Pro Tools hat so ein bestimmtes Image aus längst vergangenen Tagen und daran halten wohl einige immer noch fest.
Zum Beispiel, dass Pro Tools nur was für Profis sei oder so ähnlich ausgedrückt, ist totaler Unsinn.
Wäre Dididesign weiter nur an der absolute Profi-Schiene interessiert, hätten Sie kein LE und M-Powered auf den Markt gebracht, sondern wären bei HD geblieben.
Pro Tools nur was für Toningenieure?
Total unsinnige und falsche Aussage. Pro Tools ist mittlerweile so toll und intuitiv zu bedienen, dass auch nicht studierte Musiker und Homeproduzenten damit klar kommen. Nebenbei ist PT auch sehr erschwinglich und schon vom Preis her eine gute Alternative.
Immerhin bekommt man ein PT System bestehend aus Software und guter Hardware schon für 300,- €.
Der Umstand, dass Pro Tools auch immer mehr im musikalischen und Audio-Produktionstechnischen Bildungsbereich Verwendung findet, spricht weiterhin für das Produkt.
Wer glaubt Pro Tools könne kein [g=32]MIDI[/g], hat sich die neuen Versionen noch nicht richtig angeschaut. Ich als Filmkomponist arbeite mehr mit [g=32]MIDI[/g] als mit Audio und habe PT auch dabei schätzen gelernt.
Ein professionellen Anspruch, haben alle Programme, selbst der Music Maker von Magix. Das bedeutet aber nicht, dass diese Programme nur für Profis seien, sondern man damit auch professionell arbeiten kann und gute Resultate bekommt. Auch [g=79]Homerecordler[/g] wollen professionelle Ergebnisse.
Hier mal ein Zitat von Digidesign bzgl PT LE:
„Die beiden Projektstudiosysteme Pro Tools LE™ und Pro Tools M-Powered™ sind kostengünstige Home- bzw. Projektstudio-Workstations mit professionellem Anspruch.“
Die Ausrichtung von LE ist wohl damit ganz klar. Nicht ausschliesslich für Profis, sondern als Lösung für den Homerecording Markt.
Pro Tools kann genauso wenig "Zaubern" wie z.B. Cubase 4.
Gute Aussage. Keines der Programme kann zaubern. Was dabei rauskommt, liegt oft viel mehr am Anwender.
Ob ich nun Audiofiles mit dem Multitool von PT zerschneide oder verschiebe oder mit den Funktionen die Steinberg etc. mitliefert bearbeite ist doch eigentlich *wurscht* oder?
Was das Ergebnis angeht ja.
Ich habe solche Sachen schon mit Cubase-SX3, Sonar3-6 und PT gemacht. Bei PT fand ich es irgendwie am intuitivsten. Das Workflow hat mir persönlich besser gefallen. Es ist also nicht wurscht, sondern rein subjektiv.
Obwohl ich schon wesentlich mehr Erfahrung mit Sonar als mit PT habe, bin ich inzwischen (nach einem halben Jahr PT Erfahrung) bei so manchen Standardaufgaben schneller und intuitiver vom Programm unterstützt, als die ganzen Jahre zuvor bei Sonar.
Was wiederum aber auch gar nix aussagt, denn was mir gefällt und gut liegt, muss nicht auch für andere gelten.
Ich finde man ist mit PT LE eher noch eingeschränkt was das Austauschen von Sessions angeht zB: Kein kostenloser OMF Im.-und Export.
Dadurch, dass man es dazukaufen kann ist man doch nicht mehr eingeschränkt. Es kostet halt nur zusätzlich Geld, was man bei manch anderen Produkten schon gleich bei der Grundversion ausgegeben hat.
Wenn ich es nicht brauche, muss ich es auch nicht kaufen.
Nebenbei erwähnt ist OMF Im- und Export auch nicht das gelbe vom Ei.
Der Vorteil des oft erwähnten Sessions-Austausch bei PT liegt darin begründet, dass man heutzutage sowohl in größeren Studios, wie auch schon in mittelgroßen Projektstudios ein Pro Tools System antrifft.
Da die Sessionkompatiblität zur kleinen LE und M-Powered Version sehr gut gegeben ist, wird dies halt als Vorteil gewertet.
Keine dauerhafte MP3 funktion
Wieso soll die MP3 Option einzeln oder im Music-Production Toolkit nicht dauerhaft sein?
Zwar ist es irgendwie schwach, dass MP3 export nicht von Grund auf dabei ist, aber wenn ich mich recht erinnere, war dies bei anderen Herstellern früher auch nicht anders. Ausserdem, die MP3 Option kostet lächerliche 21,- EUR.
eingeschränktes Arbeiten zu Bild
Was soll daran eingeschränkt sein?
Das es nur wenige Formate unterstützt oder die Arbeitsweise selbst?
Also ich find die Arbeit zu Bild nicht schlecht umgesetzt. Ich erinnere mich da noch, wie ich früher mit Cubase-SX3 gekämpft habe und bald verzweifelt bin. Dank Spot-Mode und absoluten Markern kann man auch in PT eigentlich recht flexibel Musik zu bewegten Bildern komponieren.
Natürlich nicht so mächtig wie bei Nuendo, aber dazwischen liegen auch weit über 1000 euro.
Ich bin ein begesiterter Pro Tools Nutzer aber die Märchen "Profis arbeiten nur mit Pro Tools" und "In PT ist der Workflow besser" sind allemal überholt.
Ja und nein. Beim Märchen es sei nur was für Profis gebe ich recht, wa den Workflow aber angeht, so finde ich ihn persönlich besser als mit dem was ich bisher gearbeitet habe.
Ich finde beispielsweise bei PT gut, dass man sich nicht mit all zuvielen Fenstern rumschlagen muss und man wirklich viel im Edit Fenster machen kann. Immerhin scheint sich dieser Trend nun auch bei den anderen Herstellern langsam durchzusetzen. So bewirbt das neue Logic-8 sein neues Single-Window-Design, wie auch Cubase-4 glänzt mit mehr Möglichkeiten direkt in der Track Ansicht und Mackie's Tracktion zeigt schon eh und jeh, dass man auch in ein Fenster viel unterbringt wenn man geschickt macht.
Nicht umsonst steigen sehr viele TV und Kino Post Studios auf z.B Nuendo um.
Du vergleichst aber jetzt bitte nicht PT-LE mit Nuendo?
PT LE ist für Film Postproduction überhaupt nicht zu gebrauchen, denn da mangelt es an Schnittstellen, Surround Unterstützung etc.
Hier ist dann eher PT HD gefragt und hier einen Vergleich mit Nuendo zu machen, maße ich mir nicht an. Dazu kenn ich mich mit der Materie zu wenig aus.
Bei dem Thema muss man wohl auch die Systemgröße betrachten. Kleinere Projetstudio, die auch Postproduction für Film machen, sparen hat bei Nuendo schon einiges an Geld im Vergleich zu PT HD.
Wenn aber Geld keine so große Rolle spielt, dann wird der Platz im Hauptteil des Studios doch eher von einem PT HD System eingenommen als von Nuendo. Ich glaube nicht, dass Nuendo einem gut ausgebauten HD System das Wasser reichen kann. Da fehlt es vermutlich nicht nur an der Rechenpower, sondern möglicherweise auch zu Schnittstellen zu Video- und Broadcast Systemen.
Also von einer Kehrtwende zu Nuendo habe ich noch nicht viel gelesen.
Auf welche Quelle berufst Du Dich da?
Das mag in Deutschland auch seine Richtigkeit haben, aber z.B. in Amerika ist PT der Standard für sehr viele professionelle Musiker, nicht zuletzt weil dort der Anspruch an Qualität etwas höher ist als hierzulande.
Was das Qualitätsbewusstsein angeht, so bin ich absolut gegen diese Aussage.
Naja und was ist Standard? Ok, Digidesign beschreibt PT als Branchenstandard. Das mag richtig sein, wenn man insbesondere weltweit in die Profi Studios schaut.
Was den Sequencermarkt aber im allgemeinen angeht, so schwingt jeder Hersteller so seine Werbeparolen.
Der eine, Cakewalk Sonar, sei der meistverkaufte Windows-[g=70]Sequencer[/g] in Amerika, Steinberg Cubase mag das wohl hierzulande sein und Logic führt die Macintosh Guilde an.
Magix schreibt sich mit Sequoia einen Multimedia-Marktführer auf die Nase und sei angeblich bei den führenden Mastering Studios sowie Fernseh- und Rundfunkstationen vertreten, wie beispielsweise beim BBC und beim WDR.
Wobei ich aber aus guten Quellen ganz genau weiß, dass beim BBC mehr Avid und Digidesign Systeme rumstehen als Magix Rechner.
Um zum Schluss zu kommen.
In einem sollten wir uns einig sein. Auch wenn Pro Tools viel bei Profis eingesetzt wird, heißt dies nicht, dass man deshalb im Homerecording oder Semi-Pro Bereich mit PT ein professionelleres Werkzeug hat.
PT-LE/M-Powered ist nicht professioneller als die anderen guten [g=70]Sequencer[/g] und man bekommt damit auch keine besseren Ergebnisse hin.
PT macht genauso wenig aus einem Laie ein Profi, wie eines der anderen Programme. Man hat mit PT i.d.R. auch keinen "Profi" anbehafteten Vorsprung. Es ist kein Garant für ein gutes Ergebnis.
Was die Features auf dem Papier angeht, so ist PT-LE sogar einiges hinter der Konkurrenz.
PT LE/M-Powered ist ein guter [g=70]Sequencer[/g], den es schon für wenig Geld gibt, besonders wenn sowieso gerade die Anschaffung eines neuen Audiointerfaces ins Haus steht oder man M-Audio Hardware hat.
Pro Tools ist halt ein [g=70]Sequencer[/g] ohne viel Schnick-Schnack, mit weniger bunten Knöpfen, mit weniger unsinnigen und eher selten benötigten Features.
Pro Tools wegen seines Namens zu nehmen ist dämlich.
Logic-8 finde ich übrigens auch recht gut und besonders die neue Preispolitik ist respektabel und nachahmenswert.
Gruss
Markus