Channelstrip - ja / nein

[musikertimo]

Hallo,

hätte mal eine Frage zum Channelstrip und dessen Wichtigkeit in Cubase. Ich vertiefe mich gerade mal wieder oder immer noch in Cubase mittels Lern-DVD`s von Audio Workshop (echt super gut) und da kommt es u. a. vor, das unser Tsching mal den Kompressor in die Inserts, aber eben auch mal den Kompressor in den Channelstrip lädt. Grundsätzlich spielt das doch erstmal keine Rolle ob der gleiche Kompressor als Insert oder im Channelstrip geladen wird. Bei externen Kompressoren von Drittanbietern geht das wahrscheinlich nur als Insert. Wann macht Ihr was?

Ich frage deshalb, weil ich mal bei einem Vergleich zwischen Cubase und einer anderen DAW (will keinen Namen nennen) mal als positiv gelesen habe, dass Cubase einen eigenen Channelstrip hat. Wenn ich diesen aber genauso über die Inserts herstellen kann ist das doch nicht wirklich ein Vorteil bzw. Nachteil wenn nicht vorhanden. Die Inserteffekte sind ja auch schnell geladen, oder?

Auf den ersten Blick ist der Channelstrip ja nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Insert-Effekten, oder liege ich da völlig falsch?

Timo

 

[DaVogi]

ich kenn jetzt die aktuelle cubase version nicht aber prinzipiell hat ein integrierter channelstrip in einer DAW eben den vorteil, das man ohne arbeit/template in jedem kanal eben gewisse standardtools hat um die man sich nicht kümmern bzw. insertieren muss.

gerade für die tracking oder arrangierphase auch sehr praktisch wenn man die insert/plugin anzahl gering hält weil man dann ohne große probleme das projekt weitergeben kann für eine zusammenarbeit und die channelstrip-prozessoren zudem meist sehr cpu-effizient und latenzarm arbeiten.

andere plugins, selbst wenns nur freeware ist müsste vielleicht erst installiert werden...

und um bei den boardtools zu bleiben: dann bleiben die inserts frei für 'spezial' plugins beim mischen

 

[Saurus]

...und um bei den boardtools zu bleiben: dann bleiben die inserts frei für 'spezial' plugins beim mischen

Das dürfte tatsächlich der Vorteil schlechthin sein.

Ja, ansonsten eben ein Channelpreset/-template. So mach ich das übrigens. Verschiedene Strips für verschiedene Instrumente (Vocalstrip, Bassdrumstrip etc.) und das laden eines Strips dauert kaum länger als ein Onboard-Stripplugin zu aktivieren.

 

[LM18]

musikertimo schrieb in #1:

...
Auf den ersten Blick ist der Channelstrip ja nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Insert-Effekten, oder liege ich da völlig falsch?

Timo

Weniger Effekte als Tools...
Sie sind gegenüber dem Kanal-EQ verschieblich.

Ist schon im wesentlichen brauchbar was da drin verbaut ist und läuft schlank im Verbrauch mit.

Man braucht nicht für jeden Backgroundvocal gleich einen UAD 1176er oder um einen Delayreturn ein wenig weich zu kochen und so fort.

Ich nehme meistens die Saturationen her, gefolgt vom Limiter um ein wenig Kontrolle ohne großen Aufwand reinzubringen.

Der Deesser stürzt bei mir gelegentlich ab, weshalb ich mich nicht weiter damit befasst habe.

Aber zu Beispiel Toms mit dem TD anspitzen, mit dem Tube etwas weicher machen und mit dem Limiter etwas lauter machen...

So in dieser Art.

Klick und fertig.

 

[m_tree]

Bei mir steht der Sound an oberster Stelle. D.h., wenn ich Einzel Plugins brauche, um den gewünschten Sound zu erzeugen, dann so. Und wenn ich Channelstrips brauche, dann so.

Seit einiger Zeit benutze ich ausnahmslos in jedem Mix den Waves SSL E-Channel und den SSL Buss Compressor. Und zwar so, dass jede Spur im Mix genau einmal durch einen E-Channel geht. Egal ob allein durch nen Mono Channel oder mit anderen Spuren durch nen Stereo Channel auf einem Bus.
Oft benutze ich den integrierten Compressor und EQ. Nur wenn ich damit nicht zum Ziel komme, kommen noch andere Effekte auf den Track. Ist bei mir zwar fast immer der Fall, aber der E-Channel übernimmt dann meistens trotzdem einen Großteil der "Arbeit".

Ich benutze den SSL Channel allerdings nicht, weil ich so 1-2 Plugin Instanzen einspare, sondern einfach weil ich den Sound mag.

 

[musikertimo]

Hallo,

danke erstmal für die Hinweise und Erklärungen.

Gruß Timo

 

[DaVogi]

Bei mir steht der Sound an oberster Stelle. D.h., wenn ich Einzel Plugins brauche, um den gewünschten Sound zu erzeugen, dann so. Und wenn ich Channelstrips brauche, dann so.

Seit einiger Zeit benutze ich ausnahmslos in jedem Mix den Waves SSL E-Channel und den SSL Buss Compressor.

hihi, das wiederspricht sich ein bissl, oder?

aber der restliche ansatz find ich ganz gut als beispiel für den thread: plugin-inserts kann man ja ansonsten/ im zweifel immer noch verwenden. ob man nen channelstrip jetzt wg. sound oder workflow verwendet sei mal dahingestellt.

 

[Gast92251]

Also ich nutze den ChannelStrip in der MixConsole immer mehr - vor allem, nachdem ich Phasentests mit z.B. Wavesplugins gemacht habe, und z.B. die im CS sitzenden Kompressoren dem in nichts nachstehen.
Auch ist das Gate im CS aufgrund der sehr einfach zu handelnden (!) Sidechainfähigkeit und den Filtern ideal, um Toms oder Hall, Synths uvam. zu bearbeiten. Der Transientendesigner ist eh klasse, die Sättigungstools oder auch den Maximizer verwende ich gern und oft.

Habe mal rein aus Testzwecken ein paar aufwändige Songs nur mit dem ChannelStrip und dem ChannelEQ gemischt, und auch dies klappte bestens. Es geht also auch mal so.
Ein gern gesehener, kleiner Vorteil (für mich) hierbei: man mischt mal wieder "nur mit den Ohren" - mir gefällt sowas jedenfalls. Fühlt sich fast an wie auf einer analogen Konsole, und schaut auch so aus.

Nun, das Handling des CS ist anfangs für so manchen sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber man z.B, Einstellungen vornehmen, dass immer nur eine Effektart (alle Sättigungen z.B.) im gesamten Mixer aufgehen, bei Klick auf einen Kompressor-Slot des CS schließt sich der Sättigungsslot, und nur die Kompressoren werden angezeigt usw.
Hinzukommend ja die Zoomfähigkeit/Skalierbarbeit, welche bei größerer Ansicht ein sehr bequemes Arbeiten an den Drehknöpfen nebst Direkteingabe der gewünschten Werte zuläßt.
Das komplette Drag/Drop und auch das Presethandling, wie auch die Ressourcenfreundlichkeit, das gefällt mir ebenso.
Nicht zu vergessen die sehr einfach zu handelnden Sidechain-Fähigkeiten: schneller geht nirgends (wenn man z.B. mal das Gate oder den Kompressor von der Bassdrumspur antriggern lassen will)
Der CS halt ne gelungene Ergänzung zu den normalen Insert-Slots in der MixConsole. Muss man nicht nutzen, ist aber fein, dass der dabei ist.
Ich hoffe sehr, dass Steinberg den CS noch gehörig mit anderen Features und Effekten etc. aufbohrt, das Teil hat Potential.

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