Entfernter mikrofoniert, ist der Schallpegel der Snare natürlich auch wieder leiser... Und dann wäre das eher ein Argument gegen 20-Bit-Wandler, eben weil der Schallpegel am Ort des Mikros geringer und damit viel eher noch mit einem 16-Bit-Wandler erfasst werden kann.
Wir sind uns aber schon einig, das die Dynamik der Snare sich dadurch nicht aendert?
Eben drum...!
Deswegen reicht ja auch ein Wandler mit um die 90dB Dynamik. Das ist jedenfalls meine These zur Diskussion.
Oder glaubst du ernsthaft, eine Snaredrum habe mehr als 90dB
Dynamik?
Gruß
Was ist jetzt eigentlich der Sinn des Plädoyers?
Sich mit 16 bit Wandlungen das Leben wieder etwas riskanter oder komplizierter machen?
Ich finde irgendwie keinen Zugang zu dieser Idee.
Es ist kein Plädoyer.
Es ist eine These zur Diskussion gestellt. Weil mich diese Fragestellung interessiert und mich die
Argumente anderer dazu interessieren.
Es wird ja immer ohne Nachdenken behauptet, man soll mit 24 Bit aufnehmen, um die ganze Dynamik einzufangen. Oder um "Headroom" zu haben.
Nun machen aber viele Musiker oder Bands keinen lauten Krach, sondern angenehm-laute Musik im Rahmen vernünftiger Schallpegel.
Also vieleicht bis peakweise max. 100-120dB, im Mittel eher um die 80dB herum.
Wenn man bedenkt, dass Mikrofone und der Aufnahmeraum Störgeräusch bis um die mindestens 20dB selber produzieren, reicht ein 16-Bit-Wandler (96dB Dynamik) völlig aus, um alles zwischen Störpegel und max. Schallpegel verlustlos aufzuzeichnen.
Ein 24-Bit-Wandler quantisiert dann entweder mit seinen 8 niederwertigsten Bits nur Rauschen, oder mit seinen 8 hochwertigsten Bits nur Nullen, weil kein Schall so laut kommt...
Mit vielen Bits Eigenrauschen zu quantisieren, ist Blödsinn und kein "Footroom". Das macht auch nicht mehr "Feinheiten" oder mehr Rauschabstand.
Mit vielen Bits oben nur Nullen zu quantisieren, ist ebenfalls Verschwendung und kein Headroom.
Headroom nützt nur was, wenn er zumindest potenziell auch mal genutzt werden könnte. Wenn garantiert ist, dass nie ein Signal so laut wird, dass es in den Headroom reinläuft, ist er überflüssig. Wie eine Autohaftpflicht-Versicherung, wenn man gar kein Auto hat und nur zu Fuß unterwegs ist.
Für normale Musik reichen also 16-Bit-Wandler in der Produktion völlig aus.
Hat man tatsächlich - wegen naher Mikrofonierung und lauter Spielweise - mal Spuren/Kanäle mit max. Schallpegeln lauter als ca. 100-120dB, "bräuchte" man wohl doch mal einen "24"-Bit-Wandler,
aber nur, wenn einen dann auch das interessiert, was auf besagter Spur sich um über 70dB leiser abspielt.
Wann aber ist das denn schon der Fall? Welcher Musiker spielt denn schon soo dynamisch?
Deswegen also meine Thesen, dass 16-Bit-Wandler auch in der Produktion eigentlich völlig ausreichend sind.
Und auch mit "24"-Bit-Wandlern erzielt man in der Praxis fast nie eine tatsächliche Dynamik, die an diejenige von 16-Bit-Wandlern heran reicht.
Gruß
