Wenn ich mir meine Referenztracks anhöre, dann höre ich keine Linearität sondern Kunterbunten Frequenzgang.
Ich denke das Linearität alleine nicht wichtig ist sondern gute Dynamik ohne zu komprimieren und Präzision bis in den tiefsten Bereich.
Ob jetzt ein EQ die anderen Eigenschaften aushebeln kann bezweifle ich.
Wenn man 35Hz anhebt und der Kopfhörer nur Sub Bass anhebt, egal ob man 35 oder 45Hz anhebt, dann ist es schwierig da was zu beurteilen.
Man sollte schon zwischen 35Hz und 45Hz einen Unterschied hören können der nicht nur mehr Wump Wump ist.
silent, natürlich kannst du recht in vielen punkten haben.
ich möchte nicht jetzt deinen thread kapern und ev. eine endlose diskussion über linearität anzetteln (hey, wir sind bei der rec.de, man weiss nie was für banalitäten einen triggern können).
lediglich möchte ich zwei punkte ansprechen: residualton und natürlich den ominösen "linearität" von abhörgeräten.
residualton:
ich weiss, die zahlen hast du nur als bsp. genannt. und da haste teilweise recht. anheben von 35 oder 45Hz bringt nicht viel, weil normale menschen in dem bereich den grundton nicht wahrnehmen können. viell. können wir uns einigen über den stand der wissenschaft, dass das fehlen des grundtons (in diesem fall 35Hz=C#1 +18 cent) kaum zum klang beiträgt. erst durch addition einer oktave (c#2 +18 cent=70Hz) sind wir in der lage die 35Hz akustisch, und nicht nur körperlich wahrzunehmen. also, zuerst die niedrigste oberwelle (und die anderen vielfachen von 35Hz) ermöglichen unserem gehirn, die "supadiefe" bässe dem geschehen zuzudichten.
auch wenn 35Hz in wirklichkeit nicht vorhanden seien müssen.
linearität:
so betrachte ich eine korrekturkurve für kh vor allem deswegen für ein segen, weil sie mein mixingprozess enorm beschleunigt, wie es sich gestern abend gezeigt hat.
ich stöchere nicht mehr ewig lang in dem spektrum, sondern kann gezielt dort arbeiten, wo es nötig ist.
dass sich korrigierte spektrum zuerst wirklich seltsam anhört, ist mir wumpe. linear klingt einfach nicht "mega", es klingt sogar fürchtbar, wenn man an den klang seines kh jahrelang gewöhnt ist.
besonders wo ich den eq zum ersten mal auf bypass stellte, bekam ich die krise.
aber man gewöhnt sich schnell dran.
es ist in jedem fall wichtig beim rendern den eq auszuschalten, und auch beim anhören über die boxen.
am besten eq auf bypass, kaffee trinken gehen und erst dann den mix über die boxen anhören - sprich ohren resetten.
fazit: korrekturkurve schenkt mir bestimmt keine goldene ohren und ein paar grammys - aber dafür halbiert sie meinen persönlichen zeitaufwand für die grundstruktur. so bleibt mir mehr zeit für experimente mit effekten - und die effekte als arrangement-support sind für mich deutlich musikalischer als reine "35Hz".
