MEAP ist ja eigentlich bisschen vom tisch seit cubendo das alles selber gut kann...
berechtigter einwand, den fokus mal bisschen von keycommands wegzunehmen. also, da ich gerade am vocaleditieren bin, hier eine schöne methode für manuelles (und daher besseres) "voc-alligning".
zielsetzung: doppelungsspur vom timing schön blitzsauber auf die leadvocalspur setzen.
- beide spuren untereinander legen
- auf der zu korrigierenden doppelungsspur mit einem alt+schere-klick in achtel (oder je nach material sechzehntel) schneiden
- jetzt mit der slide funktion (strg-alt-ziehen) die jeweiligen silben und vor allem konsonanten optisch so ziehen dass sie schön punktgenau synchron zur hauptspur sitzen.
- select all events on track (bei mir strg-shift-a), crossfade (vorsicht: unbedingt linear und nicht equal power, damit an stellen wo man nix geschoben hat keine "lautstärkehügel" entstehen)
...feddich. dann sitzt alles schön tight. und jetzt noch nen übertriebenen deesser auf die doppelungsspur, damit die konsonanten im mix einen nicht doppelt anzicken. speziell wenns sauber editiert ist reicht es dank maskierungseffekt, wenn nur die hauptspur zischlaute hat, die doppelungsspur darf dann ruhig etwas lispeln
und wo wir bei vocals sind, hier noch ein "intonationskorrektur für ungeduldige" tip:
statt mühsamen editieren aller einzelnen punkte, lieber ein "weiches autotune" im automatikmodus auf die spur. das problem bei autotune ist, dass es schnell metallisch klingt, dass es im chromatischen modus gerne mal auf die falsche note quantisiert, hingegen wenn man ne dur oder moll skala auswählt, oftmals bendings und slides kaputtkorrigiert und es unterm strich einfach nicht mehr natürlich klingt. das lässt sich aber verhindern:
- autotune auf
- NICHT dur oder moll skala auswählen sondern folgendes machen:
- wenns z.b. c-dur ist, wählt man c-chromatisch. dann im mittleren fenster auf "set major". das führt dazu dass autotune alle noten die nicht zur c-dur tonleiter gehören auf "remove" stellt. und das korrigieren wir jetzt, indem wir statt "remove" all diese noten auf "bypass" stellen. somit werden alle zwischenschritte und bendings ignoriert und passieren autotune unbeschädigt.
- jetzt noch retune wert langsamer stellen als der viel zu strenge defaultwert 20 - ich mag gern 38
und ne portion humanize dazu, und schon klingts sehr viel smoother
mit einem dergestalt eingestellten autotune ist man den löwenanteil aller intonationskorrekturen dann schonmal los (halbwegs brauchbares ausgangsmaterial vorausgesetzt). und damit zum letzten schritt:
- jetzt nur noch die stellen, die immer noch daneben klingen, im cubase arranger per pitch offset in der infozeile (hooray for infozeile!) einstellen. dabei muss man gar nicht soo genau sein, da ja ein weiches autotune drauf ist, reicht es oft, eine silbe nur 10-15 cent in die richtige richtung zu schubsen und autotune erledigt dann den rest. heisst: durchhören, an stellen wos bisschen zu sharp ist, einfach mal 15-20 cent runter usw. - kann man fast in echtzeit bei laufendem transport machen.
ist jetzt bisschen lang zu erklären, aber in der praxis führt das dann zu einem extrem schnellen aber trotzdem wohlklingenden ergebnis:
1. autotune öffnen, kurz die oben genannten einstellungen machen
2. einmal song durchlaufen lassen und noten die "falsch einrasten" per infozeile einfach bisschen in die richtige richtung schubsen damit autotune in die richtige note "einrastet".
geht wie gesagt mit bisschen übung nahezu in echtzeit bei laufendem transport, was widerum heisst: nach ca. 5 minuten hat man eine sehr annehmlich intonationskorrigierte vocalspur, die trotzdem nicht metallisch nach pauschal-autotune klingt, und für die man sich in melodyne oder variaudio ein vielfaches der zeit nen wolf editiert hätte. life is short
