Ok kurz: ich hab noch nen Hall auf der Masterspur. Die Gitarren hab ich von 167hz bis knapp 10khz gestellt. Bei ca 1,2khz mit nem Q von 0,11 -12db tief abgesenkt. Badewannen style. Kein Kompressor in den Gitarrenspuren. Nur Bass und die Kickdrum ist mit Kompressor und EQ bearbeitet worden. Bass stark komprimiert, eq von 82hz bis 1,47khz und absenkung in 122hz Q=6,8 -6 (da war im eq spektrum eine kräftige welle die heraus stach)und bei 371hz Q=0,57 -9db.
Hoffentlich werd ich für diese Einstellungen nicht gesteinigt
Von den Einstellungen stirbt zwar keiner (frei nach CLA), aber man fragt sich schon, wie du darauf gekommen bist. Das kann eigentlich nicht funktionieren
Ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber die folgenden Tricks sind die Sachen, die ich mir im Laufe der Jahre bei den unterschiedlichsten Kollegen abgeschaut habe:
Für Gitarren senkt man bei 100 Hz ab (falls diese überhaupt dem Bass in die Quere kommen, bei richtiger Mikrofonierung kann man sich das oft sogar sparen). Bei 200 Hz sollte man nur dann etwas tun, wenn der Sound völlig mumpfig und matschig ist (oder im Gegenteil zu dünn ist), sonst am besten die Finger davon lassen. Wenn der Sound etwas "boxy" klingt (gerne mal bei 1x12 Combos), dann kann man bei 500 Hz ein bisschen was wegnehmen, während der 4x12 Marshall-Charakter eher bei etwa 700 - 800 Hz liegt. Wenn man schrauben und verbiegen will, dann da. Aber auch nur dann, wenn man das Problem auch wirklich hat. Mitten sind gerne mal problematisch, aber genau da lebt auch der Charakter von gezerrten Gitarren. -12dB bei 1,2k lassen eigentlich nichts mehr vom Charakter deiner Amps übrig.
Kurz gesagt: Wenn der Grundsound einigermaßen stimmt, dann kann man bei gitarrenorientierter Mucke eigentlich höchstens unterhalb von 100 Hz absenken und zwischen 5-8 k anheben (gerne sogar kräftig, davon leben moderne Gitarrensounds). Zum Schluss dann mal schauen, wie sich die Mitten einfügen, aber erst dann und nicht einfach blind 5dB rausziehen, weil das irgendein Tutorial auf Youtube empfiehlt.
Dem Bass hast du mit dem EQ den Grundton abgeschnitten (das tiefe E bei einem Viersaiter liegt bei 41,2 Hz...), ist auch keine gute Idee... Außerdem senkst du bei knapp 400Hz ab, genau da sollte ein Bass aber ordentlich füllen, denn eigentlich senkt man bei der Kickdrum dort schmalbandig, aber kräftig ab, weil da die "Pappe" liegt (bei Sampledrums ist das oft schon im Vorfeld gemacht, muss man halt ausprobieren). Jedenfalls kann man dort dem Bass ordentlich Raum lassen. Bei CLA habe ich öfters gesehen, dass der Kollege dort beim Bass sogar mal ordentlich rein statt raus dreht.
Hall auf dem Master ist wirklich nur etwas für den Fall, den der Saurus genannt hat. Sonst lässt man besser die Finger davon, weil es nur Matsch gibt. Hall gehört auf die Einzelspuren und da immer so sparsam, wie man es gerade noch so erträgt
Ich würde die vier Gitarrenspuren auch nicht so verteilen, wie du es beim zweiten Versuch gemacht hast (also Engl links und Peavy rechts). Damit wird die Gitarrenwand eine Unwucht bekommen. Ich würde jeweils eine Engl und eine Peavy-Spur auf hart links und hart rechts pannen. Damit bekommst du die maximale Breite und Homogenität - weshalb das auch meistens so gemacht wird. Wenn die Wand in der Mitte ein Loch hat, kannst du auch noch eine fünfte und sechste Spur in die Mitte legen. Das wird heute auch gerne gemacht, allerdings muss man dann schauen, dass für die Vocals, Kick und Snare auch noch genug Platz bleibt.
Kompression auf den Gitarren kann man sich bei Zerrsounds eigentlich sparen, weil die von Natur aus schon so gut wie keine Dynamik haben. Ich kenne einige Kollegen, die trotzdem gerne einen Kompressor drauflegen (1176 oder LA3A werden dafür gerne genommen), aber den dann eher als leichten EQ für den Charakter benutzen und weniger als wirklichen Kompressor.
