Cän improvisiert am Klavier

[pitto]

Hab jetzt nicht den kompletten Thread gelesen. Erinnert mich zumindest am Anfang sehr an die 1. Klaviersonate von Alban Berg. Ansonsten ein bunter Stilmix ein bisschen Ravel, Debussy und zwischendurch auch mal "Köln Concert" von dem guten alten Keith J. (lebt der eigentlich noch?).

Insgesamt sehr gefällig (im positiven Sinne). Ich hatte mal einen Freund, der auch sehr gut improvisieren konnte. Der versuchte aber auch immer eine musikalische Steigerung zu einem Höhepunkt. Das vermisse ich hier ein wenig. Es plätschert so vor sich hin, ohne, dass eine Struktur erkennbar wäre... Da könntest du noch ein bisschen dran arbeiten...

Aber ansonsten sehr gut!

Gruß,

pitto

 

[Can]

Hey,

und zwischendurch auch mal "Köln Concert" von dem guten alten Keith J. (lebt der eigentlich noch?).

aber sicher lebt der noch... hab ihn letztes Jahr erst live gesehen (oder war's vorletztes?) mit dem Trio. War der Wahnsinn.

Ansonsten danke für dein Feedback! Mit Dahinplätschern und keine Steigerung hast du Recht. Mit "das war Absicht" möcht ich mich jetzt gar nicht rausreden Aber ich hatte in der Tat auch weder musikalische Motive / Themen vorher im Kopf, ist alles wirklich am Stück improvisiert, von daher hatte ich auch keinen Höhepunkt auf dem Schirm.

@stefanhinz: Danke auch für dein Feedback! Zu deinem Vergleich würd ich ganz einfach sagen: Gegen ein echtes Klavier kann man nicht gewinnen... egal wie gut oder schlecht das Aufnahmeequipment ist. Das ist jetzt die schlüssigste Erklärung, die mir einfällt. Vorallem bei Solo-Aufnahmen. Wenn die beiden Klavier-VSTis jetzt in nem Popsong vorkämen, könnte man da durch Mixing einiges machen. Aber dann geht's halt nicht mehr um die Klavieraufnahme, sondern das Klavier optimal an den Song anzupassen. Und das geht mit VSTis eben sehr gut...

LG Can

 

[pitto]

... ach ich vergaß zu erwähnen: Deine klavierspielerischen Fähigkeiten sind schon beeindruckend! Insofern glaube ich dir schon, dass du das "mit Absicht" gemacht hast....

Hab übrigens auch mal eine "Sehr Kleine!!" Improvisation auf dem Klavier gemacht... Spiele aber lange nicht so gut wie du.

Wenn Du Lust hast:

https://soundcloud.com/500-khz/improvisation-2

Gruß,

Pitto

 

[Can]

Klar hab ich Lust!

Gefällt mir! Bisschen kurz, das Ganze. Stimmung find ich schön. Was mich bisschen stört, ist, dass die Melodien darin hauptsächlich aus Tonleitern und Pentatonik besteht. Pentatonik find ich super, Tonleitern sind in meinen Augen oftmals pure Füll-Elemente ohne musikalische Aussage. Ich glaube, wenn du da noch andere Melodien, die aus noch anderen Intervall-Folgen und bisschen mehr Strukturen mit Sprüngen einbauen würdest, würd es mir noch besser gefallen.

Aber ist ja immer schwer, etwas aufgrund von einem einzigen Stück zu bewerten, umso mehr, wenn es improvisiert ist.

Gruß Can

 

[pitto]

hui, da triffst du quasi einen wunden punkt bei mir... ich tue mich unglaublich schwer mit dem erfinden von melodien... so geht es mir leider auch mit meinen elektrotracks... daher klingt das ganze immer ein wenig konturlos... übe aber dran!

demnächst nehm ich mal eine impro über einen jazzstandard auf ... bin dann auch mal gespannt auf dein feedback....

gute nacht... pitto

 

[Can]

Wunde Punkte sind meine Spezialität

Also, das soll nicht den Eindruck erheben, als könnt ich toll Melodien erfinden, aber: Probier doch mal mit Intervallen aus. Probier mal Dreiklangs-Brechungen (die Arpeggios kannst du ja eh schon spielen!) aus und verbind die mit Tönen, die dazwischen liegen.

Ich hab immer sehr eng gespielt.... Terzen, Sekunden... höchstens mal ne Quinte. Mein Klavier-Lehrer hat mir irgendwann mal aufgetragen, ich soll mal mit großen Sprüngen experimentieren. Z.B. große Septimen. Oder kleine Septimen. Oder große None (also Oktave + 1 Ganzton). Vorallem auch mal auf Tönen, wo das Ergebnis gegen die Tonart geht. Z.B. in C-Dur... große Septime auf G... gibt halt ein F#.... gibt's nicht in C-Dur, aber trotzdem kommen tolle Sachen dabei raus. Man kann's ja nach G oder F auflösen und alles ist gut.

Hier kann man so unfassbar viel entdecken und sich angewöhnen, wenn man die Zeit und die Lust hat.

Und nur aus meiner persönlichen Erfahrung: Hier kann man extrem viel rausholen, indem man viel rumklimpert mit einem bestimmten Konzept als Plan (z.B. eben Sprünge). Und dann aber immer drauf achten, dass es musikalisch bleibt und einem selbst gefällt, was man spielt.

Gruß Can