Compressor richtig einstellen?

[Kuno]

Ein Fader ersetzt ja nu keinen Kompressor ...

Ein Comp ist nicht dafür da "alles gleich laut zu machen" (zumahl Laut auch der falsche begriff ist) sondern die [g=4]Dynamik[/g] einzuschränken, wo da der unterschied ist?

Auch das ist so nicht allgemein richtig.
Ein Kompressor ist dazu da, die [g=4]Dynamik[/g] zu bearbeiten. Ob sie dabei eingeschränkt oder vergrößert wird, hängt ganz vom Fall ab.



Zum Thema Kick fetter machen:
Probier's mal mit EQing und Softclipping/Sättigung/Limiting (Sonnox Limiter eignet sich da ganz hervorragend).
Nen Kompressor auf nem Kick würd ich eher benutzen, um -falls nötig- die Attack zu betonen.

 

[DaddyDufte]

Z: "warum probiert ihr nichtmal komplett ohne kompressor zu arbeiten? benutzt eure fader, dafür sind sie da!"

...laaaangweilig. No Risk, no Fun!

 

[Kuno]

@Video
Ich will ja nicht schon wieder meckern, aber ich find's irgendwie ziemlich schwach, die Parameter Attack und Release völlig unbeachtet zu lassen (gerade auch, wenn man dann schon auf's [g=147]Pumpen[/g] eingeht).
Außerdem sollte man erwähnt haben, daß es noch viele andere Applikationen für einen Kompressor gibt, als das, was in diesem Video gezeigt wird.

Edit:
Ah ok .. grad gecheckt. Kommt wohl alles im Folge-Video.

 

[nitromaniac]

leary 17

>>>
ich weiß OT, aber: warum probiert ihr nichtmal komplett ohne kompressor zu arbeiten? benutzt eure fader, dafür sind sie da!
<<<

N:
Grenze doch mal deine Empfehlung dahin ein, wo du sie selbst anwendest.

Sonst ist das wie Wasser predigen und Wein trinken.

 

[Arves]

ok erstmal viiiiielen Dank für die zahlreichen Beiträge hat mir wirklich geholfen ich werd mir jetzt erstmal das 3 mal gepostete Video anschauen das ist immer schön anschaulich sowas. Und dann werd ich weiter rumprobieren.

@ Kuno
<<Nen Kompressor auf nem Kick würd ich eher benutzen, um -falls nötig- die Attack zu betonen>>

Wie kann ich mir das vorstellen von den Einstellungen her? Attack werd unten, Ratio? [g=359]Threshold[/g]?

 

[sxndmxn]

Ist dieser thread hier euer Ernst?

Also ich benutze Kompression auf jeder
Spur ohne eq. Habe dann alles auf dem
Pegel wie ich es haben will. Mal vom
Groove von Hardware Comps. Abgesehen.
(ja ich weiß je nach einstellung und Beschaffenheit
des geraetes)

Wenn dann alles stimmig komprimiert
Ist setze ich mich an den eq und nehme
Alles im seq auf.

Danach benutze ich nochmal evtl transient
Designer oder evtl. 2ten eq und/oder comp

Bissl mehr [g=196]Sustain[/g] erreiche ich dann
Noch mit einer paralellen Kompression
Auf einer subgruppe. Typisch fuer Drums.

Danach Multiband Kompression / mastering

Fertig isses!!!!

Sxndmxn

 

[leary]

nitromaniac schrieb:
leary 17

>>>
ich weiß OT, aber: warum probiert ihr nichtmal komplett ohne kompressor zu arbeiten? benutzt eure fader, dafür sind sie da!
<<<

N:
Grenze doch mal deine Empfehlung dahin ein, wo du sie selbst anwendest.

Sonst ist das wie Wasser predigen und Wein trinken.

ich benutze gar keine kompression. ich lasse die fader tanzen!

mein tip wäre wirklich mal bei einem mix versuchen auf kompression zu verzichten, stattdessen schon bei der aufnahme darauf zu achten wie man miks positioniert (abstände, winkel etc). dadurch kann man schon einiges ausgleichen und rausholen.

man muss es nicht so machen, aber ich habe das gefühl, dass alle nach kompression schreien und schonmal im voraus alles komprimieren was nicht bei drei aufm baum ist.

kompression aus lauthautsgründen finde ich arm, aus soundästhetischen gründen durchaus akzeptabel, obwohl ich es eigentlich nie benutze, sondern schon bei der aufnahme darauf achte, wie etwas klingt oder klingen soll. denn dort findet doch der eigentlich kreative prozess statt.

 

[Kuno]

Wie kann ich mir das vorstellen von den Einstellungen her? Attack werd unten, Ratio? [g=359]Threshold[/g]?

Attack natürlich nicht ganz nach unten, denn ich will ja wie gesagt, etwas vom Attack betonen. Also je nachdem, wieviel man betonen will, dreht man Attack auf. Treshhold und Ratio kommt auf den Kick an und darauf, wie stark man betonen möchte.

Manche Leute nehmen für sowas auch einen Transienten-Designer.

Alternativ dazu kann man aber auch einen ganz anderen Weg gehen.
Der Kick hat zu wenig Attack? Es fehlt der harte Anschlag?
--> Einfach nen entsprechendes Sample drunter layern. Das kann sogar ne [g=149]Snare[/g] oder Hihat sein (dann meist per Envelope so bearbeitet, daß auch wirklich nurnoch der Teil drin bleibt, den man haben möchte) ... man layert halt das dazu, was man braucht.

 

[Kuno]

@leary
Du kennst als Kompressor-Einsatzgebiet wohl auch nur das, was in dem Video gezeigt wird, oder wie soll ich das verstehen?

Kommst du denn bei deinem "radikalen Mastering" auch komplett ohne Kompressor aus? Das wär ja glatt ne Sensation.

 

[leary]

Kuno schrieb:
@leary


Kommst du denn bei deinem "radikalen Mastering" auch komplett ohne Kompressor aus? Das wär ja glatt ne Sensation.

in den meisten fällen ja!

 

[Kuno]

Ein Limiter ist auch ein Kompressor.

 

[leary]

Kuno schrieb:
Ein Limiter ist auch ein Kompressor.

stimmt! der limiter ist eine spezielle art des kompressors, aber was heißt das im umkehrschluss?

wenn ich mixe bekomme, dann muss ich in 99% aller fälle keinen kompressor benutzen, weil die einzelnen instrumente eh schon compressed to f**k sind und obendrein die summe auch noch durch einen buskompressor geschickt wurde. meistens bin ich eher damit beschäftigt wieder leben reinzubekommen. das geht dann in die gegenrichtung.

wir waren aber hier ursprünglich beim aufnehmen/mixen und da, finde ich, ist es durchaus mal ein versuch wert auf kompression zu verzichten und mal an die fader zu gehen.

auch stellt der kompressor natürlich immer nur ein kompromiss dar, was attack- und releaszeiten anbelangt, sodass ich das immer doof fand und stattdessen dazu übergegangen bin lautstärkeunterschiede mit den fadern auszugleichen (dafür sind sie ja da).

es gibt übrigens leute, wie z.b. bruce swedien, die auch komplett ohne kompressor auskommen und bedeutende alben produziert haben. hör dir mal thriller von m. jackson an (man kann über die musik streiten, ja). da hörst du wie cool mixe komplett ohne kompression klingen können.

wie ich oben schon schrieb ist alles erlaubt was gefällt, aber einen kopressor zu benutzen, weil man sich nicht anders zu helfen weiß ist nicht der weisheit letzter schluss.

aufnehmen und mixen ist harte arbeit und braucht zeit, aber dafür sind die meisten zu faul.

 

[nitromaniac]

leary 27

>>>
kompression aus lauthautsgründen finde ich arm...
>>>
N: Ich nicht.
Falls es trotzdem mal laut werden soll, wirst du dich damit abfinden müssen, vermute ich mal.
Von missionarischem Eifer mal abgesehen.

>>>
aus soundästhetischen gründen durchaus akzeptabel, obwohl ich es eigentlich nie benutze...
<<<
N: Es gibt aber noch den Rest der Welt...
Welche Musiken mischt du denn?

 

[Kuno]

wenn ich mixe bekomme, dann muss ich in 99% aller fälle keinen kompressor benutzen, weil die einzelnen instrumente eh schon compressed to f**k sind und obendrein die summe auch noch durch einen buskompressor geschickt wurde. meistens bin ich eher damit beschäftigt wieder leben reinzubekommen. das geht dann in die gegenrichtung.

Ja und für diese Gegenrichtung benutzt du nicht sowas wie einen [g=322]Compressor[/g]/Expander? Wüsste nicht, wie das nur mit Fader-Riding gehen sollte.

wir waren aber hier ursprünglich beim aufnehmen/mixen

Ursprünglich waren wir hier eigentlich beim Thema:
Mehr Druck auf Kick

auch stellt der kompressor natürlich immer nur ein kompromiss dar, was attack- und releaszeiten anbelangt, sodass ich das immer doof fand und stattdessen dazu übergegangen bin lautstärkeunterschiede mit den fadern auszugleichen (dafür sind sie ja da).

Du siehst jetzt aber auch immer nur diesen einen Fall des Komprimierens.
Ich benutze Kompressoren hauptsächlich für's Envelope-Shaping oder auf Gruppen, um das Signal schwungvoll und liquid zu bekommen. Und zumindest das Envelope-Shaping wirst du mit Fader-Riding niemals hinbekommen (wahrscheinlich ist auch schon die Auflösung der Parameter dabei zu gering für die meisten Tasks).

wie ich oben schon schrieb ist alles erlaubt was gefällt, aber einen kopressor zu benutzen, weil man sich nicht anders zu helfen weiß ist nicht der weisheit letzter schluss.

Da stimm ich allerdings vollendst zu.

 

[leary]

leary:

wenn ich mixe bekomme, dann muss ich in 99% aller fälle keinen kompressor benutzen, weil die einzelnen instrumente eh schon compressed to f**k sind und obendrein die summe auch noch durch einen buskompressor geschickt wurde. meistens bin ich eher damit beschäftigt wieder leben reinzubekommen. das geht dann in die gegenrichtung.

Kuno:

Ja und für diese Gegenrichtung benutzt du nicht sowas wie einen [g=322]Compressor[/g]/Expander? Wüsste nicht, wie das nur mit Fader-Riding gehen sollte.

das nennt sich dann "mix retten". ist auch nicht nötig, wenn anständig gemixt wurde!

leary:

wir waren aber hier ursprünglich beim aufnehmen/mixen

Kuno:

Ursprünglich waren wir hier eigentlich beim Thema:
Mehr Druck auf Kick

wie wärs denn dann mal mit anständige instrumente auswählen, wie in diesem falle die kick anständig stimmen/tunen, miks auswählen, miks richtig positionieren etc?! auch samples sollten sorgfältig ausgesucht werden. wo wurde der fehler gemacht?

leary:

auch stellt der kompressor natürlich immer nur ein kompromiss dar, was attack- und releaszeiten anbelangt, sodass ich das immer doof fand und stattdessen dazu übergegangen bin lautstärkeunterschiede mit den fadern auszugleichen (dafür sind sie ja da).

Kuno:

Du siehst jetzt aber auch immer nur diesen einen Fall des Komprimierens.
Ich benutze Kompressoren hauptsächlich für's Envelope-Shaping oder auf Gruppen, um das Signal schwungvoll und liquid zu bekommen. Und zumindest das Envelope-Shaping wirst du mit Fader-Riding niemals hinbekommen (wahrscheinlich ist auch schon die Auflösung der Parameter dabei zu gering für die meisten Tasks).

leary:

wie ich oben schon schrieb ist alles erlaubt was gefällt, aber einen kopressor zu benutzen, weil man sich nicht anders zu helfen weiß ist nicht der weisheit letzter schluss.

Kuno:

Da stimm ich allerdings vollendst zu.

danke! wir sind ja nicht weit voneinander entfernt und missionieren will ich hier nicht, aber die arbeit fängt weit vor dem mischen an

 

[genesysx]

Ja also da habt ihr euch ja aber wieder ein ganz tolles Thema zum Zeit totschlagen ausgesucht ... Diskutiert doch gleich darüber ob Italien wie ein Stiefel von Esprit oder Görtz aussieht, und ob vielleicht Sizilien ein Fußball ist oder einfach nur ein Stein, der da so im Mittelmeer rumliegt!

Back 2 Topic:

<senf dazu geb>

Gerade für Drums empfehle ich mal folgende Signalkette:

Kompressor

Signal Modelling Device

Signal Analyzer

Das schöne ist, man kann sich das Ergebnis hinterher angucken. Das soll nicht heißen, dass ihr euch auf die Form des Signals verlassen sollt, es muss natürlich auch entsprechend klingen, aber man bekommt ein gutes Bild davon ob die Drum zuviel "Bauch" hat oder ob sie vielleicht zu "dünn" ist, man hat viele Möglichkeiten sich den gewünschten Sound einzustellen.
</senf dazu geb>

 

[FreezProductions]

es muss natürlich auch entsprechend klingen,

Nein, es muss ausschließlich entsprechend klingen.
Ich hab mal eine Zeit lang mit Analyzern gearbeitet und vermisse sie keinesfalls. Einem Anfänger würde ich sie auch auf keinen Fall empfehlen, da der sonst noch lernt, mit schönen Zahlenwerten zu mischen, anstatt sich auf den Klang zu konzentrieren.
Dann kommts noch soweit, dass er den [g=359]Threshold[/g] alleine aus dem Peakwert seines Ausgangsmaterials "ausrechnen" will und in Analyzer schaut, wieviel db denn bei 2KHz bis zur Linearität fehlen, um diese dann in den ChannelEq zu kopieren (das war bei mir auch so und deswegen benutze ich keine Analyzer mehr).

Wie dem auch sei: Es gibt 3 Sachen, die man für eine gute Enstellung eines Kompressos braucht:
- Übung (auch Erfahung, was den individuellen Klang von Kompressoren angeht)
- ein gutes Gehör (kommt durch Übung und geht durch zu häufige Discobesuche)
- eine Vorstellung, was man überhaupt erreichen will (und damit meine ich konkretere Aussagen als "Druck", "Wärme" oder "Gut" - das klingt zwar alles recht schön, aber damit kann niemand was anfangen)

 

[octavius]

Wichtig ist eine gute Gainreduction Anzeige. Damit durchschaut dann wirklich jeder wie der Kompressor auf die Eingaben reagiert und ob er denn auch das macht was man will.

Gehör ist schön und gut aber so eine Anzeige ist schon eine große Hilfe.

 

[carmenna]

octavius schrieb:
Wichtig ist eine gute Gainreduction Anzeige. Damit durchschaut dann wirklich jeder wie der Kompressor auf die Eingaben reagiert und ob er denn auch das macht was man will.

Gehör ist schön und gut aber so eine Anzeige ist schon eine große Hilfe.

am 1176ln kann man die anzeige ausschalten....

 

[RandomRecords]

@Leary
Du schreibst, als ob Du Deine Wurzeln völlig vergessen hast und als ob es beim Thema Kompression nur ein Anwendungsgebiet gibt, nämlich akusitsche Drums.
Für einen Anfänger ist es einfach sauschwer, vernünftig zu komprimieren. Erstmal hat der Anfänger nicht so hochwertiges Ausgangsmaterial wie Du, weil der Anfänger ja auch noch im Einstellen seines Klangerzeugers oder im Positionieren eines Mikrofones ungeübt ist. Mal davon abgesehen, daß der TE wohl eher aus der elektronischen Ecke zu kommen scheint, ist der Tip mit dem Mikros besser platzieren ziemlich fehl am Platz. Der durchschnittliche Anfänger hat weder vernünftige Boxen noch die Möglichkeit vernünftig abzuhören.

Die Gainreductionanzeige ist auf jeden Fall eine sinnvolle Sache. Man kann darauf optisch erfassen, wie lange der Kompressor nachwirkt, wann er greift. Alles was einem Einsteiger zu verstehen hilft, was da eigentlich gerade passiert, halte ich für äuérst hilfreich.