Das Dilemma der verbotenen Muse

  • Ersteller KoolKolle
  • Erstellt am
Moin,
bei mir habe ich den Faktor Stress als meinen Dämon entlarvt.
Als ich in den 80ern anfing mit Musikmachen ging ich morgens zur Schule und danach ab in den Proberaum,wo wir an eigenen Stücken gebastelt haben.
Wir gewannen dann auch recht schnell einen Nachwuchswettbewerb und hatten etliche Auftritte.
Dann kam die Lehre und da passte es auch noch zeitlich,das Songwriting ging noch locker von der Hand und konnten in einem Studio unsere erste professionellere Demo aufnehmen.
Als es dann aber losging mit Beruf,Familie,Manager,Tourneeplanung und evtl. LP-Veröffentlichung,habe ich songtechnisch nix mehr auf die Reihe gekriegt.
Ich kam zu dem Zeitpunkt wohl mit der Erwartungshaltung und Doppelbelastung nicht so ganz zurecht und habe fast 10 Jahre kein Instrument mehr angefasst.

Mittlerweile mache ich eigentlich nur noch so für mich als Ausgleich etwas Musik,was sich aber teilweise immer noch recht schwierig gestaltet.
Wenn ich abends von der Arbeit komme ist an Mixing nicht mehr zu denken,da meine Ohren voll durch sind.

Das WE ist auch meistens schon verplant und wenn etwas Zeit ist spiele ich mal ein paar Sachen ein,die mir die Woche über im Kopf rumschwirren.
Ich kann mir die Sachen zum Glück ganz gut merken,aber natürlich auch nicht alles.
Von daher ist das von Kickback angesprochene Notenaufschreiben bestimmt ein Segen.
Das mit dem Diktiergerät is natürlich auch gut,aber ich stell mir das grade vor,wenn ich auf der Arbeit bin und ich brabbel da irgendwas rein.
Ich glaube mein Chef und meine Kollegen würden fragen ob ich ärztliche Hilfe brauche. :D
Die kreativste Zeit ist bei mir deshalb immer der Urlaub und das wird dieses Jahr noch ein paar Monate dauern.

Ich habe mal vor einiger Zeit in einer Zeitschrift gelesen,dass "Homerecording" an sich schon Gehirnjogging pur ist,da man ständig zwischen kreativ einspielen usw. und Mixing,Technik etc. hin und her switcht.
 
kickback schrieb:
Alternativ gäbs ja heutzutage noch das im Handy integrierte Diktiergerät und das Instrument "Stimme".

Ich mach's genauso. Immer wenn ich schlafen gehe, um mich am nächsten Tag im Büro auf dem Stuhl halten zu können, sprudeln die Ideen nur so aus mir raus. Unterfordert man sich denn tagsüber dermaßen, dass das Hirn nachts meint, sich austoben zu müssen?

Auch wenn das Handy ein wenig Abhilfe schafft, so bin ich dennoch der Meinung, dass man sofort aufspringen und loslegen müsste, um zu vermeiden, dass Einflüsse jeglicher Art die Grundidee verfälschen. Gerade die kleinen Details, die in kreativen Momenten intuitiv einfließen, werden am nächsten Tag wohl ganz anders aussehen. Man distanziert sich von der ursprünglichen Stimmung, verliert den Bezug und produziert einen Song, der nur in den Basics dem eigentlichen Vorhaben entspricht. So muss natürlich keineswegs ein schlechter Song entstehen, aber die Angst, dass etwas verloren gehen könnte, macht das Einschlafen in solchen Augenblicken wirklich schwer. :)
 
Naja, hat ja vor zwei Monaten das Ding hier gestartet... das is jetz nich wirklich lang her.
Soll ja auch Konkurrenz zum Forum geben. Find den Link gerad nicht...


[EDIT]
Aja, habs: hier könnte er sein
 
jo das letzte was ich von ihm per skype gehört hab is dass er mit gitarre und rucksack durch deutschland seine runden dreht.

war ca vor 3-4 wochen.

aber er war schonmal nen paar jahre fern vom forum.

ich vermiss mein kolle auch
smil469f7c442e3a6.gif

haben immer gut spaß hier gehabt :)
 
Macht euch mal keine Kopp! Die beiden K's in seinem Nick haben ja 'ne Bedeutung. Das er hier wieder auflaufen wird ist (K)lar wie (K)loßbrühe.
 
er machts richtig! werd auch bald aussteigen beim jetzigen brotjob.. um dann star zu werden :D
 
hrch.... was für ein Thema...
Wieviele Stunden ich schon bei der Arbeit mit Musik verbracht habe... uiuiuiu...
Ich hab mir gerade ein T-Shirt gekauft, auf dem Steht:

"MUSEN SOLLEN GEFÄLLIGST AUFHÖREN MICH ZU KÜSSEN, DIE SOLLEN DEN BÜROKRAM MACHEN"


Musik ist irgendwie auch immer Realitätsflucht. Man taucht ab in seine eigene Welt und tut etwas, was komplett von innen heraus kommt und erst einmal nur für einen selber da ist.

Welche alltägliche Routine kann da schon mithalten? Und je seltener solche Momente werden, in denen man dem fröhnen kann, desto eher krallt sich dieser Wunsch nach Selbstbestimmung an eben diesen alltäglichen Routinen fest.
 

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