Choraufnahme - bitte um Tipps!

randy

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Ich darf demnächst einen Chor in einer Kirche bei einem Konzert aufnehmen...

Der Chor hat ca 60 Mann und steht beim Konzert auf der Empore vor der Kirchenorgel.
Aufgenommen wird Orgel UND der Chor

Da ich nicht meinen Recording-PC hinschleppen will, möchte ich das mit meinem HDD-Recorder machen.

Ich habe also:

- 4 Inputs am Recorder
- ein großes Pult mit DirectOuts
- ein GM-Kondenser (SC450)
- zwei KM Kondenser (stitch Holger)

Ich kann an zwei AGK C3000 bzw, C1000 kommen oder hat im HAndel kurz zwei ausleihen...

Wie würdet ihr so was aufnehmen?

ich denke 4 Mikes müssen es schon sein, bei dem großen Chor...

mein Vorschlag:

die zwei Hochwertigsten Mikes (AKG) VOR den Chor und die zwei sicher etwas schlechteren Stitches von der Seite als Stütze...

Die Frage ist nur welche Entfernungen, Richtungen und AB oder XY Stereo...?

Ich bitte um Tipps :)

Danke und Gruß, Randy
 
Hi,
zwei Links zum Thema (englisch):

part1
part2

vielleicht bringt's was - viel Erfolg!
Grüße
 
Als ich im Chor gesungen hab, hat man immer mit 2 Mikros aufgenommen. Wird schon nicht falsch gewesen sein, es gibt auch CDs davon, und die hören sich nicht schlecht an. Ach ja, war ein Kirchenchor, also Kirchenaufnahme. Die 2 weiteren Mics kannst du vieleicht für die Orgel verwenden, wie das allerdings geht, da hab ich keine Ahnung.

Ach ja, Entfernung beim Chor: Bei uns hat man das immer so gemacht, dass das Mikro ungefähr auf Höhe der mittleren Reihe des Chors hing, vieleicht ein bischen weiter unten (war ein Knabenchor, und die Tenöre und Bässe hatten eine stärkere Stimme als die Kinder, vieleicht liegt es also daran) und in ca. 3-4 m Entfernung von Chor, wohl um den [g=108]Hall[/g] der Kirche mitaufzunehmen.

Das ist jetzt keine fachliche Beschreibung wie du merkst, nur die Erfahrungen eines damals 13 Jährigen.
Hoffe trotzdem geholfen zu haben. :)

Gruß

Edit: Die Mikros waren XY aufgestellt.

Edit2: Und wenn ich mich richtig erinnere, waren es kleinmembran Mics.
 
also ich persönlich würd die kleinmembran nehmen (je nachdem, was du dann zur verfügung hast) und in AB aufstellen, entfernung der mikros und entfernung der schallquelle kann man nicht ferndiagnostizieren, würd aber auf jeden fall ein stück weg, damits ausgewogener klingt und die kirche auch ihren beitrag leistet.

lg
flox
 
Also,

normalerweise würde ich die C 1000 nehmen, habe dafür für meinen Chor (Gospel) 4 Stück im Einsatz.
1x Sopran, 1x Alt, 1x Tenor, 1x [g=118]Bass[/g]. Das setzt natürlich voraus, daß, wie bei uns, die Stimmen sortiert stehen.
Bei dir kommt jetzt aber das Problem mit der Orgel hinzu. Ich weiß nicht, wie groß die Kirche ist und wie groß die Orgel. Ich gehe mal davon aus, das es eine mittelgroße Barokke Kirche mit großer Pfeifenorgel ist.
Wenn der Chor direkt vor der Orgel steht, wirst du nicht viel Signal von der Orgel bekommen, da sich der Klang der Orgel erst im Raum entwickelt und über den Chor "wegbläst". Unser Organist in unserer Kirche sagte mir mal, das er nur wenig von der Orgel hört. Ich weiß auch nicht wo die Orgel steht, evtl. gegenüber des Altarraumes? Dann würde ich noch eine XY oder MS Abnahme machen. So hast du sowohl die einzelnen Stimmen als auch den Raumklang zur Verfügung.
Dafür sind aber deine 4 Spuren ein bißchen wenig, du bräuchtest 6 Spuren oder du mischt den Chor schon vorher ab auf zwei Spuren, bist dann aber nicht mehr flexibel.
Ist das eine Liveaufnahme eines Konzert oder soll es eine "Studio"-Aufnahme werden?

Gruß Jörg
 
Den Chor direkt auf der Empore.

Stützmikros im Raum, wo es (ich weiß, klingt blöde) am besten klingt (wo die Akustik am besten ist). Was nun besser ist MS / XY, mußt du ausprobieren, bzw. wenn du für MS keine Möglichkeit hast (Kugel / MS-Pult) musst du XY machen. Hast du XY schon mal gemacht (OH-Drum abnahme)?

Gruß Jörg
 
Zusatz:
Wenn du nur den Chor aufnehmen willst, kannst du die Raum(Stütz)-Mikros auch vernachlässigen. Dann kommst du auch mit deinen 4 Kanälen hin.

Gruß Jörg
 
also, es gibt ja verschiedene herangehensweisen...
ich würde wie gesagt das ganze mit einem hauptmikrofon (AB oder ORTF) abnehmen, vor allem, weil bei XY der Raum nicht sonderlich ausgeprägt aufgezeichnet wird. Man kann dann natürlich auch noch Stützmikros einsetzen, wobei mir da zwei Stück dann zu gering wären. Wenn der Chor in sich homogen klingt, dann wirst du meiner Erfahrung nach mit einer einfachen Stereotechnik die besten ergebnisse erzielen (kommt natürlich auch auf geschmack und hörgewohnheiten an).

lg
flo
 
Ich habe nicht viel Plan von der Sache, aber alle "Profis", die ich bei solchen Aufnahmen beobachten durfte, haben eine AB, XY oder MS Aufnahme mitten im Raum gemacht. Da es sich hierbei sicher um Klassische Kirchenmusik handelt (oder doch Gospel?), spielt der Raum eine wesentliche Rolle bei der Aufnahme. Meiner Meinung nach reicht also ein Stereopaar zur Aufnahme, denn abmischen ist da eh nicht mehr drin, vielleicht noch ein Stützmikro für eine Solostimme.

Zur Position der Mikros würde ich sagen unten im Hauptschiff, da Du auf der Empore wohl kaum weit genug weg kommst, um einen Einheitlichen Klang zu erzielen. (Die Bilder von der Kirche von Außen helfen bei der Beurteilung auch nciht wirklich :) )

Wenn der Chor unausgewogen Kling, oder sonst wie schlecht ist, kann man da bei solcher Musik meiner Meinung nach nichts mit Stützmikros reissen, da wie schon erwähnt, der Raum "mitmusiziert" ;)

Also such Dir unten im Mittelschiff eine Position für die Stereomikros, wo der Klang ausgewogen ist. Idealerweise sind die Mikros natürlich auf Höhe der Empore, aber dazu müßtest Du sie von der Decke hängen lassen, oder eine ziemlich gewaltigen Mikroständer haben. Ich würde sie aber erstmal so hoch wie möglich machen.

Ich hoffe, daß hilft ein wenig,

Netco
 
Ich würde mit ORTF-Hauptmikrofon auf der Empore bleiben, denn gerade in einer gotischen Hallenkirche verlässt du sonst schnell den Hallradius, d.h. der Diffuschallanteil wird höher als der Direktschall. Gehe nicht weiter als geschätzte 5-6m vom Chor weg, stelle das Hauptmikrofon mit zwei Kleinkondensator-Nieren erhöht vor dem Chor auf. Wenn du mit den beiden anderen Mikros stützen willst, gehe nicht zu nah dran, sonst hast du nur den Jallersopran aus der ersten Reihe drauf, der nur darauf gewartet hat!
Wäre gut, wenn du aus einem Nebenraum abhören und dann experimentieren kannst.
Wenn du die Akustik des Raumes stark einbeziehen willst, kannst du auch Kugel-Mikrofone nehmen und sie mit einer sog. Jecklinscheibe trennen (OSS-Verfahren). Ansonsten bliebe alles gleich. Auf keinen Fall würde ich ins Schiff absteigen, denn dort wäre wahrscheinlich alles viel zu indirekt.
 
"Ich würde mit ORTF-Hauptmikrofon auf der Empore bleiben, denn gerade in einer gotischen Hallenkirche verlässt du sonst schnell den Hallradius, d.h. der Diffuschallanteil wird höher als der Direktschall. Gehe nicht weiter als geschätzte 5-6m vom Chor weg, ... "

Genau da wird das Problem liegen: Eine normale Orgelempore ist mit dem Chor schon dicht! Da sind keine 5 - 6 m mehr. Wobei ich das schon für ein bißchen wenig halte, da ein 60 Mannchor (waren doch 60, oder?) sicher schon auf 10 bis 15 m Breite steht.

Also, Mikros so hoch wie möglich von unten vor die Orgelempore.

Vielleicht sind meine Vorstellungen einer Orgelempore auch falsch, aber ich kenne so Dinger nur hinten in der Kirche unter dem Turm, so auf 5, 6 m Höhe. Und normaler Weise sind die eher zu klein als zu groß :) .
 
gehe nicht zu nah dran, sonst hast du nur den Jallersopran aus der ersten Reihe drauf, der nur darauf gewartet hat!

Das scheint so, als ob du aus Erfahrung sprichst. :D

Ich kenne das, wehe wenn sie Mikrofone sehen ...

Ich mache das jetzt seit 1998, Chöre in Kirchen. Jedesmal ist es eine Zitterpartie. Monitoring, wie verändert sich die Kirche, wenn sie voll ist, etc. Wie gesagt live mixing und immer wieder andere Kirchen. Es gibt richtige Katastrophen-Kirchen, wie z.B. den Michel in Hamburg, da kannst du dir als FOH-Mann gleich die Kugel geben.

Nun zum Recorden, viele Wege, Randy, führen zum Erfolg. Leider kann dir wohl keiner, da wir die Kirche nicht kennen, richtige Tipps geben. Versuche aus allen Beiträgen etwas rauszunehmen und vetraue auf dein musikalische Gehör und Können.
Versuche es so, wie du meinst, es müßte funktionieren.

Gruß Jörg
 
Hi Randy,

ich habe das so zwar noch nie gemacht, aber ich würde es möglichst simpel halten, auch mit mehr spuren. Jeweils die Orgel und Chor mit den Kleinmembranen in Stereo. Jetzt wäre es gut zumindest noch einen Kanal mehr zu haben.
Nämlich für das Großmembran als Ambience. Dabei würde ich schauen, dass es ca. gleichweit von der Orgel weg ist wie auch der Chor, wegen der Delays.
 
Wow! So viel Tipps! Danke erst mal :)

Also ich würde zur XY-Mikrophonie tendieren - VOR dem Chor.

Die Sache mit unten im Publikum halte ich für Problematisch - wegen der Geräuschkullises und wegen der Größe der Kirche...

Soll ich also keine Stützmike neben dem Chor platzieren - also so:

.........CHORCHORCHORCHORCHOR
......./..................../\.....................\

Oder weg lassen? Über die Orgel mache ich mir keine Gedanken - die ist dann halt so wie sie ist.

Gruß, Randy
 
Hab ich das jetzt richtig verstanden, das es sich bei der Orgel um eine Kirchenorgel mit Pfeifen handelt? Sind Chor und Orgel/Pfeifen auf der Empore? Ist der Chor gemischt (m/fm)?
Bei Chören zwischen 30 und 40 Personen benutzte ich 6 Richtrohre (Beyerdynamic). 4 von Vorne, 2 als Stütze, da es sich hierbei meistens um gemischte Chöre handelt und die Männer meistens weniger sind. Die Stütz-Mikes sind auch ausschließlich dann für die Tenöre und Bässe, wenn sie schwächer besetzt sind als Alt und Sopran. Nur mal so als Tipp...
Grüße playthekey
 
Hi Randy,

um was für Musik handelt es sich denn überhaupt? Wenn es sich wirklich um "klassische" Kirchenmusik handelt, spielt der Raum (wie ich schon erwähnte) eine entscheidende Rolle. Wie viel Platz hast Du denn auf der Empore? Wie weit kannst Du mit den Mikros vom Chor weg? Bei klassischer Kirchenmusik gehört ein relativ indirektes Klangbild dazu, also alle Stimmen und die Orgel mischen sich schön im Raum. Wenn Du zu nah ran gehst, hast du diese Vermischung noch nicht einmal im Chorklang (wie war das mit dem Sopran aus der ersten Reihe :) ). Deine Bedenken mit dem Publikum kann ich nicht ganz teilen. Zum einen mußt Du die Mikros eh möglichst hoch aufstellen und richtest sie ja auch auf den Chor aus und zu anderen singt ein solches Publikum selten mit und raschelt auch nur kurz mit dem Programm ;) . Böse laut wird das erst, wenn es z.B. bei einer Passion (aber falsche Jahreszeit) den Text zum Mitlesen gibt und 400 Leute aufeinmal umblättern. Aber da hat auch immer der Hinweis aufe eine Aufnahme geholfen, um für relative Ruhe zu sorgen. Auch wird das ja eine Live-Aufnahme? Oder? Ansonsten: Ruhige Dorfkirche suchen und da die Aufnahme machen.

Mein Fazit: So weit weg vom Chor mit deinem XY-Mikro, daß Du ein homogenes Klangbild hörst, wie es auch der Zuhörer unten im Mittelschiff hört. Diese Stereospur muß so gut sein, daß du keine weitere Mikros brauchst. Ansonsten kommen nämlich noch einige Phasenschweinereien auf dich zu. Und noch etwas: Falls das ganze nicht ausgewogen ist, also die Orgel grundsätzlich zu laut oder der Sopran immer zu laut (soll ja vorkommen), sag es dem Dirigenten, der solle das Ändern, denn Du kannst mit der Aufnahme dann nichts mehr machen.

Viel Spaß dabei,

Netco
 
Hi nochmal!

Also ich denke in der Tat dass ich keinen PLatz vor dem Chor habe.

Es sind wie gesagt 50-60 Männer und Frauen.

Der Stil ist soweit ich weiss eher Klassisch aber mit moderner Bearbeitung.

Soll ich also wirklich XY unten beim Publikum machen? Die Mikeständer so hoch wie möglich... als ca. 2,30 m

Ich denke, dass ich eine gute Lösung...

ABER, wo soll die Mikes platzieren? Vorne oder hointen oder relativ in der Mitte??? Da laufen die Leute doch dann dagenen ... ;)


Gruß, Randy
 

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