Direktheit des "Made in Japan"-Albums. Wie ist das möglich?

gyn

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Hi Leute,

mich treibt schon seit Jahrzehnten, seit ich das Album kenne, eine Frage um:

Wie ist es möglich, mit einem Live-Album solch eine Direktheit zu transportieren? Ich meine, wenn ich mir z. B. Highway Star anhöre, den ersten Song, und mir dagegen die Studio-Version anhöre, klingt diese brav und irgendwie künstlich, leblos, statisch und distanziert dagegen. Bei der MiJ-Version scheinen die Instrumente und Gillan quasi an den Boxen zu kleben, obwohl es unverkennbar eine Live-Aufnahme und -Atmosphäre ist. Das Album kommt mir auch unglaublich laut vor, obwohl ich nicht glaube, daß es eine entsprechende Lautheit hat. Alles ist sehr direkt, trotzdem live! Alle Studioversionen der MiJ-Songs klingen für mich lange nicht so direkt als die Live-Pendants. Wie ist das möglich? Das ist für mich bis heute ein Mysterium.

Kann das jemand nachvollziehen, was ich meine? Bin auf Meinungen gespannt.

Hier mal zum Vergleich Highway Star in der Studo- und in der MiJ-Version:



 
- Unterschiede im Sound (Aufnahme, Mix, Master)
- Studioumgebung: Da muss alles perfekt passen, jeder passt mehr auf, ist deshalb vielleicht etwas mehr gehemmt
- Tempo bei der Live-Version ist höher.
 
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...vielleicht auch, weil es einfach tolle Musiker sind. Pure Energie. Die stehen auch mit dem Herzen und Verstand hinter Ihren Songs. Eine eingespielte Truppe wie man so schön sagt. Denke, daß DeepPurple heute nicht mehr so klingen wird. Das gilt aber auch für andere Bands, die schon Jahrzehnte dabei sind, wie die Rolling Stones oder Metallica.
 
- Unterschiede im Sound (Aufnahme, Mix, Master)
- Studioumgebung: Da muss alles perfekt passen, jeder passt mehr auf, ist deshalb vielleicht etwas mehr gehemmt
- Tempo bei der Live-Version ist höher.

Ja, Unterschiede im Sound auf jeden Fall, der ist lebendiger, voller, "fülliger" auf der Made in Japan. Aber auf mich wirkt es auch lauter. Kann das damit zusammenhängen?

Und ja, irgendwie sind die Studio-Pendants zu den Live-Aufnahmen steril.

Die Tempi bei den jeweilgen Song sind alle schneller als die Studio-Aufnahmen. Ob das was ausmacht am Höreindruck? Ich weiß nicht.
 
Hier ein Beispiel von Christopher Cross. Wo ich sag. Wow ! Einfach super.
Das bekommt man nur Live so hin. Davon abgesehen. Das sind Top-Musiker ;-)
Christopher Cross schnallt sich 10 Sekunden bevor der Song anfängt noch die Gitarre um !
 
...vielleicht auch, weil es einfach tolle Musiker sind. Pure Energie. Die stehen auch mit dem Herzen und Verstand hinter Ihren Songs. Eine eingespielte Truppe wie man so schön sagt. Denke, daß DeepPurple heute nicht mehr so klingen wird. Das gilt aber auch für andere Bands, die schon Jahrzehnte dabei sind, wie die Rolling Stones oder Metallica.

Die klangen nie mehr so als auf dieser Platte. Hör dir mal die Made in Europe an 2 Jahre später, das sind Welten. Vielleicht auch gerade von der Produktion her. Bei der Made in Europe steht die Band gefühlt ein paar Meter hinter den Speakern, halt eher so der normale Live- Eindruck. Das ist aber bei der MiJ völlig anders. Wie gesagt, da klebt jeder am Speaker, obwohl live. Keine Ahnung, wie die das hinbekommen haben. Hier nochmal ein Eindruck der Made in Europe:

 
Hier ein Beispiel von Christopher Cross. Wo ich sag. Wow ! Einfach super.
Das bekommt man nur Live so hin. Davon abgesehen. Das sind Top-Musiker ;-)
Christopher Cross schnallt sich 10 Sekunden bevor der Song anfängt noch die Gitarre um !

Wunderschön! Wenn ich das nur hören würde (ohne Video), würde ich nicht unbedingt auf eine Live-Aufnahme tippen.

Mir ist gerade aufgefallen, was das eigenlich ausmacht, was ich meine: Die Made in Japen klingt einfach unglaublich LAUT! Keine Ahnung, warum.
 
Ja, das ist halt (unter anderem) die Performance. Aber natürlich auch, wie aufgenommen und dann gemischt wurde.
Hier noch ein letztes Beispiel von den STP. Übrigens einer meiner Lieblings-Songs, auch wegen der geilen Bass-Line. Song ab 1:00 Min.
 
Ein hab ich noch ;-)
Ozzy mit "Believer". Unglaublich, geiler Bass-Sound. Wohl das beste Line-Up was Ozzy nach der Randy Rhoads-Ära hatte.
 
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bei den studioversionen klingt es oft so, als hätte jeder musiker gerade zum 50. mal das ding hintereinander runtergenudelt.
live vor publikum sind die ganz anders motiviert und spielen mit einer viel größeren inbrunst.
dadurch kommt eine andere dynamik und auch ein besserer gesamtsound zustande.
bei made in japan hatte dp auch ein paar gute leute am mischpult sitzen.

vielleicht sind auch die stücke bei den studioaufnahmen noch nicht so drin, wie wenn man sie schon zum 500. mal live gespielt hat.
 
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Ist doch normal und wenn du gerne Musik hörst in der Hall hörbarer eingesetzt wird, wirst du es auch bevorzugen.
Die Studio Version klingt trockener mit mehr Punch und viel mehr Bass , Tiefmitten , das lässt es etwas kleiner klingen als die Studio Version.
In Japan klingt der Raum insgesamt besser als in Europa darum klingt es da vollkommen anders, weil die Umgebung ganz andere Voraussetzungen mit sich bringt auch wenn man das gleiche Setup nutzt.

Stell deine Monitore mal in einen anderen Raum und höre ab, dann hast auch du andere Voraussetzungen.
.
 
Ein hab ich noch ;-)
Ozzy mit "Believer". Unglaublich, geiler Bass-Sound. Wohl das beste Line-Up was Ozzy nach der Randy Rhoads-Ära hatte.

Ozzy klingt auch sehr direkt, sehr schön, sehr lebendig, viel Energie. Gitarre klingt sehr sehr direkt, fügt sich schon fast nicht mehr in den Sound ein. Ist aber alles nicht so laut wie die MiJ. :schulterzuck:
 
bei den studioversionen klingt es meist so, als hätte jeder musiker gerade zum 100. mal das ding runtergenudelt.

vielleicht sind auch die stücke bei den studioaufnahmen noch nicht so drin, wie wenn man sie schon zum 500. mal live gespielt hat.

Ja was denn jetzt? :D

live vor publikum sind die ganz anders motiviert und spielen mit einer viel größeren inbrunst.
dadurch kommt eine andere dynamik und auch ein besserer gesamtsound zustande.
bei made in japan hatte dp auch ein paar gute leute am mischpult sitzen.

Ja, mit Sicherheit.
 
bei den studioversionen klingt es meist so, als hätte jeder musiker gerade zum 100. mal das ding runtergenudelt.

vielleicht sind auch die stücke bei den studioaufnahmen noch nicht so drin, wie wenn man sie schon zum 500. mal live gespielt hat.

Ja was denn jetzt? :D
wenn man im studio alles hintereinander aufnimmt, kommt nicht die gleiche dynamik zustande, wie wenn man gleich alles zusammenspielt.
wenn man zusammen einspielt, brauch man deutlich mehr takes, bis alle zufrieden sind.
bei take 50 ist allderings der enthusiasmus nicht mehr so groß, wie bei take1. das hört man.
 
Die Studio Version klingt trockener mit mehr Punch und viel mehr Bass , Tiefmitten , das lässt es etwas kleiner klingen als die Studio Version.

Du meinst wahrscheinlich "als die Live-Version". :)

Da ist mein Paradoxon. Die Live-Versionen klingen direkter als die Studio-Versionen, meinem Empfinden nach. In den Studio-Versionen ist mehr Distanz zu höre, bei den Live-Versionen kleben die Instrumente und der Gesang quasi an den Lautsprechern, obwohl es live ist. Das ist es, was mich so irritiert. Empfindet ihr das nicht so?

In Japan klingt der Raum insgesamt besser als in Europa darum klingt es da vollkommen anders, weil die Umgebung ganz andere Voraussetzungen mit sich bringt auch wenn man das gleiche Setup nutzt.

Stell deine Monitore mal in einen anderen Raum und höre ab, dann hast auch du andere Voraussetzungen.
.

Du kannst dir gar nicht vorstellen, auf wievielen verschiedenen Anlagen und wie oft ich in den letzten Jahrzehnten die Made in Japen gehört habe. :cool:
 
Man muss auch sagen, Deep Purple war bei MiJ 1973 hervorragend aufgelegt.
Außerdem ist das hervorragend aufgenommen worden, und sehr simpel gepannt,links Gitarre klingt direkt ohne große Bühne, rechts die Orgel ohne Große Bühne, Stimme und Schlagzeug ist weiter hinten, Schlagzeug klingt verwaschener als auf dem Studioalbum.
(Wobei mir Ian Paice nie so gefallen hat, ein über die Toms wischelnder Drummer ;) )
Bass in der Mitte, Bühnenreverb und fertig.
Kein Overdubbing, eben dieses macht viel an Direktheit kaputt.

Auf dem Studioalbum ist mehr oder weniger alles in der Mitte, und was zum indirekten Klang beiträgt, Sologitarre ist zum Teil gedoppelt und die Stimme ist dauernd gedoppelt, inkl. komischer Reverb auf Sitmme...
 
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Mir fällt vor allem das extreme Panning der Live-Version auf. Ein starkes Stereopanning klingt oft fülliger und auch lauter, natürlich nur auf entsprechender Abhöre.
Grundsätzlich werden auch bei professionellen Liveaufnahmen die Instrumente direkt an den Boxen bzw. am Instrument abgenommen und die Live-Atmo (die Ambience) nur dazugemischt. Je nachdem wie viel Atmo man dazumischt, klingt es eben direkter oder indirekter.
 
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Du kannst dir gar nicht vorstellen, auf wievielen verschiedenen Anlagen und wie oft ich in den letzten Jahrzehnten die Made in Japen gehört habe. :cool:

Das bezog sich jetzt auf den Unterschied zu Japan und Europa.
Das mit den Monitoren war nur ein Vergleich (gleiches Setup)

Du meinst wahrscheinlich "als die Live-Version

Ja :D

Da ist mein Paradoxon. Die Live-Versionen klingen direkter als die Studio-Versionen, meinem Empfinden nach

Weil die tragenden Instrumente lauter erscheinen da sie mehr Mitten im Sound haben, das Schlagzeug klingt dafür indirekt.
lese gerade das @whitealbum es schon angesprochen hat.
 
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Denke, das die Konzerthalle auch einen Einfluß hat. Und je nach Mischung, die entsprechenende Größe dargestellt wird bzw. werden soll. Hier mehr Halle: Black Sabbath


Hier mehr Club aber sehr direkt : Finde, eine tolle Live-Aufnahme von Exodus
 
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Hier ein Beispiel von Christopher Cross. Wo ich sag. Wow ! Einfach super.
Das bekommt man nur Live so hin. Davon abgesehen. Das sind Top-Musiker ;-)
Christopher Cross schnallt sich 10 Sekunden bevor der Song anfängt noch die Gitarre um !


Und achtet drauf das der Sakko passt :D
Und auch, eigentlich unscheinbare Gestalt, aber wenn er anfängt zu singen, eine wunderbare Stimme!
 

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