Bis die Schwalben wiederkehren

[Teestunde]

Also: Auf welche Melodie ist dieser Text geschrieben?

Bis die Schwalben wiederkehren

Wind bläst nun von Nord
Die Schwalben zogen längst schon fort
Kein Mensch mehr am Strand,
ganz ungewohnt für diesen Ort
Nur die Möwen schrein
Ich fühl mich doppelt so allein
Ich hab ihr lautes Lärmen über,
will viel lieber bei dir sein

Ich muss dich entbehren,
bis die Schwalben wiederkehren,
bis der Ginster überall sein Gelb versprüht
Ich muss warten, bis der Garten
in den schönsten Farben blüht
Lang muss ich mich sehnen,
dann wirst du dich an mich lehnen
und ich streichle dir behutsam übers Haar
Ein paar Wochen, wie versprochen,
sind wir zwei ein Liebespaar.

Wilde, weiße Gischt
malt für Sekunden dein Gesicht
Aber es zergeht
Und schon entflammt das Leuchtturmlicht,
streift mich ab und zu
Ich möchte träumen, das wärst du
Ich träum, du willst mit zarten Händen
Lust verschwenden immerzu

Ich muss dich entbehren,
bis die Schwalben wiederkehren,
bis der Ginster überall sein Gelb versprüht
Ich muss warten, bis der Garten
in den schönsten Farben blüht
Lang muss ich mich sehnen,
dann wirst du dich an mich lehnen
und ich streichle dir behutsam übers Haar
Ein paar Wochen, wie versprochen,
sind wir zwei ein Liebespaar.

 

[MamaMuuht]

-

 

[Teestunde]

Englisch.

 

[Teestunde]

Stichwort Sirtaki

 

[Teestunde]

Im Original wird eine Jahreszeit besungen.

 

[Teestunde]

Niemand?

 

[Saurus]

Ist das jetzt schon die Auflösung?

 

[Teestunde]

Ja. Ich dachte, es will keiner mitmachen. Soll ich sie noch mal rausnehmen?

 

[Saurus]

Ich würd´s tun. Und - ich nehme dann aus diplomatischen Gründen nicht mehr teil

 

[Teestunde]

 

[Teestunde]

 

[popnapp]

Vertonung:
Ich habe ein bisschen gebraucht und letztens eine fast identische Kopie von "Sweet September" erzeugt, fast genau so gesungen wie Tony Christie.

Nein Spass, das kann keiner. Und ich singe sowieso immer nur wie ich. Leider.
Und das Versmass fand ich schon etwas herausfordernd und nicht ganz einfach. Aber dann purzelte doch irgendwann diese Version heraus:

Popnapp - Ich muss dich entbehren

Ich kannte das Original gar nicht (ist mir 1980 wohl durch das Radar geschlüpft) und habe es mir dann aber ein paar mal angehört. Schöner Schlager, gefällt mir musikalisch ganz gut. Ich mag sowas. Und darauf einen passenden deutschen Text schreiben und dann noch so einen stimmungsvollen: Hut ab liebe Teestunde! Und vielen Dank!

 

[SoulFrontier]

Ich hab gelesen “bis die Schwaben wieder kehren“

 

[Teestunde]

Hut ab liebe Teestunde! Und vielen Dank!

Gern geschehen. Immer, wenn ich gar nichts erwarte, passiert irgendwas Schönes. Es ist schwer, sich von der Cristie-Vorlage zu lösen. Es ist dir gelungen. Wenn man es nicht weiß, kommt man nicht drauf.

Ich hab gelesen “bis die Schwaben wieder kehren“

"Umfahren ist das Gegenteil von umfahren" - die Tücken der deutschen Sprache

 

[mWermut]

Hi @popnapp,

Aber dann purzelte doch irgendwann diese Version heraus:

Popnapp - Ich muss dich entbehren

..das gefällt mir sehr gut. Es fließt und hat seine innere Logik, die sich mir nicht direkt erschließt, außer dass sie sich richtig anhört..

Gut auch die eingefügte Hookline und das Kanon-artige schichten am Ende.. TOLL

Viele Grüße, m

 

[Burkie]

Hallo,

ich las gerad erst deinen Konrad-Schuster-Text, der mir ganz gut gefiel.
Dieser Text hier kommt mir gleich in der ersten Strophe mit Ungereimtheiten daher:
"Kein Mensch mehr am Strand,
ganz ungewohnt für diesen Ort"

Wieso soll es denn ungewohnt sein, dass im Herbst oder Winter keiner am Strand ist?
Sind Schwalben typische Küstenvögel?

"Ich muss warten, bis der Garten
in den schönsten Farben blüht"
Das ist ein Wortbild, dass ich als recht abgelutscht empfinde.

"Lang muss ich mich sehnen,
dann wirst du dich an mich lehnen
und ich streichle dir behutsam übers Haar
Ein paar Wochen, wie versprochen,
sind wir zwei ein Liebespaar."

Warum der oder die liebste fort ist, wird nicht erklärt, aber egal.
Aber:
Sind die zwei schon ein Liebespaar, bloß vorübergehend (wegen Saisonarbeit im Tourismusgewerbe am Strand) über die Wintermonate getrennt?
Oder aber, werden sie erst, wie in der letzten Zeile angedeutet, dann erst überhaupt ein Liebespaar? Waren es also vorher noch nicht?
Und wieso kann der Ich-Erzähler dann überhaupt so sicher sein? Dass der andere die Liebe erwidert? Da ist also keine Logik dahinter.

Für mich ist das weder ein gelungenes Liebeslied (denn die Liebe kommt so plötzlich und unpassend nach der ganzen Naturbeschreibung ins Spiel, wie draufgeklatscht, wenn einem nix mehr einfällt für den Chorus), noch eine gelungene Naturbeschreibung, weil mir vieles an den Natur-Sätzen wie zusammenhanglos zusammengeklatscht vorkommt: Hier mal die Möwen, dann die Schwalben, dann der Leutturm, und hier der Ginster, der sein Gelb versprüht.
Diese Sprachbilder kommen mir so vor, wie aus dem Buch "Schlagerdichten für Senioren", oder so.
Deswegen erscheinen mit diese Naturbescheibungsbilder unehrlich, wie nicht selber erlebt oder empfunden, sondern bloß wie mit Reimlexikon oder auf ähnliche Weise fabriziert.


Vielleicht täusche ich mich aber, und die Menschen an der Küste empfinden das wirklich so, und die Natur ist dort wirklich so wie hier beschrieben. Aber, ich kann es so nicht glauben.

Ich finde das seltsam, dass du einerseits durchaus gute naive Stories wie die vom Schuster Konrad, der auf Gott wartet, schreibst, und andererseits so einen Kitsch.

Gruss

 

[Teestunde]

"Kein Mensch mehr am Strand,
ganz ungewohnt für diesen Ort"

Im Verhältnis zu den Wochen davor

Ich finde das seltsam, dass du einerseits durchaus gute naive Stories wie die vom Schuster Konrad, der auf Gott wartet, schreibst, und andererseits so einen Kitsch.

Das ist deine Sicht. Danke trotzdem für deine immerhin begründeten Bemerkungen zu diesem Text.
Mir ging es bei dieser "Liebe" um die Arglosigkeit des LI, der gar nicht merkt, wie er von dieser Urlauberin im Grunde nur verarscht wird. Sie genießt ein paar Wochen Urlaub und ihn gleich mit und wenn der Urlaub herum ist, tut sie ihn beiseite. Ich finde das nicht kitschig, vor allem nicht, weil das LI es mit seiner Liebe ernst meint, sich aber zufriedengibt, weil er mehr nicht bekommen kann.

 

[Burkie]

Mir ging es bei dieser "Liebe" um die Arglosigkeit des LI, der gar nicht merkt, wie er von dieser Urlauberin im Grunde nur verarscht wird. Sie genießt ein paar Wochen Urlaub und ihn gleich mit und wenn der Urlaub herum ist, tut sie ihn beiseite. Ich finde das nicht kitschig, vor allem nicht, weil das LI es mit seiner Liebe ernst meint, sich aber zufriedengibt, weil er mehr nicht bekommen kann.

Das kommt aber in dem Text gar nicht heraus!
Das ist nur so, weil du es weißt, aber der Text sagt das ganz und gar nicht aus.

Das ist glaub ich das Problem einiger deiner Texte: Das wesentliche wird durch den Text gar nicht gesagt.

Gruss

 

[Teestunde]

Das Wesentliche wird durch den Text gar nicht gesagt.

Kann sein, dass ich "betriebsblind" bin. Den nächsten Text werde ich erst mal intern herumzeigen, bevor ich ihn hier einstelle.
Du kritisiert gut. Vieles, was du schreibst, macht mich nachdenklich. Nur der leicht aggressive Touch nervt ein bisschen. Wenn du den noch abstellst, bekommen deine Kritiken gleich einen viel höheren Stellenwert.

 

[Sylvi]

Den nächsten Text werde ich erst mal intern herumzeigen, bevor ich ihn hier einstelle.

Wenn man sich so schnell durch eine Kritik in´s Boxhorn jagen lässt,
tut das aber der eigenen inneren Überzeugung nicht gut.

BG, Sylvi