden!

2. Wenn du den Refrain läßt. würde ich beginnen mit :

Bin ich kein Mann,
dem man ein Kind zumuten kann?

Aber FALLS Du änderst, kann sich der Text natürlich noch in der verschiedensten Richtungen bewegen. In DIESER Form fehlt mir eine kernige Grundaussage. Vielleicht fehlt dir die Wut oder Enttäuschung des betroffenen Mannes

Lg

 

[EarlGrey]

hm. ich weiß nicht, was Du für Vorstellungen von Kunst oder Texten hast, artname. Generell finde ich Deine Kritiken stichhaltig und denke, dass man da sehr viele Anregungen draus beziehen kann, aber wenn ich etwas hasse, dann sind das Texte voller Bilder und Metaphern, bei denen man überhaupt nicht mehr weiß, was sie aussagen sollen. Sowas bei dem Text von Teestunde wäre mir ein Graus. Das wollte ich nur mal loswerden.

Auch finde ich es völlig in Ordnung, dass jemand "nur" eine Situation oder "Momentaufnahme" mit seinen Gefühlen und Gedanken schreibt. Meine persönliche Meinung.

 

[artname]

Verehrter Earl,

Du hast mich vermutlich falsch verstanden. Ich habe nachträglich #10 noch etwas verändert, um dieses Mißverständnis zu vermeiden. Auch wenn das Deine Nachfrage vielleicht überflüssig macht. Du kannst das sicher ab ;.) Es geht ja um den Text. Sorry.

Ich vermute(!), daß Teestunde aus ihrem roten Faden Kunst machen wollte! - Ich empfahl ihr nur, mal zu schauen, was die Großmeister machen, wenn sie in den Strophen mal auf einen KLAREN roten Faden verzichten.

wenn ich etwas hasse, dann sind das Texte voller Bilder und Metaphern, bei denen man überhaupt nicht mehr weiß, was sie aussagen sollen. Sowas bei dem Text von Teestunde wäre mir ein Graus. Das wollte ich nur mal loswerden. Lachen

Ich glaube auch nicht, daß DAS der Stil von Teestunde ist. Deshalb empfehle ich ihr, die Geschichte klarer, einfacher zu erzählen. Also ganz in Deinem Sinne.

Was ich Dir eventuell an Erfahrung voraus habe, ist die Tatsache, daß viele deutsche Sänger, Komponisten und/oder Produzenten auf eine klare Geschichte Wert legen. Klar muß nicht schmucklos sein. Sie wollen auf der Bühne einfach von Anfang an klar posen,eine eindeutige Attitüde haben! Da ich selber Sänger bin, hab ich mir diese Position in der Zwischenzeit zu eigen gemacht.

Teestunde vertanzt sich mMn zu sehr mit den Argumenten der FRAU! Wenn ich mir die Situation vorstelle, interessieren IHRE Argumente den Mann im ersten Augenblick gar nicht. ER IST HINTERGANGEN WORDEN! Das ist vermutlich das Einzige, was er in dem Moment fühlt. Er ist geschockt, empört, nicht mehr zum Diskutieren Von Fakten bereit, die ja schon längst entschieden sind. Oder?

Fazit: Ein Frauentext, der vorgibt, ein Männertext zu sein. Das ist mMn momentan die Schwäche! Siehst Du das nicht so?

 

[sts]

Teestunde vertanzt sich mMn zu sehr mit den Argumenten der FRAU! Wenn ich mir die Situation vorstelle, interessieren IHRE Argumente den Mann im ersten Augenblick gar nicht. ER IST HINTERGANGEN WORDEN! Das ist vermutlich das Einzige, was er in dem Moment fühlt.

Da ist was Wahres dran. So etwas wie Zorn - oder was man sich sonst an Emotionen vorstellen könnte - ist nämlich in diesem Text längst einer rationalen Verarbeitung gewichen (oder vielleicht niemals da gewesen), und in dieser Verarbeitung wird zudem nicht etwa die eigene, sondern vorwiegend die andere ("ihre") Perspektive thematisiert (oder das, was "er" dafür hält). Der einzige explizite Vorwurf, der im Text vorkommt, ist das "gehorsame Schaf" und das "Blatt im Wind". Schwere verbale Geschütze...

In die gleiche Richtung geht das hier:

Am Spielplatz komm ich fast um // sitz da und finde es dumm // dass ihr ein Schicksal annulliert.

"Dumm" findet er das also. Das ist aber nicht nur ein stilistischer Fehlgriff, sondern wirkt in der Kombination mit "umkommen" und "Schicksal" auch inhaltlich etwas befremdlich ("Tja, leider tot. Dumm gelaufen.").

Ich glaub dem Mann nicht so richtig. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum der "berühmte Vater" nichts von ihm hält.

 

[EarlGrey]

@artname: da ist was dran. Ich lass es mir nochmal durch den Kopf gehen.

 

[Haha]

Hi Teestunde,
Ich finde es großartig, das Thema Abtreibung mal aus der Perspektive des Mannes zu beschreiben, der vor vollendete Tatsachen gestellt wird, ist mal was ganz Anderes gegenüber dem, was man sonst so zu dem Thema zu hören bekommt.
Vielleicht könntest Du in dem Text noch etwas mehr über den Schmerz erzählen, den sicherlich nicht nur der Mann, sondern auch die Frau empfindet, empfinden muß nach so einem Geschehen, In der jetzigen Form spricht aus Deinen Zeilen viel verletzte Eitelkeit des Mannes. Die Figur der Frau dagegen wird nur als Auslöser für den verletzten Stolz des Mannes "gezeichnet". Dass da in Wirklichkeit noch ganz viel mehr Emotionen, auch bei ihr, im Spiel sind, solltest Du vllt berücksichtigen.

Das Seltsame ist, das mir als Mann genau diese Geschichte mal passiert ist und ich darüber lange Zeit nicht hinweg gekommen bin. Erst in einer Therapie hab ich dann gelernt, das nicht nur ich den Schmerz erlebt habe sondern auch meine damalige Freundin. Das konnte, wollte ich zunächst gar nicht sehen. Es hat mir aber geholfen, dafür einen Blick zu bekommen. Das Ganze ist jetzt schon ewig her, aber emotional geht es mir immer noch sehr nah. Hab damals im Verlauf der Therapie auch einen Song darüber geschrieben, wo ich versucht habe, beider Schmerz zu "würdigen", natürlich auch, um meine tiefe Trauer über das ungeborene Kind zu verarbeiten, dieser Trauer einen festen Ort zu geben, wo sie vorher immer nur so unbestimmt und schwammig daher kam. Das alles hat mir sehr gut getan. Wenn mir danach ist, höre ich heute noch diesen, meinen Song und gebe mich dem Schmerz und der Trauer hin.

 

[Teestunde]

Jetzt sind so viele Meinungen auf einmal da, dass ich gar nicht weiß, auf wen ich zuerst eingehen soll. Am besten wird sein, den Text komplett zu überarbeiten, dabei die Hinweise zu berücksichtigen und statt langer Antworten den neuen Text zur Debatte zu stellen. Genug Material zum Nachdenken habt ihr mir ja dagelassen. Danke an euch alle, ich war richtig geplättet! LG T.

 

[artname]

Hallo Teestunde,

Zu meinen inhaltlichen Einwänden kommen metrische und reimtechnische Probleme.


S1
Z3 Auch wär da dein berühmter Vater,
Z4der nicht dafür ist und meint,
Z5 dass uns doch gar nichts vereint,
Z6 was also solle das Theater.

S2
Z3willst deinen Vater nicht enttäuschen.
Z4 Nein, lieber folgst du ihm brav.
Z5 Ach, du gehorsames Schaf!
Z6 Ich träume nachts seitdem von Herzgeräuschen. (Echt!)

S2Z6 könntest du ändern in: seitdem träum ich von Herzgeräuschen.

Gleichzeitig wechselt ständig das Reimschema von Paarreimen (aa,bb) zu umarmenden Reimen (cddc). Das schafft beim Hören für Unruhe. Der umarmende Reim hat zudem IM LIED das Problem, dass man das Bezugswort u.U. bereits vergessen hat, wenn 3 Zeilen später das Reimwort folgt.

Soweit zunächst mal. Wenn Weiteres zum Reim gewünscht wird: gern.

lg

 

[Teestunde]

Uff! Dann muss ich jetzt erst mal alles auf Null schalten. Ich hatte schon ein bisschen sortiert, aber auf die Schnelle will ich das nicht machen. Wenn ich glaube, dich verstanden zu haben, melde ich mich wieder. (Ich muss endlich mal die Melodie aus dem Kopf kriegen, auf die ich den Text geschrieben habe, das behindert beim Ändern erheblich.) Also bis bald! LG T.

 

[artname]

(Ich muss endlich mal die Melodie aus dem Kopf kriegen, auf die ich den Text geschrieben habe, das behindert beim Ändern erheblich.)

Ich würde die Melodie nicht automatisch canceln!!! Gewöhnlich hat man ja so eine Arbeitsmelodien im Kopf. Oft ist diese Melodie ganz simpel. Deshalb hab ich früher den fertigen Text neu vertont.... Ich wollte halt Kunst machen.

Später hab ich bei Konzerten dann und wann mal Texte mit ihren ursprünglichen Arbeitsmelodien eingestreut. Die Arbeitsmelodien kamen gut an! Weil der Song eben EINFACH klang. heute nehme ich oft meine Arbeitsmelodien und arrangiere sie rhythmisch und harmonisch so, dass zur schlichten Melodie trotzdem genug Pep kommt.

Lg

 

[Teestunde]

Das Reimschema hab ich (noch) nicht geändert, weil ich die Geschichte eigentlich für nachvollziehbar halte. Ich hab jetzt alles verdeutlicht und bin gleich am Anfang auf den Punkt gekommen. Hoffentlich hab ich nicht alles nur verschlimmbessert? LG T.

Du sagst, es lag nur am Wein

Du sagst, es lag nur am Wein,
du willst jetzt nicht schwanger sein;
auch wär da dein berühmter Vater,
der nicht dafür ist und meint,
dass uns doch gar nichts vereint,
was also solle das Theater.

Der Eingriff war schon vorbei,
als du mir Sonntag halb drei
wie nebenbei davon erzählst.
Nun bist du ziemlich verletzt,
weil mich der Abbruch entsetzt,
mit dem du dich, wie’s scheint, nicht quälst.

Bin ich kein Mann,
dem man ein Kind zumuten kann?
Wir waren beide ein Gespann.
Nun kommst du mir mit ‚Irgendwann‘.
Bin ich kein Mann,
mit dem man Wege finden kann?
Da fing was Wunderbares an.
Da geht man nicht mit Werkzeug ran.

Du sprichst von fehlender Zeit,
wärst noch nicht wirklich bereit,
willst deinen Vater nicht enttäuschen.
Nein, lieber folgst du ihm brav,
gehorchst sogar noch im Schlaf.
Seitdem träum ich von Herzgeräuschen.

Am Spielplatz komm ich fast um
und geh vor Trauer ganz krumm,
weil ihr ein Schicksal annulliert.
Dass ich nur Schlagzeuger bin,
reicht deinem Vater nicht hin
und seine Kleine, sie pariert.

Bin ich kein Mann,
dem man ein Kind zumuten kann?
Wir waren beide ein Gespann.
Nun kommst du mir mit ‚Irgendwann‘.
Bin ich kein Mann,
mit dem man Wege finden kann?
Da fing was Wunderbares an.
Da geht man nicht mit Werkzeug ran.

Macht dieser Schritt nebenbei
dich auch gewiss wieder frei,
sieht die Karriere rosig aus?
Ich sehe Tränen. Zum Glück!
Find zu dir selber zurück!
Komm, leg dich her und heul dich aus!
Lass alles raus!

(Variante II der letzten Strophe)

Macht dieser Schritt nebenbei
dich auch gewiss wieder frei,
sieht die Karriere rosig aus?
Ob der Konzertpianist
stolz auf sein Töchterchen ist?
Nennt er dich wieder "kleine Maus"?
Na dann, Applaus!