Die Zeit - Kinderlied

[Teestunde]

(mal wieder ein Versuch, das Texterforum aus dem Dornröschenschlaf zu holen )

Die Zeit
.
Bratapfelduft zieht lockend durchs Haus,
Türen gehn auf und jeder guckt raus.
So fängt Advent schon immer an,
seit sich Opa entsinnen kann.
.
Immer weiter, immer weiter, immer weiter fließt die Zeit.
Und die Schultern werden breiter und zu klein wird das Kleid.
Aber selbst wer im Garten keine Leiter mehr braucht,
lässt mit Kindern Drachen starten, wenn das Herbstfeuer raucht.
.
Schneemann, du schaust auf einmal betrübt.
Wohl, weil im Baum ein Vogel übt?
Wohl, weil dir Licht den Mantel zerfrisst,
bis du kein stolzer Schneemann mehr bist?
.
Immer weiter, immer weiter, immer weiter fließt die Zeit.
Und die Schultern werden breiter und zu klein wird das Kleid.
Aber selbst wer im Garten keine Leiter mehr braucht,
lässt mit Kindern Drachen starten, wenn das Herbstfeuer raucht.
.
Roller, du lehnst so stumm an der Wand.
Hat man dich auf den Speicher verbannt?
Gleich findet dich der kleine Franz
und dein Leben bekommt neuen Glanz.
.
Immer weiter, immer weiter, immer weiter fließt die Zeit.
Und die Schultern werden breiter und zu klein wird das Kleid.
Aber selbst wer im Garten keine Leiter mehr braucht,
lässt mit Kindern Drachen starten, wenn das Herbstfeuer raucht.

 

[Teestunde]

Liegt dieses allgemeine Desinteresse am Text selber oder an der Tatsache, dass es ein Kinderlied ist?

 

[McCoy]

Liegt dieses allgemeine Desinteresse am Text selber oder an der Tatsache, dass es ein Kinderlied ist?

Wohl eher weil die Winterzeit mit

Bratapfelduft

bereits im

Advent

beschrieben wird, aber dann doch noch Herbst ist, da ja

Drachen starten

und ein

Herbstfeuer raucht

während andererseits gleichzeitig schon der Winter da sein soll, da ja ein

Schneemann

sein Dasein fristet, der dann aber nach dem letzten Textteil

Wohl, weil im Baum ein Vogel übt?
Wohl, weil dir Licht den Mantel zerfrisst,
bis du kein stolzer Schneemann mehr bist?

bereits unter dem begleitenden Frühlingsgezwitscher der Vögel schon schmilzt und weil in diesem Teil schon der Frühling beschrieben wird.


Kurz gesagt, an diesem Text ist rein gar nichts wirklich schlüssig im inhaltlichen Kontext der zuordnungsfähigen Zeiträume der einzelnen Ereignisse.

 

[Teestunde]

Der Text heißt "Die Zeit" und schildert das Werden und Vergehen. Ich gehe vom Advent in den Frühling und weiter in den Sommer. MMn ist das nachvollziehbar.

 

[Norro]

Meiner Meinung nach ist der Text viel zu kompliziert für ein Kinderlied. Es ist mehr der wehmütige Blick eines Erwachsenen auf die längst vergangene Kindheit.

In Bezug auf den inhaltlichen Kontext und der zuordnungsfähigen Zeiträume sehe ich das ähnlich wie McCoy. Der Text wirkt auf mich mehr verwirrend als ordnend. Mir fehlt da ein wenig der rote Faden.

Liebe Grüße
Norro

 

[Teestunde]

Nun, dann sollte ich ihn wohl doch überarbeiten. Danke euch beiden.

 

[Teestunde]

Die Zeit (Variante II)

Bratapfelduft zieht lockend durchs Haus,
Türen gehn auf und jeder guckt raus.
So fängt Advent schon immer an,
seit sich Opa entsinnen kann.

So viel Zeit ist schon vergangen.
Wer vermag sie einzufangen?
Damit plage sich, wer mag!
Sei willkommen, Wintertag!

Schneemann, du schaust auf einmal betrübt.
Wohl, weil im Baum ein Vogel übt?
Wohl, weil dir Licht den Mantel zerfrisst,
bis du kein stolzer Schneemann mehr bist?

So viel Zeit ist schon vergangen.
Wer vermag sie einzufangen?
Damit plage sich, wer mag!
Sei willkommen, Frühlingstag!

Roller, du lehnst so stumm an der Wand.
Hat man dich auf den Speicher verbannt?
Gleich findet dich der kleine Franz
und dein Leben bekommt neuen Glanz.

So viel Zeit ist schon vergangen.
Wer vermag sie einzufangen?
Damit plage sich, wer mag!
Sei willkommen, Sommertag!

 

[Teestunde]

Ist das Vergehen von Zeit jetzt nachvollziehbarer?

 

[DHG]

So find ichs schonmal besser. Jetzt versteht man eher was eigentlich gemeint ist, was wohl gerade bei einem Kinderlied wichtig ist. Das Thema find ich auch gut, könnte man auch gut mit "Lerninhalten" füllen, z.B. kürzer werden Tage im Winter und längere im Sommer, Frühling - Blumen blühen, usw...

Mir taugt aber dein "Sommerbild" nicht. Ein Roller der an der Wand lehnt, ist jetz nicht unbedingt das was man mit Sommer verbindet. Zumal genau genommen der Roller nicht erst im Sommer raus gekramt wird, sondern schon im Frühling.
Außerdem fehlt mir irgendwie der Abschluss. Ist das schon fertig oder kommt da noch was? Ne Pointe, was lehrreiches wäre da natürlich ideal.

 

[Teestunde]

@DHG
Ich muss dir recht geben. Es fehlt ein Abschluss und das Sommerbild... nun, ja. Das ist mir erst im letzten Augenblick eingefallen. Bestimmt werde ich mir da noch mal Gedanken machen. Bis dahin lasse ich es erst mal so stehen, vielleicht gibt es noch die ein oder andere Bemerkung dazu. Danke für deine Hinweise. LG T.

 

[DHG]

Wieso gestaltest du es nicht so das es mit dem Jahreswechsel endet? Vielleicht sogar so Endlosschleife mäßig, das es sich wieder auf den Anfang reimt und man das Ganze gleich nochmal singen kann?
Schließlich wiederholt sich der Zyklus immer wieder, nur die Jahre schreiten voran.

 

[Teestunde]

Die Zeit (Variante III)

Schneemann, du schaust auf einmal betrübt.
Wohl, weil im Baum ein Vogel übt?
Wohl, weil dir Licht den Mantel zerfrisst,
bis du kein stolzer Schneemann mehr bist?

So viel Zeit ist schon vergangen.
Wer vermag sie einzufangen?
Damit plage sich, wer mag!
Sei umarmt, du Frühlingstag!

Der Garten ist sonst Omas Revier.
Doch im August gehört er auch mir.
Hier bin ich Prinz, Indianer, Pirat
und mein Pfeil trifft genau den Salat.

So viel Zeit ist schon vergangen.
Wer vermag sie einzufangen?
Damit plage sich, wer mag!
Sei umarmt, du Sommertag!

Drachen, er tanzt vergnügt an der Schnur.
Farbenfroh strahlt auch die Natur.
Bald wird der Wind eisiger wehn
und kein Laub ist am Zweig mehr zu sehn.

So viel Zeit ist schon vergangen.
Wer vermag sie einzufangen?
Damit plage sich, wer mag!
Sei umarmt, Oktobertag!

Bratapfelduft zieht lockend durchs Haus,
Türen gehn auf und jeder guckt raus.
So fängt Advent schon immer an,
seit sich Opa entsinnen kann.

So viel Zeit ist schon vergangen.
Wer vermag sie einzufangen?
Damit plage sich, wer mag!
Sei umarmt, du Wintertag!