Direktheit des "Made in Japan"-Albums. Wie ist das möglich?

Denke, das die Konzerthalle auch einen Einfluß ha

Das meine ich.
Aber man kann auch gute Hallen schlecht mikrofonieren, das hätten die letzten Beispiele sicher versiebt, das ist schlecht durchgeführt für meinen Geschmack.
 
Ein gutes Beispiel !
 
Also wenn man schon die original Studioaufnahme mit einer Liveaufnahme vergleicht, dann sollte diese Liveaufnahme auch
nicht unbedingt Dekaden späteres Remaster sein.



Wie schon erwähnt, sie waren zu der Zeit einfach top.
 
wenn du bei einer (guten) liveaufnahme nur die direktmikros hochziehst, klingt das sehr direkt, erst durch die ambience-mikros wird das so räumlich und indirekt.

insofern ist es grösstenteils eine ästhetische entscheidung, wie trocken man ein livealbum mischen will, es ist beileibe nicht so, dass das von haus aus so räumlich sein muss. aber viele mögen das. ich mags auch eher direkt. wobei ich jetzt nach vielen eher direkt klingenden alben im moment mal eins mische, wo ich mehr lust auf etwas mehr räumlichen schmutz habe. mal sehen.

richtig schwierig wirds nur, wenn man trocken *und* in der wahrnehmung brüllend lautes publikum haben will. dann geht das getrickse mit fahrten, unterschiedlichsten duckings und multibandduckings los. aber auch das geht durchaus gut, wenn man mal den dreh raushat.
 
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ach ja, und ein wichtiger aspekt ist, wie das publikum mikrofoniert wurde.

man neigte da früher viel zu kugeln und klassischen 5.1 trees. weil die halt schön gross klingen.

heutzutage hat sich - primär übers fernsehen - da aber eine andere technik durchgesetzt. man nimmt zwar immer noch gerne eine handvoll mikros, die gross klingen, dazu werden aber heutzutage gerne noch ganze armeen an richtmikrofonen in die decke gehängt. im fernsehen, wo man gerne trockene moderation bei gleichzeitig brüllend lautem, überschwänglichen publikum hat, gehen sie mancherorts so weit, dass gefühlt pro 20 zuschauer ein richtmikro von der decke runterhängt. da geht quasi kein einziger klatscher mehr verloren. das gibt natürlich einen ganz anderen masseneindruck, bei gleichzeitig deutlich weniger übersprechungsschmutz.

kannst mal drauf achten, bei diesen castingshow-typischen szenen-appläusen mitten im song wurde früher gerne aus der dose der szenenapplaus noch aufgepeppt, fürs fachohr meistens sehr leicht erkennbar. diese praxis ist inzwischen mehr oder weniger vorbei, denn das hat man heute nicht mehr nötig. man kriegt diese reaktion (so sie denn stattfand) heute dank dieser art der mikrofonierung auch so schon sehr sehr laut, ohne dass die räumlichkeit der gerade gespielten musik nennenswert ansteigt.

hab ich mir da abgekuckt und bestelle das jetzt auch immer, wenn ein livealbum ansteht, auch wenn mich dann erstmal alle schief ankucken :) kann man natürlich bei ner typischen konzertaufzeichnung, die in irgendeiner halle stattfindet, nicht ganz so aufwändig machen wie wenn du ne festinstallation in nem studio hast in dem eine TV sendung nach der anderen aufgezeichnet wird. aber schon eine handvoll klug positionierter richtmikros geben dir ein signal, mit dem du dein publikum super aufpeppen, fahrten der räumlicheren mikros kaschieren und reaktionen bei laufendem song besser hörbar machen kannst. lohnt sich also in jedem fall.
 
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Finde das klingt beides nicht geil. Das Studioalbum hat einen stark verfärbten Sound von dem ganzen Zeug im Studio wo das Signal durchgelaufen ist und klingt recht undifferenziert. Der Livemix hat einen ganz anderen Frequenzgang, wenig Färbung und ist trockener. Speziell dominieren beim Studiomix die Mitten, die Verteilung über diese "Halbkreiskurve" ist recht homogen. Beim Livemix sind die unteren Mitten rausgedreht und der Präsenzbereich erhöht. Kein Wunder, dass letzterer "klarer" klingt.
 
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Man muss auch sagen, Deep Purple war bei MiJ 1973 hervorragend aufgelegt.
Außerdem ist das hervorragend aufgenommen worden, und sehr simpel gepannt,links Gitarre klingt direkt ohne große Bühne, rechts die Orgel ohne Große Bühne, Stimme und Schlagzeug ist weiter hinten, Schlagzeug klingt verwaschener als auf dem Studioalbum.
(Wobei mir Ian Paice nie so gefallen hat, ein über die Toms wischelnder Drummer ;) )
Bass in der Mitte, Bühnenreverb und fertig.
Kein Overdubbing, eben dieses macht viel an Direktheit kaputt.

Schlagzeug ist etwas weiter hinten, ok, aber Gillan? Ich finde, der ist sehr präsent.

Auf dem Studioalbum ist mehr oder weniger alles in der Mitte, und was zum indirekten Klang beiträgt, Sologitarre ist zum Teil gedoppelt und die Stimme ist dauernd gedoppelt, inkl. komischer Reverb auf Sitmme...

Bei den Studioaufnahmen sind Gitarre und Hammond schon meistens l / r gepannt, aber bei der MiJ ist das natürlich alles völlig konsequent, das macht was aus, klar.
 
Finde das klingt beides nicht geil. Das Studioalbum hat einen stark verfärbten Sound von dem ganzen Zeug im Studio wo das Signal durchgelaufen ist und klingt recht undifferenziert. Der Livemix hat einen ganz anderen Frequenzgang, wenig Färbung und ist trockener. Speziell dominieren beim Studiomix die Mitten, die Verteilung über diese "Halbkreiskurve" ist recht homogen. Beim Livemix sind die unteren Mitten rausgedreht und der Präsenzbereich erhöht. Kein Wunder, dass letzterer "klarer" klingt.
Achja, den Freqenzgang müsste ich mir mal anschauen, guter Hinweis, danke!
 
Vielleicht ist MiJ ähnlich "live" wie Unleashed in the East oder Origin of the Feces.
 
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Martin Birch hat's halt drauf. Mich fasziniert der MiJ-Sound auch schon seit 40 Jahren (das war meine erste eigene gekaufte LP :love:). Sie hat gar nicht so viel "Bass", aber sie klingt dennoch schön satt. Keine Ahnung, wie sie das mit den Obertönen damals hinbekommen haben - es war sicherlich eher ein analoges Artefakt. Heute würde man eine Handvoll Plugins aufzählen, die man dafür nimmt.

Außerdem hat die Scheibe eine irre Ausstrahlung. Keine Overdubs, viel Raum, und eine schlagende Direktheit. Ich bin übrigens auch ein Freund der letzten DoCD-Fassung. Den Remaster haben sie mit viel Liebe gemacht und den Charakter der Scheibe erhalten.
 
Ich weiß schon, was Obertöne sind, aber WTF meinst du damit im Bezug auf dieses Album?

Ich habe das Album noch nicht tief analysiert, aber mein Eindruck ist, dass es (gewollt oder ungewollt) mit psychoakustischen Vorteilen arbeitet. Es hat ja nun wirklich nicht viel Bass, aber hör dir mal die ersten Akkorde von Highway Star an. Es klingt einfach satt, auch untenrum. Als wären da paar Harmonische hinzugekommen, irgendwo im Mix paar Röhren in der Sättigung gewesen oder so.
 
Ich glaube mittlerweile, ('tschuldigung, das geht ganz gewiss nicht gegen dich, ganz bestimmt nicht), dass es überall nur noch um Sättigung, Bandsättigung, harmonische, nichtharmonische, uswusw... geht. Gibt es denn sonst nichts mehr? Ich glaub ich spinne! Langsam nimmt das hier beängstigende Formen an. Glaubt ihr wirklich, ein CLA oder andere machen sich darum Gedanken? Really?

Ich kann nur für mich sagen, scheiß drauf, ich hab echt die Schnauze voll von Sättigung hier, Sättigung da, bla bla bla...

Als wäre das der heilige Gral.

Ich habe für mich heute eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, und meine Mixe klingen zum ersten Mal, seit dem ich mit dem Mixen angefangen habe, also seit 2 1/2 Jahren, so, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Und das hat nix, gar nix mit Saturation oder ähnlichem zu tun. Was für ein Wixx.

Sorry, ich bin echt sauer über die ganze Scheixxe, die einem da immer und immer wieder aufgetischt wird.

Das, was wirklich wichtig ist, lernst du in keinem einzigen Tutorial. Wenn du Glück hast, findest du es selbst raus.
 
Äh, sorry, da gibt Dir jemand einen Anhaltspunkt und dann das?
 
Was?

Jehova?
 
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Ich verstehe die Reaktion auch nicht. Das könnte einer der Schlüssel sein. Neben dem, was oben schon geschrieben wurde bzgl. Direktmikros bei Liveaufnahmen, wo gerne mal die Mikros fehlen, die für die Atmosphäre zuständig sind. Dann wirken Liveaufnahmen auch seltsam direkt.
 
Ich verstehe die Reaktion auch nicht. Das könnte einer der Schlüssel sein. Neben dem, was oben schon geschrieben wurde bzgl. Direktmikros bei Liveaufnahmen, wo gerne mal die Mikros fehlen, die für die Atmosphäre zuständig sind. Dann wirken Liveaufnahmen auch seltsam direkt.
Na dann hör dir mal die MIJ an, das Publikum ist nicht gerade leise.

Naja, vielleicht hab ich auch überreagiert bei meiner Antwort oben, aber wenn ich mittlerweile nur das Wort "Sättigung" lese, platzt mir der Kragen!
 
Ich konnte in die Aufnahmen noch nicht über meine Monitore reinhören. Ich habe das im Allgemeinen gemeint.

Das Publikum hat damit mMn nicht viel zu tun. Mir ging es um den (fehlenden) Raumklang auf großen Bühnen bzw. das starke Closemicing, was man ja oft bei Liveauftritten hat.

Aber, wie gesagt, das sind alles nur Allgemeinplätze, ohne das Material gehört zu haben.
 

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