Drums: Mysterium Overhead Aufstellung und Aligning

[Marc1610]

@Marc
Sorry, aber wer lesen kann
Natürlich kommt das alles schon ganz gut - aber ich will eben nicht nur ganz gut, sondern eben tiefer in die Materie einsteigen und perfektionieren.

Und nochmals sorry, aber mir bringt es auch nix mich über künstlerische Gestaltung im Mix zu unterhalten (Panning). Das mach ich sowieso wie ich es für richtig halte. Ich wollte eigentlich noch wissen, was jetzt nun mit NICHT hart gepannten A/B Aufnahmen ist ... denn eigentlich ist das wegen der Laufzeitdifferenz ja ein No Go.

Immer diese Diskussion über Perfektion, blabla
Aber andere Herangehensweisen in Frage stellen, sag jetzt nicht das wär nicht so.

Leg etwas Kohle auf den Tisch und kauf dir Mikros die für dich gut klingen spendiere jedem Mikro einen eigenen Amp, mute die Drumspur in einen deiner Songs und fummel solange bis es sich gut anhört, nehm jemanden dazu der für dich die Trommeln und Becken anschlägt und gegeben Falls die Mikros noch mal nach justiert wenn du den Grundsound bestimmen willst.

Dein Raum wirkt sich auch auf den Sound aus, man kann einem Drumset auch durch Stimmen / Spannen der Felle einen passenden Klang geben, was sollen wir hier für dich entscheiden, wie soll das gehn, das kannste knicken.

Winkel und Abstand musst du schon selbst festlegen in dem du hinhörst, den Sound möglichst Direkt einfängst, so das die Trommeln auch genug Soundsubstanz mitbringen so das sie sich auch wirklich noch betonen lassen ohne das es wummer oder irgendwelche und passende Resonanzen und überhöhte Übersprechungen mitbringen die das Nutzsignal fast schon wegdrücken oder beim Anpassen zu arg den Gesamt Sound versauen weil diese zu sehr angehoben werden.

Blablabla und blub.

Das ist Kinderkram.

Wenn es am Ende klingt ist es doch scheißegal ob xy oder MS ORF, NRW, ARD aufgenommen wurde.

 

[m_tree]

Danke erstmal an TonyPizza und m4d3raIn! Meine Fragen sind jetzt eigentlich soweit beantwortet.

@Marc
Hast du eigentlich verstanden, was ich wissen wollte? Es ging mir um ein paar theoretische Zusammenhänge und ein paar Mysterien, die ich endlich durchschauen wollte. Experimentieren habe und werde ich sowieso, ist ja klar. Wie und mit welchen Mitteln, das lass mal meine Sache sein.
Erst meine Beiträge nicht richtig lesen, nicht verstanden haben worum es mir eigentlich geht und sich dann so aufspielen. Da vergeht mir als Forum Newbie echt die Lust hier weiter aktiv zu sein. Ist ja eh alles Kinderkram hier, ne?

 

[Nachtschicht]

[ref=[media=youtube]VUF8aRodecM[/media]

 

[LM18]

Ich liebe dieses Video und Herr Gadd bläst den anderen beiden Kollegen so richtig den Schaum vom Bier

 

[m_tree]

Jaja, das Video ist lustig ^^

Zu den Drummern aber unten mehr, will nochmal was technisches ansprechen:

Bei George Massenburg sieht man, wie wenig er bei der Mikro Ausrichtung auf Übersprechungen achtet. Z.B. Snare und Hi-Hat. Auf der Snare ist sicher viel Hi-Hat drauf und umgedreht. Hinzu kommen relativ große Abstände zur jeweiligen Schallquelle (was aber dem Mikro dienlich ist, sagte einmal Simon Phillips - siehe unten). Bei anderen Leuten hab ich das auch schon gesehen, bei z.B. Ridebecken Mikros.

Ich würde das demnächst mal testen ... ich stell mir so vor, dass das Set damit noch räumlicher und natürlicher klingt, wenn man auf den Beckenstützmikros die Bässe großzügig rausnimmt (und somit Phasenprobleme umgeht). Kann mir z.B. vorstellen, dass jeweils ein HH und Ride Mikro, die auch die Snare mit auffangen, diese räumlicher wirken lassen.
Oder bin ich da aufm Holzweg?


Jetzt zu den Drummern:
Viel wichtiger ist aber, wie ein Drummer Songs begleitet und Grooves spielt. Und da ist Vinnie Colaiuta eindeutig mein Favorit (von den dreien). Aber Geschmackssache ...

Simon Phillips sollte man auch immer mal erwähnen. Der hat sich schon in den 80ern viel Gedanken um Sound gemacht und ist dementsprechend auch ein guter Toningenieur bzw. Drum Tec. ... man nehme mal z.B. dieses Video:



Nach einer HQ Version dieses Videos sucht man vergebens, aber auch mit 240p kommt der fette Sound schon gut durch (übrigens von Anfang 90er).

Immer auch wieder ein Paradebeispiel, wie wichtig Obertöne bei Trommeln für einen fetten Sound sind. Der spielt nur einlagige Felle und dämpft so gut wie garnicht. Stimmen will eben gelernt sein.

An dem Sound wurde sicher sehr lang getüftelt und gut nachbearbeitet. Das geniale ist, dass das aber kaum auffällt, weil eben alles trotzdem so natürlich klingt und auch die Dynamik so genial rüberkommt. Am meisten wundert mich, dass nichts gegatet wirkt, obwohl eigentlich zumindest Expander im Spiel sein müssten, um bei der Menge an Mikros noch "Klarheit" im Gesamtsound zu haben.

Nochmal was Vinnie angeht übrigens:
-KeMLM

Eigentlich mehr Groove als solo, aber genau das ist das Geniale ...

Ich könnte als Drummer natürlich jetzt noch dutzende Videos und Drummer posten, aber lassen wir das ...

 

[Nachtschicht]

Jetzt zu den Drummern:
Viel wichtiger ist aber, wie ein Drummer Songs begleitet und Grooves spielt. Und da ist Vinnie Colaiuta eindeutig mein Favorit (von den dreien). Aber Geschmackssache ...
...

(sinnlose geschmacksdiskussion aber ich muss das trotzdem loswerden )....aaaalter, wenn es darum geht, wie man songs begleitet und grooves spielt, und da sitzt herr gadd auf der bühne, da ist ja mal sowas von ende der diskussion wer da die hosen anhat dont need to be coy, roy und so

...ende der privaten einzelmeinung

 

[digga]

also als Drummer mit Recording Ambitionen ist der Thread sowas von unterhaltsam! Weiter so!!!

 

[diagnostix]

kein frage dass steve gadd sein thron hat. es gibt halt jede menge drummer, wo ich persönlich sagen kann: schade dass die so weit wohnen und ich sie persönlich nicht kenne.
mein favorit ist weckl auch nicht (war nur ein beispiel). bin in letzter zeit von dem john blackwell angefixt, wenn es um groove und der sound geht, wobei sich wieder um ganz perönliche meinung handelt. eine unglaubliche transparenz, und nix am set gedämmt... hört das solo ab 16:45, mitm pitchen von toms - bei dem mann groovt es selbst wenn er der stick an die snare fallen lässt...



aber wenn wir die musik als nicht-verbale kommunikationsmittel betrachten, und wenn musiker durch ihre instrumente "sätze sprechen" können und dürfen, anstatt sich in dem taktkorstett bewegen müssen, dann ist joey baron mein favorit. nix uff, uff, auf die zwölf, sondern ausdruck pur. hier der meister der improvisation:




back to topic?

1. frage - wie kann es sein, dass orthodoxe tontechnik behauptet, AB müsse hart gepannt werden (sonst phasenprobleme) und es immer wieder beispiele gibt, dass man AB auch eng stellen kann - ohne phasenproblemen?
2. frage - wie unterscheidet man, ob der "phasiger" sound beim mikrofonieren tatsächlich von der position des mikros kommt - oder von dem raum selbst?

 

[TonyPizza]

Ich würde das demnächst mal testen ... ich stell mir so vor, dass das Set damit noch räumlicher und natürlicher klingt, wenn man auf den Beckenstützmikros die Bässe großzügig rausnimmt (und somit Phasenprobleme umgeht). Kann mir z.B. vorstellen, dass jeweils ein HH und Ride Mikro, die auch die Snare mit auffangen, diese räumlicher wirken lassen.
Oder bin ich da aufm Holzweg?

Das kommt drauf an wo du hin möchtest. Im Metal-Bereich ist eher Close-Micing angesagt. Und dort macht es auch absolut Sinn das Ride und das China separat zu stützen. Diese Spuren werden typischerweise im Mix gemutet und nur bei Bedarf dazu gefahren. Oft werden auch alle Becken mit Spotmics abgenommen (Andy Sneap). Klar, wenn ich 5-10 KM84 hätte würde ich das auch machen

EDIT: Gab mal Spuren von Fab Dupont (ein Contest, mal sehen ob ich das Video finden kann), dort hatte er auch einfach aus dem Bauch raus mikrofoniert. Er konnte damit einen guten Mix machen, da waren aber auf dem Snare Mic mehr Hats und auf den Toms mehr Snare als sonst was drauf. Da hab ich nur gestaunt...

In dieser Video Reihe ist das irgendwo zu bewundern. Ich würde so nicht(!) arbeiten, passt in dem Fall halt zum Song, kanns jetzt nicht gucken glaube mich aber zu erinnern:
http://youtu.be/9qRnnlwuEYY

Hier noch die guten alten Pallemanns Videos (6 Teile, gibt auch zahlreiche Tutorial CDs von ihm)
http://youtu.be/VHwww2WbEnA

 

[digga]

2. frage - wie unterscheidet man, ob der "phasiger" sound beim mikrofonieren tatsächlich von der position des mikros kommt - oder von dem raum selbst?

das würde mich auch interessieren: ich habe z.B. meine OHs AB über den Crashes, ca 1,30m von der Snare entfernt, ca. weit 1,50m auseinander...ich muss Snare Top phasendrehen, damit ich einen druckvollen Sound bekommen...Mics rauf und runter hab ich schon ausprobiert...?

 

[TonyPizza]

ich muss Snare Top phasendrehen, damit ich einen druckvollen Sound bekommen

Nichts ungewöhnliches und den verschiedenen Abständen der Mikros zur Snare geschuldet. Deshalb eigentlich immer erste Amtshandlung, Phase auf den Kanälen solange flippen bis es am meisten drückt.

Aßerdem beginnt das Snare-Top Mic immer mit einer negativen Halbwelle, OHs würde sagen immer oder meistens mit einer positiven Halbwelle.

Snare Top Bottom Phase drehen ist logo....

 

[digga]

ich war nur irritiert, weil in jedem zweiten Lehrbuch, Vid, Thread steht...Phase unten drehen...ich fühlt ich schon etwas ausserirdisch...

 

[TonyPizza]

ich war nur irritiert, weil in jedem zweiten Lehrbuch, Vid, Thread steht...Phase unten drehen...ich fühlt ich schon etwas ausserirdisch... Lächeln

Lass die nur ihre Phase unten drehen, ich dreh die oben und es passt meistens. Wie gesagt, immer wieder mal checken. Jedes Gerät, jeder Bearbeitungsschritt kann die Phasenlage verändern.

 

[Nachtschicht]

phase drehen hört ja bei der snare nicht auf. wenn du ein grösseres setup hast, mit z.b.

kick in
kick out
kick vorne
snare oben
snare unten
hihat
2 toms
overheads AB
overheads glyn johns
kitmic 1
kitmic 2
2x raum hifi
2x raum lofi

(so war die letzte abnahme von einer session kürzlich und es war ein grosser spass)

dann hast du selbst bei penibel ausgemessenen abständen natürlich das szenario, dass du nie alle spuren gleich ausgerichtet bekommst, das kick mikro sieht das tom sorum, das snare mikro sorum (aber kick mikro richtigrum) - da folgt dann immer ein lustiges spiel aus alles mal in phase bringen, vielleicht hier und da eine kleine spur alligning...ein lustiger sport.

und gerade bei so grossen setups ist es am schluss ja meist so, dass man nur eine handvoll mikros tatsächlich auch benutzt - aber es alles im mix bereitliegen zu haben ist trotzdem toll, wenn man mal schnell nochmal einen ganz anderen ansatz in der ästhetik probieren will oder für bisschen zusätzlichen schmutz noch ein zweites kaputgehauenes kitmic etwas aufziehen kann. man muss halt nur die disziplin haben, nicht immer alle mikros offen haben zu wollen. lieber so wenige wie möglich. aber dann ist so ne abnahmenorgie das absolute paradies