Drumsound und Lautstärke

[DrumDustin]

Wenn du das Set erstmal mittig in den Raum stellst, hast du auf jeden Fall schon was gewonnen. Gerade die BD wird in Raum Ecken schnell unkontrollierbar.
Wie groß ist denn der Raum?

Der Raum ist 5 x 6,5 und ca 2,40 Hoch.

Es gibt 3 Fenster in dem Raum, etwas Noppenschaum und 2 Akustik Vorhänge. Damit habe ich das hochfrequente "Nerven" ganz gut hinbekommen, ohne alles "tot" zu machen.

Bodenbelag ist Teppich, Decke ist aus Rigips (schreibt man das so?) mit Raufasertapete.

 

[leary]

ich glaube dein problem liegt nicht so sehr im gebrauch eines limiters oder clippers.

du solltest deine spuren anständig mit einem eq bearbeiten, das ist fast die ganze miete.

anschließend kannst du auf der summe einen leichten kompressor mit limiter verwenden und gut is. das reicht auch locker aus, um mit allen anderen youtubern mitzuhalten.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/15024676/drums.aif

 

[m_tree]

Sorry leary, aber fast die ganze Miete ist EQing bei Drums definitiv nicht. Die Dynamikbearbeitung spielt sogar ne größere Rolle, würd ich sagen.

Denn wer gute Drums Aufnahmen hat, braucht gar nicht mehr viel EQen. So auch bei diesen Aufnahmen hier. Die BD ist durch den extremen Frequenzgang des 902 quasi schon fertig. Nur die Snare verträgt ein bisschen mehr Präsenz. Und bei den OHs ggf. im Bassbereich ein bisschen aufräumen. Viel mehr muss man da echt nicht machen.
Bei der BD hat man mit nem Gate und Kompressor mehr als mit nem EQ gekonnt.

 

[leary]

Sorry leary, aber fast die ganze Miete ist EQing bei Drums definitiv nicht. Die Dynamikbearbeitung spielt sogar ne größere Rolle, würd ich sagen.

Denn wer gute Drums Aufnahmen hat, braucht gar nicht mehr viel EQen. So auch bei diesen Aufnahmen hier. Die BD ist durch den extremen Frequenzgang des 902 quasi schon fertig. Nur die Snare verträgt ein bisschen mehr Präsenz. Und bei den OHs ggf. im Bassbereich ein bisschen aufräumen. Viel mehr muss man da echt nicht machen.
Bei der BD hat man mit nem Gate und Kompressor mehr als mit nem EQ gekonnt.

da muss ich heftig widersprechen die drums sind so roh noch lange nicht fertig. wenn die drums topfig, total resonant und pappig klingen, dann verstärkst du das sogar mit dynamikbearbeitung.

 

[m_tree]

Wo klingt denn hier bitte irgendwas topfig oder pappig?

 

[leary]

Wo klingt denn hier bitte irgendwas topfig oder pappig?

wenn du das nicht hörst, weiß ich auch nicht. aber bevor hier ein streit über "topfig" oder sonstwas entsteht: die drums sind roh gut als ausgangsbasis zum eqen. ich hätte im vorfeld die snare etwas besser gestimmt oder etwas gedämpft, aber das ist wohl auch geschmackssache.

 

[m_tree]

Das ist meine bearbeitete Version von gestern. EQing entspricht meiner obigen Beschreibung. Rest ist v.a. Dynamik und Sättigung.

Wenn die Snare topfig klingt, sollte man sie anders stimmen, befellen, bespannreifen oder einfach ne ganz andere nehmen.
Das verstehen Nicht-Drummer aber evtl. nicht

 

[leary]

Wenn die Snare topfig klingt, sollte man sie anders stimmen, befellen, bespannreifen oder einfach ne ganz andere nehmen.

ganz wertfreie frage: hast du schonmal drums aufgenommen?

 

[m_tree]

Jupp. Ich beschäftige mich mit dem ganzen Quatsch seit ungefähr 6 Jahren. Inkl. einiger Albumproduktionen, einige davon selbst eingespielt.

Gute Drums Aufnahmen kriegt man nicht durch EQing hin, sondern als aller erstes mal durch nen guten Drums Sound. Und nen guten Drummer, versteht sich.

 

[leary]

Gute Drums Aufnahmen kriegt man nicht durch EQing hin, sondern als aller erstes mal durch nen guten Drums Sound. Und nen guten Drummer, versteht sich.

das hat ja keiner bestritten, ist aber nicht immer möglich.

aber wenn du meinst diese drums hier sind roh schon so super, dass man da nicht mehr rangehen muss und nur noch etwas dynamikbearbeitung braucht, dann stimmt das - meiner bescheidenen meinung nach - nicht und lässt mich an deiner erfahrung oder abhörmöglichkeit zweifeln.

kleines edit: ich mache das nun seit ca. 20 jahren, aber mir ist noch kein drumset untergekommen, bei dem nicht mit ein bisschen eq etwas besseres rausgeholt werden konnte.

 

[m_tree]

Mach doch selbst einfach mal nen Mix von den Drums ... wahrscheinlich reden wir einfach aneinander vorbei.

EDIT
Ja, ich sage ja nicht, dass EQing bei Drums nichts bringt. Aber wenn pro Spur mehr als 2-3 EQ Eingriffe nötig sind, sollte man sich IMO fragen, ob man bei den Aufnahmen nicht irgendwas falsch gemacht hat (ok, mal vielleicht vom Notchen fieser Beckenresonanzen abgesehen).

 

[TonyPizza]

bla bla...

Weiter gehts. Zu einem Drumsound gehört auch immer der Raum. Dem TE sei deshalb geraten sich auch eine geile Room Spur zu bauen. Ich mach das mit impulsantworten, die vom Bricasti gibts for free im netz, oder halt eine IR aus der DAW, könnte auch reichen. Das bringt jede Menge Größe und noch mehr Glue. Des weiteren ist aber schwierig Drums Solo zu mischen, um das richtig rund zu bekommen, bräuchte man schon einen kompletten Songschnipsel mit vollem Arrangement

 

[leary]

wie auch immer. ich habe nur auf deinen kommentar (#23) geantwortet, dass eqing nicht fast die ganze miete sei, sondern dynamikbearbeitung. das halte ich für nicht richtig.

dem threadsteller mit limiting/clipping zu antworten, geht meiner meinung nach am eigentlichen problem vorbei. seine drummixe klingen nicht gut eq ´t. wären sie das, dann ist das lauter machen überhaupt kein problem.

Mach doch selbst einfach mal nen Mix von den Drums ... wahrscheinlich reden wir einfach aneinander vorbei.

habe ich ja.

 

[m_tree]

Grad gesehen, dass du oben schon einen Mix reingestellt hast.

Ist halt auch einfach Geschmackssache. Ich mags eher natürlich.

EDIT
Es geht hier auch um nix weiter als ein paar Hörbeispiele für Schüler. Also nur Drums Solo. Und es geht darum, dass alles gut und deutlich raushörbar ist. Dafür ist v.a. Präsenzbetonung, Kompression und Sättigung angesagt.
Das Hinzufügen von virtuellen Räumen ist bei sowas einfach nur unnötig, IMO.

 

[TonyPizza]

Dem TE geht es aber explizit um Lautheit, oda? Dann ist der Rat zu clipping Limiting doch genau das richtige

 

[leary]

Dem TE geht es aber explizit um Lautheit, oda? Dann ist der Rat zu clipping Limiting doch genau das richtige

ja, er hat explizit danach gefragt, aber das scheint mir nicht sein eigentliches problem zu sein.

eine dünne frau fragt dich "wie kann ich weiter schnell abnehmen?" anstatt zu antworten "nein, alles ok, du solltest eher dein selbstbild überprüfen" sagen hier die meisten "nimm dieses oder jenes präparat". das passt doch nicht.

wie dem auch sei, ich halte mich dann hier weiter raus

 

[DrumDustin]

Nochmals vielen Dank an alle, die sich hier beteiligen!

Mir gefallen sowohl der Mix von m-tree als auch von leary besser als mein Eigener. Habe zur Beurteilung natürlich drauf geachtet, die die Lautstärke annähernd gleich ist

Ich fände es für meinen Teil sehr lehrreich, wenn ihr euch beide im Rahmen eurer zeitlichen Möglichkeiten zu euren konkreten Bearbeitungsschritten äußern könntet.

Vielen lieben Dank,
Dustin

 

[leary]

hier meine bearbeitungsketten:

 

[m_tree]

Ich hab für die Verhältnisse eigentlich schon zu viel gemacht. Hier kurz die wichtigsten Dinge:

Kick:
- Lowcut @30Hz
- 4:1 Kompression mit langer Attack und kurzer Release Zeit (nach Gehör einstellen, jeder Kompressor klingt anders) ... 3-6dB Gainreduction
- Sachtes Limiting und Clipping (Limiting deshalb, weil starkes Clipping eine Bassdrum schnell "hohl" klingen lässt), jeweils 3dB Knee
- hart gegatet

Snare:
- Lowcut @100Hz
- High-Shelf +9dB @6kHz (schwammige Angabe, weil ich Simulationen analoger EQs verwende)
- 4:1 Kompression ähnlich wie BD, ca. 3dB Gainreduction
- reines Clipping mit 3dB Knee
- Gate: Dry auf -3dB, Wet auf -9dB (also nur dazu gemischt)

Overheads:
- Lowcut @120Hz
- Low-Shelf -9dB @450Hz (das sollte nur gemacht werden, wenn die Overheads nur für die Becken gebraucht werden ... wenn Toms mit durchkommen sollen, ist auch der Lowcut zu hoch angesetzt)

Masterbus:
- Summenkompression mit 4:1, 1ms Attack und Auto Release, ca. 2dB Gainreduction
- nochmal leichtes Clipping für den letzten Lautheitsboost
- und noch nen Dither draufgehauen (ja, obwohl ich nicht runter quantisiert habe)

Ansonsten hab ich auf den Einzelspuren die Transienten etwas entschärft, Sättigung hinzugegeben, die Präsenz auf dem Masterbus nochmal betont und das ganze vor dem Clipper noch durch eine Master-Tape Simulation gejagt. Aber das ist für deine Zwecke schon übertrieben und für den Anfang auch zu viel des Guten, denk ich.

Ich hab die ganze Geschichte auch komplett in 88,2kHz gerendert. Aber dazu gäbs auch noch ein paar Sachen zu beachten. Also einfach normal in 44,1kHz bearbeiten.

 

[TonyPizza]

hier mit room